Typ 1: Glasfaser ist zum Haus gezogen (steht ja da, Haus erschlossen), BEP könnte auch gebaut sein, womöglich auch die OTO. Aber da keine P2P Faser verfügbar will die WEKO nicht,dass wir das bestehende P2MP vermarkten.
Typ 2: Es war mal ein Ausbau geplant (egal ob Cu oder Fiber), Termin wurde aber auf unbestimmte Zeit gesetzt. Das kann wegen Verhandlungen mit einem KoPa sein, Neuplanung inkl. Feeder, etc. etc. Jeder Fall ist da anders.
Auch wenn öfters schon geschrieben, die WEKO bleibt auf dem Standpunkt, dass man erst vermarkten darf, wenn eine P2P Faser in der Nutzungseinheit parallel zu den P2MP Faser zur Verfügung steht. Das heisst, dass der Splitter nicht im Haus, nicht in der Strasse, sondern in der Zentrale montiert wird. Dazwischen kommt ein Glasfaser-Patchpanel, wo man dann auf irgendwelches anderes Equipment umstecken kann. Das hat zur Folge, dass es wieder wie früher Schaltaufträge gibt, wo dann einer auf Termin raus muss und physisch auf dem Panel umstecken darf, damit dann die Faser auch Licht hat. Und das alles ist erst dann freigegeben, wenn im Haus mind. eine Faser P2P in die Zentrale verfügbar ist.
Also weder Swisscom, noch alle anderen Mitbewerber können beim Typ 1 irgendwas schalten oder dem Kunden Dienste auf Glasfaser anbieten. Zuerst muss also der Feeder nachgezogen werden, mit der Anzahl an Fasern, damit alle Haushalte in der betroffenen Gemeinde auch mind. 1 P2P Faser bekommen. Beim Neubau von FTTH wird dies gemacht, das heisst, dort wo Heute Glas neu gezogen wird, die Kunden rasch auch Services auf Glas bekommen werden. Muss aber der Feeder erst ausgebaut werden liegt die Priorisierung in rein betriebswirtschaftlichen Berechnungen. Es ist dabei leicht zu verstehen, dass eine Ortschaft mit mehrheitlich Voice-Only Kunden, (also tiefen Abo-Einnahmen pro Kunde, ARPU), wohl die Amortisationskosten und - Dauer deutlich höher sind, als in grösseren Gebieten mit ev. höheren durchschn. ARPU. Ist jedoch die Erschliessung der kleineren Gemeinde easy, weil heute dort ein paar mCAN sind und es genügend Reserve-Fasern von den mCAN gibt, dann könnte dies deutlich rascher erfolgen.
Das ganze ist leider immer vom Geld abhängig. Wir haben ein Budget, was über die Jahre verteilt eingesetzt werden kann - mehr liegt nicht drinn. Dies bestimmt den Speed der Nach- und Neu-Erschliessung mit P2P und wird uns nun sicher einige Jahre beschäftigen.