Wünschen würde ich mir eine Option, dass das iPhone neu sucht, wenn eine Verbindung unter 4G fällt und dann neu verbindet. Also Edge ignoriert.

Ganz ganz früher konnte man noch den präferierten Anbieter suchen (also Deutschland Telekom) oder sogar die Reihenfolge wählen. Das würde aber nicht wirklich helfen, weil keiner überall der beste ist.

Schade, nur im Lockdownmodus. Als Sterblicher braucht man den eher nicht, weil der auch einschränkt.
Interessant in dem Artikel sind auch die Sicherheitsbedenken ggü 2G - die gelten ja für alle. Vielleicht muss man warten, bis die Provider nur noch 4G aufwärts anbieten.

Swisscom hat das 2G Netz bereits 2021 abgestellt, hat also zumindest hierzulande keine Relevanz mehr.

Ich denke, dass auch viele Roaming-Partner heute gar kein 2G mehr betreiben werden.

Vodafone in DE hat aber leider noch Edge und drängt sich oft vor.
Die Schweiz ist tatsächlich kein Vergleich dazu.

Nicht nur Vodafone, auch die Telekom hat EDGE. Generell wurde in Deutschland nur das 3G Netz abgeschaltet, aber nicht das 2G Netz. Auch gibt es im Moment noch keinen Zeitpunkt, wann 2G in Deutschland abgeschaltet wird. Früher oder später ist dies sicher der Fall, kann aber noch dauern.

Scheinbar variiert die Sache mit dem 2G je nach bereistem Land sehr stark.

Swisscom hat eine Liste veröffentlicht, auf welcher die möglichen Roaming- Partner sowie der unterstützte Netz- Standard ersichtlich ist:

Roaming Tarifabfrage

Fragt sich halt nur, wie aktuell diese Liste ist. Aber da sieht man, dass scheinbar in Deutschland alle Anbieter (Telekom, Vodafone und Telefonica O2) das 3G- Netz abgeschaltet, dass 2G aber noch in Betrieb haben. Die Anrufe können in Deutschland sowohl 2G als auch über 4G und scheinbar sogar über 5G vermittelt werden. Man wird also kaum über 2G telefonieren, ausser man ist in einer Gegenden, wo der Anbieter, auf dessen Netz man eingebucht ist, nur 2G (EDGE) anbietet.

In Frankreich hingegen bieten sämtliche Anbieter noch 3G an, aber auch 2G läuft mit Ausnahme von Free noch bei allen.

Dort ist es gemäss dieser Liste dann aber hingegen so, dass über LTE (also 4G) keine Anrufe vermittelt werden können, in diesem Fall wählt das Mobiltelefon für Anrufe 3G oder im Worst- Case sogar 2G. Das könnte also der neue 2G-Lockdownmodus künftig verhindern.

@MagicMax

Diese Liste existiert schon ewig bei Swisscom und ist so viel ich weiss relativ aktuell. Bei Sunrise und Salt existiert leider keine solche Liste von Roamingpartnern mehr. Dass man über 4G (VoLTE) auch bei Vodafone und O2 telefonieren kann, ist offenbar erst seit kurzem so. Zumidest hatte ich VoLTE Roaming in Deutschland ausschliesslich bei der Telekom. Bei den anderen ging das nicht, so dass Anrufe über 2G geführt wurden.


@MagicMax schrieb:

Swisscom hat eine Liste veröffentlicht, auf welcher die möglichen Roaming- Partner sowie der unterstützte Netz- Standard ersichtlich ist:

Roaming Tarifabfrage


Ich kannte die Liste noch nicht - die ist interessant. 2G resp. EDGE scheint überall noch der Minimalstandard zu sein. Im Internet habe ich gefunden: Nur die Versorgung über das ältere und langsamere 2G (GSM, GPRS und Edge) bleibt erhalten, da ansonsten Handys ohne Internetfunktion gar nicht mehr funktionieren würden.

Das bedeutet wohl, dass 2G resp EDGE noch länger erhalten bleibt. Mit der Folge, dass unter 2G die Sicherheit im Internet nicht gewährleistet scheint (was ja ein Grund ist, das in dem Lockdownmodus zu blockieren) und bei Netzwahl EDGE nichts passiert (man kann ja telefonieren und gaaanz langsam surfen). Die Suche und der automatische Wechsel müsste ja nur passieren, wenn man surft und etwas ab 4G zur Verfügung steht. Vielleicht ist das zu aufwändig.

Mobilfunk der ersten Generation war in der Schweiz unter dem Namen “Natel C” bekannt. Natel C basierte auf der Technologie NMT und damit auf analogem Funk (1G/NMT).

https://en.wikipedia.org/wiki/Nordic_Mobile_Telephone

https://de.wikipedia.org/wiki/Natel

Mobilfunk der zweiten Generation (2G/GSM) basiert auf Zeitschlitzverfahren. Mobilfunk der zweiten Generation nutzt die Vorteile von Digitalfunk.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndelfunk#Digitaler_B%C3%BCndelfunk

Wichtige Eckpfeiler von 2G/GSM sind:

- Zeitmultiplexverfahren => https://de.wikipedia.org/wiki/Multiplexverfahren#Zeitmultiplexverfahren_(TDMA)

- ISDN (B-Kanal) => https://de.wikipedia.org/wiki/Integrated_Services_Digital_Network

- Primärmultiplexanschluss => https://de.wikipedia.org/wiki/Prim%C3%A4rmultiplexanschluss

- SDH => https://de.wikipedia.org/wiki/Synchrone_Digitale_Hierarchie

- SS7 => https://de.wikipedia.org/wiki/Signalling_System_7

Grundelement dieser Technologien ist der Zeitschlitz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitschlitz

Mit dem Mobilfunk der dritten Generation (3G/UMTS) begann der Wandel weg von den Zeitschlitzverfahren in Richtung reines IP-Netzwerk.

https://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Protocol

Grundelement im IP-Netzwerk ist das Datenpaket.

https://de.wikipedia.org/wiki/Datenpaket

Bis und mit 3G/UMTS wurden die Sprachtelefonie ausschliesslich mit Leitungsvermittlung (circuit switching=> CS) realisiert.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0211191.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsvermittlung

Mobilfunk ab der vierten Generation (4G/LTE, 5G und 6G) sind reine IP-Netzwerke. Mobilfunk ab der vierten Generation (4G/LTE, 5G und 6G) unterstützt Sprachtelefonie nur noch per Paketvermittlung (packet switching => PS).

https://de.wikipedia.org/wiki/Paketvermittlung

Paketvermittelte Sprachtelefonie im 4G/LTE-Mobilfunknetzwerk wird VoLTE (Voice over LTE) genannt.

https://de.wikipedia.org/wiki/VoLTE

Paketvermittelte Sprachtelefonie im Mobilfunknetzwerk der fünften Generation (5G) wird VoNR genannt.

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/5G-in-Liechtenstein/m-p/772675#M12457

IMS ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Kernnetzwerkes von modernen Mobilfunknetzwerken, welche mit Paketvermittlung arbeiten.

https://community.swisscom.ch/t5/Archiv-Telefonie/Handy-Empfang-im-Minergiehaus-schlecht/m-p/656772#M61190

https://community.swisscom.ch/t5/Archiv-Telefonie/Advanced-Calling-VoLTE-und-WiFi-Calling/m-p/658091#M56525

https://en.wikipedia.org/wiki/IP_Multimedia_Subsystem

Die Umstellung von leitungsvermittelter Sprachtelefonie (CS) zu paketvermittelter Sprachtelefonie (PS) ist besonders im Bereich “Roaming” alles andere als trivial und verläuft deshalb bei allen Mobilfunkanbietern weltweit mit vielen Problemen und Einschränkungen.

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/VoLTE-Roaming/m-p/657972

Unterstützt das Mobiltelefon keine paketvermittelte Sprachtelefonie oder wurde das Mobiltelefon vom Mobilfunkanbieter nicht für den Einsatz von paketvermittelter Sprachtelefonie freigeschaltet, so erfolgt für die Sprachtelefonie ein Rückfall auf die leitungsvermittelte Sprachtelefonie (circuit switch fallback => CSFB). Siehe dazu:

https://community.sunrise.ch/d/23412-telefonat-willkuerlich-anruf-beendet/15

https://community.sunrise.ch/d/24019-auto-telefonieren/4

https://community.sunrise.ch/d/28020-voip-empfang-mit-5g-schlecht/29

Wer ein Land bereist, in welchem kein flächendeckendes, öffentliches 2G/GSM- oder 3G/UMTS-Mobilfunknetzwerk betrieben wird, zum Beispiel USA, sollte Satellitenkommunikationsmittel für die Notfallkommunikation mitnehmen. Siehe dazu die mehrseitigen Kommentare unter:

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/VoLTE-Roaming/m-p/657972

https://de.wikipedia.org/wiki/Notruf#Notruf_per_Satellitenkommunikation

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/Umleitung-von-Anrufen/m-p/763315#M12065

In Deutschland wurde die Umstellung von UMTS2100 auf UMTS900 verschlafen. Details dazu:

https://community.swisscom.ch/t5/Telefonie-Wissensbox/2025-ist-Schluss-3G-macht-Platz-f%C3%BCr-mehr-Leistung/tac-p/703050/highlight/true#M533


@Koniferski schrieb:

Interessant in dem Artikel sind auch die Sicherheitsbedenken ggü 2G - die gelten ja für alle. Vielleicht muss man warten, bis die Provider nur noch 4G aufwärts anbieten.


Solange auch der neuste Mobilfunkstandard (aktuell: 5G) wegen mangelhafter Authentifizierung des Mobilfunknetzwerks durch das Mobiltelefon ungenügend gegen IMSI-Catcher schützt, erachte ich kein einziges Mobilfunknetzwerk auf diesem Planeten als genügend sicher.

https://www.dr-datenschutz.de/authentisierung-authentifizierung-und-autorisierung/

https://www.heise.de/news/IMSI-Catcher-Ueberwachung-auch-in-5G-Netzen-moeglich-9190322.html

https://www.eff.org/files/2019/07/09/whitepaper_imsicatchers_eff_0.pdf

https://www.heise.de/news/IMSI-Catcher-Warum-Ueberwacher-es-so-einfach-haben-4646749.html

Solange Normierungsgremien wie 3GPP und ETSI empfänglich sind für die Lobbyarbeit von Geheimdiensten, wird sich die Sicherheit von Mobilfunknetzwerke nicht wesentlich verbessern. Heute ist doch jedes ordentlich mit WPA2-Enterprise, EAP-TLS, AES-128, SHA-256 und IEEE 802.11w (Protected Management Frames => PMF) abgesicherte WLAN sicherer als das modernste (5G-)Mobilfunknetzwerk!

https://www.securew2.com/solutions/wpa2-enterprise-and-802-1x-simplified

https://www.heise.de/ratgeber/WLAN-und-LAN-sichern-mit-IEEE-802-1X-und-Radius-979513.html

Wie sicher Standards für Funknetzwerke aus dem Hause ETSI sind, kann man aktuell am Bündelfunkstandard TETRA beobachten. TETRA wird europaweit häufig für den Polizeifunk eingesetzt.

https://www.heise.de/news/Digitaler-Behoerdenfunk-Massive-Schwachstellen-bei-TETRA-entdeckt-9226620.html

https://www.rtl-sdr.com/encryption-on-the-tetra-protocol-has-been-broken/

https://de.wikipedia.org/wiki/Terrestrial_Trunked_Radio

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndelfunk

Mich nervt es auch, wenn nicht das empfangsmässig optimale Netz gewählt wird. Vor allem auch, wenn Roaming mit 5G möglich ist, der von der Swisscom immer angesteuerte Provider immer ein überlastetes 4G-Netz hat. Da wechselt man schnell mal auf manuell.

Ich würde nicht sagen, dass die Steuerung auf den von der Swisscom vorgegebenen Provider für 99 % der Kunden keine Rolle spielt, sondern dass 99 % sich einfach nicht darum kümmern, weil viele gar nicht mehr wissen, dass man es ja manuell umstellen könnte. Das Fluchen wegen überlastetem Netz kommt aber trotzdem.

@roman70

Und warum wissen es 99% der Kunden nicht? Weil es sie gar nicht interessiert. Hauptsache das Handy funktioniert im Ausland und das tut es ja auch. Korrekte Einstellungen vorausgesetzt. Von überlasteten Netzen insbesondere über 5G habe ich nur sehr selten erlebt. Oft ist der Speed sicher langsamer wenn du als “Ausländer” auf dem Netz surfst, da man sicher eine niedrigere Priorität hat, als “heimische” eigene Kunden. Die Geräte wechseln ja schon den Anbieter wenn man keinen Empfang hat und ein anderes Netz vorhanden ist. Dies dauert aber einige Sekunden. Insbesondere unterwegs macht es kaum Sinn, dass die Handys automatisch immer das stärkste Netz auswählen, da ja eigentlich ständig einer etwas besser ist als der andere. Auch auf die Akkulaufzeit hätte das Auswirkungen.

@Samsi

Ich habe auch nicht von überlasteten 5G-Netzen gesprochen, sondern von überlasteten 4G-Netzen. In UK war es eben lästig, dass das das Handy immer auf das von Swisscom bevorzugte Netz wechselte. Und für dieses hatten sie kein 5G-Roaming-Abkommen (obwohl sie ein 5G-Netz haben). Das heisst man wurde ständig von einem 5G Netz mit starkem Empfang und sehr guter Bandbreite auf ein Netz mit völlig überlastetem 4G geleitet, weil es von der Swisscom so priorisiert wurde. Und das ist lästig. Und kann man als Sachkundiger selber beheben. Und ja, die Kunden interessiert nicht, dass man manuell auswählen kann, aber sie sind daran interessiert, dass das Netz flutscht und das tut es mit diesen Priorisierungen eben nicht immer und dann entsteht mein erwähntes Fluchen.

Die Handys müssen auch nicht immer das stärkste Netz wählen, sie switchen aber sehr schnell auf das von der Swisscom priorisierte, was vielfach für den Kunden kontraproduktiv ist. Sie verharren auch auf diesem Netz. Das ist eine Bestätigung meinerseits durch Erfahrungen der ursprünglichen Aussage dieses Threads.

Wegen diesen Priorisierungen bleibt einem halt je nach Situation nichts anderes übrig, als manuell auf ein “flutschendes” Netz zu wechseln (was halt heutzutage viele gar nicht mehr im Stande sind).

Ich habe eben das Gefühl, dass diese Priorisierung seitens Swisscom ständig geändert wird.

War in Frankreich vielleicht bis vor 1 Monat Orange F priorisiert, ist es vielleicht heute Bouygues.

In Deutschland sollte man nicht das O2-Netz wählen, wenn man will dass die Rufnummeranzeige korrekt funktioniert. Leider gibt es dort aufgrund der technischen Komplexität scheinbar Fälle, wo dies nicht mehr richtig funktioniert (aufgrund der Verhinderung des Nummernmissbrauchs z.B. mittels Spoofing): Siehe z.B. hier

In Frankreich hatte ich bisher noch nie Probleme, in Deutschland war ich schon lange nicht mehr, ist über 1,5 Jahre her.

In Frankreich waren alle Netze gut und lieferten gute Performance, gefühlsmässig war Orange-F etwas besser, kommt aber wohl auf die Region an.

@MagicMax

Ich habe auch den Eindruck, dass das ab und zu geändert wird. Ich hatte auch schon auf dem Handydisplay unten kurz die Einblendung SIM-Daten aktualisiert oder ähnlich. Ich kenne die Daten aber nicht, die dann aktualisiert werden. Vielleicht weiss das einer der Cracks hier?

ein Monat später

Ich war diese Woche in Spanien unterwegs.

Mein Handy war eigentlich praktisch immer im Netz “Movistar” eingebucht (Telefonica), was super funktioniert hat.

Mein mitgereister Kollege ist jedoch nicht bei Swisscom, sondern bei Yallo (Sub- Marke von Sunrise). Sein Handy buchte sich bei automatischer Netzwahl auf Orange ein. Das Orange- Netz war viel schlechter, zeigte zwar manchmal gute Signalstärke an (sogar 5G), aber es war fast unmöglich, auf das Internet zuzugreifen, bzw. wurden die Daten wesentlich langsamer geladen als bei mir im Movistar- Netz. Bei ihm sorgte dann die manuelle Netzwahl auf Movistar für Abhilfe.

Aber dass es zwischen den Schweizer- Anbietern unterschiedliche Priorisierungen bei der Wahl von Netzen während des Roamings kommt, ist ja wohl sehr naheliegend.


@MagicMax schrieb:

Aber dass es zwischen den Schweizer- Anbietern unterschiedliche Priorisierungen bei der Wahl von Netzen während des Roamings kommt, ist ja wohl sehr naheliegend.


Das war auch immer mein Verdacht. An diese Liste müsste man rankommen - das wäre schön. Mir ist so, als wäre das gaaaaanz früher auch mal gegangen

Ich erinnere mich noch an Zeiten, als es im selben Land unterschiedliche Preise für’s Roaming gab zwischen den verschiedenen Anbietern, so war es z.B. möglicherweise günstiger in Frankreich über Bouygues zu telefonieren, als über France Telecom (heute Orange-F).

Damals konntest du (vor der Smartphone- Zeit) im Menü Netzwerkcoded hinteregen und so eine eigene Priorisierung vornehmen (Informationen wurden auf der SIM- Karte gespeichert). Heute sind die Tarife pro Land, bzw. Ländergruppe für den Endkunden überall gleich, dennoch kann ich mir vorstellen, dass die Netzanbieter unterschiedliche Einkaufspreise haben und dann auch versuchen, den Kunden auf das für sie günstigste Netz zu lenken.

Danke, genau diese Erinnerung war es. Dass das verschieden kostete, habe ich gar nicht mehr auf dem Radar.