In der ganzen "Debatte" bzw. den Kommentaren in News Portalen usw., fällt mir immer wieder auf, dass man ein Durcheinander bezĂ¼glich GebĂ¼hren und Kosten macht.
Eventuell sollte man sich mal bewusst werden welche GebĂ¼hren fĂ¼r was sind, und was sie decken.
Es gibt da die "Serafe GebĂ¼hr" bez. die Radio- und Fernsehabgabe die pro Jahr 335.- CHF pro Haushalt kostet.
Das hat nichts mit Replay zu tun. Diese Abgabe unterstĂ¼tzt hauptsächlich die SRG um ein Programm fĂ¼r alle 4 Landessprachen zu erstellen (94%). Etwa 6% dieser Abgaben bekommen weitere Radio und Fernsehanstalten in der Schweiz. (Es wird zu Debatte stehen das man diese GebĂ¼hr gesenkt werden soll, weil es zB auch immer mehr Haushalte gibt und die Abgabe Ă¼berproduziert).
Es gibt die Kosten fĂ¼r das TV Abo. Bei Swisscom zB die 25 CHF fĂ¼r ein blue TV M oder 35 CHF bei einem blue TV L.
In diesen Kosten sind Dinge enthalten wie:
Entwicklung der TV Plattform und Geräte Apps. Unterhalt, Support, Marketing. Infrastruktur wie Cloudspeicher, Transport, Lizenzen. GebĂ¼hren Senderportfolio, Rechte und natĂ¼rlich noch vieles mehr.
Nur ein kleiner Teil bisher wurde an die Verwertungsgesellschaft, hauptsächlich fĂ¼r den Speicher, da das ganze Konzept noch auf der Idee von VHS Aufnahmen oder ähnlichem basiert. đŸ™‚ Wir reden da von einem Beitrag unter 2 CHF pro Monat.
Neu erfasst der Gemeinsame Tarif 12 auf die Replay Thematik. Bzw. ist da das Problem, dass viele Sender ihre Einnahmen durch Werbung generieren. Jetzt wo alles erfasst ist und man messen kann wie die Werbung Ă¼bersprungen wird, sinken diese Einnahmen natĂ¼rlich. So hat man sich an einen "runden Tisch" gesetzt und den neuen GT12 generiert, welches den Schweizern ermöglicht, weiterhin ein Replay haben zu können. Wohlgemerkt ist das fast einzigartig. Im Ausland hat man das nicht mehr und man kann dort zB nur noch auf die Mediatheken der Sender zugreifen.
Wie auch immer, der Tarif hat sich auf 01.01 in diesem Jahr auf 7 CHF und ab nächsten Jahr auf 8 CHF pro Kunde pro Monat erhöht, wenn der Kunde das gewohnte Replay Erlebnis weiternutzen kann. Sprich, Spulen und Werbung Ă¼berspringen.
Der GT12 sieht verschiedenen Modelle vor. Eben das genannte Premium mit entsprechenden Kosten, die die verlorenen Werbeeinnahmen kompensieren wollen und den Weiterbetrieb dieser Sender ermöglichen soll.
Oder auch abgespeckte, gĂ¼nstigere Versionen, wo man zB auch Spulen kann, an Stelle der Werbung aber zB. 2 MinĂ¼tige Werbespots, die man nicht Ă¼berspringen kann (was noch zu beweisen wäre (Adblocker)), also ähnlich wie bei Youtube free.
Bisher hat man also bei den Kosten die man fĂ¼r sein TV Abo bezahlt, bestenfalls die abgespeckte Version gedeckt und nicht den Aufpreis fĂ¼r das Premium ohne Ad Werbung.
Im Falle von Swisscom wären der Aufpreis etwas mehr als 5 CHF, damit Swisscom diese wieder decken kann.
Im Falle von Swisscom TV M sind das ab 01.01.2022 also mehr als 20% die man pro Kunde weniger einnimmt.
Ob das fĂ¼r Swisscom und andere Anbieter, wo die Mindereinnahmen noch viel höher sind, ein Dauerzustand bleibt, kann sich jeder selber ausmalen.
Eher nicht đŸ˜‰
FĂ¼r Nutzer die hauptsächlich öffentlich rechtliche Sender konsumieren, wird ein Basisangebot kaum eine Einschränkung darstellen.
Wer vieles auf werbefinanzierten Sendern schaut, aber keine Werbung sehen will, kann sich fĂ¼r das Premiumangebot entscheiden.
Klar das man solche Konzepte auch immer wieder mal anschauen muss. Diesem Problem mĂ¼ssen sich aber alle Medien stellen. Mit dem aktuellen GT12 hat man wenigstens aktuell wieder eine Möglichkeit, Sender zu unterstĂ¼tzen.
Und ja, wenn man findet das man solche Sender nicht braucht. Dann setzt ein Statement und abonniert nur die Basisversion und schaut diese Sender nicht. Dann reguliert sich der Markt eventuell selber. Ausser ein Mäzen hat wieder ein neues Hobby gefunden...
Schlussendlich ist aber weder die SRG, noch die Serafe noch init7 oder Swisscom Schuld an diesen Kosten. Es sind die Konsumenten die das so wollen. Das wollte ich gesagt haben.