Nicht nur könnten, sie werden es ganz einfach müssen.
FTTS ist eine typische Übergangslösung. Rein marketingtechnisch musst du in absehbarer Zeit etwas machen wenn max 500/100 gegen alle EW und Cable Angebote wieder recht ins Hintertreffen gerät. 1 GBit ist ja nicht ende Fahnenstange, auch bei Cable geht mit heute verfügbarer Technologie mehr (und nach Docsis 3.1 kommt garantiert noch was bis auch die Kabler auf FTTH gehen).
Also wirst du wenn Ende 2021 der FTTS Ausbau abgeschlossen ist dann plötzlich tests mit XPON sehen, sprich mCAN raus (oder vielleicht werden die erstmal belassen bis zur Migration), irgend ein PON Dingens rein, und dann wird die letzte Meile (oder halt Viertelmeile oder Halbmeile) doch noch verglast. Aber es ist dann nicht das Rennpferd, sondern nur einen geimpten Gaul, denn XPON ist ein Shared Medium wie Cable wo du rascher an die Kapazitätsgrenze kommst (https://twitter.com/FTTHCouncilEU/status/831530616189546496). Natürlich wird man versuchen, genau wie jetzt mit dem FTTS Ausbau, von den Gemeinden dafür Geld zu kriegen, ohne dass die Gemeinde im Gegenzug auch etwas in der Hand hätte (mit FTTH gibts 4 Fasern, da können andere Anbieter aufs Netz während du bei FTTS und XPON immer auf BBCS angewiesen bist). Und natürlich wird wieder die Werbemaschinerie gestartet und es wird "kein Unterschied zu FTTH" propagiert werden.
Und um Kosten zu sparen wird dann wohl der Ausbau im Keller aufhören, da spart man sich Kosten und muss sich nicht mit "Geiz ist Geil" Hausbesitzern auseinandersetzen. Wobei.. um das Gigabit auch über die Kupferinstrastruktur in die Wohnung zu bringen, wirds dann ein G.fast2 Dingens im Keller benötigen das Strom braucht - da sind die nächste Auseinandersetzungen mit solchen Hausbesitzern bereits vorprogrammiert.
Und wie eremit erwähnt.. sobald du Kupfer auf der Strecke hast, ist die Performance eben doch nicht vergleichbar. Bei Anwendnungen wie Cloud Gaming (wo das Game nicht mehr bei dir sondern in der Cloud läuft), bei VR Anwendungen, da ist Latenz matchentscheidend, und die tiefste Latenz gibts nun mal mit durchgehendem Glas. Da kann das Marketing noch so von Glasfasertechnologie sprechen, da schleckt dir keine Geiss weg, und erst recht kein gepimpter alter Gaul.
@Anonym: wäre sicher schon wenn sich so ein Ausbau machen liesse, aber stell dir die ganze Administration drumherum vor. Da musst du 1 Jahr vor Baubeginn alle Hausbesitzer abklappern und ihnen Erklären was wie warum und ein Grossteil versteht eh nix davon, und dann ist es halt doch nicht sonderlich effizient nur ein paar vereinzelte Häuser anzuschliessen. Besser wäre die Gemeinde entschliesst sich eine Investition in die Zukunft zu machen, und baut mit (gibts das noch?) oder ohne Swisscom. Wenn man das Ganze als Infrastrukturinvestition anschaut und nicht schon über 20 Jahre abschreibt (sondern 50+.. die Kupferleitung hat sich auch verdammt lange gehalten und es gibt heute schon Versuche mit Terabit Datenraten über Glasfaser.. das wird noch lange reichen) dann muss man auch nicht Angst um sein Geld haben. Der letzte Chrachen mit Telefon auszurüsten war sicher auch nicht günstig und nicht in 20 Jahren amortisiert. Das Swisscom das mangels Investitionsbereitschaft von Gemeinden (oder dem Mehrheitsbesitzer) nicht allein macht, kann ich durchaus noch verstehen, also liegt es an jedem einzelnen hier Gegensteuer zu geben. Die Schweiz ist ein Land von viel Initiative von unten her kommt - es gibt durchaus auch Kleingemeinden welche auf den Fiber Zug aufspringen. Das ist erstmal ziemlich teuer, aber schauen wir mal in 10, 20 Jahren wie es dann aussieht. Irgendwann wird auch der durchschnittliche Wohnungssuchende realisieren das ein FTTH Anschluss besser ist als die Alternative. Aber da kannst du dann nicht auf die Schnelle mehr Gegensteuer geben.