Automatische Netzauswahl im Roaming - Zufallsprinzip?

MagicMax
Level 5
1 von 33

Weiss jemand, nach welchen Kriterien im Roaming das Mobilgerät den Netzbetreiber auswählt?

Ich meinte, dass Swisscom da irgendwelche Prioritäten festlegen kann (wohl derjenige Anbieter, welcher die günstigsten Preise verrechnet) und dann spielt ebenfalls noch die Signalstärke eine Rolle, bzw. ist an einem Ort ein Anbieter, in dessen Netz das Mobiltelefon möglicherweise bisher eingebucht war, nicht verfügbar, wird ja automatisch ein anderer gewählt, sofern man sein Mobiltelefon auf automatische Netzwahl eingestellt hat.

Dennoch finde ich die Sache etwas seltsam und kann mir gewisse Verhaltensmuster nach der heute gemachten Erfahrung nicht so wirklich erklären:

 

Ich besuchte heute einen Ort in Frankreich, welchen ich bereits vor ca. 1 Monat besucht habe.

  • Beim meinem letzten Besuch wählte mein Handy den Netzbetreiber Orange F aus.
  • Bei meinem heuten Besuch am exakt gleichen Ort wählte mein Handy nun das Netz von Bouygues aus! 
  • Interessanterweise wählte das Handy eines Mitgereisten (ebenfalls Swisscom-Kunde) sich in das Netz SFR ein!

Ich habe dann mittels manueller Netzauswahl geschaut, welche Netze verfügbar sind und es wurden mir Orange F, Bouygues, SRF und 2x Free angezeigt.

Versuchsweise habe ich dann manuell Orange F ausgewählt und mein Handy buchte sich sogleich auf dieses Netz ein.

Nach einer Weile, dachte ich, ich stelle aber lieber wieder auf automatische Netzwahl um, da ich am selben Tag Frankreich wieder verlassen würde und ich sichergehen wollte, dass sich dann mein Handy bei der Fahrt zurück in die Schweiz wieder automatisch ins Swisscom-Netz einbucht.

Sobald ich jedoch vom "manuell", wo ich ja Orange F ausgewählt habe, auf "automatisch" wechselte, buchte sich das Gerät nach wenigen Augenblicken wieder in das Bouygues- Netz ein!

Mir kommt es irgendwie vor, als würde man tagesweise ein bevorzugtes Netz auf sein Handy, bzw. die SIM geschrieben gekommen, weil vor einem Monat hatte ich bei automatischer Netzwahl Orange F und heute hatte ich Bouygues. Es schaut irgendwie so nach Zufallsprinzip aus, ich denke kaum, dass ich an meinem besuchten Ort innerhalb eines Monates etwas bei der Abdeckung / bei den Antennen verändert hat, so dass die Signal- Situation nicht mehr dieselbe ist. Ausserdem konnte ich an dem Standort nicht wirklich unterscheide bei der Empfangsstärke zwischen Orange F und Bouygues feststellen.

 

Bei anderen, früheren Frankreich- Besuchen (jedoch an anderen Orten), buchte sich mein Handy auch schon in das Netz von SFR ein.

 

Sorry für den langen Text, aber vielleicht hat ja jemand hier noch etwas mehr Hintergrundinformation, wäre noch interessant.

 

 

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32 Kommentare 32
Samsi
Super User
2 von 33

Viele Anbieter haben in div. Ländern ihre bevorzugten Roamingpartner, bei dem diese vermutlich die besten Konditionen haben. Entsprechend ist es kein Zufall, dass oft im entsprechenden Land immer der gleiche Anbieter ausgewählt wird. Man kann dies gut erkennen, wenn man manuell im Ausland ein anderer Netzbetreiber auswählt und am Gerät anschliessend die Netzwahl wieder auf automatisch stellt. Meist wechselt das Gerät innerhalb weniger Minuten trotz gutem Empfang wieder zum bevorzugten Partner. Ein anderes Netz wird meist nur dann ausgewählt, wenn man kein oder sehr schlechten Empfang hat und ein anderes Netz stärker ist. Wann und wie schnell dies geschieht ist teilweise aber auch vom entsprechenden Smartphone abhängig. Warum bei dir bzw. einem Mitreisenden unterschiedliche Anbieter ausgewählt wurden, kann ich nicht sagen. Ich denke, das verwendende Smartphone dürfte sicher auch eine Rolle spielen. 

GrandDixence
Level 1
3 von 33

@Samsi  schrieb:

Ein anderes Netz wird meist nur dann ausgewählt, wenn man kein oder sehr schlechten Empfang hat und ein anderes Netz stärker ist.


 

Ist das Mobiltelefon in ein fremdes Mobilfunknetzwerk eingebucht (Roaming) erfolgt eine Umbuchung in ein anderes, fremdes Mobilfunknetzwerk (leider) erst, wenn "gar kein" Mobilfunksignal vom aktuell gebuchten, fremden Mobilfunknetzwerk empfangen wird. Während einer Umbuchung werden alle laufenden Datenverbindungen (Mobile Daten) und alle laufenden Telefongespräche unterbrochen.

 

"Gar kein" empfangenes Mobilfunksignal bedeutet, dass das Mobilfunksignal mit einer Signalstärke von weniger als:

 

- 2G/GSM: -104 dBm (RSSI)

- 3G/UMTS: -114 dBm (RSCP)

- 4G/LTE: -94 dBm (?)

  => Minimale Empfindlichkeit von 4G/LTE gemäss ETSI TS 136 101 V14.3.0, Kapitel 7.3.1 für Band 20 (800 MHz) mit 10 MHz Bandbreite

 

vom Mobiltelefon empfangen wurde. "Gar kein" empfangenes Mobilfunksignal wird im Mobiltelefon-internen Netzwerkmonitor als "Limited Service" ausgewiesen.

 

Als Faustregel für zuverlässigen Mobilfunk gilt eine Sendeleistungsreserve von 25 dB. 25 dB bedeutet, dass das vom Empfänger empfangene Funksignal 316x stärker empfangen wird, als eigentlich minimal erforderlich wäre.

https://community.sunrise.ch/d/26711-feedback-zur-netzabdeckung-an-einem-spezifischen-ort/8

 

Somit muss für stabilen, zuverlässigen Mobilfunkempfang eine minimale Signalstärke von:

 

- 2G/GSM: -79 dBm (RSSI)

- 3G/UMTS: -89 dBm (RSCP)

- 4G/LTE: -69 dBm (?)

 

im Mobiltelefon für das empfangene Mobilfunksignal gemessen werden. Leider erfolgt im (stillen) Roaming keine Umbuchung, wenn das empfangene Mobilfunksignal diese Grenzwerte unterschreitet.

 

Technische Details können unter:

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/2G-Abschaltung-2020-neue-weisse-Flecken-kein-Empfang/td-p/61...

 

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/4G-VoLTE-Telefonieren-mit-externer-Antenne-oder-analogem-Tel...

nachgelesen werden.

 

Auch hier sind wieder die technischen Vorteile bei der Sprachtelefonie von 3G/UMTS, gegenüber 2G/GSM, 4G/LTE und 5G, klar ersichtlich. Mehr Details dazu findet man in den mehrseitigen Kommentaren unter:

https://community.swisscom.ch/t5/Telefonie-Wissensbox/2025-ist-Schluss-3G-macht-Platz-f%C3%BCr-mehr-...

 

Beim Einbuchen in ein 3G/UMTS-Mobilfunknetzwerk muss auch der Wert von Ec/Io beachtet werden. Siehe dazu Kapitel "Notruf über Notrufkanal (161,300 MHz)" im deutschsprachigen Wikipedia-Artikel "Notruf":

https://de.wikipedia.org/wiki/Notruf#Notruf_%C3%BCber_Notrufkanal_(161,300_MHz)

Editiert
Koniferski
Level 6
4 von 33

Ich kenne das Problem leider auch, wenn ich nach Deutschland fahre. Es wird nicht immer der Anbieter ausgewählt, der 5G oder 4G am Ort anbietet - mit allen kostet das Roaming übrigens das Gleiche. Dann habe ich z-B. Vodaphone Edge und kann nicht gut surfen.

 

Wenn ich länger an dem Standort bin, suche ich dann oft manuell und nehme den "stärksten" Anbieter - oder stelle gleich Deutsche Telecom ein (die sind meist die besten -aber auch nicht immer).

 

Früher war da mal ein Bug, in der Schweiz das manuell ausgewählte Netz wieder auf Automatik und damit Swisscom umzustellen. Das klappt heute gut - man darf es nur nicht ganz vergessen (weil man dann nicht erreichbar ist). Im Ausland unterwegs sein empfiehlt sich deshalb wohl auch die Automatik.

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Samsi
Super User
5 von 33

@Koniferski 

 

Für 99% der Kunden ist die automatische Netzwahl die ja standardmässig aktiv ist, immer das Beste und sollte nicht geändert werden, ausser man hat Probleme bzw. man ist mit dem Smartphone vertraut. Gerade in Deutschland wähle ich jedoch meist manuell die Telekom aus, da diese schon dank VoLTE Roaming mit Abstand beste Netzabdeckung bietet.

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Dosc
Level 2
6 von 33

Allerdings hatte ich diesen Sommer den Eindruck, dass das Band 20 der Telekom auf dem Land ziemlich überlastet ist.

 Ich kam dann mit Vodafone viel besser klar.

 

 Dosc

Koniferski
Level 6
7 von 33

Wünschen würde ich mir eine Option, dass das iPhone neu sucht, wenn eine Verbindung unter 4G fällt und dann neu verbindet. Also Edge ignoriert. 

 

Ganz ganz früher konnte man noch den präferierten Anbieter suchen (also Deutschland Telekom) oder sogar die Reihenfolge wählen. Das würde aber nicht wirklich helfen, weil keiner überall der beste ist.

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GrandDixence
Level 1
8 von 33

@Koniferski  schrieb:

Wünschen würde ich mir eine Option, dass das iPhone neu sucht, wenn eine Verbindung unter 4G fällt und dann neu verbindet. Also Edge ignoriert. 


Dieser Wunsch wird Apple mit dem kommenden iOS 17 im Lockdown-Modus erfüllen.

https://www.heise.de/news/iPhone-Lockdown-Modus-blockiert-kuenftig-2G-Verbindungen-9194247.html

Koniferski
Level 6
9 von 33

Schade,  nur im Lockdownmodus. Als Sterblicher braucht man den eher nicht, weil der auch einschränkt. 
Interessant in dem Artikel sind auch die Sicherheitsbedenken ggü 2G - die gelten ja für alle. Vielleicht muss man warten, bis die Provider nur noch 4G aufwärts anbieten. 

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MagicMax
Level 5
10 von 33

Swisscom hat das 2G Netz bereits 2021 abgestellt, hat also zumindest hierzulande keine Relevanz mehr.

Ich denke, dass auch viele Roaming-Partner heute gar kein 2G mehr betreiben werden.

Koniferski
Level 6
11 von 33

Vodafone in DE hat aber leider noch Edge und drängt sich oft vor. 
Die Schweiz ist tatsächlich kein Vergleich dazu. 

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Samsi
Super User
12 von 33

Nicht nur Vodafone, auch die Telekom hat EDGE. Generell wurde in Deutschland nur das 3G Netz abgeschaltet, aber nicht das 2G Netz. Auch gibt es im Moment noch keinen Zeitpunkt, wann 2G in Deutschland abgeschaltet wird. Früher oder später ist dies sicher der Fall, kann aber noch dauern. 

MagicMax
Level 5
13 von 33

Scheinbar variiert die Sache mit dem 2G je nach bereistem Land sehr stark.

Swisscom hat eine Liste veröffentlicht, auf welcher die möglichen Roaming- Partner sowie der unterstützte Netz- Standard ersichtlich ist:

Roaming Tarifabfrage 

Fragt sich halt nur, wie aktuell diese Liste ist. Aber da sieht man, dass scheinbar in Deutschland alle Anbieter (Telekom, Vodafone und Telefonica O2) das 3G- Netz abgeschaltet, dass 2G aber noch in Betrieb haben. Die Anrufe können in Deutschland sowohl 2G als auch über 4G und scheinbar sogar über 5G vermittelt werden. Man wird also kaum über 2G telefonieren, ausser man ist in einer Gegenden, wo der Anbieter, auf dessen Netz man eingebucht ist, nur 2G (EDGE) anbietet.

In Frankreich hingegen bieten sämtliche Anbieter noch 3G an, aber auch 2G läuft mit Ausnahme von Free noch bei allen.

Dort ist es gemäss dieser Liste dann aber hingegen so, dass über LTE (also 4G) keine Anrufe vermittelt werden können, in diesem Fall wählt das Mobiltelefon für Anrufe 3G oder im Worst- Case sogar 2G. Das könnte also der neue 2G-Lockdownmodus künftig verhindern.

 

Samsi
Super User
14 von 33

@MagicMax 

 

Diese Liste existiert schon ewig bei Swisscom und ist so viel ich weiss relativ aktuell. Bei Sunrise und Salt existiert leider keine solche Liste von Roamingpartnern mehr. Dass man über 4G (VoLTE) auch bei Vodafone und O2 telefonieren kann, ist offenbar erst seit kurzem so. Zumidest hatte ich VoLTE Roaming in Deutschland ausschliesslich bei der Telekom. Bei den anderen ging das nicht, so dass Anrufe über 2G geführt wurden. 

Koniferski
Level 6
15 von 33

@MagicMax  schrieb:

Swisscom hat eine Liste veröffentlicht, auf welcher die möglichen Roaming- Partner sowie der unterstützte Netz- Standard ersichtlich ist:

Roaming Tarifabfrage 

 


Ich kannte die Liste noch nicht - die ist interessant. 2G resp. EDGE scheint überall noch der Minimalstandard zu sein. Im Internet habe ich gefunden: Nur die Versorgung über das ältere und langsamere 2G (GSM, GPRS und Edge) bleibt erhalten, da ansonsten Handys ohne Internetfunktion gar nicht mehr funktionieren würden.

 

Das bedeutet wohl, dass 2G resp EDGE noch länger erhalten bleibt. Mit der Folge, dass  unter 2G die Sicherheit im Internet nicht gewährleistet scheint (was ja ein Grund ist, das in dem Lockdownmodus zu blockieren) und bei Netzwahl EDGE nichts passiert (man kann ja telefonieren und gaaanz langsam surfen). Die Suche und der automatische Wechsel müsste ja nur passieren, wenn man surft und etwas ab 4G zur Verfügung steht. Vielleicht ist das zu aufwändig.

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GrandDixence
Level 1
16 von 33

Mobilfunk der ersten Generation war in der Schweiz unter dem Namen "Natel C" bekannt. Natel C basierte auf der Technologie NMT und damit auf analogem Funk (1G/NMT).

https://en.wikipedia.org/wiki/Nordic_Mobile_Telephone

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Natel

 

Mobilfunk der zweiten Generation (2G/GSM) basiert auf Zeitschlitzverfahren. Mobilfunk der zweiten Generation nutzt die Vorteile von Digitalfunk.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndelfunk#Digitaler_B%C3%BCndelfunk

 

Wichtige Eckpfeiler von 2G/GSM sind:

 

- Zeitmultiplexverfahren => https://de.wikipedia.org/wiki/Multiplexverfahren#Zeitmultiplexverfahren_(TDMA)

- ISDN (B-Kanal) => https://de.wikipedia.org/wiki/Integrated_Services_Digital_Network

- Primärmultiplexanschluss => https://de.wikipedia.org/wiki/Prim%C3%A4rmultiplexanschluss

- SDH => https://de.wikipedia.org/wiki/Synchrone_Digitale_Hierarchie

- SS7 => https://de.wikipedia.org/wiki/Signalling_System_7

 

Grundelement dieser Technologien ist der Zeitschlitz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitschlitz

 

Mit dem Mobilfunk der dritten Generation (3G/UMTS) begann der Wandel weg von den Zeitschlitzverfahren in Richtung reines IP-Netzwerk.

https://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Protocol

 

Grundelement im IP-Netzwerk ist das Datenpaket.

https://de.wikipedia.org/wiki/Datenpaket

 

Bis und mit 3G/UMTS wurden die Sprachtelefonie ausschliesslich mit Leitungsvermittlung (circuit switching=> CS) realisiert.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0211191.htm

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsvermittlung

 

Mobilfunk ab der vierten Generation (4G/LTE, 5G und 6G) sind reine IP-Netzwerke. Mobilfunk ab der vierten Generation (4G/LTE, 5G und 6G) unterstützt Sprachtelefonie nur noch per Paketvermittlung (packet switching => PS).

https://de.wikipedia.org/wiki/Paketvermittlung

 

Paketvermittelte Sprachtelefonie im 4G/LTE-Mobilfunknetzwerk wird VoLTE (Voice over LTE) genannt.

https://de.wikipedia.org/wiki/VoLTE

 

Paketvermittelte Sprachtelefonie im Mobilfunknetzwerk der fünften Generation (5G) wird VoNR genannt.

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/5G-in-Liechtenstein/m-p/772675#M12457

 

IMS ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Kernnetzwerkes von modernen Mobilfunknetzwerken, welche mit Paketvermittlung arbeiten.

https://community.swisscom.ch/t5/Archiv-Telefonie/Handy-Empfang-im-Minergiehaus-schlecht/m-p/656772#...

 

https://community.swisscom.ch/t5/Archiv-Telefonie/Advanced-Calling-VoLTE-und-WiFi-Calling/m-p/658091...

 

https://en.wikipedia.org/wiki/IP_Multimedia_Subsystem

 

Die Umstellung von leitungsvermittelter Sprachtelefonie (CS) zu paketvermittelter Sprachtelefonie (PS) ist besonders im Bereich "Roaming" alles andere als trivial und verläuft deshalb bei allen Mobilfunkanbietern weltweit mit vielen Problemen und Einschränkungen.

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/VoLTE-Roaming/m-p/657972

 

Unterstützt das Mobiltelefon keine paketvermittelte Sprachtelefonie oder wurde das Mobiltelefon vom Mobilfunkanbieter nicht für den Einsatz von paketvermittelter Sprachtelefonie freigeschaltet, so erfolgt für die Sprachtelefonie ein Rückfall auf die leitungsvermittelte Sprachtelefonie (circuit switch fallback => CSFB). Siehe dazu:

https://community.sunrise.ch/d/23412-telefonat-willkuerlich-anruf-beendet/15

 

https://community.sunrise.ch/d/24019-auto-telefonieren/4

 

https://community.sunrise.ch/d/28020-voip-empfang-mit-5g-schlecht/29

 

Wer ein Land bereist, in welchem kein flächendeckendes, öffentliches 2G/GSM- oder 3G/UMTS-Mobilfunknetzwerk betrieben wird, zum Beispiel USA, sollte Satellitenkommunikationsmittel für die Notfallkommunikation mitnehmen. Siehe dazu die mehrseitigen Kommentare unter:

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/VoLTE-Roaming/m-p/657972

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Notruf#Notruf_per_Satellitenkommunikation

 

https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/Umleitung-von-Anrufen/m-p/763315#M12065

 

In Deutschland wurde die Umstellung von UMTS2100 auf UMTS900 verschlafen. Details dazu:

https://community.swisscom.ch/t5/Telefonie-Wissensbox/2025-ist-Schluss-3G-macht-Platz-f%C3%BCr-mehr-...

Editiert
GrandDixence
Level 1
17 von 33

@Koniferski  schrieb:

Interessant in dem Artikel sind auch die Sicherheitsbedenken ggü 2G - die gelten ja für alle. Vielleicht muss man warten, bis die Provider nur noch 4G aufwärts anbieten. 


Solange auch der neuste Mobilfunkstandard (aktuell: 5G) wegen mangelhafter Authentifizierung des Mobilfunknetzwerks durch das Mobiltelefon ungenügend gegen IMSI-Catcher schützt, erachte ich kein einziges Mobilfunknetzwerk auf diesem Planeten als genügend sicher.

 

https://www.dr-datenschutz.de/authentisierung-authentifizierung-und-autorisierung/

 

https://www.heise.de/news/IMSI-Catcher-Ueberwachung-auch-in-5G-Netzen-moeglich-9190322.html

 

https://www.eff.org/files/2019/07/09/whitepaper_imsicatchers_eff_0.pdf

 

https://www.heise.de/news/IMSI-Catcher-Warum-Ueberwacher-es-so-einfach-haben-4646749.html

 

Solange Normierungsgremien wie 3GPP und ETSI empfänglich sind für die Lobbyarbeit von Geheimdiensten, wird sich die Sicherheit von Mobilfunknetzwerke nicht wesentlich verbessern. Heute ist doch jedes ordentlich mit WPA2-Enterprise, EAP-TLS, AES-128, SHA-256 und IEEE 802.11w (Protected Management Frames => PMF) abgesicherte WLAN sicherer als das modernste (5G-)Mobilfunknetzwerk!

https://www.securew2.com/solutions/wpa2-enterprise-and-802-1x-simplified

 

https://www.heise.de/ratgeber/WLAN-und-LAN-sichern-mit-IEEE-802-1X-und-Radius-979513.html

 

Wie sicher Standards für Funknetzwerke aus dem Hause ETSI sind, kann man aktuell am Bündelfunkstandard TETRA beobachten. TETRA wird europaweit häufig für den Polizeifunk eingesetzt.

https://www.heise.de/news/Digitaler-Behoerdenfunk-Massive-Schwachstellen-bei-TETRA-entdeckt-9226620....

 

https://www.rtl-sdr.com/encryption-on-the-tetra-protocol-has-been-broken/

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Terrestrial_Trunked_Radio

 

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndelfunk

 

roman70
Level 5
18 von 33

Mich nervt es auch, wenn nicht das empfangsmässig optimale Netz gewählt wird. Vor allem auch, wenn Roaming mit 5G möglich ist, der von der Swisscom immer angesteuerte Provider immer ein überlastetes 4G-Netz hat. Da wechselt man schnell mal auf manuell.

 

Ich würde nicht sagen, dass die Steuerung auf den von der Swisscom vorgegebenen Provider für 99 % der Kunden keine Rolle spielt, sondern dass 99 % sich einfach nicht darum kümmern, weil viele gar nicht mehr wissen, dass man es ja manuell umstellen könnte. Das Fluchen wegen überlastetem Netz kommt aber trotzdem.

Samsi
Super User
19 von 33

@roman70 

 

Und warum wissen es 99% der Kunden nicht? Weil es sie gar nicht interessiert. Hauptsache das Handy funktioniert im Ausland und das tut es ja auch. Korrekte Einstellungen vorausgesetzt. Von überlasteten Netzen insbesondere über 5G habe ich nur sehr selten erlebt. Oft ist der Speed sicher langsamer wenn du als "Ausländer" auf dem Netz surfst, da man sicher eine niedrigere Priorität hat, als "heimische" eigene Kunden. Die Geräte wechseln ja schon den Anbieter wenn man keinen Empfang hat und ein anderes Netz vorhanden ist. Dies dauert aber einige Sekunden. Insbesondere unterwegs macht es kaum Sinn, dass die Handys automatisch immer das stärkste Netz auswählen, da ja eigentlich ständig einer etwas besser ist als der andere. Auch auf die Akkulaufzeit hätte das  Auswirkungen. 

Editiert
roman70
Level 5
20 von 33

@Samsi 

Ich habe auch nicht von überlasteten 5G-Netzen gesprochen, sondern von überlasteten 4G-Netzen. In UK war es eben lästig, dass das das Handy immer auf das von Swisscom bevorzugte Netz wechselte. Und für dieses hatten sie kein 5G-Roaming-Abkommen (obwohl sie ein 5G-Netz haben). Das heisst man wurde ständig von einem 5G Netz mit starkem Empfang und sehr guter Bandbreite auf ein Netz mit völlig überlastetem 4G geleitet, weil es von der Swisscom so priorisiert wurde. Und das ist lästig. Und kann man als Sachkundiger selber beheben. Und ja, die Kunden interessiert nicht, dass man manuell auswählen kann, aber sie sind daran interessiert, dass das Netz flutscht und das tut es mit diesen Priorisierungen eben nicht immer und dann entsteht mein erwähntes Fluchen.

 

Die Handys müssen auch nicht immer das stärkste Netz wählen, sie switchen aber sehr schnell auf das von der Swisscom priorisierte, was vielfach für den Kunden kontraproduktiv ist. Sie verharren auch auf diesem Netz. Das ist eine Bestätigung meinerseits durch Erfahrungen der ursprünglichen Aussage dieses Threads.

 

Wegen diesen Priorisierungen bleibt einem halt je nach Situation nichts anderes übrig, als manuell auf ein "flutschendes" Netz zu wechseln (was halt heutzutage viele gar nicht mehr im Stande sind).

 

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