Natürlich wüsste jeder von uns noch auf den kommenden FTTH-Ausbau wartende Kunde sehr gerne, inwieweit er von einer FTTH-Architekturentscheidung überhaupt betroffen ist.
Das einzige was klar ist: Alle bereits gebauten grossen FTTH-Netze (also alle grossen Städte plus ganze Regionen, wie zum Beispiel die Kantone St.Gallen und Appenzell (im speziellen die SAK-Netze) und viele weitere Stadt- und Regionalnetze wurden in der Vergangenheit bereits P2P verkabelt.
Für diese insgesamt ca. 1,5 Mio bereits existierende Anschlüsse ist der ganze aktuelle Rechtsstreit überhaupt kein Thema, denn die sind heute schon wettbewerbsrechtlich unbedenklich und auch zukunftssicher für die nächsten Jahrzehnte.
Schwieriger wird es bei den mit der “Zwischenlösung” FTTS/B von der Swisscom in den wenigen letzten Jahren ausgebauten Regionen, denn wir als reine Kunden haben keinerlei Kenntnis darüber, wieviele Fasern da wo genau tatsächlich physisch von der Swisscom eingezogen wurden.
Nur als kleines Beispiel dazu mein eigener Standort:
200 Meter von der Ortszentrale entfernt, eine Siedlung mit ca. 70 Wohneinheiten, seit ca. 2 Jahren mit einem Doppel-B-mCAN in der zentralen Tiefgarage mit g.Fast angeschlossen und jetzt sogar prioritär für den FTTH-Ausbau eingestuft, weil die Swisscom in Zwischenzeit selbst herausgefunden hat, dass Doppel FTTB-Erschliessungen doch recht stark störungsanfällig sind.
Die offenen Schächte habe ich damals beim Einzug der Glasfaser-Kabel sogar selbst gesehen, und da war noch viel Platz in den Rohren, aber wieviele Fasern jetzt da tatsächlich bereits liegen? Keine Ahnung.
Für uns Einzelkunden ist es also gar nicht abschätzbar, ob eine Rückbesinnung der Swisscom auf die “faser-intensivere” P2P-Erschliessung an einem spezifischen Standort lediglich eine “Federstrich”-Entscheidung zur Spleissung von mehr bereits vorhandenen Fasern darstellt, oder ob da ein zusätzliches dickeres Glasfaserkabel nachgezogen werden muss, oder ob sogar neu gegraben werden muss.
Schlussendlich wird es in der Praxis vermutlich jede der möglichen Situationen geben.