Grundsätzlich sind das einfach die alten Telefonzentralen. Aber es gab/gibt ein Programm, die Anzahl der Zentralen zu reduzieren, um Kosten zu reduzieren. Wie weit das fortgeschritten ist, weiss ich aber nicht.
@EindeutigerUserName die Regel ist, dass bei Swisscom 10 Km Module verwendet werden, was in aller Regel ausreicht, da die Zentralen maximal bis zu 6Km vom Kunden entfernt sind.
@EindeutigerUserName @millernet Fiber7 verwendet solche OLT nicht. Sie benutzen von Cisco Switche, deshalb gab es so einen aufstand bei der WEKO, weil die 2 verschieden Techniken nicht zusammen funktionieren.
Aber alle andere ISP wie SALT, Sunrise/UPC, betreiben solche OLT.
Zitat von Fiber7:
Die Glasfasern – erstellt von diversen Stadtwerken, Energieversorgern und dem Ex-Monopolisten – werden durch unsere eigene Infrastruktur betrieben. Bei Easy7 und Fiber7 ist ab Layer-2 nichts von Unterlieferanten – die Pops und Infrastrukturen werden von Init7 gebaut und betrieben. Dabei setzen wir auf Qualität: Access Switches von Cisco, Optiken von FlexOptix, jeder Fiber7-Pop mit einer nicht überbuchten Backhaul-Kapazität von 100 Gigabit oder mehr zu unserem eigenen IP-Backbone AS13030 mit Tausenden von Peerings und Cache Server von Akamai und Netflix - alles ist so dimensioniert, dass Gigabit nicht nur auf der Packung steht. Und das zum konkurrenzlosen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Leider sind Fiber7 und Easy7 nicht überall erhältlich. Deshalb bieten wir mit Crossover7, Hybrid7 und Copper7 Ersatz-Services (ab Layer-3 nichts von Unterlieferanten):
Crossover7: 1 Gbit/s, auf der LiteXchange Plattform von Litecom. Crossover7 nutzt zur Adressierung der IP-Adressen DHCP. Dies ermöglicht eine fixe IPv4-Adresse pro Anschluss, nicht aber ein /29 Subnetz. IPv6 wird unterstützt. Kontaktieren Sie uns dafür bitte direkt per E-Mail. Backhaul-Kapazitäten können überbucht sein (nicht überall 10 Gigabit).
Hybrid7: 1 Gbit/s, basierend auf der BBCS Plattform von Swisscom.
Dass habe ich mich auch schon gefragt. Jetzt mit der (unfreiwilligen) Strategieänderung hin zu P2P kommt den Zentralen resp. POP’s eine “zentrale” Bedeutung zu:
- Jeder Haushalt erhält eine P2P-Anbindung mit 1 - 2 Fasern direkt aus der Zentrale, vergleichbar wie früher mit POTS. Jeder Haushalt resp. Nutzungseinheit hatte mal eine Zwei- oder gar Vierdrahtleitung in die Zentrale.
- Viele dieser Fasern (e.g Feeder) müssen jetzt nachgezogen werden. Bei mir müsste die komplette Gemeide mit der nächsten Zentrale in > 5 km Entfernung angeschlossen werden. Es müssen also von jeder Nutzungseinheit (Wohnung, Haus, Gewerbe etc.) mindestens eine Faser bereitgestellt werden, was ein grosser Aufwand ist. Da verstehe ich den Ansatz mit P2MP resp. PON und Splittern die bestehenden Fasern besser auszunutzen.
- Altes POTS-Equipment benötigte viel Platz und generierte entsprechende Abwärme, daher waren die Zentralen auch entsprechend grosszügig dimensioniert.
- Entbündelung der letzten Meile jetzt auch auf Glasfaser resp. ALO: Mitbewerber wie Init7 wollen sich in ein klimatisiertes, beheiztes und trockenes Heim einmieten. Dies benötigt entsprechend Platz in der Zentrale.
Ich frag mich wirklich, welche Strategie hier Swisscom fährt. In meiner eher ländlichen Umgebung müssen ganze Dörfer und kleine Städte über mehrere km an eine Zentrale angeschlossen werden. Wo diese genau liegen und welche in der Vergangenheit auf Grund der FTTS/FTTC/FTTB-Strategie gar aufgegeben worden sind, weiss ich nicht.
Würde man auf der “grünen Wiese” in einem völlig neuen geografischen Gebiet ein Glasfasernetz neu aufbauen, würde man ganz sicher viel weniger Zentralen bauen als dies im “Kupferzeitalter” noch der Fall war, denn die Distanzen über welche man ein FFTH-Signal noch “verlustfrei” übertragen kann sind technisch gesehen einfach viel grösser als über die konventionellen Kupferleitungen.
Eine bereits bestehende Zentrale verlegen oder ganz aufheben ist aber sicher mit einem sehr grossem Umbauaufwand verbunden, also wird es betriebswirtschaftlich gesehen einen Spread-off geben, ob sich im Einzelfall die Aufhebung einer bereits bestehenden Zentrale überhaupt jemals rechnen wird.
Eines ist aber sicher, für eine reines FTTH-Netz gibt es rein netzwerktechnisch gesehen bereits mehr als genug bereits bestehende Standorte von Zentralen.
Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
@millernet die ISP brauchen meistens nicht viel Platz maximal ein 42 HE 19″ Rack. Notstromversorgung ist gegeben durch den alten Batteriespeicher der EWSD in der Zentrale. Auf dem Lande sind die Zentralen nicht sehr gross so um die 400m2 Grundfläche im EG und im UG.
Da die ganze EWSD schon in den Zentralen abgebaut sind steht da viel Leerraum zur Verfügung, der wieder mit Umbaumassnahmen Vermietet werden kann.
Auch in kleine AVE ((max 20m2 Fläche) (Abgesetzte Zentrale)) werden OLT eingebaut.
Ähm, vielleicht ne blöde Frage aber wenn ich jetzt FTTH on Demand bestelle bei SC, ist das dann auch XGS-PON? Oder ist es AON?
user109 Es geht um Layer 1 des OSI-Modells. Durch den direkten Zugang zur Faser zum Endkunden resp. zur Nutzungseinheit hat Init7 die volle Flexibilität. Sie könnte auch Quanten durch die Faser “beamen” oder halt ⅒/25/50/100/400 Gbit/s oder Terabit-Internet anbieten, die Physik der Glasfaser ist quasi das Limit und nicht die Layer-2-Technologie der jeweiligen PON-Technologie. Mit PON resp. GPON oder XGS-PON bist du an die Limitierung der Technologie gebunden. Bei der ganzen Dikussion und Auseinandersetzung mit der WEKO geht es zudem nicht um PON vs. AON, sondern die Topologie (P2MP vs. P2P) des Glasfasernetzwerks zwischen Zentrale und Endkunden, quasi um die Dikussion wo sich die Splitter befinden. Ursprünglich waren diese nämlich nicht nur in der Zentrale, sondern zwischen Feeder und Drop oder sogar im BEP. Somit keine Chance für einen Mitbewerber eine ALO resp. einen Layer-1-Zugang ab Zentrale zu mieten. Man war auf Gedeih und Verderben auf dem PON-Tree der Swisscom angewiesen oder konnte sich für sehr viel Geld als Kooperationspartner (z.B Salt) einen eigenen PON-Tree zwischen Zentrale und Nutzungseinheit kaufen. Als eher kleine Nummer hättest du keine Chance auf Layer 1 gehabt und hättest deine Dienste nur per BBCS von Swisscom und damit über die Technik (Layer ⅔) von Swisscom einkaufen müssen. Das schöne an P2MP resp. PON ist die Möglichkeit im Feeder Fasern zu sparen resp. bestehende Fasern wesentlich besser auszulasten. Swisscom müsste weniger Fasern nachziehen und wäre sicher schneller im Ausbau. Das steht jetzt aber gar nicht mehr zur Debatte, denn eine Diskussion über hätte wäre könnte bringt uns nicht weiter. Es wird jetzt quasi wieder der Zustand des alten Telefonnetzes wiederhergestellt: Eine oder gar zwei Direktverbindungen (P2P) zwischen Nutzungseinheit und Zentrale. In dieser Zentrale kann von jedem Anbieter flexibel PON oder AON verwendet werden. Es wird keine Technologie diktiert.
Hier noch der Aufbau bei Init7:
Die unteren 4 Switches der Access-Ebene sind Cisco Catalyst mit 48 SFP28-Ports, wo flexibel 1, 10 oder 25 Bidi-Gigabit-Ethernet-Module verbaut werden können. Die oberen zwei Switches der Aggregation-Ebene sind ebenfalls von Cisco und verfügen über 32 QSFP28 Ports für 100-Gigabit-Ethernet. Jeder Switch ist mit jeweils 1× 100 Gigabit/s an jeweils einen Aggregation-Switch angeschlossen. Somit in diesem Beispiel, wenn wir von einer Vollbelegung mit 50% 25 Gigabit/s und 50% 10 Gigabit/s ausgehen (völlig unrealistisch, die meisten Kunden sind vermutlich noch auf 1 Gbit/s):
- 0.5 * 48 * 25 Gbit/s = 600 Gibt/s
- 0.5 * 48 * 10 Gbit/s = 240 Gbit/s
- Total: 840 Gbit/s
- Uplink: 200 Gbit/s
- Ratio am Aggregation Switch: 1: 4.2
Jetzt kommt aber noch die Anbindung der beiden Aggregation-Switches mit je 1 × 100 Gbit/s ins Kernnetz von Init7 zum tragen:
- 4 Access-Switches mit je 2 × 100 Gbit/s (Multimode AOC) an den Aggregation Switches: 800 Gbit/s
- Uplink pro Aggregation Switch: 100 Gbit/s
- Ratio: 1:4
Total Ratio: 1: 16.8
Weiterer Vorteil am Setup: off-the-shelf Hardware und kein proprietäres Telko-Equipment.
(Wo diese 4 DAC noch hingehen, weiss ich nicht. Fotos stammen von https://ipng.ch/s/articles/2021/08/28/fiber7-x.html )
@cybi schrieb:
Ähm, vielleicht ne blöde Frage aber wenn ich jetzt FTTH on Demand bestelle bei SC, ist das dann auch XGS-PON? Oder ist es AON?
Es wird nur noch P2P gebaut. Die Technologie entscheidet der Anbieter deiner Wahl und stellt diese in der Zentrale resp. dem POP resp. dem Punkt, wo deine Faser “ankommt” bereit. Init7 wird, sofern die Zentrale ein POP ist auf AON setzen und Swisscom, Sunrise etc. eher auf XGS-PON. Viele Anbieter werden die Vorleistungen über BBCS der Swisscom und damit XGS-PON anbieten.
Boaaahh. Ihr schreibt einfach zuviel, mag ja keiner lesen, der noch arbeiten sollte (muss)
Nur kurz: ich kann (darf) nicht genau sagen (und darf @user109 auch nicht), wie unser Netz aufgebaut ist/wird.
- Vieles was hier geschrieben ist, trifft nicht ganz zu.
- So können wir durch konstantes Monitoring die Auslastung der PON-Trees beobachten und mittels HU/KI (Human Intelligence mit Hilfe von KI) entscheiden, wann wir die Uplinks der FAN um ein vielfaches erweitern wollen.
- Die Rechnung hier der Überbuchung ist etwas gar pessimistisch.
Zur Distanz:
- Nein die ist keineswegs egal!
- Das grösste Problem sind Spleiss-Stellen und je länger ein Glasfaser-Kabel, desto mehr solcher Spleissungen gibt es. Man versucht natürlich die möglichst zu vermeiden, aber sind unumgänglich, wenn es Abzweigungen gibt.
- Es ist auch bekannt, dass diese Spleissungen altern, also die “Dämpfung” mit der Zeit zunehmen kann.
- Weiteres verlieren SFP ihre Dioden-Leistung und werden mit der Zeit blind, was sich auf die Distanz auswirkt.
Strategie:
- Kupfer wird >10 Jahre genutzt werden.
- In 2024 wird es einen deutlichen Fiber-Push geben, auch in ländlichen Gebieten, wo machbar (z.B. bei mir
)
- Es gibt ev. mal Geld vom Bund für Gebiete, welche nicht wirtschaftlich sind, diese zu erschliessen (erst muss das mal analysiert werden…und das wird sicher dauern)
- Die Erschliessung der entfernten Gebiete kann aber auch mit alternativen Technologien erfolgen (SAT, 5G,…).
- 1 Faser pro Nutzungseinheit in die Zentrale genügt (wer zum Geier hat mal beschlossen eine OTO mit 4 Plugs zu installieren)
- In der Zentrale kann diese Faser auf beliebige Gerätschaften der ISP geschaltet werden werden. Der Vergleich mit POTS ist gut, da auch xgsPON eine Art TDM Technologie ist und nur eine Leitung in die Wohnung läuft.
War doch kurz, oder?
Viele Grüsse und geniesst die Feiertage
Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG, Product Manager Wireline Access
Frage , gemäss dieses Treats wird bei Swisscom ja PON mit 1:64 Splitter und die Splitter sind wahrscheinlich nun sehr oft auch in der Zentrale verbaut, wegen der 2P2 Bauweise gemäss Vorgabe. Wenn sich alle an einem PON Tree also 10Gb/s up und down teilen bleibt da ja pro User nicht gerade viel Bandbreite übrig. Mir ist klar, dass es sehr oft so ist, dass nicht alle 64 Benutzer (Sofern alle 64 Ports belegt sind) online sind oder viel Bandbreite benötigen. Ich denke aber, dass es so trotzdem zu Engpässen kommt und eine gewisse Überbuchung vorhanden ist. Die Anbindung der PONS an das Backbone ist ja in der heutigen Zeit sicher kein Problem mehr, da ist sicher genügend Kapazität vorhanden.
Wie werden dann Engpässe behoben, werden weitere PON Ports aufgeschaltet und Kunden auf einen anderen PON Port gemoved?
Weitere Frage betreffend PON. Setzt oder wird Swisscom auch WDM-PON einsetzen? Ich weiss von 25PON oder 50 PON, weiss aber nicht was dies für einen Impact auf die verfügbare Bandbreite am einzelnen PON-Port hat.
Gruess Tom
Hallo Zusammen
Hier könnt ihr mal nachlesen:
50 Gbit/s auf einem Festnetzanschluss – Weltpremiere!
https://www.swisscom.ch/de/about/news/2020/10/08-weltpremiere.html
Gruss Lorenz
Lori-77 ja genau und wie der Fredy das macht, ist halt zu teuer (Portkosten pro Kunde) in der Masse für Swisscom. So wären auch locker 100 Gbit/s drin.
im Rechenzentrum gibt es schon 500 Gbit/s Backbone Leitungen.
@Tom_40 siehe hier: XGS-PON-Glasfaser: Wie funktioniert die Rationierung?
https://community.swisscom.ch/d/772106-xgs-pon-glasfaser-wie-funktioniert-die-rationierung
Danke für die Infos und den Link, ich kenne diesen Eintrag. Jedoch zeigt er nicht auf, wie reagiert wird, wenn die Rationierung alleine nicht ausreicht und ein PON Tree über längere Zeit wirklich ausgelastet ist. Das Backbone ist ja dann nicht das Problem da der PON Tree wahrscheinliche über einen 100G/Bits Link angebunden ist.
Gruess Tom