Zuerst zur Technik im “Innenbereich” der Alphütte:
Damit die neue Lösung für die Telefonie in der Alphütte möglichst viele Jahre eingesetzt werden kann, sollte in der Alphütte eine VoIP-Telefonlösung installiert werden. Diese VoIP-Telefonlösung verwendet SIP/RTP für die Telefonie, was allgemein als “VoIP” bekannt ist. Je nach “Kundenwunsch” gibt es verschiedene Lösungsvarianten für den Innenraum:
- VoIP-fähiges Festnetztelefon mit Ethernet-Netzwerkanschluss (=> Stromversorgung in der Alphütte?)
- VoIP-fähiges Schnurlostelefon (DECT oder CAT-iq) mit Ethernet-Netzwerkanschluss => Beim Kauf auf die zu erwartende Strahlungsbelastung im Standby-Modus achten!
- Smartphone mit VoIP-App (zum Beispiel: LinPhone) und WLAN
Zur Technik im “Aussenbereich” der Alphütte:
Die einfachste und billigste Lösung ist die Installation eines 4G/LTE-fähigen Mobilfunkrouters. Mit dem 4G/LTE-fähigen Mobilfunkrouter wird ein Internetanschluss über das Mobilfunknetzwerk realisiert. Beim Kauf eines 4G/LTE-fähigen Mobilfunkrouters sollte darauf geachtet werden, dass dieser 4G/LTE im Mobilfunkband 20 (800 MHz) unterstützt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mobilfunkfrequenzen_in_der_Schweiz
Ideal wäre ein 4G/LTE-fähiger Mobilfunkrouter, welcher LTE Cat. M1 unterstützt:
https://www.swisscom.ch/de/business/enterprise/angebot/iot/smart-metering.html
Beim Einsatz eines 4G/LTE-fähigen Mobilfunkrouters ist der Einsatz einer Aussenantenne im Aussenbereich (Outdoor; ausserhalb der Gebäudehülle) zwingend erforderlich!
Der 4G/LTE-fähige Mobilfunkrouter wird entweder in einem vor Blitzschlag und der Witterung gut geschütztem Aussenbereich der Alphütte installiert oder der Mobilfunkrouter wird im Innenbereich installiert und ist mit einem Antennenkabel mit einer Aussenantenne verbunden. Der Nachteil der Installation des Mobilfunkrouters im Innenbereich sind die hohen Signalverluste im relativ langen Antennenkabel. Das Antennenkabel von der Aussenantenne zum Mobilfunkrouter sollte möglichst kurz sein. Deshalb ist eine Installation des Mobilfunkrouters im Aussenbereich der Alphütte empfehlenswert.
Billigste Lösung ist wohl ein mobiler WLAN-Hotspot. Dieser wird im Aussenbereich in einem wetterfesten Plastikgehäuse eingebaut (kein Metallgehäuse => Faradayscher Käfig!!). Die Stromversorgung kann per USB-Kabel ab einer Powerbank erfolgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hot_Spot_(WLAN)#Mobiler_WLAN-Hotspot
https://de.wikipedia.org/wiki/Powerbank
Die Powerbank kann mit einer per USB-Kabel anschliessbaren Solarzellen oder einem handelsüblichen Smartphone-Netzteil geladen werden. Solche Solarzellen sind vom Lieferanten Sistech.com erhältlich.
https://www.sistech.com
Die Aussenantenne mit Richtfunkcharakteristik (extrem kleiner Öffnungswinkel) ist mit der Bakom-Funksenderkarte und den Netzwerkmonitor-Angaben (Signalstärke: RSRP) sehr genau auf die in Sichtverbindung stehenden Mobilfunkantenne auszurichten.
/t5/Mobile/Natel-Empfang-bricht-%C3%BCber-die-Staffelegg-immer-ab/m-p/525351#M4343
Bei der Montage der Aussenantenne ist die Fresnelzone zu beachten. Die 1. Fresnelzone muss frei von jeglichen Hindernissen sein!
https://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelzone
Die empfohlene, minimale Montagehöhe der Aussenantenne über dem Boden kann mit dem Fresnelzone-Rechner auf der Webseite:
https://circuitdesign.de/technical_tools/fresnel-zone/
berechnet werden. Die Frequenzangaben von der Wikipedia-Seite:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mobilfunkfrequenzen_in_der_Schweiz
für die Berechnung der 1. Fresnelzone verwenden. Die Distanzangaben sind der BAKOM-Funksenderkarte über die Messfunktion zu entnehmen:
https://map.geo.admin.ch/?topic=funksender
Für weitere Informationen zum Thema “Aussenantenne” siehe:
https://www.lte-anbieter.info/lte-hardware/antenne.php
https://www.lancom-forum.de/viewtopic.php?f=33&t=17549&p=99619
Beim Einsatz einer Aussenantenne ist der Blitzschutz zu beachten. Deshalb sollte die Montage und Ausrichtung einer Aussenantenne einem professionellen, kostenpflichtigen Anbieter überlassen werden!
Der 4G/LTE-fähige Mobilfunkrouter versorgt die Alphütte entweder über ein Ethernet-Netzwerkkabel oder per WLAN mit einem Internetanschluss. Allenfalls kann auch ein per Ethernet-Netzwerkkabel mit dem Mobilfunkrouter verbundener, zusätzlicher Wireless Access Point die drahtlose Versorgung der Alphütte mit “Internet” übernehmen.
Ein allfälliger Einsatz von WLAN hat aber negativen Einfluss auf die Sprachtelefonie. Wegen dem im WLAN fehlenden QoS und dem “WLAN Background Scan” könnte die Sprachqualität leiden und es ist mit kurzen Unterbrüchen der Sprachübertragung zu rechnen.
https://www.ghacks.net/2011/12/13/how-to-disable-wlan-background-scans/
Über diesen Internetanschluss kann dann mit einem entsprechenden Konto bei einem VoIP-Anbieter (zum Beispiel: iWay oder Peoplefone) die Sprachtelefonie realisiert werden. Alternativ kann die Sprachtelefonie mit einem VPN-Tunnel über die Swisscom InternetBox realisiert werden. Dann wird die Sprachtelefonie der Alphütte per SIP/RTP (VoIP) kostensparend über den bestehenden Festnetzanschluss der im Talboden stehenden Swisscom InternetBox abgewickelt.
Ein normaler Festnetzanschluss von Swisscom ist heute auch nur noch VoIP-Telefonie mit SIP/RTP über einen Internetanschluss. Beim normalen Festnetzanschluss von Swisscom wird der Internetanschluss über das 2-adrige Telefonkabel mit den Datenübertragungstechnologien ADSL, VDSL oder G.fast realisiert.
Besteht Sichtverbindung zwischen der Alphütte und der Wohnung im Talboden, kann der Internetanschluss alternativ über eine eigene WLAN-Richtfunkverbindung (WLAN-Langstrecke) realisiert werden. Dazu ist auf der Alphütte und dem Haus im Talboden je eine Richtfunkantenne für die WLAN-Richtfunkverbindung zu installieren. Siehe auch:
https://community.upc.ch/t5/Connect-Box/Nix-mehr-und-was-das-bedeutet/m-p/160659/highlight/true#M5049
Alternativ kann auch ein VoWLAN-fähiges Smartphone (Voice over WLAN; auch VoWifi oder “Wifi Calling” genannt; VoIP-Telefonie mit SIP/RTP über WLAN) eingesetzt werden. Beim Einsatz von VoWLAN fallen aber die teureren Mobilfunktarife anstelle der billigeren Festnetzanschlusstarife bei der Sprachtelefonie an! Für VoWLAN in der Alphütte muss auf dem Smartphone der Flugmodus eingeschaltet werden und danach auf dem Smartphone der WLAN-Empfang eingeschaltet werden. Der Internetanschluss der Alphütte muss den Netzwerkverkehr auf UDP Port 500 und 4500 in ausgehender Richtung zulassen. Siehe auch:
/t5/Mobile/Advanced-Calling-VoLTE-und-WiFi-Calling/m-p/533122/highlight/true#M4663
/t5/Mobile/WiFi-Calling-unzuverl%C3%A4ssig-Gem%C3%A4ss-Swisscom-Support-nicht/m-p/580976#M6378
Die Stromversorgung vom Mobilfunkrouter, dem VoIP-Telefon und dem Wirelesss Access Point kann über PoE ab einem PoE-fähigen Switch erfolgen (Power over Ethernet):
https://de.wikipedia.org/wiki/Power_over_Ethernet
Bei Aussenmontage des Mobilfunkrouters werden üblicherweise PoE-Blitzschutzmodule eingesetzt.