Lieber @Roger G,
als erstes möchte ich dir ein grosses Lob und ein herzliches Dankeschön aussprechen.
Bis vor etwa einem Jahrzehnt war ich selbst für Swisscom im Bereich Residential Fixnet und IP Dienste im Assurance und Fulfillment tätig und hatte viele Einblicke.
Obwohl ich wirklich kein Fan sehr vieler Änderungen bin die Swisscom in politischer und strategischer Hinsicht in den letzten Jahren getroffen hat.
Das Maß an Transparenz und Unterstützung welches du aus deiner Position als Product Owner oder Projektmanager wenn ich recht verstanden habe hier im Forum jeder mann bietest ist ungekannt.
Damals war es selbst intern ein Kunststück an jemanden mit deinem Maß an Fachkompetenz und Entscheidungsbefugnis zu kommen und Unterstützung zu erhalten was so manchen Fall zu einem Kampf gegen Windmühlen machte.
Bei allen Prosumer feindlichen Entscheidungen die Swisscom in den letzten Jahren getroffen hat, macht dein Engagement hier in der Community vieles davon wieder wett. Grosses Tennis!
Zur Sache:
Seit ein paar Monaten habe ich einen g.Fast Anschluss, unter 70m Leitungslänge, Überführung mit geschirmten U72 bis zum CPE, läuft sehr stabil bei ca. 600/135. Kurzum auf physikalischer Ebene alles hervorragend, wirst du sicher nachvollziehen können.
Es handelt sich um NSN *- das gebuchte Profil ist 500/100. PPPoE
1. Problemthema Upstream:
Je nach MAC-Adresse von welcher der PPPoE Verbindungsaufbau kommt, wird mir in IPv4 der Upstream auf 50 Mbit/s gedrosselt.
Ein Beispiel:
Komme ich mit MAC 00:E0:4C:40:06:48 beim BRAS daher, wird der Upstream auf ca. 100 Mbit geshaped.
Komme ich mit MAC 00:E0:4C:40:06:46 erreichen Windows Clients nur noch 50 MBit.
Mit diversesten Clients, DSL Modems und Konstellationen getestet, immer exakt so reproduzierbar. Die MAC Adressen sind nur Beispielhaft. Es gibt, wie eine Hand voll Tests gezeigt hat, verschiedene Adressen die das erwartete und welche die das unerwartete Verhalten zeigen. Wohlgemerkt nur bei Windows clients von denen ich einige getestet habe und es scheint nur bei IPv4. Bei IPv6 scheint das shaping im Upstream unabhängig von MAC ok zu sein.
Da ich eine für mich funktionierende Konfiguration mit diesem Problem gefunden habe ist das "ok" aber dieses Verhalten von eurem BRAS erscheint mir höchst fragwürdig und hängt vielleicht ja auch mit dem Downstream Problemthema zusammen.
2. Problemthema Downstream
Spätestens seit das Grooming durch ist, erreiche ich Problemlos per Ethernet immer ca. 500 Mbit im Downstream.
Ich verwende zuhause für WLAN einen einzigen Ubiquiti Unifi AP-AC-HD. Aus reichlicher Erfahrung, ich mache das beruflich, habe ich eine Konfiguration die mir innerhalb meines Wohnraums einen netto Durchsatz über WLAN von ca. 700 - 800 MBit/s erlaubt. Praktisch alles läuft bei mir eigentlich über WLAN.
Ein Jahr lang bis vor einer Woche hatte ich bereits einen UPC Anschluss mit einer Datenrate von 600/60, den ich auch über WLAN immer erreicht habe. Das WLAN nutze ich sonst auch für Zugriff auf Netzwerkstorage und erreiche auch hier netto Durchsatzraten zwischen 600 und 800 MBit/s.
Kommen die Daten aber über den g.Fast Anschluss pendelt sich der Durchsatz im Downstream (Upstream passt) bei ca. 360 MBit/s ein. Mit allen Clients, allen Modems, allen Konstellationen, bei einfach allen Versuchen.
Die Kombination mit eurem Trafficshaper und WLAN (egal ob Unifi AP oder FritzBox) sorgt IMMER dafür, dass nie mehr Durchsatz im Downstream erzielt wird.
Kam die Anbindung über UPC, 600 Mbit kein Problem, Messe ich Intern mit iperf oder verwende ich SMB auf mein NAS erreiche ich an die 800 MBit per WLAN.
Ich habe Wochen mit Troubleshooting verbracht als der Anschluss neu war. Habe diverse Kollegen vom Fach zu Rate gezogen, verschiedene DSL Modems angeschafft und ettliche Szenarien getestet. Auch der Support des ISP ist ratlos.
Mir bleibt nur die Vermutung, dass mit eurem Shaping Mechanismus etwas nicht stimmt.
An DSL Gerätschaften habe ich hier:
- Swisscom Centro Business 2.0 (geht auch mit meinem ISP da PPPoE)
- AVM FritzBox 7582 die ich zum testen von meinem ISP gekauft habe
- Draytek Vigor 166
- CISCO 890 C897VA-K9 mit eurem g.Fast SFP von Hauwei (bridged man das g.Fast SFP auf die Ethernet Ports und benutzt den Cisco als reines Modem sind 500/100 Durchsatz per LAN kein Problem)
- Zyxel XMG3927 hatte ich zum testen geliehen
Normal verwende ich einen Ubiquiti Edgerouter ER-4 und besagten Unifi AP-AC-HD und jetzt wieder den Vigor166 als Modem. Bis gestern lange Zeit die FritzBox 7582 mit PPPoE Passthrough als Modem.
Die WLAN Problematik konnte ich genau so auch mit der FritzBox mit Default config wie sie vom Provider kommt bestätigen, obgleich mit WLAN da nach oben viel weniger Luft ist.
Kannst du diese Problematik bitte mit mir Anschauen? Ich kann gerne sehr umfangreich Zugang zu meinen Equipment bereit stellen zum testen. Den UPC Anschluss habe ich seit ein paar Tagen leider nicht mehr als Vergleich.
Eine Zweite Kupfer Doppelader zum Testen nehme ich gern und kann sie überführen lassen.
Sorry für den Roman.
Herzlichst,
Anton