@PatrickS schrieb:
Ich habe mir mal erlaubt, unser Leitungsprogramm zu konsultieren bezgl. deiner Postleitzahl. In den Strassen liegen hauptsächlich Zores Kanäle. Ein Kabelzug ist theoretisch möglich. In der Praxis müssen oftmals unzählige Werklöcher geöffnet werden um ein Feeder einziehen zu können. Früher wurden die Bleikupferkabel mit Juttelappen und Teer eingewickelt (zusätzliche Isolation gegen eindringende Feuchtigkeit). Diese haben mit den Jahrzehnten die Eigenschaft, im Zores festzukleben. Wenn dann auch noch mehrere Kabel im Zores sind, ist der Kabelzug ohne Werklöcher praktisch unmöglich. Vor allem auch dann, wenn der Zores zwischen 2 Kabelschächten nicht komplett gerade verläuft - was oftmals auch nicht der Fall ist. Je mehr Kabel im Zores sind, desto schwieriger wird es. Bei einem Zores, welcher durch das ganze Dorf läuft, hat es unweigerlich auch Abzweigstücke. Diese behindern einen Kabelzug erneut. Auch hier sind Werklöcher von Nöten.
In der Hauptstrasse liegen bereits Glasfaserkabel, welche vor Jahren/Jahrzehnten eingezogen wurden. Diese sind aber für andere Zwecke vorgesehen und enden in der Ortszentrale nicht beim FTTH Schrank (OMDF) sondern in einem dedizierten Schrank. Heisst, selbst wenn es genügend Reservefasern geben würde, wäre eine Umnutzung auf FTTH unmöglich bzw. extrem kompliziert.
Und dann kommt noch hinzu, dass nicht jedes Glasfaserkabel Swisscom gehört. Hier gibt es das sogenannte FTTO. Hier bezahlt eine Firma einen grösseren Geldbetrag für die Erschliessung des Firmensitzes mit Glasfaser. So auch das Glasfaserkabel zwischen Zentrale und Firmenstandort. Sogenannte “Privatkabel”. Hier kann man nicht einfach Fasern für den FTTH Ausbau verwenden. Und auch diese Fasern enden in einem ganz anderen Schrank als für die FTTH Anschlüsse vorgesehen.
Und zu Guter letzt; Die Glasfaserkabel, welche durch dein Dorf verlaufen, sind zudem nicht ausreichend für einen flächendeckenden FTTH P2P Ausbau. Es wären so oder so zusätzliche Kabel notwendig.
Irgendwann wird auch bei dir Glasfaser ausgebaut - bin ich überzeugt. Jedoch ist der Ausbau in deinem Dorf ziemlich aufwändig. Vielleicht ist eine Strassensanierung geplant, bei welcher Swisscom neue Rohre verlegen wird um diese dann für einen FTTH Ausbau zu verwenden. Aber auch hier gibt es ein ABER; Die Rohre zwischen der Ortszentrale bis zu deinem Wohnort müssen selbstverständlich auch noch nachzugfähig sein.
Du siehst; Ein flächendeckender FTTH Ausbau unter den heutigen Kanalisationsvoraussetzungen wäre extrem aufwändig und vor allem sehr teuer! Wie RogerG. bereits erwähnt hat, gibt es fixe Budgets. Dieses Budget wird alljährlich kalibriert und festgelegt. Man kann also nicht einfach mal so ein Dorf wie Deines mal schnell mit FTTH erschliessen.
@PatrickS Endlich wird bei uns seitens Bauverwaltung die Dorfstrassen saniert, sprich die Strassen geöffnet. Dies habe ich dem Netzbau mitgeteilt, mit der Bitte zu prüfen, ob man nicht gleich noch die Leerrohre für die Glasfasererschliessung einbauen könnte bzw. andere Vorarbeiten (ggf. Werkschächte DP für den Feeder vorzubereiten) zu leisten, welche den Aufwand / Kosten minimieren könnte? Dann müsste man später nicht mehr die Strassen aufreissen?!
In deinem Statement hast du erwähnt, dass in der Swisscom Kabelkanalisation alte Zores-Kanäle und ggf. Bleikabel in Jutelappen (Isolierung) vorhanden sind. Ziemlich aufwändig für den P2P Glasfaserbau im Dorf(8331). Jedoch wurde in der Antwort seitens Netzbau-Kollege erläutert, dass es nicht notwendig ist, die Kabelkanalisation zu erneuern bzw. auszubauen, sondern es ist geplant die bestehende Trassee für den Feeder Einzug zu benutzen. Das heisst von Swisscom wird diese “Chance” jetzt, wo die Dorfstrasse offen ist, nicht genutzt. Schade, dass das Synergiepotenzial nicht ausgenutzt wird. Demgegenüber heisst auch, dass der Aufwand kleiner scheint zu sein, da kein Bedarf an neue Rohre besteht(Feedback vom Netzbau, da bestehende Trassee benutzt wird) Aber ich vermute, es liegt einfach am Kabelzug-Effort über mehrere Kilometer (ca. 3 km) vom POP an der Hittnauerstr. 15 zum Dorf. Ich nehme jetzt einfach an, das ist der grösste “Bottleneck” für Euch…..
Und ich glaube nicht, dass ohne WEKO es schneller ging, weil wir ja auch dazumals beim Ausbau der Kernzone von PFA, nicht im Scope waren, nicht mal um FTTS sprich mCAN in den Manholes zu verbauen.