@diJis schrieb:
Heute gelesen, dass Swisscom mit “Energie Sparen” für ihr p2mp-Netz wirbt. Es ist aber proprietär!
Für Kunden heisst das, dass die Glasfaser ab Zentrale mit anderen Bewohnern der Liegenschaft geteilt werden muss. Heisst: nicht volle Bandbreite verfügbar.
in Klartext gesprochen heisst es: Swisscom will Kosten Sparen, “Energie Sparen” ist nur vordergründig!
P2P: pro Glasfaser am Anfang und Ende je ein Transmitter
p2mp: pro Glasfaser am Anfang ein Transmitter und eine passive Weiche
Daraus folgt: von der Zentrale gehen weniger Glasfasern weg, braucht weniger Transmitter.
Umbau auf P2P für Swisscom würde heissen mehr Transmitter in der Zentrale und mehr Glasfasern ab Zentrale.
Wie war das beim Telefon?
Pro Haushalt eine Leitung von der Zentrale zum Apparat in der Wohnung.
Nein, da ist viel Unsinn drinn. Viele verwechseln (noch) Technologie und Bauweise. P2P und P2MP sind Bauweisen. Bei P2MP ist der optische Splitter irgendwo zwischen Zentrale und Steigleitung zum Kunden, kann in der Strasse, aber auch im Keller sein. Die einzelne Glasfaser in die Zentrale wird dann über die Technologie geteilt, also xgsPON. Doch das Teilen ist relativ, denn man erhält einen zugewiesenen Zeitschlitz. Vereinfacht: Stell Dir eine Autobahn mit 1 Spur vor, wo 64 Autos mit gleichem Speed hintereinander her fahren. Du hast den Platz Nummer 2, die 10 hinter Dir sind ev. frei und dann kommt der nächste. Aber alle fahren gleich schnell, ob Du nun die Autobahn alleine oder zusammen nutzen würdest.
Und selbstverständlich nutzen auch anderen ISP auf P2P eine PON Technologie. Einen Laser-Port pro Kunde zu verwenden ist schlicht zu teuer, weshalb einfach der Splitter in der Zentrale verbaut und von dort auf 64 Fasern (oder auf wieviel sie splitten) zu den Kunden gepatcht wird. Man teilt sich genau gleich eine Faser, fragt sich einfach wo der optische Splitter nun steht.
Es ist also völlig falsch, dass bei P2P immer ein optischer Transmitter pro Faser in der Zentrale steht. Wenn Swisscom aktuell neu baut, dann wird P2P so gebaut, dass 1 oder 2 Fasern pro Nutzungseinheit in die Zentrale geführt wird. Dort werden die Fasern auf ein Patchpanel (OMDF) geführt, dahinter dann zum Equipment des jeweiligen Providers. Das kann ein single Port sein (zu teuer ab einer gew. Anzahl Kunden) oder einer der Ausgänge eines optischen Splitters. Es kann also identisch wie bei P2MP sein, nur ist der Splitter an einem anderen Ort und man muss dazwischen ein (teures ) optisches Patchpanel für 1-2 Fasern pro NE einbauen.