hed: hätte ich nicht besser schreiben können. 😄
Es ist nicht mein Problem wenn die Werbeeinnahmen sinken. Wie erwähnt Swisscom kann von mir aus vor jedem Replay einen Werbeblock aufschalten. Wenns so weitergeht stirbt das Fernsehen eh aus. Es gibt ja noch Netflix, Youtube usw.. Ausserdem kann im Internet die Tagesschau jederzeit per Replay kostenlos abgerufen werden. Von da her kann sich Swisscom auch ihr eigenes Grab schaufeln?
@hed schrieb:In der Regel möchten die Kunden möglichst viel Leistung für möglichst wenig Geld. Als Arbeitnehmer wollen dann dieselben Leute möglichst viel Lohn für möglichst wenig Arbeit. In diesem „Spannungsfeld“ bewegt sich die Wirtschaft.
Quatsch. Eine Preiserhöhung eines bestehenden Abos hat gar nichts mit Lohnforderungen zu tun.
Der Rest dieser Aussage grenzt an "Gaslighting".
In der ganzen "Debatte" bzw. den Kommentaren in News Portalen usw., fällt mir immer wieder auf, dass man ein Durcheinander bezüglich Gebühren und Kosten macht.
Eventuell sollte man sich mal bewusst werden welche Gebühren für was sind, und was sie decken.
Es gibt da die "Serafe Gebühr" bez. die Radio- und Fernsehabgabe die pro Jahr 335.- CHF pro Haushalt kostet.
Das hat nichts mit Replay zu tun. Diese Abgabe unterstützt hauptsächlich die SRG um ein Programm für alle 4 Landessprachen zu erstellen (94%). Etwa 6% dieser Abgaben bekommen weitere Radio und Fernsehanstalten in der Schweiz. (Es wird zu Debatte stehen das man diese Gebühr gesenkt werden soll, weil es zB auch immer mehr Haushalte gibt und die Abgabe überproduziert).
Es gibt die Kosten für das TV Abo. Bei Swisscom zB die 25 CHF für ein blue TV M oder 35 CHF bei einem blue TV L.
In diesen Kosten sind Dinge enthalten wie:
Entwicklung der TV Plattform und Geräte Apps. Unterhalt, Support, Marketing. Infrastruktur wie Cloudspeicher, Transport, Lizenzen. Gebühren Senderportfolio, Rechte und natürlich noch vieles mehr.
Nur ein kleiner Teil bisher wurde an die Verwertungsgesellschaft, hauptsächlich für den Speicher, da das ganze Konzept noch auf der Idee von VHS Aufnahmen oder ähnlichem basiert. 🙂 Wir reden da von einem Beitrag unter 2 CHF pro Monat.
Neu erfasst der Gemeinsame Tarif 12 auf die Replay Thematik. Bzw. ist da das Problem, dass viele Sender ihre Einnahmen durch Werbung generieren. Jetzt wo alles erfasst ist und man messen kann wie die Werbung übersprungen wird, sinken diese Einnahmen natürlich. So hat man sich an einen "runden Tisch" gesetzt und den neuen GT12 generiert, welches den Schweizern ermöglicht, weiterhin ein Replay haben zu können. Wohlgemerkt ist das fast einzigartig. Im Ausland hat man das nicht mehr und man kann dort zB nur noch auf die Mediatheken der Sender zugreifen.
Wie auch immer, der Tarif hat sich auf 01.01 in diesem Jahr auf 7 CHF und ab nächsten Jahr auf 8 CHF pro Kunde pro Monat erhöht, wenn der Kunde das gewohnte Replay Erlebnis weiternutzen kann. Sprich, Spulen und Werbung überspringen.
Der GT12 sieht verschiedenen Modelle vor. Eben das genannte Premium mit entsprechenden Kosten, die die verlorenen Werbeeinnahmen kompensieren wollen und den Weiterbetrieb dieser Sender ermöglichen soll.
Oder auch abgespeckte, günstigere Versionen, wo man zB auch Spulen kann, an Stelle der Werbung aber zB. 2 Minütige Werbespots, die man nicht überspringen kann (was noch zu beweisen wäre (Adblocker)), also ähnlich wie bei Youtube free.
Bisher hat man also bei den Kosten die man für sein TV Abo bezahlt, bestenfalls die abgespeckte Version gedeckt und nicht den Aufpreis für das Premium ohne Ad Werbung.
Im Falle von Swisscom wären der Aufpreis etwas mehr als 5 CHF, damit Swisscom diese wieder decken kann.
Im Falle von Swisscom TV M sind das ab 01.01.2022 also mehr als 20% die man pro Kunde weniger einnimmt.
Ob das für Swisscom und andere Anbieter, wo die Mindereinnahmen noch viel höher sind, ein Dauerzustand bleibt, kann sich jeder selber ausmalen.
Eher nicht 😉
Für Nutzer die hauptsächlich öffentlich rechtliche Sender konsumieren, wird ein Basisangebot kaum eine Einschränkung darstellen.
Wer vieles auf werbefinanzierten Sendern schaut, aber keine Werbung sehen will, kann sich für das Premiumangebot entscheiden.
Klar das man solche Konzepte auch immer wieder mal anschauen muss. Diesem Problem müssen sich aber alle Medien stellen. Mit dem aktuellen GT12 hat man wenigstens aktuell wieder eine Möglichkeit, Sender zu unterstützen.
Und ja, wenn man findet das man solche Sender nicht braucht. Dann setzt ein Statement und abonniert nur die Basisversion und schaut diese Sender nicht. Dann reguliert sich der Markt eventuell selber. Ausser ein Mäzen hat wieder ein neues Hobby gefunden...
Schlussendlich ist aber weder die SRG, noch die Serafe noch init7 oder Swisscom Schuld an diesen Kosten. Es sind die Konsumenten die das so wollen. Das wollte ich gesagt haben.
@Tux0ne Vielen Dank für diesen umfangreichen Überblick, der sicherlich zur Versachlichung dieser Diskussion beiträgt.
@Tux0ne Danke für den ausführlichen Beitrag.
Ich habe das blue TV X mit Netflix -Abo für 52 Fr. pro Monat.
Heisst dies, dass ich künftig werbefinanzierte Sender wie RTL oder SAT1 etc. aus meinem Abo löschen kann und die Replay-Strafe dann wegfällt? Ich schaue RTL, SAT1 etc. sowieso nicht, kann also gut auf solche Sender verzichten.
Stelle immer mehr fest das mit dem App "YouTube" immer mehr Filme nicht mehr bei der Werbung übersprungen werden können ?
@Loxiran schrieb:
Ich habe das blue TV X mit Netflix -Abo für 52 Fr. pro Monat.
Heisst dies, dass ich künftig werbefinanzierte Sender wie RTL oder SAT1 etc. aus meinem Abo löschen kann und die Replay-Strafe dann wegfällt?...
Das liegt in der Abogestaltung von Swisscom und ist offenbar noch nicht spruchreif, sonst wäre es bereits kommuniziert worden. Wir wissen es einfach auch noch nicht.
@Loxiran schrieb:Heisst dies, dass ich künftig werbefinanzierte Sender wie RTL oder SAT1 etc. aus meinem Abo löschen kann und die Replay-Strafe dann wegfällt? Ich schaue RTL, SAT1 etc. sowieso nicht, kann also gut auf solche Sender verzichten.
Da kann man allenfalls spekulieren.
Abo 1, wie bisher: Replay neu mit Zwangswerbung
Abo 2, anstelle des Werbeblocks im Replay ein Zwangswerbespot.
Abo 3, Replay ohne Unterbrecherwerbung.
Da ich jene Werbeschrottsender komplett aus EPG verbannt habe, dürfte für mich somit nichts ändern.
Werbung gibt es da jeweils auch während des laufenden Filmes (akustisch und animiert auf Schrott im TV-Programm hinzuweisen). Auf solche Störaktionen kann ich ebenso gerne verzichten.
Glotzologe
@Loxiran schrieb:
Ich habe das blue TV X mit Netflix -Abo für 52 Fr. pro Monat.
Heisst dies, dass ich künftig werbefinanzierte Sender wie RTL oder SAT1 etc. aus meinem Abo löschen kann und die Replay-Strafe dann wegfällt? Ich schaue RTL, SAT1 etc. sowieso nicht, kann also gut auf solche Sender verzichten.
Wie bereits weiter oben geschrieben, nicht spekulieren sondern abwarten, bis Swisscom kommuniziert, wie sie die Abos neu gestalten werden. Und so lange das nicht geschieht, bleibt für Kunden von Swisscom alles so, wie es jetzt ist. Und du kannst ja jederzeit entscheiden, ob du bei Swisscom bleiben oder den Provider wechslen willst. Ist doch alles ganz einfach, oder?
Ich befürchte ein wenig, dass die Swisscom das Premium Replay Angebot schmackhaft machen will indem sie andere Dinge dazu bündelt:
Ihr wollt 4k Sender behalten -> Premium
Ihr wollt die FullHD Sender -> Premium
Ja wie weit die Module gehen weiss man noch nicht.
Es stellt sich auch bei kleinen Anbietern die Frage ob man ein Basic Replay Angebot überhaupt erstellen will. Das ist ja das technisch aufwändigste. Ob sich das auch lohnt für die vermeintliche Zielgruppe, die sich ja auch ohne Replay gut arrangieren kann...
Die Mediathek von SRF ist 1A.
Es gibt Kundenbindungsangebote mit längeren Kündigungsfristen wo man nicht einfach kündigen kann. Darum finde ich es unangemessen wenn geschrieben wird, dass man einfach kündigen solle.
Wie erwähnt, die Swisscom ist vielleicht auch daran interessiert was Kundinnen und Kunden wollen? Darum gibt es dieses Forum hier. Wäre die Swisscom nicht interessiert, wäre dieses Forum schon längst geschlossen worden.
Wenn die Swisscom möchte, dass wir hier uns nicht mehr austauschen sollen oder dürfen, dann müsste dies wenn schon die Swisscom uns so mitteilen.
Dies ist auch meine Meinung, es muss einerseits ein Angebot geben wo ich als Kunde die Wahl habe Werbung ohne Aufschlag zu akzeptieren oder es muss zusätzlich ein Angebot geben wo ich als Kunde bezahle dafür auf Werbung verzichte. So wie auch in anderen Bereichen.
Es geht hier nicht um Dienstleistungen oder Aboangebote im eigentlichen Sinne, denn die Werbung bringt für den Kunden keinen Nutzen.
Genau, es gibt bei SRF oder ARD etc. Mediatheken, wo öffentlich rechtliche Angebote kostenlos angesehen werden können. Wer möchte schon für RTL, SAT1 etc., als den Privatfernsehschund noch mehr bezahlen? Die Swisscom muss aufpassen, dass die Kundschaft nicht ganz abwandert. Bzw. ist wohl kaum ein Nachwuchs mehr rekurtierbar? Viele konsumieren nur noch Netflix und etwas Internet. Die klassiche TV-Sender-Kundschaft stirbt aus. Von da her finde ich es unangebracht die ausbleibenden Einnahmen aus dem Werbe-TV- Marktzusammenbruch auf Kundinnen und Kunden abzuwälzen.
Wenn von den Anbietern wie Swisscom, UPC wirklich extra Geld verlangt wird, werden viele sich ins Streaming abwandern. Den Rest kann man in den Medienportalen der Sender kostenlos anschauen.
@marcus Das sehe ich so ähnlich, wobei man hier in der CH vermehrt mit dem Geoblock auf den ausländischen Sendern konfrontiert wird in den Mediatheken, wie man heute schon vielfach erlebt bei ARD, ZDF oder auch dem ORF. Dann wäre man froh ein Replay zu haben. Es sei denn man kann die Sender technisch trennen beim Replay (viele würden aber nicht übrig bleiben), also diejenigen, die nun mehr Geld verlangen für Replay, also alle die bei IRF (Interessengemeinschaft Radio und Fernsehen) angeschlossenen Sender:
Ihr gehören viele ausländische Sender wie ARD, ZDF, ORF, RAI, France Télévisions, M6, ARTE, die Sender der Mediengruppe RTL, der ProSiebenSat.1 Group sowie die SRG, die schweizerischen privaten Sender und die Verbände Telesuisse, Verband Schweizer Privatradios VSP, Radio Régionales Romandes RRR und Unikom an.
Mediatheken sind schon alleine aus Gründen der Bedienung keine Alternative. Viele Leute wollen einen Zugang und ein Gerät (TV-Box+TV), eine einfache Fernbedienung und eine einheitliche Oberfläche (Menu/EPG der SC-Box). Und dafür sind viele Leute bereit, jeden Monat sehr viel Geld auszugeben.
Selbstverständlich ist Swisscom auf die Meinung der Kunden angewiesen, aber wenn immer wieder die selben Argumente von denselben Personen geäussert werden, macht das die Argumente weder besser noch gewichtiger.
Das lineare TV (inkl. Replay und Recording) hat ebenso wie das Streaming seinen treuen Kundenstamm. Der Preis spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Man entscheidet sich für das eine oder das andere oder beides und wenn es zu Preiserhöhungen kommt, so schluckt man diese zähneknirschend und danach ist der höhere Preis schon bald wieder kein Thema mehr.