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Traffic Shaping über g.Fast kaputt? Durchsatz reduziert abhängig von MAC Adresse und Medium

Clamps
Level 2
1 von 20

Lieber @Roger G. ,

 

als erstes möchte ich dir ein grosses Lob und ein herzliches Dankeschön aussprechen.

Bis vor etwa einem Jahrzehnt war ich selbst für Swisscom im Bereich Residential Fixnet und IP Dienste im Assurance und Fulfillment tätig und hatte viele Einblicke.

Obwohl ich wirklich kein Fan sehr vieler Änderungen bin die Swisscom in politischer und strategischer Hinsicht in den letzten Jahren getroffen hat.

Das Maß an Transparenz  und Unterstützung welches du aus deiner Position als Product Owner oder Projektmanager wenn ich recht verstanden habe hier im Forum jeder mann bietest ist ungekannt.

Damals war es selbst intern ein Kunststück an jemanden mit deinem Maß an Fachkompetenz und Entscheidungsbefugnis zu kommen und Unterstützung zu erhalten was so manchen Fall zu einem Kampf gegen Windmühlen machte.

Bei allen Prosumer feindlichen Entscheidungen die Swisscom in den letzten Jahren getroffen hat, macht dein Engagement hier in der Community vieles davon wieder wett. Grosses Tennis!

 

Zur Sache:

 

Seit ein paar Monaten habe ich einen  g.Fast Anschluss, unter 70m Leitungslänge, Überführung mit geschirmten U72 bis zum CPE, läuft sehr stabil bei ca. 600/135. Kurzum auf physikalischer Ebene alles hervorragend, wirst du sicher nachvollziehen können.

Es handelt sich um NSN *- das gebuchte Profil ist 500/100. PPPoE

 

1. Problemthema Upstream:

Je nach MAC-Adresse von welcher der PPPoE Verbindungsaufbau kommt, wird mir in IPv4 der Upstream auf 50 Mbit/s gedrosselt.

Ein Beispiel:

Komme ich mit MAC 00:E0:4C:40:06:48 beim BRAS daher, wird der Upstream auf ca. 100 Mbit geshaped.

Komme ich mit MAC 00:E0:4C:40:06:46 erreichen Windows Clients nur noch 50 MBit.

 

Mit diversesten Clients, DSL Modems und Konstellationen getestet, immer exakt so reproduzierbar. Die MAC Adressen sind nur Beispielhaft. Es gibt, wie eine Hand voll Tests gezeigt hat, verschiedene Adressen die das erwartete und welche die das unerwartete Verhalten zeigen. Wohlgemerkt nur bei Windows clients von denen ich einige getestet habe und es scheint nur bei IPv4. Bei IPv6 scheint das shaping im Upstream unabhängig von MAC ok zu sein.

 

Da ich eine für mich funktionierende Konfiguration mit diesem Problem gefunden habe ist das "ok" aber dieses Verhalten von eurem BRAS erscheint mir höchst fragwürdig und hängt vielleicht ja auch mit dem Downstream Problemthema zusammen.

 

2. Problemthema Downstream

Spätestens seit das Grooming durch ist, erreiche ich Problemlos per Ethernet immer ca. 500 Mbit im Downstream.

Ich verwende zuhause für WLAN einen einzigen Ubiquiti Unifi AP-AC-HD.  Aus reichlicher Erfahrung, ich mache das beruflich, habe ich eine Konfiguration die mir innerhalb meines Wohnraums einen netto Durchsatz über WLAN von ca. 700 - 800 MBit/s erlaubt. Praktisch alles läuft bei mir eigentlich über WLAN.

Ein Jahr lang bis vor einer Woche hatte ich bereits einen UPC Anschluss mit einer Datenrate von 600/60, den ich auch über WLAN immer erreicht habe. Das WLAN nutze ich sonst auch für Zugriff auf Netzwerkstorage und erreiche auch hier netto Durchsatzraten zwischen 600 und 800 MBit/s.

 

Kommen die Daten aber über den g.Fast Anschluss pendelt sich der Durchsatz im Downstream (Upstream passt) bei ca. 360 MBit/s ein. Mit allen Clients, allen Modems, allen Konstellationen, bei  einfach allen Versuchen.

 

Die Kombination mit eurem Trafficshaper und WLAN (egal ob Unifi AP oder FritzBox) sorgt IMMER dafür, dass nie mehr Durchsatz im Downstream erzielt wird.

 

Kam die Anbindung über UPC, 600 Mbit kein Problem, Messe ich Intern mit iperf oder verwende ich SMB auf mein NAS erreiche ich an die 800 MBit per WLAN.

 

Ich habe Wochen mit Troubleshooting verbracht als der Anschluss neu war. Habe diverse Kollegen vom Fach zu Rate gezogen, verschiedene DSL Modems angeschafft und ettliche Szenarien getestet. Auch der Support des ISP ist ratlos.

Mir bleibt nur die Vermutung, dass mit eurem Shaping Mechanismus etwas nicht stimmt. 

 

An DSL Gerätschaften habe ich hier:

- Swisscom Centro Business 2.0 (geht auch mit meinem ISP da PPPoE)

- AVM FritzBox 7582 die ich zum testen von meinem ISP gekauft habe

- Draytek Vigor 166

- CISCO 890 C897VA-K9 mit eurem g.Fast SFP von Hauwei (bridged man das g.Fast SFP auf die Ethernet Ports und benutzt den Cisco als reines Modem sind 500/100 Durchsatz per LAN kein Problem)

- Zyxel XMG3927 hatte ich zum testen geliehen

 

Normal verwende ich einen Ubiquiti Edgerouter ER-4 und besagten Unifi AP-AC-HD und jetzt wieder den Vigor166 als Modem. Bis gestern lange Zeit die FritzBox 7582 mit PPPoE Passthrough als Modem.

 

Die WLAN Problematik konnte ich genau so auch mit der FritzBox mit Default config wie sie vom Provider kommt bestätigen, obgleich mit WLAN da nach oben viel weniger Luft ist.

 

Kannst du diese Problematik bitte mit mir Anschauen? Ich kann gerne sehr umfangreich Zugang zu meinen Equipment bereit stellen zum testen. Den UPC Anschluss habe ich seit ein paar Tagen leider nicht mehr als Vergleich.

Eine Zweite Kupfer Doppelader zum Testen nehme ich gern und kann sie überführen lassen.

 

Sorry für den Roman.

 

Herzlichst,

Anton

 

Editiert
19 Kommentare 19
millernet
Level 4
2 von 20

Danke für deinen Beitrag. Der G.fast Teil ist für mich tolle Ferien Lektüre und ich bin gespannt auf die Lösung von Roger G. Jetzt hat mich aber der Teil mit dem WLAN stutzig gemacht:

 

  • Wie erreichst du die von dir angegebene Netto-Datenrate von 700-800 Mbit/s in deinem Wohnraum? Hierzu benötigst du mindestens ein 3x3 MIMO-Gerät. Also ein MacBook Pro oder ein stationärer Desktop. Ich kenne kein Windows Notebook oder Mobilgerät mit 3x3 MIMO. 
  • Was sind deine Unifi Zaubertricks um diese Nettodatenrate zu erhalten? Ich betreibe eine UDM (keine Pro) in Standardkonfiguration und erreiche mit 2x2 MIMO-Geräten vielleicht 450 - 500 Mbit/s. Die UDM hat ja quasi einen Nano HD integriert. Da müsste mehr drin liegen. 
  • Welches Endgerät verwendest du? 
  • Du bist vermutlich wenige Meter vom AP entfernt. 
  • Hast du den Sachverhalt mit mehreren Endgeräten geprüft? 
  • Hast du auch mal per LAN gemessen? 
  • Wie genau misst du den Upload und Download? (speedtest.net, speed.net, cnlab speedtest)?
  • Dein ISP ist Init7 ? 🙂 Vermutlich nicht, denn dieser wäre nicht "ratlos". 
Clamps
Level 2
3 von 20

Hey @millernet 

 

Das hast du alles sehr scharfsinnig gefolgert. Der OP war schon lang genug, daher bin ich nicht noch mehr ins Detail gegangen.

 

Die ca. 800 erreiche ich im selben Raum mit dem AP, das ist Wohn / Essbereich mit langem Flur. Allerdings auch im Schlafzimmer komme ich noch auf etwa 500.

Ja richtig die Clients sind MacBook Pros von 2012 (mit ner AC WLAN Karte aus dem 2013) und 2015, iPhones und ein ipad.

Ein Surface Pro von 2019 kommt mit ach und krach auf 500 Mbit was den WLAN Teil angeht, die iPhones und das iPad eher mehr.

Es ist himmeltraurig wie armselig so ziemlich alles was in PC Laptops auch bei den neusten Spitzenmodellen an WLAN Hardware verbaut ist.

 

Es sind keine Zaubertricks, es ist nur so dass die default Einstellungen aber auch die sogenannten Auto Optimierten Einstellungen für Unifi Accesspoints nun ja funktionieren und vielleicht auch stabil sind aber eher bescheidene Durchsatzraten liefern.

Einfach: Du deaktivierst alle Datenraten unterhalb 12 Mbit, also alles was 802.11b und a ist und auch die Beacons auf diesen tiefen Raten. So alte Geräte, oder Clients die so weit weg sind dass sie so tiefe Datenraten aushandeln interessieren mich nicht. Dadurch wird enorm viel Airtime frei. Dann verwendest du 80MHz breite Kanäle für 5GHz natürlich. Mit 2.4 geht das alles natürlich nicht.

Und dann wählst du den richtigen Kanal.

Skurrilerweise gibts mit den Unifi Accesspoints nur gute Durchsatzraten bei 80MHz nur bei ganz bestimmten Kanaleinstellungen. Das sind die Kanäle 44, 56, 104, 120. Das ist das was du einstellst, angezeigt werden sie als jeweils 42 (44+1), 58(56-1),  106 (104-1), 122 (120-1).

 

Ich habe eine andere Site mit 7 Accesspoints, 1 AC-HD und 7 nano-HD wo mit dünnen Wänden auf einer Etage einige Büroräume direkt nebeneinander gelegen und ein AP auf dem Gang so per WLAN Durchsatzraten zum Internet über einen Glasanschluss von ca 670 Mbit/s erreichen können. Also Clients die das können wie mein MacBook zum Beispiel. Das alles mit stark reduzierter Sendeleistung damit die sich nicht gegenseitig stören bei 4 Verwendbaren Kanälen und 7 APs.

 

Wenn man sich meiner Problemchen hier an nimmt und nicht einfach abwiegelt, mache ich gern einen neuen Thread auf und teile meine Best-practice für Unifi APs und wie man damit hohe Durchsatzraten erreicht.

Auch 4k Livestream ist so kein Problem.

 

Den Sachverhalt habe ich Getestet mit 3 verschiedenen Retina MBP von 2012 bis 2015, MS Surface Pro, Windows PC mit Ethernet, iPhones, Ipads.... you name it. Auch neu aufgesetzte Geräte.

 

Das Szenario das ich die längste Zeit hatte, war UPC Modem gebridged und ein g.Fast Modem mit PPPoE Passtrough oder Bridge am Edgerouter. Ich stelle die Default Route ins internet jeweils um und messe per WLAN. UPC liefert immer konstant 600/60, DSL nie mehr als 380/115. Ich teste direkt hintereinander, die einzige Änderung ist die Default route zu UPC oder DSL.

 

Und ja doch, der ISP ist init7, was soll ich sagen, ich hatte das auch anders erwartet. Da lief seit vielen Wochen nichts mehr. Und ich warte noch auf Rückmeldung von deren Engineering. Init7 hört sowas wohl zum ersten Mal.

Es ist auch verdammt bizarr und weder ich noch sonst irgendjemand der in dem Feld arbeitet hat solche Phänomene schon mal gesehen oder davon gehört.

Das Problem ist, diese Sache liegt ausserhalb ihres Einflussbereichs und es scheint, zumindest dem 1st Level Support sind solche Durchsatzraten über WLAN auch nicht geläufig. So oder so, allein Schon die Sache mit den MAC Adressen deutet sehr stark darauf hin, dass beim Swisscom BRAS wo am Durchsatz geshaped und die PPP Verbindung terminiert wird, sehr bizarre nicht gewollte Dinge passieren.

 

Gemessen habe ich mit Speedtest.net App sowie webseite, CNLAB speedtest und iPerf3. Alle testszenarien bestätigen die selben Phänomene.

Ich hab schon nach Flowcontrol, MTU Problemen, Retransmits und was sonst nicht gegraben. Nichts gefunden was die Situation erklärt. Leider!

 

Roger G.
Swisscom
4 von 20

Hallo Anton,

 

Danke vielmal für Dein Lob, I try my best 🙂 Doch alles habe ich auch mit 20J Bluewin nicht in der Hand, versuche aber die Fäden zu spannen.

 

Zu Deinen Problemen ein paar Insights:

  • BRAS haben wir nicht mehr, Heute sind es mehr zentralisierte BNG (die Neuen wurden dieses Jahr eingeführt)
  • Grooming gibt es nicht mehr, Du hast sofort den besten Speed. Bei Problemen wird die Leitung über den Noise Margin stabilisiert
  • Es gibt kein Access Profil mehr, nur noch das Abo-Profil (eben Dein 500/100)
  • Es gibt keinen US Shaper auf dem BNG, aber eine Policy, die dem Router sagt, wenn er zuviel sendet. Aber weggeworfen wird nichts, wie es ein Shaper tun würde.
  • Downstream gibt es den Shaper, aber nur noch auf das Abo und wird daher bei Dir auf 500 geshaped. Die 614/148 sind Netto 555/133 mbps, stabil, null problemo. Ok, der US noise margin schwankt zwischen 5.6 und 6.6 db, was aber voll im Rahmen ist.
  • MAC Adresse Wechsel: Das Du nicht immer tun sollst ! Jedes Mal, wenn die MAC-Adresse wechselt ist das in unseren Systemen wie ein Trigger, der vieles auslöst. U.A. eine Neubewertung des Anschlusses, Messungen, etc. Aber das kann nicht das Problem sein, denn das hast Du ja im Mai probiert. Seit dem 13.06.20 hast Du ja den aktuellen Router drann.

Weiter kann ich nun leider nicht gehen, denn Du bist beim 3rd ISP und ich darf nicht tiefer in die Systeme rein. Speziell IP ist nicht unser Layer, da muss er dafür schauen, dass es richtig läuft.

 

Es gibt zwei Punkte, die ich hier vermute:

1. Die Anbindung der Source woher Du den Download beziehst ist bei UPC wohl anders als bei uns, wodurch diese den Speed durch uns nie erreicht. Das müsste man prüfen.

2. Der Shaper im BNG macht ev. doch Mühe und shaped zuviel. Hier kommt aber eben Punkt 1 ins Spiel. Wenn ich zu den BNG Leuten gehe, sollte zum Nachvollziehen eine lokale Quelle vorhanden sein, um zu sehen, was der Shaper abschneidet.

 

Mit den Routern bin ich auch nicht vertraut, aber da sehe ich kein Problem. Die AVM habe noch etwas Mühe auf g.Fast, aber das äussert sich nur leicht im Noise und damit weniger Speed. Dass die Ciscos mit dem SFP auf g.Fast laufen ist cool.

 

Zusammenfassung:

  • US gibt es keinen Shaper, aber es könnte sein, dass bis das Pairing zwischen MAC und NSN (plus anderes) abgeschlossen ist , die Policy auf 50 mbps begrenzt. Der 3rd ISP kann dies aber auch selbst begrenzen, wenn der (warum auch immer) auf die MAC schaut. Muss ich hinterfragen.
  • Um den BNG Shaper zu prüfen brauche ich Deine Quelle per PM. Dann kann ich auch da genau überprüfen, was Sache ist.
  • Sorry, mehr ist nicht drinn, da es ein 3rd ISP ist.

Viele Grüsse

Roger

 

 

Bitte keine Likes vergeben. Als Swisscom Mitarbeiter versuche ich zu helfen - und Probleme zu erkennen.
Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
Product Manager Wireline Access
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Clamps
Level 2
5 von 20

Hoi Roger,

 

vielen Dank für die Prompte und sehr freundliche Rückmeldung.
Ich verstehe natürlich gut dass dein Spielraum sehr begrenzt ist aufgrund 3rd Party ISP und ich bin dir sehr verbunden dass du dir das auf diesem Weg trotzdem anschaust soweit es die Möglichkeiten zulassen.

Ich hatte von der neuen Infrastruktur und Virtual Profilen hier schon irgendwo gelesen und hatte das auch in etwa so verstanden wie du beschreibst.

 

Zu dem von dir erwähnten Neubewerten des Anschlusses hatte ich eigentlich vermutet, dass der MCAN das DSL Gerät auf Kundenseite mit all der Telemetrie erkennt und das eine Bewertung auslöst, nicht die MAC Adresse die bei den PPPoE Päckli drin steht.
Die MAC Adresse von der ich spreche, ist die mit der die PPPoE Verbindung aufgebaut wird, am Modem selbst habe ich da so gut wie keine Einflussmöglichkeit.

 

Nachdem ich eine gefunden hatte, die nicht im Upstream limitierende Folgen hatte, verwende ich nur noch die vom Edgerouter aus oder welches der Geräte für Tests die PPP Verbindung auch immer aufbaut.

 

Es war so das ganz am Anfang, als ich nur das Vigor hatte, auch da schon die ausgehandelte Datenrate auf dem Anschluss von Anfang an etwa gleich aussah wie jetzt. Allerdings erreicht ich Down wie UP nie auch nur in der Nähe den Durchsatz der Technisch möglich oder gebucht war.
Nach einer Weile normalisierte sich das dann, ich glaube auch nach dem ich das Zyxel g.fast device dran hatte und auch einfach Zeit wobei das aber nur am Virtual Profile liegen kann.
Das mit dem Upstream normalisierte sich aber Nie.

 

Es ist mir beim Testen zufällig aufgefallen, je nach dem was ich für einen Netzwerkadapter an einem Windows Client verwende der selbst direkt PPPoE machte, dass ich mit einem externen USB Ethernet Adaoter vollen Upload erreichte, mit dem integrierten Onboard Intel Adapter aber nicht. So kam ich auf die MAC Adresse und habe experimentiert.

Und hier verhält es sich so, dass beim durch inkrementieren am ende der MAC Adresse, es welche gibt die sofort den erwarteten Uplaod liefern, andere den reduzierten. MAC Adressen die euer PPPoE Einwahlserver noch nie gesehen hat vorher. Ich habe nicht die Bitmuster angeschaut die sich aus den Adressen ergeben aber es sieht fast danach aus als spielt das eine Rolle.

Am Vendor Teil habe ich nichts geändert und wähle mich nach wie vor von einer MAC Adresse aus ein, die zu der Realtek USB Ethernet Karte gehört.

 

Hier wurde beim Testen der DSL Teil der Verbindung übrigens nicht neu aufgebaut. Ich habe nur die PPPoE Verbindung jeweils getrennt und neu aufgebaut mit anderer MAC.

 

Seit Mai ist schon noch einiges gelaufen, allerdings habe ich die allermeiste Zeit wie auch jetzt wieder meinen Edgerouter die PPPoE Verbindung herstellen lassen, und der benutzt seit längerem besagte MAC von der Realtek Netzwerkkarte die ich fand.

 

 

Zur Anbindung der Quelle und UPC und so weiter: Du hast einerseits natürlich recht, aber den reduzierten Downstream sehe ich ja nur wenn der Client in meinem Netzwerk per Wireless verbunden ist. Über Ethernet hatte ich sowohl über UPC wie auch DSL und Init7 den vollen Möglichen Downstream. Gemessen habe ich wie erwähnt beim vergleichen zu unterschiedlichen Zielen mit cnLab, Speedtest und iPerf.

 

Ich würde sehr gerne über Swisscom testen, ich könnte einen Anschluss bestellen und über die Geld zurück Garantie innert 2 Wochen wieder künden. Wollen wir das so machen?

Werde dich bez. Tests und Quelle per PM kontaktieren.


Zu den DSL g.Fast Geräten und ihrem Verhalten an meinem Anschluss ein paar Insights dich sich wohl nicht mit deinen Decken:

 

Genaue Zahlen hab ich jetzt nicht zur Hand kann ich aber wenn grosses Interesse besteht erfassen und liefern.

 

Die mit Abstand höchste ausgehandelte Datenrate über 600 Down liefert die FritzBox 7582, läuft dabei sehr stabil und zeigt keine FEC oder CRC an.
Hier sind die angezeigten Werte in der GUI so, dass Actual Bitrate höher ist als Attainable Bitrate. Die Fritzbox scheint recht aggressiv hohe Datenraten an zu peilen, obgleich es da eine Checkbox im GUI gibt das ganze zu reduzieren bei Stabilitätsproblemen, was per default aber aus ist.
Mit der Fritzbox hatte ich über Monate auf jeden fall was DSL angeht gar keine Probleme und die lief mit diesen hohen werten und entsprechend relativ niedrigem Rauschabstand. Broadcom Chipset und ist von euch ja auch zertifiziert.

 

Die mit Abstand schlechtesten Werte liefert das g.Fast SFP, für mich auch so nicht erwartet aber eindeutig der Fall. Vermutlich weil der ganze "NF" (Falls man bei g.Fast überhaupt noch von Niederfrequenz sprechen kann) Teil auf so engem und sehr heissen Raum gepackt ist. Hier wurde glaube ich grade so 530 Down ausgehandelt, Rauschabstand sah nicht toll aus und es gab FEC. Auch Broadcom und auch bei euch zertifiziert.

 

Das Vigor 166 mit Intel/Lantiq DSL Chipset erreicht die zweitbesten Werte, knapp unter der FritzBox und läuft auch rock solid ohne FEC oder CRC und mit Luft nach oben zu den Attainable Bitrate. Anfangs schien ich damit im Durchsatz stark gedrosselt worden zu sein obwohl die DSL seitig ausgehandelten Werte über die gesammte Zeit praktisch unverändert gut waren.

 

Zyxel XMG3927 und Centro Business 2.0 haben den selben Broadcom DSL Chipset und zeigen sehr ähnliche Werte die irgendwo Zwischen dem g.Fast SFP und dem Vigor.

 

Wenn man bei euch nicht mit so viel Mühe die PPPoE Passthrough Funktion im Centro eingeschränkt und für die meisten Szenarien unbrauchbar gemacht hätte, hätte ich gern auch einfach diesen Kasten weiter benutzt weil sehr günstig zu haben.

Ich finde das Schade, denn damit erhöht ihr die Wahrscheinlichkeit, dass jemand der einen eigenen Router verwenden möchte irgendein anderes Modem besorgen muss das womöglich eben nicht nur nicht zertifiziert ist sondern vielleicht auch nicht gut mit den anderen CPEs im Leitungssegment zusammenspielt.

5018
Super User
6 von 20

Es liegt nicht nur am Chipsatz, sondern auch am Treiber (Datapump).

 

@Roger G. Du wusstest nicht, dass Cisco den Treiber für das g.fast-SFP bekommen und integriert hat? Das habe ich Dir mal gesagt. 😉 Mir war wichtig, dass auch SME/ENT eine Möglichkeit hat und Cisco war offen dafür.

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
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Roger G.
Swisscom
7 von 20

@5018  schrieb:

@Roger G. Du wusstest nicht, dass Cisco den Treiber für das g.fast-SFP bekommen und integriert hat? Das habe ich Dir mal gesagt. 😉 Mir war wichtig, dass auch SME/ENT eine Möglichkeit hat und Cisco war offen dafür.


Insider: Doch, sicher 🙂 Bin ja des Öfteren mit Marcel zusammengesessen und er hat ja einige von mir aus dem Lager gebraucht. Jetzt will er mehr davon, LOL

 

Im aktuellen PoC auf g.Fast (enhanced Spektrum) habe ich mit dem SFP und IB Standard auch Bitraten gegen 680mbps actual bitrate erreicht (leicht weniger als IB2/3) . Wäre interessant, wie "warm" das Teil dann wurde.

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Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
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Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
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5018
Super User
8 von 20

@Roger G. @Wenn ich mal wieder in Zürich bin, dann schicke ich Dir vorher mal eine eMail. 

Grüsse

Guido

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
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Clamps
Level 2
9 von 20

Naja ich meine ja auch nicht die SOC oder APU sondern den DSL Modem Teil.

 

Den C800 hatte ich besorgt um mir die Firmware an zu sehen und zu versuchen die Firmware fürs SFP und die Steuerung zu portieren damits im Ubiquiti läuft aber nachdem ich die doch erheblich schlechteren Leitungswerte gesehen hab, hat das eher seinen Reiz verloren. Heiss wird das SFP übrigens erheblich.

Wenn du Zugriff darauf hast, Mikrotik und Ubiquiti würden sich sicher auch dafür interessieren.

 

Letztendlich aber wieder, wenn ihr das Bridging und PPPoeE Passthrough nicht so gründlich aus allen euren CPEs wie zum Beispiel dem Centro Business 2.0 absichtlich kaputt gepatched hättet, bräuchte es diese ganzen Verrenkungen mit exotischen SFPs die auf exotische Weise betrieben werden müssen gar nicht.

goemon
Level 2
10 von 20

@Clamps  hast du mal die maximale MTU ermittelt? PPPoE benötigt ja 8 bytes in jedem Paket

Clamps
Level 2
11 von 20

War eine der ersten Sachen die ich angeschaut habe. Nein MTU spielt leider keine Rolle und hat überhaupt gar keinen Effekt auf die beschriebenen Phänomene. Auch mit stark reduzierter MTU und MSS-Clamping macht's keinen Unterschied.

 

Service Info:

Die Swisscom erlaubt auf ihrem BNG - Applaus Applaus - sogenannte Baby Jumbo Frames. Das heisst der DSLAM und auch der PPP Einwahlserver also das BNG akzeptieren beim Aushandeln der Verbindungsparameter eine Payloadsize von 1500 und somit PPP Pakete mit 1508 Bytes länge. Damit hast du dann auch über PPP eine nutzbare MTU von 1500 statt 1492.

 

Voraussetzung ist, dass dein Modem und der Router bzw. wenn beides in einem Gerät ist, diese 1508 Byte grossen Pakete durch lassen oder selbst Versuchen beim Aufbau eine 1500er MTU für den PPP Tunnel zu bekommen. Support für Babyjumbo Frames also. Wikipedia ist euer Freund.

Die Draytek Vigor erlauben das je nach Generation entweder von vorn herein oder es kann per cli Jumboframe support eingeschaltet werden.

Gut gemacht Swisscom!

Die Fritzbox macht das leider nicht, weder mit PPPoE Passthrough, noch wenn sie die Verbindung selbst auf baut.

Beim Zyxel bin ich mir grade nicht mehr sicher und klar auf dem Cisco C897 kannst du konfigurieren was auch immer das Herz begehrt.

hed
Level 7
Level 7
12 von 20

Das ist zwar erfreulich, aber wirklich matchentscheidend ist es bezüglich Durchsatz nicht, ob nun 1492 oder 1500 Bytes verwendet werden können.

 

Clamps
Level 2
13 von 20

Jup, meine Rede.

 

Wie schon gesagt, die ganzen anderen Anschlüsse und auch der UPC Anschluss zuvor wo ich teste, haben alle kein Shaping. Da ist halt per Medium der Durchsatz limitiert. Daher meine ich, dass das Shaping der Übeltäter ist.

 

Vorhin erst auf einer anderen meiner Sites mit Gigabit Glasanschluss mit meinem Macbook Retina von 2015 und dem gleichen Unifi AP-AC-HD knapp 800 Mbit/s Durchsatz über WLAN gemessen. Das is alles kein Problem.

 

Die Geräte sind alle schon etliche Jahre alt. Mir erschliesst sich nicht warum alle Welt zu glauben scheint, dass wesentlich über 300 Mbit per  WLAN nicht drin liegt  🤷🏼‍♀️

hed
Level 7
Level 7
14 von 20

Das mit den 300 Mbps glaubt nicht die ganze Welt sondern es sind persönliche Erfahrungen im reellen Betrieb d.h. Mindestdistanz 10 Meter und eine Wand zwischen AP und Endgerät.

 

Auch die Tests z.B. von c't liefern oft nur Werte im Bereich 300 - 400 Mbps bei der Referenzmessung in 20 Metern Distanz (ohne Wand).

 

Werner
Super User
15 von 20

@Clamps  schrieb:

 

Vorhin erst auf einer anderen meiner Sites mit Gigabit Glasanschluss mit meinem Macbook Retina von 2015 und dem gleichen Unifi AP-AC-HD knapp 800 Mbit/s Durchsatz über WLAN gemessen.


Wer misst, misst häufig Mist.

 

Die maximale Adapterverbindung der Brutto-Bandbreite für ein Gerät mit 2 Antennen ist bei einem AC WLAN Standard (WiFi 5) bei perfekten Funk-Verhältnissen zwischen Router/AP und Client und bei kurzen Distanzen haargenau 866 Mbit/sec.

 

Davon abziehen muss man nun noch den technisch bedingten WLAN-Protokoll-Overhead, der bis zu einem Drittel betragen kann.

 

Unter optimalen Verhältnissen und mit den bestgeeignetsten und optimal konfigurierten Geräten und auf kurze Distanz kann man mit WiFi 5 bei  2 Antennen  und 80 MHz Kanalbreite der Verbindung auf eine maximale Nettoleistung von ca. 700 Mbit/sec kommen, und wenn Du echt einen Datenfluss z.B. zu einem lokalen NAS-Speicher misst, wird die Leistung noch tiefer ausfallen, da auch immer noch zusätzliche Packet Losses innerhalb der ausgelasteten WLAN-Verbindung auftreten.

 

Deine problemlosen 800 Mbit/sec sind also gar kein echter Nutz-Datenfluss, sondern vermutlich nur der angezeigte Brutto-Wert des Protokoll-mässig ausgehandelten Adapter-Syncs der 2 beteiligten WLAN-Knoten und wie bereits gesagt die 866 sind eine sehr bekannte Zahl.

 

Falls Du mal einen echten Nutzdatenfluss messen willst, kopiere mal eine grössere Datei von ca. 2-5 Gigabyte von einem Deiner eigenen per Ethernet am Router angeschlossen Geräte (am besten ein NAS, welches über den Gbit-LAN-Adapter ca. 930 Mbit/sec konstant liefern kann) zu einem anderen Deiner eigenen per WLAN angeschlossenen Geräte, miss die Zeit bis der Kopiervorgang abgeschlossen ist und nimm dann den Taschenrechner hervor, dann wirst Du Deine echten individuellen Übertragungswerte in der angewandten Praxis Deines lokalen Umfeldes wirklich gültig bestimmen können.

 

 

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
Clamps
Level 2
16 von 20

Entweder @Werner du hast die anderen Beiträge nicht gelesen oder hältst mich für einen Lügner.

 

Wenn ich von messen spreche, dann ist in der Regel iPerf3 über TCP mit mindestens 30sec Messdauer und mehreren parallelen streams gemeint.

 

Warum die von dir favorisierten Hersteller selbst in ihre Top of the line Laptops WLAN Adapter mit nur 2 Sende/Empfangszügen stecken und ihre Kunden verarschen weis ich nicht. Die Macs die ich im Alltag benutze, selbst die 8 Jahre alten haben alle 3x3 und laufen mit 1300 brutto Datenrate. Selbst mein iPhone SE(2020) packt per iPerf über WLAN über 600 MBit peak.

 

Gemäss deinem Vorschlag habe ich einen FullHD Film von meiner NAS Kopiert, 20’074 MByte also 20 GB, Herr Der Ringe, langer Film und so. Übertragung von einer Diskstation 415+ über AFP. Nebenbei surft die Partnerin am iPad, ein Haufen ist verbunden und auf dem Android TV läuft über WLAN LiveTV.

die 20074 Mbyte brauchten 256 Sekunden zum kopieren. Daraus ergibt sich eine mittlere Übertragungsrate von 627 Mbit/s.

 

Es gibt Peaks und Täler, das sieht man mit iPerf vor allem bei 15 parallelen Streams stärker. Aber selbst gemittelt über mehrere Minuten über 600 Mbit ist glaube ich eindeutig genug.

 

Und ja das ist alles line of sight von wenigen Metern, auch bei den anderen Sites. Aber das ist das häufigste Szenario das es bei mir gibt. 

 

Soll ich Videos davon machen damit wir aufhören können darüber zu diskutieren ob 600 MBit über WLAN und mehrere Jahre alten Geräten kein Problem sind?

Werner
Super User
17 von 20

Videos braucht es nicht, denn Du hast es jetzt ja wunderschön mit einem Praxistest berechnet und bist auch auf einen nachvollziehbaren Nutzdatenfluss gekommen.

 

Sicher sind Deine Resultate im Topbereich anzusiedeln und mit den meisten Mobiles nicht wirklich erreichbar, da mehr als 2 verbaute Antennen auch bei den neusten Mobiles und Tablets immer noch die absolute Ausnahme darstellt.

 

 

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hed
Level 7
Level 7
18 von 20

@Clamps 

 

Wenn man nicht alles umsetzt was technisch grad möglich ist so heisst das noch lange nicht, dass man die Kunden verarscht. 

 

Es gibt auch noch sowas das heisst Kosten vs. Nutzen und da kann es viel ehrlicher sein, wenn ein Hersteller Mut zur Lücke beweist.  So kann (aber muss nicht) der Hersteller alles was möglich ist in sein Paradepferd stecken. Das freut die Werbeabteilung und die Technik-Freaks. Aber es ist auch legitim wenn man auf Dinge verzichtet,  die in der Praxis vom Durchschnittskunden nicht wahrnehmbar sind.

mikeboss
Level 2
19 von 20

sehr, sehr interessanter thread mit einigem an technischen infos drin. ich hatte ja hier im forum bereits vor mehr als 2 jahren nachgefragt ob g.Fast ohne CPE der swisscom moeglich waere... habe heute einen Vigor166 bekommen. laeuft an sich auf anhieb und scheint auch gut zu performen. was mir jedoch aufgefallen ist: es dauert bei jeder messung etwa 8 sekunden bis der upload bei 100 Mbit/s ankommt. mit dem CB 2.0 tritt dieses phaenomen nicht auf. ich habe g.Fast mit 500/100 Mbit/s und das ganze laeuft mit einem UBIQUITI ER-X via PPPoE.

 

grz!

michael

 

Centro Business 2.0

k4l1qgg

 

DrayTek Vigor166

RfcVUq3

 

goemon
Level 2
20 von 20

@mikeboss 

 

hab ein ähnliches (aber doch komplett anderes, kein PPPoE) setup als du.

USG-3P mit einem Zisa100 (Vigor166 habe ich noch rumliegen, aber das Zisa100 ist so winzig und passt perfekt in den Sicherungskasten) 

 

Meine Leitung ist leider nicht so schnell wie deine (Checker sagt 275 / 60, habe aber nur das 200Mbit/s Abo), aber die Verzögerung beim Upload habe ich nicht

messung.jpg

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