@schumi99 schrieb:
Erster Fall. Mein Mail Account war plötzlich gesperrt. Gemäss Hotline wurde versucht mit falschen Passwörtern auf mein Mail zuzugreifen, worauf der Account gesperrt wurde. Das ist richtig so. Man nannte mir sogar die angreifende IP, eine IP aus dem Bereich Telefonica User. Ich befand mich damals in Spanien. Diese IP habe ich bei Telefonica abuse angezeigt. Natürlich kam da keine Rückmeldung. Ich konnte sogar den Standort dieser IP ermitteln, getraute mich aber nicht dort in die Häuser einzudringen und nach PC oder Laptop nachzufragen. Ich bin ja nicht James Bond.
Diese "Story" wirkt für mich aus diversen Gründen nicht ganz stimmig. Du warst ja selber in Spanien und der mutmassliche Angriff kam ebenfalls aus Spanien. Nehmen wir also an, jemand hätte irgendwie dein Passwort in einem öffentlichen WiFi gesnifft oder so: Wieso hat er sich dann mit einem falschem Passwort einzuloggen versucht... dann hätte er ja das richtige gehabt...
(Es sei denn er hat irgend ein anderes Passwort gesnifft... aber dann besteht ja eh keine Gefahr.)
Ist es nicht sogar denkbar, dass die fehlgeschlagenen Login-Versuche von einem Mail-Client auf irgend einem deiner Geräte in Spanien stammte?
Du schreibst ja an anderer Stelle, dass Thunderbird dich regelmässig auf unerklärliche Weise zur Neueingabe das Passworts aufgefordert hat. Es könnte z.B. sein, dass der Passwort-Speicher von Thunderbird irgendwie korrumpiert wurde und es daher zu den "Falscheingaben" kam.
Solche Fälle hatte ich in der Praxis mit Thunderbird tatsächlich schon einige wenige Male.
Vielleicht lag also von Anfang an gar kein Hack bzw. Hackversuch vor.
(Wie du den genauen Standort der IP ermittelt haben willst, würde mich im Übrigen noch interessieren. In den meisten Fällen dürfte dies ein eher schwieriges Unterfangen sein...)
Weitere Fälle. Nach einigen Wochen Ruhe geschah folgendes. Beim Zugriff auf mein Mail erhielt ich eine Meldung wonach der SMTP Server mich nicht authentifizieren könne, ich müsse nun ein neues Passwort eingeben oder noch einmal versuchen. Sicher ist eins, weder ich noch der Thunderbird Client haben irgend etwas an Passwort oder Netzwerk Config geändert. Und dass Swisscom etwas an meinem Account geändert hätte schliesse ich aus. Ich änderte also alle meine Passwörter. Und trotzdem kommt die Meldung sporadisch immer wieder.
Auch das kann durchaus für eine Fehlfunktion von Thunderbird sprechen.
(Wie gesagt, hatte schon derartige Fälle mit auf völlig seltsame Weise vermurksten Thunderbird-Configs... ist dann noch recht mühsam, das zu beheben.)
Für mich gibt es nur eine Erklärung - jemand versucht es wieder, aber so dass der Account nicht gesperrt wird. Ich glaube 3 mal darf man, oder?
Wie gesagt, für mich nicht die einzige Erklärung. Nichtmal unbedingt die Wahrscheinlichste, wenn du mich fragst. (Ich denke übrigens man "darf" öfter als drei Mal.)
Und zu guter Letzt kam dann das Erpresser Mail. Offenbar hatte der eines meiner (wenig wichtigen) Passwörter geknackt.
Hat vermutlich mit dem Rest rein gar nichts zu tun. Wie diese Mails zu Stande kommen, habe ich in meinem vorherigen Beitrag ja schon genannt. Habe in den letzten Monaten unzählige solcher Mails gesehen. Das ist "Massenware" und kein individueller Angriff.
Stimmt teilweise. Ich bin den Weg gegangen, und landete nach viel Administration und Zeitverzug bei der Abteilung Forensik der Kantonspolizei. Die Leute dort sind wirklich kompetent, wenn jemand etwas herausfinden kann, dann die, sie können Swisscom zur Mitarbeit zwingen. Allerdings ist der "Erfolg" dann oft der, dass man einen Server, z.B. in Indien identifiziert und dort Anzeige erstattet.
Eben. Viel Aufwand von sowieso völlig überlasteten Stellen mit 0 Erfolgschancen. Kann und sollte man sich sparen! Die haben wirklich wichtigeres zu tun.
Eigentlich genau das was Swisscom will und soll. Hinweisen nach Missbrauch nachgehen.
Soweit ich dich verstanden habe, wurde der Zugang doch gesperrt, als es ungewöhnlich viele fehlgeschlagene LogIn-Versuche gab. Du hast die Passwörter seither geändert. Die Wahrscheinlichkeit eines fortgesetzten und "erfolgversprechenden" Missbrauchs (falls es überhaupt je einen gegeben hat) ist also nicht sonderlich hoch, es sei denn, dein PC ist trojanisiert. Aber wenn dem so wäre, dann wären die LogIn-Versuche ja erfolgreich 😉
Im Übrigen: Versuch mal bei GMail irgend eine brauchbare Auskunft zu irgend etwas zu bekommen. Viel Spass. Anrufen kannst du nirgends, Support-Mails werden zu 100% ignoriert und in den dortigen Community-Foren ist ebenfalls tote Hose.
Im Übrigen hat GuidoT sicher recht damit, dass es ein riesen Geschrei gäbe, wenn man nur noch verschlüsselten Zugang auf die Maildienste erlauben würde.
Man hat das ja an anderer Stelle erlebt...
Ich gehe mal davon aus, bei der Swisscom hat man internt Statistiken, wie gross der Anteil ist, die noch unverschlüsselt verbinden und kann daher in etwa abschätzen, wie viele Zehn- bzw. wahrscheinlich eher Hunderttausend wütende Anrufe man dann auf der Hotline hätte.
Nichtsdestotrotz: Andere Anbieter haben den Schritt gemacht.
(Erschwerden kommt hinzu, dass leider auch noch recht viele Drucker-MFPs herumgurken, die ihre Scans per Mail verschicken, aber nicht in der Lage sind, eine verschlüsselte Verbindung aufzubauen. Das wäre dann nochmal zusätzliches Geschrei.)