Ich möchte gar nicht den Entscheid kommentieren, für mich ist klar P2P eine Investition in die Zukunft. Von dem bereits gebautem Standard auf Basis von P2P hat Swisscom selbst beim Ausrollen von P2MP bzw. XGS-PON enorm profitiert. Nur mit dieser Grundlage konnte in den Zentralen die Splitter für XGS-PON innerhalb von Wochen installiert und eine Revolution des Internets in der Schweiz verkündet werden. Folgend lief auf den verschnittenen P2P Anschlüssen ein verschlüsseltes und geschlossenes PON Gedöns, anstelle von Ethernet Protokoll. Hier wiederholt sich ein Muster, welches sich bereits mit Vectoring und g.fast ereignet hat. Auf Biegen und Brechen wird mit viel Aufwand an der Zukunft des Kupferdrahtes geforscht, mit dem Vorwand, die Bandbreite in die Tiefe der Schweizer Täler zu bringen. Auch wenn die Situation auf Kupfer sich nicht 1:1 mit Glasfaser vergleichen lässt, ist klar ein Ausschluss von anderen Anbietern durch Verschlüsselung gewollt und oder akzeptiert worden. Unter diesen verdrillten Kupferkabel Umständen sind nicht einmal eigene DSLAMs - analog den optischen Splittern auf XGS-PON - zu realisieren gewesen. Was mich persönlich am ganzen Geschrei gegen P2MP stört ist, dass sich auf BBCS höchstwahrscheinlich gar nichts ändern wird. Solange die Provider selbst nicht einen POP in den kleineren Zentralen betreiben werden, wird sich an der BBCS Technologie über kurz oder lang nichts ändern. Und diese Technologie wird über Glasfaser in Zukunft XGS-PON sein. Dies aus den folgenden Gründen: Akzeptanz einer geschlossenen Plattform in der Breite zu fördern. Friss oder stirb! In Bern wurden stapelweise Verträge für PON Equipment unterschrieben. Zumal sich Swisscom auch aktiv um eine Weiterentwicklung von PON bemüht. Ich verstehe natürlich auch die Probleme, welcher der Netzbau täglich zu meistern hat. Wo kein Platz ist, kann nicht von heute auf morgen Kapazität entstehen. Der sogenannte runde Tisch jährt sich im Jänner zur ersten Dekade, da war bereits der landesweite Ausbau mit 4 Fasern beschlossen worden. Unterdessen ist der Ausbau in den grossen Städten - mit oder ohne Kooperation - abgeschlossen und es geht in die Agglomeration bis aufs Land. Meiner Meinung nach wäre da genug Zeit gewesen, die Massnahmen für genügend Kapazität in der Zukunft in die Hand zu nehmen. Damit ist nicht nur explizit die Swisscom gemeint, sondern auch die politische Seite. Vielleicht wäre es an der Zeit für eine Initiative: "P2P für alle!". Long story short: Mein Glasfaseranschluss wäre auf P2MP in der KW03 2022 installiert worden und ich hätte diesen mit Handkuss genommen. Nun warten Tausende vielleicht Jahre, damit die Swisscom auf P2P XPS-PON (oder SuperSchäppi TERA-PON) über BBCS anbieten kann. Diese Situation ist für niemanden tragbar. Ich finde Swisscom sollte das Urteil akzeptieren und es sollten zusammen schnellstmöglich Lösungen pro Kabelstrang gefunden werden. Im Sinne des Endkunden. P.S. Vielleicht sollte Swisscom die Entschädigung für die Grundversorgung beziehen und damit die Preisdifferenz zwischen P2P und P2MP begleichen.
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