Als ich in grauer Vorzeit den FTTH Trial in Pfyn als PL geleitet habe, ist man an den Tisch gesessen (er war eckig) und hat das Modell erarbeitet. Dabei wurde festgehalten, dass man jeder Nutzungseinheit 2 oder 4 Fasern in die Wohnung/Haus zieht, damit jeder ISP diese nutzen kann. Die grosse Diskussion war damals, warum denn parallele Fasern, man könne es doch wie bei Kupfer so machen, dass man beim Wechsel des Anbieters einfach an einem Punkt die Faser umsteckt (z.B. am OMDF in der Zentrale). Dies wurde aber nicht gewünscht, da z.B. Gemeinden einen eigenen FAN haben wollen und somit die Faser an einem anderen Ort als in der Zentrale endet. Daraus entstand das Mehrfasermodell beim Kunden.
Mit Einführung von der PON Technologie wurden die ISP frühzeitig über die Möglichkeiten, sowie Art und Weise der NE-Erschliessung informiert. Dabei gab es ISP, welche strickt dagegen waren und solche, die es begrüssten. Und es entstand auch eine Kooperation, bei dem der ISP im Schacht neben unserem Splitter einen eigenen bekommt und er sich dafür finanziell am schnellen Ausbau beteiligt. Das bedeutet, dass er entweder einen eigenen Feeder bekommt oder im bestehenden/gezogenen Feeder die Anzahl Fasern für die Splitter im Tree hat, die er dann auf sein Equipment legen kann. Alles optimal für einen schnellen Ausbau mit einer neuen Technologie, welche in vielen Gebieten (so auch bei mir auf dem Land), kostengünstig für alle Partner den Kunden schnelles Internet bringt.
Es stand also keinem im Weg, sich ebenfalls am Ausbau zu beteiligen, damit es für jeden ISP ev. noch günstiger gekommen wäre und so gemeinsam auch schneller zu Kooperationen mit den Gemeinden gekommen wäre. Es gibt so auch absolute Wettbewerbsgleichheit, nichts wird verzerrt. Doch da gibt es Unternehmen, die sich leider nicht am Ausbau beteiligen wollen, sondern fordern, dass weiterhin aufwändig so gebaut werden soll, damit sie irgendwohin ihre eigene Faser zum Kunden haben können.
Im Rollout von xgsPON wurde mit den bestehenden P2P Standorten begonnen, indem man in den Zentralen die FAN umgerüstet hat und Splitter montierte. Also die Ballungszentren sind erschlossen und da haben alle ihre Glasfaser zum Kunden und der ISP ist glücklich. Nun geht es um die FTTS/B Gebiete, oder dort wo max. Vectoring zur Verfügung steht.
Wie lange die Verzögerung oder gar Verhinderung des Ausbaus dauert, weiss niemand. Was im Management oder ev. mit den ISP diskutiert wird, bekommen wir im Moment auch nicht mit. Daher wurde die Info im Checker bei allen Standorten auf "unbekanntes Datum" gesetzt. Ob es eine Einigung gibt, oder sich der ISP nun doch noch am Ausbau beteiligt steht in den Sternen. Fakt ist, dass er bereits heute BBCS auf CU und FTTH inkl. xgsPON (!) von uns bezieht, zu Preisen, wie alle anderen. Es würde also schon gehen 🙂