Vor knapp einem Jahr wurde in unserer REFH Siedlung Glas bis in die Technikräume (grün markiert) gezogen. Mache Nachbarn haben ihren Anschluss bekommen, manche nicht (orange markiert). Das hat mich bislang immer verwirrt, weild der Checker schon länger "Ihre Liegenschaft wurde durch Swisscom mit Glasfaser erschlossen." (Stimmt nicht.) Heute sehe ich in der (neuen?) Netzauskunft folgendes Bild:
Kann mir jemand sagen, weshalb da erst die Hälfte der Arbeit, sprich nicht gleich alle Parteien für die Erschliessung vorbereitet worden sind?
Zuerst dachte ich, dass da ein Teil der Arbeiten schlicht vergessen worden sind. Die Nachfrage beim Projektleiter des Netzbauers und beim verantwortlichen Cablex Mitarbeiter liefen mit dem Verweis an Swisscom ins leere. Die Netzauskunft zeigt mir heute, dass schon mit einer gewissen Systematik die durch die Tiefgaragen / Kabeltrassee erschliesbaren Einheiten noch nicht erschlossen worden sind.
@Roger G. : Wenn du da etwas Licht und Insider Information spendieren könntest, weshalb die Etappierung so gewählt worden ist, bin ich dir dankbar. Und es könnte eventuell auch die Community interessieren.
Danke allen für allfällige Hinweise!
Äs Grüessli
Andiroid
👽
Optische Splitter sind rein passive Elemente und brauchen keinen Strom, den die machen nichts anderes als im Download das von einer einzigen Faser aus der Zentrale ankommende Gruppensignal-Signal auf bis zu 64 Kundenfasern unverändert weiterzuleiten, und im Upload machen sie aus den bis zu 64 einzeln eingehenden Routeruploads eine gemeinsames gebündeltes Lichtsignal, welches in der Zentrale dann als Gruppensignal verarbeitet wird.
Das ganze geschieht im optischen Splitter völlig ohne jede Steuerungslogik, denn entweder das Licht wird beim Download einfach unverändert als gemeinsames Signal an alle alle angeschlossenen Router weitergeleitet, und jeder Router extrahiert dann seinen für ihn selbst bestimmten Anteil, oder im Upload erhält der einzelne Router von der Zentrale (nicht vom optischen Splitter) jeweils per Zentralsteuerung Zeitscheiben, während denen er berechtigt ist sein eigenes individuelles Uploadsignal zu senden, denn in einem PON-Baum kriegen zwar alle Teilnehmer dauernd das komplette Gruppensignal, aber senden darf zu einem bestimmten Zeitpunkt immer nur einer, denn sonst würden sich die individuellen Uploadsignale auf dem optischen Splitter zu einem unverständlichen optischen „Kauderwelsch“ fur den Übernahmepunkt in der Zentrale summieren.
@andiroid schrieb:@Werner : Danke für die Ergänzungen. Ich dachte bislang immer, dass die optischen Splitter möglichst nahe bei den Kundenanschlüssen platziert werden würden. Aber wie ich gelernt / verstanden habe, ist können die irgendwo platziert sein. Womöglich braucht es noch etwas Strom für aktive Elemente. Und die gibt es ja auch unterwegs...
Ja, bislang konnten die Splitter mit P2MP irgendwo platziert werden, damit die max. 64 Anschlüsse eines PON-Trees bedient werden können. Je näher beim Kunden, desto tiefer die Kosten. Aber das ist nun mit P2P nicht mehr so, sondern die Splitter (z.B. 1:4:16) befinden sich in der Zentrale und es gehen dann mind. 2 Fasern direkt zum Kunden = hohe Baukosten. Das ist eigentlich nach wie vor P2MP, aber man guckt erst ab dem Faser-Verteiler (OMDF) in der Zentrale und damit wird es als P2P bezeichnet.
Auf dem Bild sieht man die Splitter nicht, auch nicht die Anzahl Fasern, nur ein BEP und ein OTO (obwohl es dort 2 pro Adresse hat). Ist also nicht viel Wert und nur als eine einfach Übersicht gedacht.
Optische Splitter sind rein passive Elemente und brauchen keinen Strom, den die machen nichts anderes als im Download das von einer einzigen Faser aus der Zentrale ankommende Gruppensignal-Signal auf bis zu 64 Kundenfasern unverändert weiterzuleiten
Völlig richtig, zur Verdeutlichung habe ich ein Schulungsbildchen ausgegraben.
Splitter 1:16 für Einbau im BEP (Spleisskassette) oder in einer FIST Muffe mit entspr. Halterungen.
Transparent ist die "Zuleitung", da wird das Kabel vom 1:4er Splitter out drauf gespleisst.
Oberhalb des Splitters sind Führungen / Halterungen für die Spleissungen.
Und eingebaut sieht das dann im BEP so aus:
Netcom AG - BEP Integration Splitter
und in der Muffe so:
Netcom AG - Muffe mit Splitter (zwischen Drop & Feeder)
Hinweis: Ich bin Swisscom Mitarbeiter im Bereich Service Continuity (2nd Level Techsupport Wireline), schreibe hier jedoch als Privatperson und Anwender.
Hinweis: Ich bin Swisscom Mitarbeiter im Bereich Service Continuity (2nd Level Techsupport Wireline), schreibe hier jedoch als Privatperson und Anwender.
Der Checker unten sagt mit Glasfaser erschlossen ??
https://www.swisscom.ch/de/privatkunden/checker.html/
@WalterB schrieb:
Der Checker unten sagt mit Glasfaser erschlossen ??
https://www.swisscom.ch/de/privatkunden/checker.html/
Obiger Link sagt nur:
https://www.swisscom.ch/de/business/wholesale/angebot/anschluesse/BBCS.html
Bringt den zitierten Spruch:
...alles etwas inkonsistent. 😉
Habe mich bis jetzt immer auf diesen Link konzentriert und hatte bis jetzt immer funktioniert, auch bei anderen mir bekannten Anwender.
https://www.swisscom.ch/de/privatkunden/checker.html/
@WalterB schrieb:
Habe mich bis jetzt immer auf diesen Link konzentriert und hatte bis jetzt immer funktioniert, auch bei anderen mir bekannten Anwender.
Der funktioniert bei mir sehr wohl auch. Vielleicht war inkonsistent nicht so passend. Die Daten stimmen, die Ansichten darauf werden je nach Zugriff anders gezeigt: Der Checker zeigt die aktuelle Verfügbarkeit. Der Breitband Checker zeigt, dass wir erschlossen sind und somit die künftige/mögliche Verfügbarkeit - zumindest vom DSLAM bis in den Technikraum. Und die Netzauskunft zeigt die einzelnen Übergabepunkte (?). Ich denke, dass die "Querfeldein" erschlossenen Nachbarn eine leicht andere Technologie verwenden (müssen?) als wir andern, welche quasi "Inhouse" durch die Garage / die Kellergeschosse angeschlossen werden. Aber da kann man mich gerne etwas fundierter aufklären, wenn ich jetzt falsch liege. Mich nimmt sehr wohl der technische Hintergrund wunder... Nicht vom Checker, sondern von der Glasfaser-Technologie.
🙂🙃
Es gibt diese Glasfaser Versionen wie beim Bild unten und bei einigen Varianten ist immer noch die Einsprache wirksam.
Hi Andi
Die Situation ist einfach erklärt: Man hat nicht weiter gebaut, da bei allen andern mit P2MP gebaut wurde und in Zukunft alles mittels P2P erschlossen werden sollen. Es hätte also keinen Sinn gemacht weiterzumachen, wenn man sowieso später nochmals Fasern einziehen muss.
Es sind auch alle gesperrt dort, keine Vermarktung möglich. Wenn die Planung für den Feeder-Nachzug dort durch ist, wird auch die inHouse Planung durchgeführt, damit alle dann die OTO mit 2 Fasern bis in die Zentrale bei Euch bekommen. Ich sehe aber noch keinerlei Daten für die Gemeinde. Sobald wir sie haben, sind sie auch im Checker sichtbar.
Viele Grüsse
@Roger G. schrieb:
Hi Andi
Danke Roger für die Erklärungen und dass du mir ein paar Minuten deiner Zeit entbehren konntest. 🎖️
Die Situation ist einfach erklärt: Man hat nicht weiter gebaut, da bei allen andern mit P2MP gebaut wurde und in Zukunft alles mittels P2P erschlossen werden sollen.
Das verstehe ich noch nicht ganz. Die blaue Kabel vom DSLAM bis in den Technikraum ist hat 48 Fasern. 4x11 Parteien und 4 Reserve Fasern. Ist das jetzt eine P2MP Konfiguration? Oder meinst du hier den P2MP beim Feeder / bis zum DSLAM? 😉
Es sind auch alle gesperrt dort, keine Vermarktung möglich. Wenn die Planung für den Feeder-Nachzug dort durch ist, wird auch die inHouse Planung durchgeführt, damit alle dann die OTO mit 2 Fasern bis in die Zentrale bei Euch bekommen.
Okay, dann bestätigst du mir schon, dass das das übliche Verfahren ist und da auch nix vergessen gegangen ist. Da bini aber froh, isch kein Unfall passiert! 🙃🙂
Ich sehe aber noch keinerlei Daten für die Gemeinde. Sobald wir sie haben, sind sie auch im Checker sichtbar.
Oje. Schade. Geduld gefragt von meiner Seite. Ich verstehe das so, dass die Quartiere (Drops) zusammen mit dem Feeder (Zuleitung in die Quartiere) zu den geplant und damit auch terminiert werden. Sobald das passiert, erscheinen die aktualisierten Daten im Checker. 🤔 Das hätte ich mir insgeheim ja schon anders erwartet. 😕
Schööne Aabig
Andiroid
👽
Das Problem ist üblicherweise wieviele Fasern am Feeder direkt gespleisst werden können um auch direkte durchgängige Verbindungen zur Zentrale ohne Einsatz eines dezentralen optischen Splitters herstellen zu können.
Oder anders gesagt: Die Verkabelung vom BEP zur OTO-Dose und das Drop-Kabel vom BEP zum Feeder alleine bringen es noch nicht, denn man muss die P2P-Fasern des Drop-Kabels auch noch an den Feeder anschliessen können.
@Werner : Danke für die Ergänzungen. Ich dachte bislang immer, dass die optischen Splitter möglichst nahe bei den Kundenanschlüssen platziert werden würden. Aber wie ich gelernt / verstanden habe, ist können die irgendwo platziert sein. Womöglich braucht es noch etwas Strom für aktive Elemente. Und die gibt es ja auch unterwegs...
Wozu sollte der Splitter Strom benötigen???
Optische Splitter sind rein passive Elemente und brauchen keinen Strom, den die machen nichts anderes als im Download das von einer einzigen Faser aus der Zentrale ankommende Gruppensignal-Signal auf bis zu 64 Kundenfasern unverändert weiterzuleiten, und im Upload machen sie aus den bis zu 64 einzeln eingehenden Routeruploads eine gemeinsames gebündeltes Lichtsignal, welches in der Zentrale dann als Gruppensignal verarbeitet wird.
Das ganze geschieht im optischen Splitter völlig ohne jede Steuerungslogik, denn entweder das Licht wird beim Download einfach unverändert als gemeinsames Signal an alle alle angeschlossenen Router weitergeleitet, und jeder Router extrahiert dann seinen für ihn selbst bestimmten Anteil, oder im Upload erhält der einzelne Router von der Zentrale (nicht vom optischen Splitter) jeweils per Zentralsteuerung Zeitscheiben, während denen er berechtigt ist sein eigenes individuelles Uploadsignal zu senden, denn in einem PON-Baum kriegen zwar alle Teilnehmer dauernd das komplette Gruppensignal, aber senden darf zu einem bestimmten Zeitpunkt immer nur einer, denn sonst würden sich die individuellen Uploadsignale auf dem optischen Splitter zu einem unverständlichen optischen „Kauderwelsch“ fur den Übernahmepunkt in der Zentrale summieren.
@5018 schrieb:Wozu sollte der Splitter Strom benötigen???
Also ich bin hier um mein Halbwissen zu ergänzen. Und wozu bist du da?
🤔
Um die richtigen Fragen zu stellen …
@andiroid schrieb:@Werner : Danke für die Ergänzungen. Ich dachte bislang immer, dass die optischen Splitter möglichst nahe bei den Kundenanschlüssen platziert werden würden. Aber wie ich gelernt / verstanden habe, ist können die irgendwo platziert sein. Womöglich braucht es noch etwas Strom für aktive Elemente. Und die gibt es ja auch unterwegs...
Ja, bislang konnten die Splitter mit P2MP irgendwo platziert werden, damit die max. 64 Anschlüsse eines PON-Trees bedient werden können. Je näher beim Kunden, desto tiefer die Kosten. Aber das ist nun mit P2P nicht mehr so, sondern die Splitter (z.B. 1:4:16) befinden sich in der Zentrale und es gehen dann mind. 2 Fasern direkt zum Kunden = hohe Baukosten. Das ist eigentlich nach wie vor P2MP, aber man guckt erst ab dem Faser-Verteiler (OMDF) in der Zentrale und damit wird es als P2P bezeichnet.
Auf dem Bild sieht man die Splitter nicht, auch nicht die Anzahl Fasern, nur ein BEP und ein OTO (obwohl es dort 2 pro Adresse hat). Ist also nicht viel Wert und nur als eine einfach Übersicht gedacht.
Optische Splitter sind rein passive Elemente und brauchen keinen Strom, den die machen nichts anderes als im Download das von einer einzigen Faser aus der Zentrale ankommende Gruppensignal-Signal auf bis zu 64 Kundenfasern unverändert weiterzuleiten
Völlig richtig, zur Verdeutlichung habe ich ein Schulungsbildchen ausgegraben.
Splitter 1:16 für Einbau im BEP (Spleisskassette) oder in einer FIST Muffe mit entspr. Halterungen.
Transparent ist die "Zuleitung", da wird das Kabel vom 1:4er Splitter out drauf gespleisst.
Oberhalb des Splitters sind Führungen / Halterungen für die Spleissungen.
Und eingebaut sieht das dann im BEP so aus:
Netcom AG - BEP Integration Splitter
und in der Muffe so:
Netcom AG - Muffe mit Splitter (zwischen Drop & Feeder)
Hinweis: Ich bin Swisscom Mitarbeiter im Bereich Service Continuity (2nd Level Techsupport Wireline), schreibe hier jedoch als Privatperson und Anwender.
Hinweis: Ich bin Swisscom Mitarbeiter im Bereich Service Continuity (2nd Level Techsupport Wireline), schreibe hier jedoch als Privatperson und Anwender.
Danke euch allen, nun sagen wir fast allen, für die konstruktiven Beiträge. Ihr habt euch alle einen 🎖️ verdient.
Wer will kann sich aber auch einen 🧌 abholen, die anderen kriegen ein virtuelles Getränk auf den verdienten Feierabend: 🍺🥛🍷🥂
Mir ist jetzt auch viel klarer, weshalb das Thema P2P und P2MP so kontrovers disktuiert wird.
@StefanSch : Danke für die Bilder. Ich habe mir den Splitter tatsächlich also unförmigen, grossen Klotz mit aktiver optischer Verstärkung vorgestellt. Was den mir eigentlich bekannten, filigranen Fasern nicht wirklich entspricht. Und dass die dünnen Kassetten einfach in Muffe und BEP eingelegt werden, wusste ich so auch noch nicht.
@Roger G. : Auch dir noch einmal ein warmer Dank für deine Ausführungen und Nachforschungen. Ich schätze die Info von der Quelle sehr. In der Gefahr, dass ich mich wiederhole: Macht mehr daraus. Es ist in meinen Augen ein Unique-selling-point, so nahe an den Kunden / den Nerds zu sein. Faktoren besser als meine alte Firma, mit einem externalisierten IT Support eines nicht namentlich zu erwähnenden indischen Mischkonzerns.
@Alle anderen: Auch euch merci für die Beiträge - ich werde die wertvollen mit Lösungs-Punkten für die Buchhaltung honorieren.
Guetnacht
-Andiroid
👽
Bonusmaterial 😉
Im OMDF sind die Splitter - hier 1:4 und 1:2 - etwas klobiger, dafür viele auf einem Haufen.
Grün ist in, blau ist out.
Die darauffolgenden Splitter (1:16 / 1:32) sind dann im kleinen Format.
Teils werden sie einfach oberhalb des Racks an eine Halterung montiert, schön einer neben dem anderen.
Die Splitterfasern gehen dann der Decke nach, sauber geführt und fertig "aufgesplittert" raus richtung Kunden.
Wenn die abgebildeten "nur" die 1:2 und 1:4 sind könnt ihr euch die Stränge vorstellen, die da verlegt wurden...
Hinweis: Ich bin Swisscom Mitarbeiter im Bereich Service Continuity (2nd Level Techsupport Wireline), schreibe hier jedoch als Privatperson und Anwender.
Hinweis: Ich bin Swisscom Mitarbeiter im Bereich Service Continuity (2nd Level Techsupport Wireline), schreibe hier jedoch als Privatperson und Anwender.
@StefanSch schrieb:Bonusmaterial 😉
Ja aber das ist jetzt schon etwas Unfair, wenn du Einzelfasern mit Mantel zeigst. 😉
Der 48er Strang, welcher bei uns vom DSLAM her verbaut worden ist, mist 5..6mm im Durchmesser. Da kann man auf dem Trassee schon noch etwas Volumen sparen? 🤔
Aber danke für die Bilder, sie erinnern mich stark an die mit Wachsschur gebundenen Kupferkabelbäume! 🤩
Das 48-Faser-Kabel welches Du erwähnt hast, ist vermutlich bereits nicht mehr die aktuelle Glasfaserkabel-Technologie.
Ein aktuelles Daetwyler-Glasfaser-Kabel vom Durchmesser 6.5 mm (inkl. Outdoor-Ummantelung) bietet z.B. bereits 144 Fasern.
Auch die Kabeltechnik entwickelt sich natürlich immer noch laufend weiter 🙂
Was in jedem Fall klar ist, auch wenn ich die genauen Faser-Zahlen nicht kenne, wird aktuell ein neues Feederkabel mit dem Gesamt-Durchmesser von einigen Zentimetern verlegt, dann sind da eine sehr grosse Menge von Fasern drin verfügbar.