Strommangellage Mobile Netzwerk

Hallo liebe Leute

Strommangellage ist in aller Munde… meine Frage an Euch… sollte es zu zyklischen Netzabschaltungen kommen, wie lange wird unser Mobilenetzwerk dann noch verfügbar sein? Gibt es dazu Aussagen oder Erfahrungen die ihre teilen könnt.

@Chinaru64

Das liegt alles noch in der Ferne ob es passiert oder nicht passiert.

Auch sind Notstromversorgungen vorhanden welche eine gewisse Zeit die Netzzellen versorgen.

Die Info ist noch vor dem Ukraine Krieg.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/mobilfunk-bei-stromausfall-hunderte-dieselaggregate-als-backup-ld.1604454?reduced=true

Installationen, Netzwerk, Internet, Computertechnik, OS Windows, Apple und Linux.

Bewusst abschalten würde man die Mobilfunkmasten vermutlich fast als allerletztes.

Zudem haben sie bereits heute zumindest für etliche Stunden weitgehende Unabhängigkeit vom normalen Stromnetz.

Selbst erlebt vor ein paar Jahren bei einem ca. 5 stündigen Blackout in der ganzen Region Zürcher Oberland:

Keinen Hausstrom, keine Strassenlampen, alles über Kilometer absolut dunkel, aber das einzige was noch lief war die SBB und der Mobilfunk.

Was mir beim damaligen Blackout übrigens am meisten gefehlt hat, war nicht das Internet oder das TV, sondern die Kaffeemaschine…

Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom

@Chinaru64

Genaue Zahlen zur Notstromautonomie und die Notfallpläne werden die Provider an die Krisenstäbe kommunizieren, aber sicher nicht der breiten Öffentlichkeit.


@Werner schrieb:

Keinen Hausstrom, keine Strassenlampen, alles über Kilometer absolut dunkel, aber das einzige was noch lief war die SBB und der Mobilfunk.


Die SBB haben eine eigene Stromversorgung - das war mal offline:

https://www.srf.ch/news/schweiz/der-blackout-2005-ein-schwarzer-tag-fuer-die-sbb

Hatte an jenem Tag etwas früher Feierabend 😉 - noch rechtzeitig.

Glotzologe

Die Notstromversorgung der Mobilfunkantennen liefert nur für wenige Stunden Energie für den Weiterbetrieb der Mobilfunkantenne bei einem Stromausfall.

https://community.swisscom.ch/t5/Archiv-Telefonie/Von-Digital-zur-Steinzeit/m-p/481922#M47100

https://www.swisscom.ch/content/dam/swisscom/de/about/unternehmen/netz/all-ip/lifttelefon/documents/faq-umstellung-der-lifttelefone-auf-ip.pdf.res/faq-umstellung-der-lifttelefone-auf-ip.pdf

Die Notstromversorgung der Mobilfunkantennen wird üblicherweise mit einer USV realisiert. Im besten Fall kommt die USV in Kombination mit einem Stromerzeugungsaggregat zum Einsatz.

https://www.heise.de/select/ct/2021/21/2006415043708191041

https://de.wikipedia.org/wiki/Unterbrechungsfreie_Stromversorgung

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugungsaggregat

Nicht alle Mobilfunkantennen der drei öffentlichen Schweizer Mobilfunkanbietern (heute: Swisscom, Sunrise und Salt) sind (heute) mit einer Notstromversorgung ausgerüstet. Oder die Notstromversorgung der Mobilfunkantenne genügt nicht den Anforderungen an die Autonomiezeit der Schweizer Behörden. Siehe oben verlinkter NZZ-Zeitungsartikel und hier:

https://www.heise.de/news/Schweizer-Regierung-will-Haertung-der-Mobilfunknetze-4981295.html

Damit die Elektrizitätswerke auch bei längerem Stromausfall (> 24 Stunden) über zuverlässige Kommunikationsmitteln verfügen, betreiben die Elektrizitätswerke eigene Funknetzwerke mit Notstromversorgungen für sehr lange Autonomiezeiten. Diese Funknetzwerke werden in der Schweiz gerne als Bündelfunk nach dem Standard DMR realisiert. Und dienen der Übertragung von Meldungen und Steuerbefehlen von der Steuerungszentrale an die Kraftwerke, Trafostationen, Schaltgruppen des Mittel- und Hochspannungsnetzes und umgekehrt.

https://pilacom.ch/hp/images/docs/downloads/Publireportage_Digitalfunk.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndelfunk

https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Mobile_Radio

Neben den Funknetzwerken der Elektrizitätswerke weisen in der Schweiz nennenswert nur Funknetzwerke der Behörden wie Militär und Polizeifunk (Polycom) lange Autonomiezeiten (> 24 Stunden) auf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Polycom_(Schweiz)

https://www.zsooberthurgau.ch/phocadownloadpap/Einsatzunterlagenzumherunterladen/funkgestuetzte%20telematiksysteme.pdf

Generell fehlt den öffentlichen Mobilfunknetzwerken der drei Schweizer Mobilfunkanbietern auch die redundante Anbindung der Mobilfunkantennen an das Kernnetzwerk. Zum Thema “Redundante Anbindung” wie auch generell zur Verfügbarkeit des Mobilfunks sollten die Hinweise unter:

https://community.swisscom.ch/t5/Archiv-Telefonie/Advanced-Calling-VoLTE-und-WiFi-Calling/m-p/658091#M56525

beachtet werden.

Somit ist und bleibt der öffentliche Mobilfunk in der Schweiz ein “Schönwetterfunknetzwerk”! Die öffentlichen Mobilfunknetzwerke der drei Schweizer Mobilfunknetzwerkanbietern eignen sich keinerfalls für den Einsatz während einem Katastrophenfall wie einem langandauernden Stromausfall (> 24 Stunden -> Blackout).

https://www.heise.de/select/ct/2021/18/2120210434666321472

https://community.sunrise.ch/d/7374-nix-mehr-und-was-das-bedeutet/3

Wer auf eine einigermassen zuverlässig funktionierende Telefonie im Katastrophenfall angewiesen ist, muss ein “sauteures” und betriebstüchtiges Satellitentelefon mit einer stetig betriebstüchtigen und “sauteuren” Satelllitentelefon-SIM-Karte griffbereit aufbewahren. Siehe dazu:

https://m-cramer-satellitenservices.de/grundlagen-loesungen/katastrophenschutz/

https://de.wikipedia.org/wiki/Notruf#Notruf_per_Satellitenkommunikation

https://de.wikipedia.org/wiki/Satellitentelefon

Auch Seite 2 beachten:

https://community.swisscom.ch/t5/Telefonie-Wissensbox/2025-ist-Schluss-3G-macht-Platz-f%C3%BCr-mehr-Leistung/ta-p/702909

Beim Einsatz eines Satellitentelefons ist zu beachten, dass beim Eintreten eines Katastrophenfalls das Satellitenkommunikationsnetzwerk gerne überlastet ist!

Privatpersonen, welche auch im Katastrophenfall zuverlässige Kommunikationsmitteln benötigen, sollten betriebsbereite Funkgeräte griffbereit aufbewahren. Für die Sprachübertragung über Kurzdistanzen eignet sich PMR446 und besonders gut die beiden Digitalfunkvarianten von PMR446: dPMR446 und DMR Tier 1. Siehe dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/PMR446

https://de.wikipedia.org/wiki/DPMR

https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Mobile_Radio

Für den Einsatz von PMR446 ist in der Schweiz (und praktisch ganz Europa) keine Funklizenz erforderlich. Im Katastrophenfall muss der im Funkgerät integrierte Akku per USB-Kabel oder über einen 12V-Bleiakku (zum Beispiel: Autobatterie) nachladbar sein. Siehe dazu:

https://www.digitec.ch/de/s1/producttype/showdiscussion/welche-funkgeraete-ueber-usb-aufladbar-9715?tagIds=82

Der Hersteller ICOM bietet zum Beispiel mit dem ICOM IC-F29SDR ein dPMR446-fähiges Funkgerät an, welches mit der Ladeschale ICOM BC-213 und dem 12V-Kabel ICOM OPC-515L an einem 12V-Bleiakku aufladbar ist.

https://www.icomjapan.com/lineup/products/IC-F29SDR/

https://www.icomjapan.com/lineup/options/BC-213/

https://www.icomjapan.com/lineup/options/OPC-515L/

Für die Übertragung von Datagramme über Kurzdistanzen eignet sich die Funktechnologie “LoRa” in der Ausprägung “Meshtastic” oder LoRaWan mit eigenem LoRaWAN-Gateway (inklusive autonomer Stromversorgung). Siehe dazu:
https://community.swisscom.ch/t5/Internet-Allgemein/Messger%C3%A4t-braucht-WIFI/m-p/719240#M66288

Für einen auch im Katastrophenfall zuverlässig funktionierenden Internetanschluss muss mindestens ein Internetanschluss per Satellitenkommunikation realisiert werden (inklusive autonomer Stromversorgung). Siehe dazu:

https://community.sunrise.ch/d/12213-internet-ausfall/2

https://community.swisscom.ch/t5/Archiv-Telefonie/Wifi-Calling-scheint-nicht-zu-funktionieren/m-p/662138#M56537

Zum Beispiel mit Starlink:

https://www.heise.de/select/ct/2022/15/2206207080421566118

Beim Realisieren des Internetanschlusses mit Satellitenkommunikation gilt es zu beachten, dass die Troposphäre bereits ab Funkfrequenzen von 6 GHz und höher die Satellitenkommunikation empfindlich stören oder gar unterbrechen kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Reichweite_(Funktechnik)

Heute in der Tagespresse:

https://www.tagblatt.ch/schweiz/strommangel-nach-einer-stunde-stuenden-die-zuege-still-stromausfall-braechte-die-sbb-in-bedraengnis-und-viele-mehr-ld.2327209

(CH-Media Login erforderlich)

Auszug:

//….Auch das Mobilfunknetz fiele rasch aus. Am Treffen hiess es seitens der Swisscom, das aktuelle Notstromkonzept basiere “auf einer Stunde Autonomie über alle Netze”. Die Aussage stiess auf Erstaunen: Ein Vertreter der Pflichtlagerorganisation der Mineralölwirtschaft sagte laut Aktennotiz: “Es wird als ziemlich schockierend wahrgenommen, dass das Mobilnetz lediglich eine Stunde Notstromversorgung nach einem Stromblackout aufweist.”

//

….keep on rockin'

Die Schweiz wird genauso in eine Strommangellage rasseln und dann dilettantisch handeln, wie wir das bereits von Corona kennen. Und den krisenuntauglichen Föderalismus mit 26 verschiedenen Lösungen und das Hick-Hack zwischen Bund, Kantonen, Wirtschaft und Interessenvertretern kennen wir auch bereits. Das Lobbyieren um Sonderregelungen hat ja bereits begonnen…

Was mir beim damaligen Blackout übrigens am meisten gefehlt hat, war nicht das Internet oder das TV, sondern die Kaffeemaschine…

Das Wichtigste im Büro ist die USV für die Kaffeemaschine, dann wird zu mindest dort fleissig informell weitergearbeitet 🙂.

Artikel ohne Bezahlschranke:

https://www.watson.ch/schweiz/energie/580150229-stromabschaltung-wie-wuerde-es-firmen-wie-sbb-oder-swisscom-treffen

Dosc

    Dosc

    Ja da muss man so eine Kaffeemaschine zusätzlich beschaffen. 😀

    camping-kaffee-ohne-strom.jpg

    Installationen, Netzwerk, Internet, Computertechnik, OS Windows, Apple und Linux.

    Noch keine Lösung dabei. Kannst du helfen?

    Illustrationsbild einer Frau mit einem Laptop