@Anonym schrieb:
Hi
Wauwil ist bereits ausgebaut. Gibt noch ein paar kleinere geplante Ergänzungen, aber grundsätzlich ist alles durch. Der Ausbau erfolgte noch bevor die g.fast mCANs eingesetzt wurden. Daher in Wauwil erstmal nur bis zu 100 (oder etwas mehr) MBit/s. Um g.fast anbieten zu können, müssten die mCANs alle ersetzt werden. Das ist zwar für die nächsten Jahre geplant, aber es gibt noch keinen verbindlichen Plan dazu.
Guido
Zeigt meiner Meinung nach exemplarisch den Hauptnachteil der zur Zeit stark forcierten FTTS/FTTB-Ausbaustrategie der Swisscom auf:
Anders als bei FTTH sind die mCANs aktive Netzwerkelemente die Hardware, Software und Strom benötigen und auch einem Generationenwechsel unterliegen.
Das heisst nichts anderes als:
Ist ein mCAN an einer bestimmten Lokation mal verbaut, fixiert er die gerätespezifischen Limiten der jeweiligen Modellgeneration für lange Zeit, denn schliesslich muss er ja zuerst mal amortisiert werden, bevor man ihn dann wieder entfernt und durch ein neueres Modell ersetzt.
Sicher ist FTTS/FTTB besser als kein Ausbau, aber verglichen mit FTTH fallen halt auch einige wirklich gewichtige, aber selten erwähnte Nachteile an:
- mCANs limitieren modellspezifisch die reine Glasfaserleistung und verhindern auf Grund ihrer Amortisationsfristen auch einen weiteren Technologieupgrade auf längere Zeit
- mCANs brauchen nicht vernachlässigbar Strom, was nicht so richtig konform mit einer modernen Energiestrategie harmoniert
- mCAN-Verbindungen sind weit störungsanfälliger als ein reines FTTH-Netz
Leider hat es die Politik bisher weitgehend versäumt den direkten FTTH-Ausbau mit öffentlichen Rahmenbedingungen und finanziellen Mitteln genügend zu favorisieren, also wurstelt halt jeder Provider weiter nach seinen eigenen Business-Case-Überlegungen.
Schade - eigentlich hätte die Schweizer Infrastruktur mehr nachhaltigen Einsatz für ihre Modernisierung verdient.