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Notfalldienste ohne Redundanz für den Telefonnotfall?

Werner
Super User
1 von 12

Eigentlich glaube ich ja nicht alles was in den Zeitungen steht, aber dass jetzt von Journalisten und auch Politikern zunehmend gefordert wird, dass die Notfalldienste zusätzlich zur Swisscom auch noch an die Netze der anderen Provider angeschlossen werden sollen, stimmt mich nun doch ein wenig nachdenklich.

 

Denn völlig egal ob die Swisscom nun das beste Netz hat oder nicht, bewusste Redundanz bei kritischen Systemen ist eines der ältesten Konzepte zur Sicherstellung eines möglichst störungsfreien Betriebes.

 

Falls es also tatsächlich wahr wäre, dass bei einem Schwächeln der Swisscom die Notfalldienste wie ein normaler Privatkunde ganz einfach selbst aus dem kompletten Telefonnetz fallen, hat nicht nur die Swisscom ein Serviceproblem, sondern eine ganze Menge IT-Verantwortliche direkt bei den Blaulichtorganisationen haben ihre ureigensten Verantwortlichkeiten nur sehr schlecht wahrgenommen.

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
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Akzeptierte Lösungen
WalterB
Super User
9 von 12

Vielleicht muss man das unten beim Bild in Zukunft wieder verwenden !    😀

 

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Alles was mit Elektrotechnik zu tun hat.
IT: Windows, macOS und Linux.
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11 Kommentare 11
DomiP
Super User
2 von 12

Da frage ich mich aber schon, wieso wird dann auf Provider gesetzt, welche auch für den Privatkunden operieren?

 

Beispielsweise die SBB ist ja auch zugleich ein offizieller ISP. Wieso also mach die Eidgenossenschaft nicht einen ISP auf Swisscom- und SBB-Basis und trennt diese vom Normalen Netz? Es muss ja nicht leistungsstärker werden, damit Notrufe abgefangen werden können - es reicht, wenn man einfach nur das Grundlegende damit ausbaut?

Chi ha prescha perda seis temp. Resta pachific!
Gruess, Cordial salids, Cordialement, Cordiali Saluti, Cheers!
Dominik

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user109
Super User
3 von 12

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein Notrufe egal über welchen Provider abwickeln zu können.

Siehe Mobilfunk.

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Werner
Super User
4 von 12

@user109  schrieb:

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein Notrufe egal über welchen Provider abwickeln zu können.

Siehe Mobilfunk.


Mit dem selbstverständlich sein, triffst Du genau das, was wir vermutlich alle einfach angenommen haben, aber was sich in der Realität jetzt als Gegenteil bereits mindestens 2 Mal gezeigt hat.

 

Wenn man mitgekriegt hat, wie einige Notfalldienste über Twitter improvisiert noch einige Mobilnummern bekannt gegeben haben unter denen sie (vermutlich mit einzelnen Sunrise- oder Salthandys) überhaupt noch in der Lage waren Notrufe entgegenzunehmen, liegt da wohl konzeptionell noch einiges im Argen.

 

Wäre das Thema nicht latent eine Frage von Leben und Tod, wäre es noch sehr geeignet für diverse aktuelle Fasnachts-Schnitzelbanken.

 

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kaetho
Super User
5 von 12

Es bringt nichts, sich hier das Maul zu verreissen. Notfalldienste haben zu funktionieren. Ohne Wenn und Aber. Und wenn Swisscom hier geschlamt hat, so haben sie das zu korrigieren. Ende und aus. Mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen.

 

Thomas

Werner
Super User
6 von 12

Schutz und Rettung ist eine Staatsaufgabe und bei Totalausfällen der Kommunikation nur der Swisscom die Schuld zuzuschieben und dann wieder zur Tagesordnung übergehen, erscheint mir einfach viel zu wenig weit darüber nachgedacht.

 

Wenn grosse Schutz- und Rettungsorganisationen vielleicht aus in Zwischenzeit obsolet gewordenen Traditionen des analogen Netzes herrührend,  tatsächlich noch eine One-Provider-Strategie fahren und damit ein unnötiges Klumpenrisiko eingehen, dann ist der strategische Fehler nicht beim Telco-Provider, sondern bei der Organisation der jeweiligen Blaulichtorganisation selbst zu suchen.

 

Da das Thema (bedingt durch die Häufung der Vorfälle) nun definitiv auch in der Öffentlichkeit angekommen ist, vermute ich schon, dass da nun bei den diversen Behörden auch Handlungsbedarf auf der Auftraggeberseite erkannt worden ist.

 

Wenn Mitarbeiter von Schutz & Rettung als letzte Möglichkeit noch improvisiert mobile Nummern für Ihre Erreichbarkeit über Twitter mitteilen, dann kann es auch Stadt- und Regierungsräten nicht mehr egal sein, was da überhaupt für Notfallkonzepte für die Kommunikation auch ohne Swisscom vorhanden sind.

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
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kaetho
Super User
7 von 12

Schiebe ich irgendjemandem die Schuld zu? Ich stelle mich nur auf den Punkt, dass da was falsch läuft und korrigiert werden muss.

Wie das angegangen wird, überlasse ich den Verantwortlichen und den Fachleuten. Prosatext bringt nichts.

Otter49
Level 4
8 von 12

Ich sehe das auch so! Ich wohne sehr abgelegen, leise trauere ich immer noch der analogen Telefonie nach, natürlich benutzte ich das Internet und freue mich über den gewonnen Speed. Handy  sind sogar in den tessiner Bergen mode geworden! So ein Ausfall wie letztens ist aber schon grenzwertig. Seilbahn funktioniert nicht mehr (Sicherheitsystem über Telefonie) Mobil auch Tod. Wir sind hier alles ältere Semester, Router mussten neu gestartet werden was eigentlich kein Problem ist, kann aber für 80 jährige zu einem werden. Es war sicher keine Absicht das Netz lamzulegen aber es stellt sich die Frage wie weit sollen die neuen Technologien gehen und um welchen Preis. Diese Frage muss am Schluss jeder selber beantworten!

WalterB
Super User
9 von 12

Vielleicht muss man das unten beim Bild in Zukunft wieder verwenden !    😀

 

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Alles was mit Elektrotechnik zu tun hat.
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Charleston
Level 2
10 von 12

Hallo Werner. Ich kann deinen Aussagen voll zustimmen! Seit ich vor bald 43 (!) Jahren meine erste Wohnung bezogen habe, bin ich Swisscomkunde (ja, ich kenne noch Telefonieren per Wählscheibe und Radiohören per Telefonrundspruch!). Qualität hat ihren Preis, doch leider muss ich auch feststellen, dass diese insbesondere in den letzten Jahren nachgelassen hat. Die kürzlichen Vorfälle sind ein absolutes NoGo. Mit den Informatikern habe ich aber in den letzten Jahren auch meine Erfahrungen gemacht: die sind auch nicht mehr, was sie mal waren! Bei Systemupdates im Geschäft wurde vielfach informiert, was angepasst werde - leider aber nicht, was danach zumindest bis zum "FastPatch" nicht mehr funktionieren werde! Wenn die sich die Mitarbeitenden jedesmal diese Frage stellen, läuft wohl schon etwas falsch (kein Pessimismus, Erfahrung!). Sicher lässt sich nicht jedes Details im Vorfeld testen, aber die Fehlerhäufigkeit hat zu- und die Professionalität abgenommen. Mit verantwortlich ist wohl aber überall sicher auch das Management, das immer auf "Kostenoptimierung" aus ist ("es muss gespart werden, koste es, was es wolle!"), aber auch der Kostendruck durch "Trittbrettfahrer" (sorry UPC, Sunrise, Salt, etc.) und die "Geiz ist geil"-Mentalität vieler Kunden. Naja, hoffen wir, dass Swisscom und die IT-Verantwortlichen der Blaulicht-Organisationen ihre Lehre jetzt ziehen und wir in Kürze nicht wieder von solchen Ausfällen hören! Schönen Tag. Charleston.

Tux0ne
Level 9
11 von 12

Jeder Tag an dem kein Ausfahl besteht gehört zu den glücklichen Tagen, TB aus dem MTBF.

Nur weil es aktuell auf dem Fokus steht sind die möglichen Probleme die bei IT/IP vielfälltig sind für so wichtige Dinge wie die Telefonie noch lange nicht gelöst.

 

Tage an dennen es also gut funktioniert, hängen bei weitem nicht nur von Können sondern von Glück ab 😄

Da man aber immer weniger eigene Techniker hat kann man das Problem zumindest auslagern und Lieferanten dafür die Schuld zuschieben.

 

Einen halbwegs guten Artikel gibt es hier: https://www.nzz.ch/wirtschaft/swisscom-nach-pannenserie-ist-das-vertrauen-ramponiert-ld.1541765

(weiss nicht ob es eine Paywall hat, idR. filtert meine Firewall so was aus. In dem Fall sorry)

Jeder ist beim Provider den er verdient
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cslu
Level 6
12 von 12

@Charleston  schrieb:

aber auch der Kostendruck durch "Trittbrettfahrer" (sorry UPC, Sunrise, Salt, etc.)


Naja... die UPC betreibt seit jeher ihr eigenes, von der Swisscom unabhängiges Festnetz und ist somit kaum ein Trittbrettfahrer. Wohl dazumals eher der "Retter der Nation", der die Swisscom dazu gezwungen hat von lächerlichen 256kbps DSL-Produkten Abstand zu nehmen und an der Geschwindigkeitsschraube zu drehen (sogar unser nördlicher Nachbar der bekanntlich in Sachen Internetzugang ein 3. Welt Land ist hatte damals 768kbps als DSL "Mindestgeschwindigkeit").

Im Übrigen wurde meines Wissens vor kurzem gerichtlich bestätigt, dass die Preise welche die Swisscom ihren "Trittbrettfahrern" (also Sunrise und Co, nicht UPC)  verrechnet hat systematisch zu hoch waren. So schlimm wirds also nicht gewesen sein mit dem Kostendruck.

Die tatsächlichen Ursachen liegen wohl eher im Bereich von Komponenten mit steigender Komplexität, die "InHouse" zunehmend weniger Leute überhaupt noch einigermassen verstehen. Weil man hat ja einen Wartungsvertrag mit dem Hersteller oder so... 😉

Davon abgesehen treibt ja glaube ich auch McKinsey seit längerem sein Unwesen bei der Swisscom. Und bekanntlich gibts jetzt eher wenig Beispiele von Firmen, die eine McKinsey-Beratung ohne grössere Schäden überlebt hätten.

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