@Hli schrieb:
Was ich einfach nicht verstehen kann und was meinen Blutdruck ansteigen lässt ist, dass man nach der Festnetztelephonie nun bereits den zweiten bestens etablierten Grund- (und damit auch Notfall-) versorgungsstandard ohne Not sterben lässt
Willkommen im VoIP-Zeitalter! Einen guten Einstieg in das Thema “Verfügbarkeit von Sprachtelefonie und Internetanschluss” bietet:
https://community.upc.ch/d/7374-nix-mehr-und-was-das-bedeutet/4
Und im Hinterkopf behalten:
Wenn das IMS von Swisscom aussteigt, so funktioniert wahrscheinlich gleichzeitig die Sprachtelefonie über die Swisscom SIM-Karte wie auch über den Swisscom Festnetzanschluss nicht mehr! Für höchste Verfügbarkeit sollte man für den Festnetzanschluss einen möglichst vom Mobilfunkanbieter (hier: Swisscom) unabhängigen zweiten Anbieter (zum Beispiel: UPC-Sunrise) wählen. Zum Thema “IMS” siehe auch:
https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/Handy-Empfang-im-Minergiehaus-schlecht/m-p/656772#M8713
Moderne Telekommunikationssysteme fallen heute vorwiegend wegen “menschlichen Fehlern” grossflächig aus: Konfigurationsfehler oder Programmierfehler. Dagegen schützt am besten die Nutzung von Telekommunikationsdienstleistungen von zwei möglichst voneinander unabhängigen Telekommunikationsdienstleistungsanbietern.
Übrigens: Das 3G/UMTS-Mobilfunknetzwerk von Swisscom ist seit dem August 2004 in Betrieb. Swisscom begann mit der Testphase von 3G/UMTS bereits Ende 2001. 3G/UMTS ist eine ausgereifte und zuverlässige Mobilfunklösung für einwandfreie Sprachtelefonie. 3G/UMTS hat nennenswerte technische Vorteile gegenüber 2G/GSM. Sobald die 3G/UMTS-Netzabdeckung schweizweit realisiert wurde, gibt es keinen Grund mehr gegen die Abschaltung des 2G/GSM-Mobilfunknetzwerks.
https://www.computerworld.ch/business/digitalisierung/swisscom-kommt-endlich-umts-1260406.html
https://www.itmagazine.ch/Artikel/29302/Auch_die_Swisscom_kann_UMTS.html
@Hli schrieb:
als Zivilschützer bin ich froh, haben wir wenigstens noch ein funktionierendes digitales Funknetz für den Notfall in einer Zeit, in welcher sich bei der SC Panne an Panne reiht und man trotzdem eifrig bewährte Netze abschaltet.
Polycom (Tetrapol) kostet Herr und Frau Schweizer auch eine ordentliche Stange Geld. Polycom (Tetrapol) muss sehr hohe Anforderungen an die Verfügbarkeit erfüllen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polycom_(Schweiz)
https://de.wikipedia.org/wiki/Tetrapol
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndelfunk
Öffentliche Mobilfunknetzwerke (von Swisscom, Salt, Sunrise) müssen keine (hohen) Anforderungen an die Verfügbarkeit erfüllen. Und somit sparen die drei öffentlichen Schweizer Mobilfunkanbieter Swisscom, Salt und Sunrise auf Kosten der Verfügbarkeit ihres Mobilfunknetzwerks, wo sie können. Sie sparen bei der autonomen Energieversorgung ihrer Mobilfunkantennen und verzichten häufig auf die redundante Anbindung der Mobilfunkantennen.
Sollen die öffentlichen Mobilfunknetzwerke höhere Anforderungen an die Verfügbarkeit erfüllen, so muss dies der Staat finanzieren (-> per Subventionen).
Erster und bereits vom Bundesrat beschlossener Schritt ist die Verbesserung der autonomen Energieversorgung der festinstallierten Mobilfunkinfrastruktur:
https://www.heise.de/news/Schweizer-Regierung-will-Haertung-der-Mobilfunknetze-4981295.html
Nächster logischer Schritt wäre die Realisierung der redundanten Anbindung aller systemkritischen Mobilfunkantennen an das Kernnetzwerk (core network) per redundanten Glasfaserkabeln oder per redundanten Richtstrahlverbindungen (Richtfunk) oder einer Kombination von Glasfaser+Richtfunk. Dieser Ausbauschritt muss natürlich auch wieder von der öffentlichen Hand finanziert werden (-> Subventionen). Dieser Ausbauschritt wurde (leider) vom Bundesrat (noch) nicht beschlossen.
https://mobilecommunity.ch/wbb/index.php?thread/339-ausbaustand-5g-netz-bei-sunrise-ab-m%C3%A4rz-2019/&postID=2638#post2638
@Hli schrieb:
🤐Als nächstes ist dann UKW (Swisscom Broadcast) an der Reihe, auch so eine Zwängerei 😑
DAB+ weisst deutliche technische Vorteile gegenüber UKW-Radio (FM) auf. Deshalb ist die Abschaltung von UKW-Radio (FM) ein logischer und angebrachter Schritt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichwellennetz
Das von “Swisscom Broadcast” betriebene Notsendesystem “IBBK-Radio” wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zwischenzeit auf DAB+ umgerüstet.
https://www.babs.admin.ch/content/babs-internet/de/alarmierung/radioinfo/_jcr_content/contentPar/tabs/items/dokumente/tabPar/downloadlist/downloadItems/211_1463056349260.download/factsheetibbkradioallgde.pdf
Die von SRG betriebenen öffentlichen Radiosender senden dank öffentlichen Finanzspritzen mit sehr hoher Sendeleistung. Damit auch in Krisensituationen der Radioempfang der öffentliche Radiosender im Zivilschutzkeller mit einem batteriebetriebene DAB+-Radio möglich ist. Privatradios müssen mit deutlich geringeren Sendeleistungen auskommen, was sich beim Indoor-Empfang deutlich bemerkbar macht.
https://www.bakom.admin.ch/bakom/de/home/frequenzen-antennen/rundfunk.html
@Hli schrieb:
PS: Wie verhält sich eigentlich ein VoLTE-fähiges Gerät mit abgeschalteten Daten?
Siehe:
https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/VoLTE-Roaming/m-p/658085#M8751