Das bedeutet Digitales Rechtemanagement für blue TV Air

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Digitales Rechtemanagement (DRM) ist eine verbreitete Methode zum Schutz des Urheberrechts digitaler Medien und Dateien. Bei blue TV Air betrifft DRM alle verschlüsselt übertragenen Sender. Dazu gehören die abonnierten Premiumsender wie z.B. blue+, Sport Events und blue Video sowie Sender, die im normalen Swisscom Lineup enthalten sind wie RTL, AXN, Discovery Channel, usw.

 

Diese verschlüsselten Sender darf Swisscom unseren Kunden mit den betroffenen Abos aus Lizenzgründen nicht unbeschränkt zugänglich machen. Wir müssen uns an die Vorgaben halten und die Auflagen der Rechteinhaber erfüllen.

 

Swisscom verwendet zur Verschlüsselung den Branchenstandard HDCP. Dies erhöht die Anforderungen an deine Installation zu Hause wie Computer, Bildschirm und Monitorkabel damit du auf geschützte Inhalte weiterhin Zugriff hast.

 

Technische Voraussetzungen

Bei HDCP handelt es sich um einen End-to-End Schutz. Dies bedeutet, dass Software, Geräte und Kabel, die zur Wiedergabe von digitalen Inhalten benutzt werden, den HDCP Standard unterstützen müssen. Bei Problemen hilft es oft, alle nicht benötigten Geräte vom Computer auszustecken.

 

Software

Microsoft Windows: Seit Windows XP wird der HDCP Standard unterstützt. Du musst aber sicherstellen, dass Betriebssystem und alle Treiber auf dem neusten Stand sind.

MacOS: Apple unterstützt HCDP seit 2008. Wenn du die aktuelle MacOS Version installiert hast, sollte alles in Ordnung sein.

 

Hardware

Aufgrund des End-to-End Schutzes müssen Computer, Bildschirme, Beamer und Kabel, die du zur Wiedergabe digitaler Medien nutzt, den HDCP Standard unterstützen. Ist nur ein Teil nicht kompatibel, wirst du eine Fehlermeldung wie diese sehen:

drm de.jpg

 

 

Da HDCP nur bei Multimedia-Inhalten Verwendung findet, ist es gerade bei Monitoren und Anschlusskabeln möglich, dass aus Kostengründen auf HDCP Unterstützung verzichtet wurde.

 

Anschlusskabel und HDCP Kompatiblität

kabel_vga.jpg

VGA

VGA Kabel sind meist an den blauen Steckern zu erkennen. Es handelt sich um eine analoge Schnittstelle und ist nicht mit HDCP kompatibel.

 


 

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DVI

DVI Stecker sind in der Regel weiss. Es gibt 5 Typen von DVI Steckern:

  • Vereinfacht gesagt unterstützt nur DVI-D (Dual Link) HDCP.
  • DVI-I (Dual Link) kann funktionieren, wenn die Verbindung digital stattfindet.
  • Bei allen anderen Typen wird die Anzeige nicht funktionieren.

kabel_dvi_types.jpg

 


 

kabel_hdmi.jpg

HDMI

HDMI Stecker funktionieren garantiert ab der Version 2.0.

 

Im Zweifel kann das bei der TV-Box von Swisscom mitgelieferte HDMI Kabel verwendet werden, um sicherzustellen, dass nicht das bisherige Kabel das Problem ist.

 


 

kabel_dp.jpg

DisplayPort

Der DisplayPort Stecker rastet in der Regel ein und kann durch eine Taste entriegelt werden. Er sieht ähnlich aus wie der HDMI Stecker, ist jedoch nur auf einer Seite abgeschrägt.

 

DisplayPort ab Version 1.4 unterstützt garantiert HDCP. Die Version ist meist auf dem Kabel/Stecker notiert.

 


 

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USB-C

USB-C unterstützt als Standard HDCP. Das Problem in Kombination mit USB-C liegt meist an nicht kompatiblen Adaptern.

 


 

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Kommentare
WalterB
Super User

Guter Artikel, aber wie sieht es bei Linux aus ?

hed
Level 7
Level 7

@WalterB 

 

Das dürfte wohl von Distribution zu Distribution unterschiedlich sein.

Stephan_76
Super User
@WalterB   schrieb:

Guter Artikel, aber wie sieht es bei Linux aus ?

 

Für Swisscom existiert Linux doch gar nicht. Sieht man ja gut bei MyCloud.

Als Linuxuser habe ich mir schon längst angewöhnt auf dem Laptop Zattoo zu nutzen. Die müssen interessanterweise kein DRM nutzen.

kaetho
Super User

@Stephan_76 müssten schon, nur intereesierts bis jetzt niemanden. Ganz nach dem Motto "wo kein Kläger, da kein Richter"...

hed
Level 7
Level 7

@Stephan_76 

 

Linux hat in der Schweiz einen Marktanteil kleiner 2% und das dann noch aufgeteilt in x verschiedene Distributionen. Da ist es doch nur logisch, dass man da keine Ressourcen verschleudert.

Stauldoteiy82
Level 5

Das HDCP als eine End-to-End Verschlüsselung vermarktet wird habe ich sonst noch nirgends gelesen. 

 

Der Clou bei der End-to-End Verschlüsselung ist ja gerade, dass es egal ist wie die Daten von A nach B gelangen, da die Entschlüsselung erst beim Empfänger (Hier Fernseher, App, Webbrowser) entschlüsselt werden und die anderen Geräte bloss die verschlüsselten Daten sehen mit welchen sie nichts anfangen können. 

kaetho
Super User

@Stauldoteiy82 

 

Ob jetzt "End-to-End-Verschlüsselung" genau die 100% zutreffende richtige Beschreibung ist, ist fürs Verständnis, wie sowas aufgebaut wird, eigentlich zweitrangig.  😉 

 

Wenn du nach hdcp googelst, kommt dieser Text ganz prominent: "HDCP steht für "High-bandwidth Digital Content Protection", was übersetzt so viel wie „Schutz für digitale Inhalte mit hoher Bandbreite“ bedeutet. Das 2003 von Intel entwickelte Verfahren ist also eine Art des Kopierschutzes."

Es geht nicht in erster Linie um eine End-to-End-Verschlüsselung, sondern darum sicherzustellen, dass nur berechtigte Geräte die übertragenen Daten auch weitergeben und verarbeiten dürfen. Meldet ein Gerät "ich kann damit nichts anfangen" oder "hä, was willst du von mir?", wird die Übertragung unterbrochen; dabei ist es eben genau nicht egal, wie die Daten von A nach B kommen. Die Kette Quelle <-> Bildwiedergabe muss deshalb DRM/HDCP lückelnlos unterstützen.

 

Und so betrachtet, kann man durchaus geneigt sein, das als End-to-End-Verschlüsselung zu bezeichnen, denn ohne Entschlüsselung am Ende kommt kein Bild an, oder zumindest nicht eines, das wir gerne sehen möchten.

Stauldoteiy82
Level 5

@kaetho und was sind hier die jeweiligen Ende der Ende zu Ende Verschlüsselung?

 

Technik ist schon komplex genug, wenn dann noch solche falschen Beziehungen von seriöser Seite verbreitet werden ist es noch schwieriger Laien zu erklären was die Unterschiede bei den verschiedenen Verschlüsselungen beispielsweise bei Messengern sind. 

 

Und wie Du richtig schreibst: Bei HDCP ist es _nicht_ egal wie die Daten von A nach B gelangen. Bei End-to-End Verschlüsselung hingegen ist es egal. 

kaetho
Super User

@Stauldoteiy82 das eine Ende ist die TV-Box oder der Laptop/PC mit dem "verlängerten Arm" bis zur Bildausgabe. Das andere Ende liegt wohl irgendwo im Backend von Swisscom.

 

Wenn ich deinen Post aber richtig interpretiere, hast du eine ziemlich genaue Vorstellung, wie das statt End to end Verschlüsselung genannt werden könnte. Lass mal hören 😉

hed
Level 7
Level 7

@Stauldoteiy82 

 

Grundsätzlich spielt es ja keine Rolle, wie man das genau nennt, denn offensichtlich sind sich im Fall von DRM/HDCP auch die Fachleute nicht einig. Die einen nennen es Kopierschutz andere wiederum Codierung und andere Signalverschlüsselung. 

 

Am besten man nennt das Kind ganz einfach beim Namen: Digital Rights Management  mittels High-Bandwidth Digital Content Protection.

Stauldoteiy82
Level 5

@kaetho genau dieser "verlängerte Arm" ist der Hinweis darauf, dass es keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung ist sondern das Gerät an diesem Arm entscheidet was es mit dem Signal macht, ob es dieses entschlüsselt und in welcher Qualität es weitergegeben wird. 

Bei Ende-zu-Ende Verschlüsselung können dies Geräte zwischen den Enden nicht. 

 

Ich habe mich jetzt eine ausgiebige Kaffee Pause lang mal wieder etwas in HDCP eingelesen, viel Kopf geschüttelt und gesehen, dass die einzelnen HDCP-Varianten extrem unterschiedlich sind was es nicht einfacher macht einen passende Bezeichnung zu verwenden. 

 

Persönlich würde ich es z.B. "Wiedergabeschutz auf dem Abspielgerät" nennen. 

 

Mich stört das Ende-zu-Ende Verschlüsselung vermutlich deshalb so sehr, da der Artikel von @ThomasS ansonsten sehr gut geschrieben ist und ich diesen gerne teilen möchte.  

In dem Abschnitt würde ich "end-to-end protection"/"Ende-zu-ende Schutz" korrekter finden.

Stauldoteiy82
Level 5

P.S. Auf dem Smartphone ist es deutlich unangenehmer Wissensboxartikel zu kommentieren als bei anderen Beiträgen. Falls wir noch weiter "fachsimpeln" machen wir dies wohl besser in einem eigenen Beitrag. Das schreckt dann auch diejenigen nicht ab welche die Wissensbox über eine Suchmaschine finden. 

hed
Level 7
Level 7

@Stauldoteiy82 

 

Wenn jemand unbedingt den Begriff "Verschlüsselung" verwenden will, so könnte man es statt E2E-Verschlüsselung besser als hop-by-hop oder node-by-node Verschlüsselung bezeichnen. Aber ich bin bei dir, End-to-End-Protection bzw. End-to-End-Content-Protection scheint mir passender. 

ThomasS
Community Manager

@Stauldoteiy82 @hed 
Besten Dank für euer Feedback/eure Diskussion. Bei Wissensartikeln geht es zumeist darum, in möglichst kurzer Ausführung möglichst breit abgedeckt etwas zu erklären (Vermarktung ist da nicht dabei). Entsprechend wurde der Begriff End-to-End Verschlüsselung so genutzt. 

Ich gebe aber Recht, dass das aus technischer Sicht für den Experten nicht ganz korrekt ist, darum haben wir das nun nochmals geringfügig angepasst.

Pliopligriost67
Level 1

Im Linux Kernel gibt es HDCP Optionen für gewisse Grafikkarten usw. Es sollte also möglich sein einen Kernel zu kompilieren bei dem HDCP läuft https://superuser.com/questions/1616548/how-can-i-know-if-hdcp-is-supported-in-my-linux-distribution

 

Alle mir bekannten Linux Browser brauchen für DRM Widevine von Goolge (sogar die Linux Version von Microsofts edge). https://bitmovin.com/demos/drm zeigt was man hat. Da gibts noch VMP (verified media path). Google search "Widevine VMP Linux" sagt dass Widevine VMP für Linux  nicht unterstützt. Ein interessante Frage an Swisscom ist: Braucht man VMP?

 

Widevine und DRM geht ja bei der blue tv Konkurrenz.

Die Firefox Browser Console (Ctrl+Shift+J) zeigt dass es wegen DRM nicht geht. Web Developer Tool zeigt den error vom theo-player.

 

Ich bin am suchen einer Lösung für Linux. Bis jetzt aber ohne Erfolg. Natürlich laufen die nicht DRM Sender perfekt im Linux Firefox (bei Windows Firefox geht auch DRM).