Ich habe mich in den letzten paaren Wochen intensiv mit der Suche nach einer Eigentumswohnung oder Einfamilienhaus beschäftigt und bin zu folgenden Ergebnissen betreffend Festnetzbreitbandversorgung gelangt: Der Immobilienmarkt ist ziemlich überhitzt und es werden teilweise Fantasiepreise aufgerufen. 😆 Swisscom erschliesst seit ca. 2019 prinzipiell nur noch mit Glasfaser, auch in ländlichen Gebieten. Früher gab es dies nur bei grösseren Wohnbauprojekten. Diese werden jetzt alle von P2P auf P2MP resp. XGS-PON "hochgerüstet" (je nach Weltanschauungsbild als "Downgrade" oder "Upgrade" zu bewerten) Nicht nur Neubau-Mehrfamilienhäuser werden konsequent mit FTTH versorgt, sondern auch Einfamilienhäuser. Dass man bis vor kurzen Neubauprojekte mit Klingeldraht angebunden hat, ist eine nationale Schande für den Hightech Standort Schweiz, aber offenbar war dazu XGS-PON inkl. Sinneswandel notwendig. Ganze Dörfer resp. Gemeindeteile wie z.B 6253 Uffikon und 6211 Buchs werden 2022 - 2023 mit Glasfaser ausgebaut. In diesen Gemeinden wurde nie ein FTTS-Ausbau realisiert und jetzt direkt auf FTTH ausgebaut, obwohl WWZ die meisten Gebäude seit Jahrzehnten mit DOCSIS übers Kabelnetz versorgt. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, nur können die Kabler bei 10 Gbit/s und einem stark ausbaubedürftigen Rückkanal nicht mithalten resp. werden für DOCSIS 4.0 sehr viel Investitionsbedarf in ihren Netzen haben. Gegen popeliges FTTS mit G.fast können die Kabler aber schon lange konkurrieren. UPC dümpelt bis heute noch mit Coax rum und schert sich wenig um FTTH. Dort wo mit FTTH erschlossen werden muss, wird einfach mit RFoG (Radio Frequency over Glass) und Multidiodereceiver gefahren, sprich das Glasfaserkabel wird zu einem Koax-Kabel zur Übertragung analoger RF Signale degradiert und mit einem billigen Wandler wieder auf RF umgesetzt. Auch dort ist der Upload auf mickrige 100 Mbit/s beschränkt. Nur Kabelnetzbetreiber mit Weitsicht (z.B WWZ) setzen bei Neubauprojekten konsequent auf Glasfaser und bieten parallel mit Swisscom auf der gleichen OTO-Dose ihre Produkte an. Mit einer hybriden Netzwerkinfrastruktur, welche sowohl klassisches HFC mit DOCSIS 3.0/3.1 wie auch FTTH über GPON (ja, viele Kabler lieben GPON....) zulässt, fahren Kabelnetzbetreiber zukunftsgerichteter und besser. Wer heute noch bewusst Koax verbaut, "hät en egge ab". Aber Liberty Global ist halt Liberty Global.
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