Wenn 1Gb/s schon da, warum dann kein 10Gb/s zeitnah möglich?

Habe schon seit 2011 eine 1Gb/s Faser in Betrieb und würde gerne 10Gb/s nutzen. Allerdings scheint das nicht zu gehen. Init7 könnte die 10Gb/s oder 25Gb/s sofort bereitstellen. Warum können die das und die SC nicht?

Ich gehe mal davon aus, dass SC dazu am “Veteiler” irgendwas austauschen müsste und, das dass keine Prio hat, da ja schon eine Faser liegt. Was natürlich supernervig ist…

Leider gibt’s SC-TV nicht on SC-Internet, sonst wäre ich direkt bei Init7…

@EindeutigerUserName also warum mehr Geld ausgeben, wenn 10 Gbit/s nicht schneller sind als 1Gbit/s.

Auf dem Speedtest-Server wird dir zwar 10 Gbit/s angezeigt, das war es schon auch wieder.

Ich habe schon über mehrere Jahre 10Gbit/s. Habe aber bisher noch keinen Anbieter gefunden der 10Gbit/s für seine Anwendung im WEB 10Gbit/s anbietet.

Die AWS-Cloud bietet zwar die Möglichkeit eine Direkt Access Verbindung von 10 Gbit/s an lässt sich dass aber mit einigen 1000.- CHF/Monat gut bezahlen.

Der OLT ist maximalnur mit 2×20 Gbit/s im Backbone verbunden mit >64 Teilnehmern.

Bei Fiber7 ist das auch der Fall, weil sie meistens die Services bei Swisscom wholesale einkaufen.

Na ja, die 10 CHF pro Monat sind jetzt mal nicht ausschlaggebend.

Ich/Wir mache(n) online backup zu B2, und die schaffen durchaus 10Gb/s. Und es geht nicht um single speed, sondern eben auch multi-connects, 10 × 1Gb geht ja auch. Ist wie beim Hubraum, kann man nie genug davon haben.

@EindeutigerUserName

Die 10 Gbit/sec bei einem XGS-PON Anschluss der Swisscom sind ein Shared Medium für bis zu 64 parallele Benutzer.

Dazu braucht es technisch gesehen in der Zentrale einen optischen Splitter, welcher das gleiche Signal gleichzeitig mit 10 Gbit/sec an die Kundengruppe weiterleitet (und jeder Kundenrouter extrahiert dann den für ihn selbst bestimmten Anteil).

Ist nun in einer Zentrale noch kein Steckplatz an einem optischen Splitter verfügbar, dann kann XGS-PON auch noch nicht aktiviert werden.

Ist aber nur eine Frage der Zeit bis Du ebenfalls auf XGS-PON umgestellt werden wirst, denn für die Swisscom bedeutet das geringere Kosten in der Zentrale und das völlig unabhängig vom gewählten Abo.

XGS-PON ist also gegenüber einem P2P-Anschluss direkt an den “Backbone” eine Kostensparmassnahme und deshalb bietet Swisscom neu für Privatkunden Deinen bereits bestehenden AON-Anschluss (AON = Active Optical Network, Swisscom-Intern auch BX genannt) schon gar nicht mehr an.

Gibt es nur noch für Firmen, oder eben bei Init7 und noch bei ein paar anderen.

In der Praxis macht es übrigens für den einzelnen Kunden keinen grossen Unterschied, denn auch wenn Du die 10 Gbit/sec mit bis zu 63 anderen teilen musst, wirst Du in der Regel weit über 1 Gbit/sec fur Deinen Router zugeteilt erhalten, da die meisten Kundenrouter sowieso immer im Leerlauf mit sehr geringen Bandbreitenanforderungen am XGS-PON Baum hängen, und umgekehrt die persönlichen 1 Gbit/sec beim aktuellen Swissom-BX ebenfalls mehr als ausreichend sind um (ausser Speedtest-Server) jeden möglichen Server im Internet bis an die Leistungsgrenze des externen Servers performant zu bedienen.

Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom

@EindeutigerUserName ich habe das noch nie geschafft, ausser bei GoPro mit 1 Gbit/s UPload auf den Videoserver.

Ist eindeutig ein Henne / Ei Problem.

Damals als es zuerst 1 Gbit/s Fiber von SC gab, war nur 200 Mbit/s möglich gewesen vom schnellsten Anbieter.

Auch mit Multi-Connect Verbindungen geht es nicht schneller, alles schon probiert.

Glaube es mir bitte, ohne “Ischasgriff” sind keine 10 Gbit/s möglich auch über VPN zum Kollegen der auch 10 Gbit/s hat nicht.

Maximal sind so und so nur 8 Gbit/s wegen der Prüfbits möglich.

Diskussion über 10Gbit/s Anbindung und der Technik dahinter.


@EindeutigerUserName

schrieb:

….

Leider gibt’s SC-TV nicht on SC-Internet, sonst wäre ich direkt bei Init7…


Blue-tv geht mit jedem Internetprovider. Entweder via TV-App auf einem aktuellen Smart-tv, oder auf einer Apple-tv Box, auch mit entsprechender App.

Klar, nicht ganz mit demselben Bedienkomfort wie mit der TV-Box von Swisscom, aber es geht.

Geplant ist, die Zentrale in 2024 auszubauen (kein PON Equippment dort, OMDF muss umgebaut werden, etc.). Genaues Datum ist nicht bekannt.

Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG, Product Manager Wireline Access

@kaetho Ja, schon. So wie ich es allerdings verstehe, brauchst man dazu einen SC-TV Vertrag und den gibt es nicht ohne SC-Internetvertrag… welchen man dann einfach nicht nutzen würde, aber zahlt. Auch nicht wirklich attraktiv…


@EindeutigerUserName schrieb:

@kaetho Ja, schon. So wie ich es allerdings verstehe, brauchst man dazu einen SC-TV Vertrag und den gibt es nicht ohne SC-Internetvertrag… welchen man dann einfach nicht nutzen würde, aber zahlt. Auch nicht wirklich attraktiv…


Wichtig, es gibt blue TV und blue TV Air

- blue TV mit der UHD Box, Swisscom Box, Box 21 oder Box 5 gibt es nur mit Swisscom Internet.

- blue TV Air (reine App Lösung) hingegen, kannst Du bei jedem Provider nutzen. Auch ohne Swisscom Internet. Hier gibt es TV Air free (ohne Aufnahmen, Ohne Replay, ohne Spulen) und TV Air (10.- im Monat) mit ein bisschen Speicher zum Aufnehmen (60 Std. und 30 Std. Replay aber komplett ohne Spulen. Wichtig auch, selbst wenn Du noch Zusatzpakete abonnierst wie SuperMax, Premium, Sport hast Du kein Spulen. Weil Spulen ist nur bei 7 Tage Replay erlaubt.

Ich selber finde, man muss schon etwas Masochistisch veranlagt sein, um blue TV Air zu nutzen. Auf einem Tablet geht es ja noch, aber am TV mit einer Senderliste mit 200 Sendern, da wird das durchscrollen zu den hinteren Sendern zur Qual.

    Stephan_76

    64 Kunden, welche sich die 10 Gibt/s teilen? 😂 You dreamer, du. Es sind vermutlich eher mehrere tausend Kunden. Für so wenig Geld kriegt ihr keine dedicated fiber, sondern nur “best effort”.

    (Viewer discretion advised: Die nachfolgenden Zahlen sind Annahmen und können in Realität je nach Belegung, Uplinkgeschwindigkeit etc. anderst sein. Die genaue Auslegung insbesondere die Überbuchung sind gut gehütete Geschäftsgeheimnisse der jeweiligen Anbieter. )

    Also:

    • >=32 Kunden pro Splitter
    • jeder Splitter hängt an einem Port am OLT
    • >= 16 Ports pro linecard im OLT
    • >= 12 linecards pro OLT
    • Uplink am OLT: vielleicht 2 × 10 Gbit/s oder mit viel Glück 2 × 25 Gbit/s
    • Anbindung aller anderen OLT’s ans Kernnetz von Swisscom, Salt und Co.?
    • Peering ins “Internet”.

    millernet_0-1703160662073.png

    Hier ein OLT: Die Einschübe resp. linecards und die einzelnen Ports kann ja jeder selber zählen. In der Mitte ist der Uplink des OLT’s.

    millernet_2-1703161008622.jpeg

    @millernet

    Klar wird bei jedem Netzwerkknoten um Dimensionen weiter überbucht, und die Vorstellung mit der lokal am eigenen Anschluss verfügbaren Geschwindigkeit könne man ohne eine exklusiv zugemietete Direktverbindung auf irgendeinen Server im Internet zugreifen ist natürlich auch absurd.

    Die max. 64 Gruppenteilnehmer an einem XPS-PON Baum der Swisscom mit den gemeinsam nutzbaren 10 Gbit/sec für die ganze PON-Gruppe des Shared Medium beziehen sich also nur auf die “letzte Meile” zwischen CO (Zentrale) und Kundenanschluss und 64 sind es, weil anders als auf Deinem Bild, die Swisscom gemäss Informationen von Swisscom-Technikern keine 32-er, sondern 64-er Splitter einsetzt. 🙂

    Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom

    um tüpfli zu schissen:

    genaugenommen sind es immer 2 splitter:

    1:2 und dann 1:32 oder

    1:4 und dann 1:16

    Hat den Vorteil dass man erst recht nahe beim Kunden (Muffe oder BEP) in viele Einzelfasern aufsplittern muss.

    Ich bin ein als Privatkunde getarnter Swisscom-Mitarbeiter im Bereich Service Continuity.

    Gilt übrigens auch für die Energieverteilung (Strom) von Gebäuden/Quartieren.

    Auch da wird mit “Gleichzeitigskeitsfaktoren” gerechnet.

    Soll heissen, es wird angenommen, dass nicht alle Haushalte “GLEICHZEITIG” ihre Stromleitungen zu 100% auslasten.

    Es werden da bewährte, kalkulierte Faktoren angenommen. Dito halt eben auch bei Datenversorgungsinfrastrukturen.

    Klar, kann es (selten) auch Konstellationen geben, wo es manchmal “knapp” wird - ist aber sicher die Ausnahme und nicht die Regel

    ….keep on rockin' 🤘🏼🤘🏼🤘🏼

    Gilt übrigens auch für die Energieverteilung (Strom) von Gebäuden/Quartieren.

    Schade gibt es dort aber keine Flatratetarife LOL

    4b 65 69 6e 65 20 4d 61 63 68 74 20 64 65 72 20 6c 65 67 61 63 79 20 49 50 21


    @StefanSch schrieb:

    um tüpfli zu schissen:

    genaugenommen sind es immer 2 splitter:

    1:2 und dann 1:32 oder

    1:4 und dann 1:16

    Hat den Vorteil dass man erst recht nahe beim Kunden (Muffe oder BEP) in viele Einzelfasern aufsplittern muss.


    Glaube die Variante, welche Du beschreibst entspricht genau der Bauweise, welche vor ca. 2 Jahren von der Weko per Verfügung verboten wurde 🙂

    Aktuell sind also optische Splitter nicht mehr dezentral auf der letzten Meile zum Kunden, sondern nur noch in der Zentrale (CO) erlaubt 🙂

    Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom


    @StefanSch schrieb:

    um tüpfli zu schissen:

    genaugenommen sind es immer 2 splitter:

    1:2 und dann 1:32 oder

    1:4 und dann 1:16

    Hat den Vorteil dass man erst recht nahe beim Kunden (Muffe oder BEP) in viele Einzelfasern aufsplittern muss.


    Nicht in die Nesseln setzen 😁 1:4 und dann 1:16 sind im P2P vor dem OMDF.

    Roger G.
    Swisscom (Schweiz) AG, Product Manager Wireline Access

    @user10 schrieb:

    Splitter-Cassette im BEP


    Wir bauen keine Splitter mehr in den BEP… und bestehende werden mit normalen Spleisskassetten für P2P ausgetauscht.

    Roger G.
    Swisscom (Schweiz) AG, Product Manager Wireline Access

    Danke für die Bilder @user109. Somit gemäss Bild

    • OTO
    • FD
    • BEP
    • Drop
    • Strassenschrank / Manhole
    • Feeder
    • POP / “Zentrale”
    • Splitter OMDF: 16
    • Splitter vor OLT: 4
    • OLT Port: 16 Ports pro Linecard
    • OLT Linecard: 7 Linecards pro OLT (Verbaut 3)
    • “Uplink” OLT: 2 × 10 Gbit/s (ich gehe jetzt mal von einer LAG aus…obwohl die LED beim einen Uplink gar nicht leuchtet.)
    • Aggregation OLT pro POP:?
    • Anbindung Kernnetz (Routing etc.):?

    Ergibt also eine Überbuchung zwischen OTO und Aggregation ins Kernnetz von:

    • Gemäss Bild mit 3 Linecards und 2 × 10 Gbit/s Uplink: 16 × 4 × 16 × 3 x ½ = 1:1536
    • mit 7 Linecards und 2 × 10 Gbit/s Uplink: 16 × 4 × 16 × 7 × ½ = 1:3584
    • Vollausbau mit 7 Linecards und 8 × 10 Gbit/s Uplink: 16 × 4 × 16 × 7 × ⅛ = 1:896

    Somit: Je nach Konfiguration mehrere hundert bis mehrere tausend Kunden 1 × 10 Gbit/s resp. ca. 8.8 Gbit/s netto 😁.

    Und ja, in der Praxis wird dies funktionieren:

    • Gleichzeitigkeitsfaktor
    • Nur wenige Kunden sind Speed-Test-Junkies und wissen überhaupt, wie schnell ihr Anschluss ist.
    • Nicht alle Kunden haben 10 Gbit/s als Service Profile.
    • Kunden mit 2.5 oder gar 10 Gbit/s Equipment resp. Netzwerk sind ebenfalls eher selten.
    • Die meisten Endgeräte sind per Wifi angebunden. Dort ist schon Gigabit in der Praxis das Höchste der Gefühle.
    • Alltagsapplikationen, selbst grosse Gamedownloads bei XBox, Playstation oder Steam und Co. sind irgendwo bei 1 Gbit/s am Anschlag. Bei XBox und Playstation ist man eher darunter und kommt mit Glück auf vielleicht 500 - 800 Mbit/s.
    • Die “Bandbreite” resp. Datenübertragungsrate ist nur ein Qualitätskriterium einer “Internetanbindung”. Viel entscheidender sind Latenzzeit, Jitter und Paketverlustraten.

    Die Frage ist ja auch, ob es überhaupt genug Kunden gibt, die Angebunden werden können?

    Oder sind diese Zentralen grundsätzlich baulich so angelegt, dass von dort aus dann die maximale Anzahl an Kunden, über die Zeit, auch angebunden wird, egal wie weit die weg sind?