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Wohin führt die Reise mit Swisscom Blue TV im 2021?

kaetho
Super User
81 von 90

@Lori-77 

also bei mir könnte ruhig mal 1 Woche Interentanschluss übers Festnetz ausfallen, wenn ich anschliessend dafür FTTH habe (aktuell egal ob P2P oder P2MP). Überbrücken kann ich ja mit 4G.

 

Deine Ausführungen aus dem Feld sind aber immer wieder spannend zu lesen 😉 und zeigen auf, dass die Welt halt nicht ganz so einfach funktioniert wie wir uns das manchmal vorstellen.

millernet
Level 3
82 von 90

@thoems  schrieb:

@millernet  schrieb:

....

Mit einer P2P-Topologie kann flexibel und wirtschaftlich ein Wettbewerb geschaffen werden. Jeder Mitbewerber ist bei P2P frei, XGS-PON, Ethernet, Quanten oder Morsezeichen über die Faser zu "verschicken".  ....


Wenn die Infrastruktur vom Staat finanziert wird, ja. Wenn die Infrastruktur jedoch von einem Anbieter erstellt werden muss, hat er einfach nur Mehrkosten und der Ausbau dauert länger, sprich viele Einwohner bekommen später 'vernünftige' Geschwindigkeiten.

 


Leider gehört dieser Anbieter quasi dem Staat und hat mit Marktanteilen von über 50% auch eine signifikante Monopolstellung auf dem Markt. Auch konnte er 1997 grosszügig Immobilien und Layer 0 Infrastruktur (Rohr- und Schachtanlagen) von der PTT erben, was bis heute zu erheblichen Marktverzerrungen führt. Aus diesem Grund ist die Weko auch gezwungen, den XGS-PON-Ausbau der Swisscom genauer zu untersuchen. 

 

Ich will die Swisscom nicht schlecht reden: Swisscom investiert jedes Jahr Milliarden in den Mobil- und Festnetzausbau und dies ganz ohne (direkte) staatliche Subvention. Dies ist ein Europa einzigartig und wir geniessen in unserem wunderschönen Land mit sehr anspruchsvoller Topologie eine hervorragende 4G und bald auch 5G Abdeckung. Auch das Festnetzinternet ist, trotz vergleichsweise tiefem Anteil an Glasfaser, sehr schnell und wir belegen im OECD-Ranking seit Jahren Spitzenplätze

 

Persönlich kann ich sagen, dass ich mit einem iPhone 11 Pro Plus im Dual-SIM-Betrieb mit Swisscom (KMU InOne mobile Go) , Salt (privat, Swiss) und gelegentlich Sunrise (Yallo Swipe: so stell ich mir die Digitalisierung eines Mobilfunktarifs vor! In 5 Minuten zum aktiven eSIM mit flexiblen Tarifen direkt über eine App. Abbuchung über Twint oder Kreditkarte. Das ist Digitalisierung! Ich empfehle jedem diese Experience mal zu testen. Der erste Monat ist sowieso kostenlos...) immer noch grosse Unterschiede in der Qualität, Stabilität und Netzabdeckung sehe. Sunrise kann leider an meinem Wohnort mit dem Empfang gar nicht überzeugen, Salt ist gut und Swisscom Spitzenklasse. Je weiter ländlich es wird, je grösser werden die Unterschiede zwischen Salt und Swisscom. 

 

Auch beim Festnetz bin ich nicht wählerisch, da man bei uns in der Luzerner Aglo genau die Wahl zwischen Swisscom FTTS und Sunrise UPC habe. Da ich bis vor wenigen Monaten noch nicht mal G.fast hatte, bin ich jetzt notgedrungen bei HFC und UPC Sunrise Business gelandet. Der Upload mit 100 Mbit/s ist immer noch mickrig und die Qualität eher mau mit gelegentlichen Unterbrüchen. Wenn jetzt Swisscom Glasfaser einziehen würde, wäre ich gerne bereit zu wechseln. Und nein: Ich bezahle für meinen WAN-Uplink mit fixem IP-Subnetz bei UPC 139.- Fr. / Mt. und bin nicht der "Geiz ist Geil" Mentalität verfallen.  Ich bin also bereit, etwas für Qualität zu bezahlen. 

millernet
Level 3
83 von 90

@Lori-77  schrieb:

Hallo @millernet

 

Das Faser nachgezogen werden können, müssen zu erst alle Kunden welche nach dem MCan sind auch auf diesem laufen.

 

Erst wenn das Kupfer leer ist und keine Kunden mehr drauf, kann man das Kupfer rausziehen und dann hat man Platz um wieder von der Zentrale wieder Glasfaser einzuziehen.

 

Evt wird dann später denn Splitter ersetzt und es gibt P2P Faser.

Und wenn man das Kupfer nicht mehr raus bring, wird es extrem Teuer wenn man neue Leerrohre ziehen müsste. 

 

Gruss Lorenz 

 


Aber das Nachziehen von Fasern, falls benötigt, kann richtig köstlich werden. Bei mir in der Strasse mussten an mehreren Orten mit dem Bagger kleine Löcher gegraben, wieder verfüllt und asphaltiert werden, um das Verlegekabel durchs bestehende Kabelrohr zu bekommen. Es heisst immer so salop: Vergrabt doch einfach Leerrohre.... aber ohne Zwischenschächte kein Kabelzug. 

Lori-77
Super User
84 von 90

Hallo @millernet 

 

Und jeder nervt sich warum schon wieder diese Strasse aufgerissen werden muss.

 

Evt hat man früher nicht so viele zustiegsschächte gebaut. Und wenn das alte Kupferkabel auch mit dem Kabelzug nicht mehr rauswill.

Dann brauchst wieder eine Baubewilligung um demm Punkt ein neues Loch zu graben um evt dort das alte Kabel zu lösen und das neue einzuziehen.

 

Das ist leider in der Schweiz leider sehr sehr teuer. Und wenn man die Baubewilligung nicht bekommt weil jemand einsprache macht, dann vergeht halt wieder viel Zeit im Lande.

 

 

Ich als Techniker kämpfe bereits in älteren Häusern, wenn man neue Kabel einziehen möchte. Und das alte sich keinen 1cm mehr bewegen lassen will.

 

Dann kommt Einzugsfeder zum einsatz, dann bleibt sie Stecken und man Stochert rum, am Kunde sagt man er soll man nach einem geräusch wie Mäuse krabblen suchen.

Dann kommt er zurück, oh hab was gehört, das tönt hinter dieser neuen Taferwand welche wir vor Paar Jahren eingezogen haben.

Verdammt dort hatte es eine Zwischendose.......

 

gruss Lorenz

5018
Super User
85 von 90

Das Swisscom das Kupfernetz geerbt hat stimmt, aber mit Auflagen, denn es muss das Netz ja allen zu einem sehr niedrigem Preis zur Verfügung stellen. Den Unterhalt zahlt im Wesentlichen trotzdem Swisscom, insbesondere die Weiterentwicklung.

Hat Swisscom wegen diesem Erbe noch so einen hohen Marktanteil? Sicher nicht. Beweis: man muss sich nur viele andere Länder in Europa anschauen, wo die Nachfolgegesellschaften der alten Post das Netz bekommen haben. Swisscom hat einen sehr guten Service und war immer an der Innovationsspitze. Zudem hat Swisscom immer investiert. 
Somit haben eigentlich alle die gleichen Voraussetzungen. Das Glasfasernetz ist aus den Gewinnen der Services entstanden, nicht aus dem Kupfernetz. Dafür hat man immer höhere Preise genommen. Wenn die Konkurrenz tiefere Preise nimmt, dann haben sie auch weniger Geld um zu investieren. Stattdessen sollten sie einen Qualitäts- und Innovationswettbewerb starten, aber das ist erstmal anstrengender und langsamer als ein Preiskampf. Das Swisscom das Glasfasernetz jetzt auch bauen soll, wie andere es gerne hätten, ist daher absurd. Zumal der Ausbau massiv teurer wäre. Swisscom bietet allen zu einem fairen Preis Zugang zum Glasfasernetz und den Nutzen haben die Kunden und auch die Mitbewerber.

 

Warum die WEKO und andere Behörden gerne auch das Glasfasernetz regulieren und kontrollieren wollen, kann sich jeder selbst überlegen. Darauf zu kommen ist nicht so schwierig.

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
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millernet
Level 3
86 von 90

@5018  schrieb:

Das Swisscom das Kupfernetz geerbt hat stimmt, aber mit Auflagen, denn es muss das Netz ja allen zu einem sehr niedrigem Preis zur Verfügung stellen. Den Unterhalt zahlt im Wesentlichen trotzdem Swisscom, insbesondere die Weiterentwicklung.

Hat Swisscom wegen diesem Erbe noch so einen hohen Marktanteil? Sicher nicht. Beweis: man muss sich nur viele andere Länder in Europa anschauen, wo die Nachfolgegesellschaften der alten Post das Netz bekommen haben. Swisscom hat einen sehr guten Service und war immer an der Innovationsspitze. Zudem hat Swisscom immer investiert. 
Somit haben eigentlich alle die gleichen Voraussetzungen. Das Glasfasernetz ist aus den Gewinnen der Services entstanden, nicht aus dem Kupfernetz. Dafür hat man immer höhere Preise genommen. Wenn die Konkurrenz tiefere Preise nimmt, dann haben sie auch weniger Geld um zu investieren. Stattdessen sollten sie einen Qualitäts- und Innovationswettbewerb starten, aber das ist erstmal anstrengender und langsamer als ein Preiskampf. Das Swisscom das Glasfasernetz jetzt auch bauen soll, wie andere es gerne hätten, ist daher absurd. Zumal der Ausbau massiv teurer wäre. Swisscom bietet allen zu einem fairen Preis Zugang zum Glasfasernetz und den Nutzen haben die Kunden und auch die Mitbewerber.

 

Warum die WEKO und andere Behörden gerne auch das Glasfasernetz regulieren und kontrollieren wollen, kann sich jeder selbst überlegen. Darauf zu kommen ist nicht so schwierig.


Schachtanlagen und Immobilien sind viel wertvoller als Kupferkabel. Eine Entbündelung und damit einen Zugriff auf die geerbte Infrastruktur gibt es erst seit 2007 und die Swisscom wehrt sich bis aufs Zahnfleisch vor Gericht und in der Politik gegen jedes Quäntchen Wettbewerb. Bei Kupfer ab Zentrale hat sie diesen Streit verloren, konnte aber bei FTTS und Glasfaser den Status Quo aufrechterhalten. Es geht darum, dass Swisscom einen Layer 1 Zugang zur Glasfaser gewährt und die Wettbewerber zu keiner Technologie zwingt, welche den von dir besungenen Qualitäts- und Innovationswettbewerb hemmt. XGS-PON ist notabene einfach mit diversen Nachteilen behaftet im Vergleich zu P2P über klassisches Ethernet. Swisscom darf für den Layer 1 Zugang selbstverständlich einen fairen monatlichen Preis verlangen. 

 

Ja warum wollen denn die Weko und andere Behörden einem Bundesbetrieb in die Suppe spucken? 🙂 Gib uns doch die Antwort. 

5018
Super User
87 von 90

Xls-pon und die nächsten Schritte in Richtung 50 GBit/s gehört die Zukunft. P2P ist erstmal tot. Bringt keinen Vorteil für Kunden. 

 

Schachtanlagen gibt es genug. Energiewerke, Kabelnetzbetreiber, usw. Und die Anlagen der Swisscom sind auch nicht überall vorhanden oder in einem guten Zustand.

 

Swisscom versucht soviel Kooperationen einzugehen wie es geht. Dann teilt man nämlich die Investitionen 😉 Übrigens hat Swisscom auch in den Städten meist 50-60% vom Fibernetz bezahlt. Ohne das Geld der Swisscom wären viele Städte auch heute noch (langsam) am Bauen, wenn überhaupt.

 

 

 

 

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
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kaetho
Super User
88 von 90

Es wird (früher oder später) weitergehen. Vermutlich mit XGS-PON, P2MP. P2P mit FTTH ist aktuell zu teuer. Wenn mal alle Haushalte mit Glas am Netz sind, kann man ja dann darüber nachdenken, die wenigen Glasfasern von der Zentrale bis zum mcan durch Glasfaserstränge zu ersetzen, damit dann jeder wieder echtes P2P erhält.

 

@5018 müsste es nicht eher LGS-PON statt Xls-pon heissen? 😉 X steht ja für "10", L würde dann für "50" stehen.

 

@millernet das hast auch du geschrieben 😉 Spannend.

millernet
Level 3
89 von 90

@kaetho  schrieb:

Es wird (früher oder später) weitergehen. Vermutlich mit XGS-PON, P2MP. P2P mit FTTH ist aktuell zu teuer. Wenn mal alle Haushalte mit Glas am Netz sind, kann man ja dann darüber nachdenken, die wenigen Glasfasern von der Zentrale bis zum mcan durch Glasfaserstränge zu ersetzen, damit dann jeder wieder echtes P2P erhält.

 

@5018 müsste es nicht eher LGS-PON statt Xls-pon heissen? 😉 X steht ja für "10", L würde dann für "50" stehen.

 

@millernet das hast auch du geschrieben 😉 Spannend.


Ja ich weiss. Ich bin eine gespaltene Persönlichkeit mit mehreren Charakteren. 😂 Aber für den Glasfaserausbau in der Schweiz wäre es tatsächlich besser, wenn die Swisscom mit XGS-PON loslegen könnte und der kleine, aber sympathische, Blutsauger aus Winterthur von der WEKO in die Schranken gewiesen wird. Dies würde den Ausbau vermutlich um mehre Jahre verzögern. Rein technisch gesehen ist P2P immer noch die bessere und nachhaltigere Lösung, aber jetzt im Nachhinein für die Swisscom sehr viel aufwendiger und teurer in der Umsetzung. Daher würde ein entsprechend negativer Entscheid resp. Eingriff der WEKO eine grössere Verzögerung und damit keine 60% Glasfaser bis 2025 bedeuten. Da ich Schweizer und damit eher Pragmatiker bin: Wir werden wohl XGS-PON und 5G forcieren, um sowohl Agglomeration ausserhalb der Hippster-Metropolen als auch sehr ländliche Gebiete mit genügend Bandbreite versorgen zu können. Wenn wir mindestens 80 Mbit/s mit 5G und Swisscom TV zu jedem Bauernhof in der Schweiz bringen können, dann ist viel getan worden. Auf dem Bauernhof gehört heute 5 - 10 Mbit/s leider noch zum absoluten Standard. Dank Freileitungen auch mit entsprechenden Unterbrüchen während Gewittern usw. , was kein haltbarer Zustand ist. 

Editiert
Anonym
90 von 90

@millernet  schrieb:

@Swissco  schrieb:

In der Tat hat Blu TV im Vergleich zu Kabel uns SAT die schlechtere Bildqualität da man sehr stark komprimiert. Da aber immer mehr Anschlüsse sehr breitbandig sind wünsche ich mir schon dass man hier nachbessert.  Zudem haben immer mehr Leute grosse 4K Tvs und somit ist das Upscaling und die massive Kompression der Box und Stream ungenügend.  Qualität stimmt nicht bezogen auf Bild. Qualität stimmt bezogen auf Bedienung, Kontort usw.  Wieso nicht nach Anschluss adaptiv vorgehen? Also Komprimierung je nach Verbindung. 


Es gibt Anbieter (Init7), welche die TV Streams gar nicht komprimieren: https://www.init7.net/de/tv/angebot/technisch-voraus/ 

 

 

 


Es stimmt. Das Bild ist bei TV7 besser. Also bei allen Sendern die TV7 auch in HD senden darf. ZDF zb sogar in 1080p. Sender wie RTL, Pro7 usw. liegen aber nur in SD vor da die Übertragung im Netz unverschlüsselt erfolgt.

Es kommt also auf die Bedürfnisse an. TV7 gibt es quasi kostenlos zum Internetanschluss bei init7. Übrigens auch bei den Anschlüssen die init7 nicht über Layer 1 direkt bedient. Also zB Cooper7 was über Swisscom bbcs angebunden ist.

Wenn jetzt also SD bei diesen Sendern nicht genügt, was übrigens nur minimal schlechter ist als das was andere als HD verkaufen, könnte man zB. Zattoo nutzen. Die Qualität auch auf apple TV ist da hervorragend. Und Apps wie Disney+ usw. hat man da bereits.

 

Aber zum Thema: Grundsätzlich könnte man auch bei Swisscom die Datenrate erhöhen. Das Netz ist in vielen Teilen genügend schnell. Wo nicht, wird Swisscom allenfalls durch Starlink überholt. So was kann in der Digitalen Transformation geschehen.

Da wäre es angebracht blue tv als echten OTT Dienst über brauchbare Systeme wie android oder apple tv anzubieten.

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