Glasfaserausbau

mabu1
Level 5
301 von 804

@Dosc Freiwillige vor!

Swisscom baute jahrelang nach dem Prinzip P2P und hat es mehr oder minder akzeptiert. Nach der Neubesetzung des CEO‘s wurde der Ausbau mittels P2P gestoppt und in Glasfasertechnologien umgewandelt. Nun ist mit der PON Technologie der nächste Monopolschritt fällig und alle sollen gefälligst einnicken.

Ich bin ja auch für neue Technik, wie z.B. für RFC 2460 von 1998.

Plereippeg66
Level 2
302 von 804

Alle die vielen, die sich hier genervt über P2MP äussern und P2P als alleiniges Mittel und einzigen Weg für ein Glasfasternetz predigen und sich als "Fachmänner" dar tun sollten zusammen mit den Politikern und Klägern und Richtern  verpflichtet werden einen Monat mit einem Bautrupp beim Ausbau und Nachzug von Kabeln mitzuhelfen. 

Dies nicht ein einem städtisch Gebiet das erst vor einigen Jahren gebaut wurde sondern in ländlichen Gebieten in dem die Kabel mit dem "Zores" Standard verlegt sind so wie es in grossen Teilen unseres Landes einfach ist.

 

So eine Excursion würde vielen die Augen öffnen!

 

Es gibt hier einige wenige fachlich fundierte Beiträge die versuchen dieses Problem zu erklähren und aufzuzeigen wieso dies, wenn überhaupt, nur mit P2MP möglich ist. Aber genau so wie in der Politik usw. ist eigenlich niemand wirklich Willes dies Problem zu Verstehen.

 

Deshalb liebe Leute und vorallem wegen den Klägern ist der Glasfaser Ausbau in der Schweiz gestoppt. Bei den Klägern dürft Ihr euch bedanken die wie alle anderen KEINE Lösung für einen  balsigen UMSETZBAREN Ausbau in der Fläche haben. Hauptsache es ist rumgemotzt!!!

 

5018
Super User
303 von 804

Swisscom hat heute ja zum Q3-Ergebnis kommuniziert. Dort hat man auch ein paar Aussagen zum Thema gemacht. 

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
Silverfish1999
Level 2
304 von 804

Was jammert ihr hier herum; würde alles bestens klappen, aber die Init_7 Gurus haben es euch leider nicht gegönnt!

millernet
Level 3
305 von 804

@Silverfish1999  schrieb:

Was jammert ihr hier herum; würde alles bestens klappen, aber die Init_7 Gurus haben es euch leider nicht gegönnt!


Wenn die Einwände von Init7 und anderen ISP's nicht berechtigt wären, hätte die WEKO nie eine Untersuchung eröffnet und vorsorgliche Massnahmen erlassen. Don't kill the messenger. 

millernet
Level 3
306 von 804

Swisscom scheint sich der WEKO, zumindest temporär, zu fügen:

millernet_0-1635415611401.png

 

Werner
Super User
307 von 804

Hier auch noch herauskopiert der entsprechende Abschnitt aus dem Q3 Bericht an die Investoren:

 

“Die Wettbewerbskommission (Weko) hat im Dezember 2020 eine Untersuchung zum Glasfaserbau von Swisscom eröffnet und vorsorgliche Massnahmen gegen Swisscom verfügt. Das Bundesverwaltungsgericht hat Ende September 2021 die vorsorglichen Massnahmen vom Dezember 2020 bestätigt, die die Netzarchitektur von Swisscom teilweise infrage stellen. Bis zu einer Klärung der Situation baut Swisscom nur Netzelemente, die der P2P-Netzarchitektur (Punkt-zu-Punkt) entsprechen (z.B. Zuleitung ins Haus). Zudem werden die Auswirkungen des Entscheids auf die Glasfaser-Ausbaustrategie von Swisscom sowie auf die Glasfaser-Partnerschaft mit Salt überprüft.


Der finanzielle Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 wird beim Nettoumsatz und bei den Investitionen angepasst. Die Anpassung berücksichtigt den aktuellen Stand der Überprüfung der Glasfaser-Partnerschaft mit Salt sowie die Währungsentwicklung. Swisscom erwartet neu einen Nettoumsatz von rund CHF 11,2 Mrd. (bisher rund CHF 11,3 Mrd.) und Investitionen von rund CHF 2,3 Mrd. (bisher CHF 2,2 Mrd. bis CHF 2,3 Mrd.). Die Erwartung für den EBITDA liegt unverändert zwischen CHF 4,4 Mrd. bis CHF 4,5 Mrd. Entwickelt sich das Geschäft wie geplant, so beabsichtigt Swisscom, der Generalversammlung 2022 für das Geschäftsjahr 2021 eine unveränderte Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.“


Was ich daran noch spannend finde:

 

Swisscom prognostiziert also keine Minderung des Reingewinns durch den Umstieg im Ausbau von P2MP zu P2P, sondern lediglich den Wegfall der Einnahmen des M2MP-Einkaufs von Salt und leicht erhöhte Investitionen im Netzausbau.

 

Sicher ist bei der Umsetzung des weiteren Ausbaus des Glasfasernetzes Schweiz im Detail noch vieles unklar, aber zumindest auf das finanzielle Ergebnis der Swisscom werden also keinerlei erwähnenswerte Auswirkungen der einstweiligen Verfügung prognostiziert.

 

Und technisch gesehen das wichtigste:

Zumindest vorläufig wird Swisscom wieder mit dem zukunftssichereren Standard P2P ausbauen.

 

 

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
dawust
Level 3
308 von 804

Hmm, "builds out only-components with P2P topology (e.g. drop-fibers)" steht aber etwas im Widerspruch zu @Roger G.s gestriger Aussage, dass aktuell nicht mehr mal Steigzonen gebaut werden, oder nicht? Letztere wurden doch auch bei P2MP mit vier Fasern errichtet.

Tux0ne
Level 9
309 von 804

Swisscom legt auch Rekurs ein beim BGER. 
Also das Drop Kabel ist das von der Strasse, Schacht (beim Feeder) in das Haus auf den BEP. Da hat Swisscom je nach Situation schon immer genügend Fasern eingezogen. Kommt so wie ich das verstanden habe, auf die Grösse des BEP darauf an. So das die Splitter meist draussen installiert sind. Ergo müssen ja dann genügend Fasern vorhanden sein. Swisscom verlangt mittlerweile 4 Plugs auf der OTO. Nicht nur 2 Plugs und 2 Reserve Adern (sind sowieso im Kabel drin) 
Im Neubau Kanton Zürich installieren die Elektriker die Inhouse Verkabelung. Diese Kosten trägt auch der Bauherr. 
Die Grosszügigkeit der Swisscom eines gratis Inhouse Ausbaues habe ich selber noch nie erlebt. Möglich das sie das bei Umbauten machen. Aber im Neubau Kanton Zürich macht das die Swisscom nicht.

Also ich bin gespannt ob ein aktuelles Projekt Ende November nun einen Drop bekommt und das mitte Dezember auch aktiv genutzt werden kann 😀🍿

Ansonsten ist der 5G Speed im Objekt über Sunrise ziemlich passabel.

Jeder ist beim Provider den er verdient
Jeder ist beim Provider den er verdient
millernet
Level 3
310 von 804

@Tux0ne  schrieb:

Swisscom legt auch Rekurs ein beim BGER. 
Also das Drop Kabel ist das von der Strasse, Schacht (beim Feeder) in das Haus auf den BEP. Da hat Swisscom je nach Situation schon immer genügend Fasern eingezogen. Kommt so wie ich das verstanden habe, auf die Grösse des BEP darauf an. So das die Splitter meist draussen installiert sind. Ergo müssen ja dann genügend Fasern vorhanden sein. Swisscom verlangt mittlerweile 4 Plugs auf der OTO. Nicht nur 2 Plugs und 2 Reserve Adern (sind sowieso im Kabel drin) 
Im Neubau Kanton Zürich installieren die Elektriker die Inhouse Verkabelung. Diese Kosten trägt auch der Bauherr. 
Die Grosszügigkeit der Swisscom eines gratis Inhouse Ausbaues habe ich selber noch nie erlebt. Möglich das sie das bei Umbauten machen. Aber im Neubau Kanton Zürich macht das die Swisscom nicht.

Also ich bin gespannt ob ein aktuelles Projekt Ende November nun einen Drop bekommt und das mitte Dezember auch aktiv genutzt werden kann 😀🍿

Ansonsten ist der 5G Speed im Objekt über Sunrise ziemlich passabel.


Kann ich so bestätigen. Bei mir wurden am Montag auch alle 4 Pigtails beim OTO gespleisst. Das sei jetzt der neue Standard, so die Aussage des Elektrikers. 

Roger G.
Swisscom
311 von 804

Ja, auch bei mir im Aussenkasten hängen die 4 Fasern rum, da die FIO vorderhand auch nicht gebaut werden dürfen.

 

Nächste Runde: https://www.tagesanzeiger.ch/swisscom-legt-rekurs-beim-bundesgericht-ein-435935413575 

Bitte keine Likes vergeben. Als Swisscom Mitarbeiter versuche ich zu helfen - und Probleme zu erkennen.
Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
Product Manager Wireline Access
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Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
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5018
Super User
312 von 804

@Werner "Swisscom prognostiziert also keine Minderung des Reingewinns durch den Umstieg im Ausbau von P2MP zu P2P, sondern lediglich den Wegfall der Einnahmen des M2MP-Einkaufs von Salt und leicht erhöhte Investitionen im Netzausbau."

 

Das ist ja auch logisch. Buchführung erstes Semester 😉 Investitionen wirken sich erst durch ihre Abschreibung (über einen langen Zeitraum in diesem Fall) auf den Reingewinn aus. Anders sieht es beim Cash Flow aus. Da haut das sofort zu 100% rein.

 

Wenn Swisscom sich unendlich verschulden könnte, was sie nicht kann (Bankrott wegen Überschuldung), dann könnte Sie problemlos das Netz zu höheren Kosten bauen (Investitionen). Dann werden die Investitionen in der Bilanz aktiviert und über 30 Jahre abgeschrieben. Dann sind das pro Jahr pro Leitung nicht mehr so viel und die Einnahmen aus der Vermietung der Leitungen (Wholesale) oder von den eigenen Kunden sollten (mehr als) ausreichen, die Abschreibungen zu decken. Leider werden ja nicht 100% der Leitungen benutzt. Also hat man totes Kapital, die durch die anderen Leitungen mitfinanziert werden muss. Das Grundproblem bleibt aber, dass das eine buchhalterische Sicht ist und die Geldmittel, die man heute braucht, um das Netz zu bauen, einfach nicht da sind. Der Cash Flow pro Jahr (nach Zahlung von Zinsen, Steuern, Investitionen und Dividende) ist meist +-0. Wenn Du also mehr Investieren willst, dann musst Du woanders sparen oder dich höher Verschulden. Ganz einfach wie zu Hause beim eigenen Geld.

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
Plereippeg66
Level 2
313 von 804

@5018 

 

Deine Ausführung mag zwar finanztechnisch durchaus so sein.

 

Jedoch dein Technischer Teil:

dann könnte Sie problemlos das Netz zu höheren Kosten bauen (Investitionen)

ist ganz und gar nicht so. Was viele trotz mehreren Ausführung einfach nicht verstehen wollen ist dass infolge fehlender Bewilligungen, Einwilligungen usw. meist gar nicht gebaut werden kann!

 

Aus eigener Erfahrung weiss ich dass Gundeigentümer, Gemeinden, Kanton oft keine Bau- Bewilligung erteilen. Wenn dann in den Rohranlagen kein Platz mehr für zusätzliche dicke Kabel ist oder der Nachzug von Kabeln in Zores Kanälen nicht möglich ist kannst mit allem Geld einfach nicht bauen. Oder erst nach vielen, vielen, vielen Jahren .....

 

Hier zeigt sich doch wieder dass Theorie und Praxis doch 2 verschiedene Dinge sind ....... und viele von der Praxis keine aber gleich gar keine Ahnung haben .....

5018
Super User
314 von 804

Bzgl. Hindernissen eines zukünftigen Baus hast Du absolut Recht. Aber die Erfahrung zeigt, dass es auch immer einen Weg gab, die Hindernisse zum umschiffen. By the was: ich habe über keinen technischen Teil geschrieben, sondern nur über die finanziellen Auswirkungen.

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
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Plereippeg66
Level 2
315 von 804

@5018 

Ich meine nicht nur zukünftige Bauten sondern auch Erweiterungen Anpassungen usw. oft ist es so dass ein dünnes Kabel noch problemlos nachgezogen werden kann und damit kann mit P2MP ein ganzer Weiler erschlossen werden. Ein dickeres Kabel für P2P geht nicht mehr rein.(Mehr Platzbedarf, grössere Zuglast, grösserer Biegeradius usw.)

Für ein dickers Kabel wären dann Grabarbeiten nötig die nicht nur viel kosten sondern Einwilligungen von verschiedenen Stellen erforden.

 

Natürlich gäbe es noch einen anderen Weg,  die bestehenden Kupferkabel rausziehen an deren Stelle hätte es genügend Platz für die Glasfaser eines P2P Netzwerk. Das Problem hier: Viele Tage Ausfall für die Anschlüsse am Kupferkabel ....

 

 

5018
Super User
316 von 804

Ist mir schon klar. 

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Sascha-72
Level 2
317 von 804

Vermutlich haben die da oben das auch schon bedacht? 

 

Zunächst das P2MP weiter ausbauen und dann das Kupfer rausreissen, wo es denn tangiert... Dazu muss das Kupfer aber obsolet werden/sein - ist ja klar. 

Frag mich eh, wieviel Kupfer noch in Betrieb ist und nicht das meiste schon durch Glas abgelöst wurde (FTTS/FTTB)

- Damit meinte ich nicht die letzten Meter bis in die Wohnung...

 

Plereippeg66
Level 2
318 von 804

@Sascha-72 

 

Viele Kupferkabel werden als Spannungsversorgung für die mCan's in den Schächten verwendet.

Also muss zuerst alles von FTTS auf FTTH umgebaut sein bevor die Kupferkabel obsolet werden ....

 

hed
Level 7
Level 7
319 von 804

Nebst den Streitereien der Swisscom mit den Mitbewerbern, WEKO und BVGer sind in den ländlichen Gemeinden der Filz und die Partikularinteressen einzelner Gemeindevertreter oft das grösste Problem beim Netzausbau. 

 

Man schaue sich nur die haarsträubenden Vorkommnisse der letzten Jahre in der Region Nordwestschweiz rund um GGA Reinach, GGA Pratteln, Inter GGA, Quickline und Improware an. 

 

Da wünsche ich mir lieber wieder ein staatliches Monopol als ein solches marktwirtschaftliches Desaster.

Editiert
millernet
Level 3
320 von 804
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