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U72 Kabel, Signal-Rausch-Abstand und Geschwindigkeit

Heinekentom
Level 3
1 von 31

Hallo zämä

 

Seit Ostern habe ich ja ständig Internetunterbrüche.

 

Ich habe darauf hin einen Techniker von Swisscom aufgeboten. Dieser hat gemessen das am UP auf meinem Anschluss nur sehr schwaches Signal ankommt.

Der Techniker hat danach die Cablex aufgeboten. Diese haben festgestellt das am DSLAM ein Kabel nicht richtig eingesteckt ist.

Danach wurden noch alle alten Kupferkabel im Haus durch U72M 1x4x0.5 ausgetauscht. Alles direkt verbunden ohne Bridge Taps.

Mit den alten Kupferkabel hatte ich immer einen Signal-Rausch-Abstand von ca. 6 dB und der Router hat sich mit ca. 310'000 kb/s synchronisiert. Gestern stieg der Signal-Rausch-Abstand auf ca. 9 dB und die Synchronisationsgeschwindigkeit fiel auf 260'000 kb/s. Seit heute Mittag beträgt der Signal-Rausch-Abstand ca. 12 dB und die Synchronisationsgeschwindigkeit fiel auf 126'000 kb/s.

Ich habe ein bisschen Angst das in ein paar Tagen die Geschwindigkeit bis auf 0 kb/s fällt wenn es so weitergeht 😀

 

Ich habe noch die 2 anderen Parteien im Haus gefragt. Auch bei denen ist die Synchronisationsgeschwindigkeit gefallen obwohl wir laut Checker 300'000 kb/s haben sollten und bis vor ein paar Wochen noch hatten.

 

Ich habe eigentlich erwartet das mit den U72 Kabeln alles besser wird. Was könnte da los sein?

 

Gruss Tom

Editiert
30 Kommentare 30
kaetho
Super User
2 von 31

Hi @Heinekentom 

da werden vermutlich noch irgendwelche andere Störeinflüsse vorhanden sein (Powerlines uim Einsatz?). Da die Inhouse-Installation nun ja fachgerecht durchgeführt wurde, liegt die Vermutung nahe, dass da ausserhalb noch was nicht simmt.

Da kann dir aber @Roger G. sicher mehr sagen.

Heinekentom
Level 3
3 von 31

Hallo @kaetho 

 

Danke für die Antwort. Powerlines sind keine im Einsatz. Ich denke auch das @Roger G. eventuell mehr dazu sagen kann.

 

Gruss Tom

PK39
Level 1
4 von 31

Guten Abend,

 

Im Kundencenter habe ich ein Geschwindigkeit von 200 / 40

Synchronisierte Geschwindigkeit bis gestern Samstag  ca  220 / 47 , gemessen mit cnlab 202 / 46

am heutigen Sonntag  ca 131 / 47   mit cnlab  122 / 47

Signalrauschabstand gestern und heute  je  6,1 / 6,1

 

Hat Swisscom etwas umgestellt über das Wochenende ?

 

Einen schönen Abend wünscht  PK39

WalterB
Super User
5 von 31

@PK39 

 

Was zeigt es Dir an wenn Du beim Browser 192.168.1.1 eingibst und dann beim ersten grünen Punkt mit

der Maus klickst ?

 

Siehe Muster unten.

 

System-Daten.jpg

Alles was mit Elektrotechnik zu tun hat.
IT: Windows, macOS und Linux.
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PatrickS.
Swisscom
6 von 31

Hi

 

Aufgrund deiner Geschwindigkeit gehe ich von einem g.fast Anschluss aus. 

 

Der sog. microCAN erkennt, wenn deine Leitung instabil läuft, und korrigiert mithilfe des NoiseMargin die Leitung bis diese stabil funktioniert. Je höher der NM ausfällt, desto tiefer die Att. Bitrate - das hast du ja bereits festgestellt.

 

Bei g.fast Anschlüssen hatten wir schon ganz spannende Störfaktoren. Dies können PowerLines sein, Transformatoren von Ständerlampen o.ä., ein neu angeschafftes Elektrogerät, Hobbyfunker usw. 

 

Das gemeine dabei ist, dass wir schon einen Fall hatten, bei welchem die PLC (PowerLine) des Nachbarn einen negativen Impact hatten. Gerade bei Mehrfamilienhäusern gerne mal der Fall. 

 

In einem Fall störten die PowerLine des Nachbarn bis zur Quartierverteilsäule hinein, da die modernen PLC auch die Potentialerde nutzen um das Signal zu übertragen. Da wiederum die Telefonkabel bzw deren Erde ankommend i.d.R. mit der Potentialerde am Hausanschlusskasten verbunden werden. Somit gab es eine Antennenwirkung und diese war derart stark, dass das Einfamilienhaus des Nachbarn das g.fast Signal des Nachbarn negativ beeinflusste. Ich sage mal, dass dies ein Extrembeispiel ist, wie es eigentlich eher selten vorkommt. Und trotz allem kam es vor. Als der Nachbar aufgrund der Analysen von Swisscom die PLC testweise ausser Betrieb nahm, lief unser Kunde fortan ohne Störungen.

 

 

Hast du eine Freileitung?

Ich bin Swisscom Mitarbeiter/in und arbeite im Bereich Field Service
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Heinekentom
Level 3
7 von 31

@PatrickS. 

 

Ja, ist ein g.Fast Anschluss. Keine Freileitung und der DLSAM ist ca. 50m von mir entfernt gegenüber der Strasse.

 

Aber jetzt sprichst Du etwas an das ich auch schon überlegt habe.

Im Nachbarhaus (ca. 5m Luftlinie von meiner Wohnung) hat ein Mieter seit etwa 4 Wochen eine 4 Meter lange CB Funkantenne installiert. Ich habe mich auch schon gefragt ob dies einen Einfluss hat. Als der Swisscom Techniker bei mir war habe ich ihn gefragt, er hat gemeint die Antenne hätte keinen Einfluss. Aber ist schon Zufall das ich immer am Wochenende Probleme habe wenn der Mieter zuhause ist.IMG_0575.jpg

PK39
Level 1
8 von 31

Danke für die Reaktionen,

 

Nun die Werte sind ab dem heutigen Abend wieder am steigen, im Moment bei 162 . Ich werde die neuesten Werte am morgigen Montag bekannt geben.

Städtische Verhältnisse ohne Freileitung. Bei mir sind keine dLan im Einsatz.  Ib3 und UHD TV Box über 25m Distanz verbunden mit Lan.

Für mich eine Ueberraschung, dass die Geschwindigkeit innerhalb der Nachtstunden so zurückgeht. Daher die Frage ob die Swisscom etwas geändert hat.

 

Nochmals einen schönen Abend und Danke

 

PK39

WalterB
Super User
9 von 31

@PK39 

 

Es wäre schon gut wenn Du die Daten wie weiter oben als Bild angegeben hier hineinstellen könntest dann würde man schon einiges erkennen was nicht gut ist.

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PatrickS.
Swisscom
10 von 31

Hi @PK39 

 

Generell würde ich den Funk weder ausschliessen noch als Verursacher klassifizieren.

 

In erster Linie wäre gut zu wissen welche Art von Funk dein Nachbar einsetzt. CB Funk bewegt sich irgendwo zwischen 26/27 MHz. Dieser ist lizenzfrei.

 

Dann gibt es den Amateurfunk, wofür es eine Prüfung benötigt. Dieser Funk wird in verschiedenen Bändern übertragen - diese wiederum nutzen unterschiedliche Frequenzen.

 

VDSL2 bewegt sich, je nach Spektrumprofil, zwischen 8 bzw 17 MHz. 

Super Vectoring (in der Schweiz nicht eingesetzt) bewegt sich bei 35 MHz.

G.fast nutzt Frequenzen bis 212 MHz. 

 

Welche Frequenzen bei deinem Anschluss bzw bei g.fast im Swisscom Netz genutzt werden, kann ich dir leider nicht im Detail beantworten. 

 

Im Bereich von g.fast käme meines Erachtens höchstens das 2-m Band in Frage. Dieses bewegt sich bei ca. 144 MHz. Die genaue Frequenz müsste ich zuerst nachschauen. Aber es könnten auch weitere Bänder für Störungen verantwortlich sein.

 

Um Interferenzen durch Funkanlagen zu entschärfen, käme die Notching Technologie zur Anwendung. Da diese Lösung auch negativen Einfluss auf die Att. Bitrate haben könnte, ist diese nicht standardmässig aktiv. Müsste aber ggf. in deinem Fall aktiviert werden falls es tatsächlich aufgrund des Funks eine Störung gibt.

 

 

Bevor du jetzt deinem Nachbarn die Bude einrennst und ihn als Sündenbock verurteilst, müsste diese Theorie klar belegt werden können.

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Werner
Super User
11 von 31

@PatrickS. 

 

Eine kleine Ergänzung zur Frequenzfrage.

Das von der Swisscom eingesetzte g.Fast benutzt meines Wissens nur Frequenzen bis 106 MHz.

Der darüberliegende Teil bis 212 MHz, gehört zum sogenannten „Super g,Fast“ mit Übertragungsraten bis gut 1 GB, welches weder jetzt noch zukünftig (strategischer Wachstumspfad der Swisscom ist von g.Fast direkt auf XPON-Technologien) von der Swisscom eingesetzt wird.

 

Die sich aktuell im Einsatz befindlichen Internetboxen würden die Frequenzen bis 212 MHz auch gar nicht unterstützen.

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
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hed
Level 7
Level 7
12 von 31

Der CB-Funk kann sehr wohl durch die Oberwellen (sogenannte Harmonische) Störungen verursachen (als Beispiel 4x26 MHz = 104 MHz !).

Roger G.
Swisscom
13 von 31

@PK39 : bitte diesen Thread nicht hijacken. Mach doch einen eigenen auf, damit es keinen Mix gibt. Danke.

Bitte keine Likes vergeben. Als Swisscom Mitarbeiter versuche ich zu helfen - und Probleme zu erkennen.
Roger G.
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Roger G.
Swisscom
14 von 31

@Heinekentom : Die Antenne muss weg, oder zumindest aufs Dach. Wir wissen ja nicht, mit welcher Leistung der da sendet, aber so zwischen die Häuser die Antenne zu stellen ist ein no-go. Ich habe in meinen Jugendjahren selbst die Leistung über das Erlaubte geboostet - man probiert ja alles aus 🙂 Ich kenne die aktuelle Gesetzeslage nicht, aber ich informiere gern das BAKOM, dass es dort Störer durch Funk gibt. Du kannst ihn ja ansprechen und ihn vorwarnen, dass er die Kosten für die Messung durch das BAKOM dann bezahlen muss und wenn die Leistung über dem zugelassen Wert liegt, wird er verzeigt, was zusätzlich eine Busse mit sich zieht.

 

Ob das Problem dann weg ist, können wir noch nicht sagen, denn ich analysiere noch in eine andere Richtung. Eine Messung, die Heute von uns jemand gemacht hat, zeigt nach wie vor at least einen BridgeTap in der Wohnung/Haus. Wenn Du aber mit 120% Sicherheit ausschliessen kannst, dass nach den Klemmen in der Wohnung nicht noch die Leitung nach der Steckdose des DSL Kabels weiter geht, dann müssen wir weiter schauen. Bitte schau dort zuerst nach, ob wirklich alles ok ist. Gib doch kurz Feedback dazu, Danke.

 

Die Erhöhung des Noise Margins passiert dann, wenn wir zuviele Störungen messen. Die Erhöhung reduziert automatisch den Speed und die Leitung wird störungsunanfälliger. Aber der Speed ist im DS nach wie vor über dem Deines Abos. 

 

@All: einfach noch ein paar Facts:

  • g.Fast geht bei uns von 19.6-106MHz. Bei Huawei Netzelementen bräuchte es für 212 MHz zwei Ports pro Kunde. 
  • Der DSLAM kann die Noise Margin nicht selber einstellen (eigentlich schon, aber nur temporär und dynamisch im kleinen Rahmen). Hier sind es unsere Backgorundsysteme, welche die Störungen messen und ab gewissen Schwellwerten die neuen Margins einstellen.
  • Amateurfunker nutzen hauptsächlich den VDSL2 Bereich (2.2-17MHz). Darüber ist das Equippment recht teuer. Wenn das DSL Signal über eine Freileitung stört, dann müssen wir gewisse Bereiche "notchen", aber nicht umgekehrt. Die Funker müssen die Distanzen, Montageorte und Längen ihrer Antennen zu den Leitungen und die Sendeleistung einhalten.
  • Bei CB-Funkern, die mit 40W unterwegs sind (ich meine nicht erlaubt, aber gängig), kann man die Störer sehr gut auch an ihren Harmonischen erkennen. Glücklicherweise ist das keine Nische, die nicht wächst und Probleme haben wir da selten.

Viele Grüsse

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Roger G.
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foobar
Level 4
15 von 31

@Roger G.  schrieb:

@Heinekentom : Die Antenne muss weg, oder zumindest aufs Dach. Wir wissen ja nicht, mit welcher Leistung der da sendet, aber so zwischen die Häuser die Antenne zu stellen ist ein no-go.


Mit den 4W kann er seine Antenne hinstellen wo er will, solange es nicht gegen die Bauvorschriften und den Mietvertrag verstösst. Von Seiten NISV hat er kaum etwas zu befürchten (Der Sicherheitsabstand beträgt wenige cm).

 

  • Amateurfunker nutzen hauptsächlich den VDSL2 Bereich (2.2-17MHz).

Das war in den letzten Jahren wegen dem Sonnenfleckenminimum der Fall; Mit zunehmender Sonnenaktivität werden auch die höheren Frequenzen wieder nutzbar. In den kommenden Jahren wird die Aktivität auf den Frequenzen 21-52 MHz deutlich zunehmen.

ises-solar-cycle-sunspot.png

Heinekentom
Level 3
16 von 31

@Roger G. 

Besten Dank für Deine Antworten.

 

Ich werde heute Abend der Hausinstallation nachgehen um zu sehen ob ich den Bridge Tap finde. Soweit ich mich dunkel erinnern kann geht in einer Wohnung noch ein Kabel von der DSL Dose in ein anderes Zimmer. Dort ist aber nichts angeschlossen.

 

Wegen der Antenne werde ich den Nachbarn am Wochenende wenn er zuhause ist darauf ansprechen. 

 

Gruss Tom

 

@All

Danke für Eure Antworten

WalterB
Super User
17 von 31

@Heinekentom 

 

Es muss nicht unbedingt etwas bei einer abgehenden Leitung angeschlossen sein, denn die Leitung selber kann Störungen hervorufen.

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Roger G.
Swisscom
18 von 31

@foobar : Danke für Deine Ergänzungen, habe vergessen Dich zu erwähnen, da Du hier natürlich DAS Knowledge hast.

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Roger G.
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Roger G.
Swisscom
19 von 31

@WalterB  schrieb:

@Heinekentom 

 

Es muss nicht unbedingt etwas bei einer abgehenden Leitung angeschlossen sein, denn die Leitung selber kann Störungen hervorufen.


Das ist richtig, denn solche Leitungen erzeugen Reflektionen, welche das Ursprüngliche Signal stark beeinflussen. Dies in Abhängigkeit der Länge, was dann die Frequenz wo die Störung auftritt bestimmt. Mit der Umstellug von analog auf digital (All-IP) wurde es nötig, dass nur noch eine Leitung ohne Abzweiger zum Router führt. Dies wurde leider nur selten sauber gemacht und wir treffen täglich noch solche Standorte an.

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hed
Level 7
Level 7
20 von 31

@Heinekentom 

 

Hier die Bedingung an die Leitung zwischen UP (Ueberführungspunkt) und IB:

 

Direkte Punkt-Punkt-Verbindung mit Kabel U72m OHNE Unterklemmungen, Paralleldosen, Abzweigungen, Bridge-Taps, Filter, Splitter, Abschlusswiderstände.

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