Danke @millernet für das Zitieren von den Punkte aus dem Bericht an den Roundtable.
Wenn ich jetzt rein mal meine Swisscom-Brille ablege und ganz einfach die Ergebnisse von Damals anschaue, dann sehe ich nur "erwarten", "sollten" und "wäre". Ich war da nicht mit dabei, da ich als PL genug zu tun hatte 🙂
Ich zitiere auch mal die Ergebnisse der Arbeitsgruppe:
1. Wie stellt man sicher, dass ein Layer 1-Angebot sowohl im Manhole als auch in der
Ortszentrale/Trafostation flächendeckend (dort wo Glasfasern verlegt sind) zur Verfügung steht?
Ein flächendeckendes Angebot kann nicht per se sichergestellt werden. Die Firmen, die Geld in
den FTTH-Netzbau investieren, entscheiden selbst, ob und gegebenenfalls welches L1 Angebot
sie machen.
Hilfreich wäre eine Verpflichtungserklärung von den netzbauenden Unternehmen, in ihrem
jeweiligen Versorgungsgebiet den Zugang auf L1 anzubieten. Gemäss Swisscom wäre eine
solche Erklärung ihrerseits durchaus vorstellbar. Sie wäre auch im Sinne derjenigen EWs, die
heute schon beabsichtigen, ein L1 Angebot zu machen. Es bleibt zu überlegen, wie dieser
Gedanke gefördert werden könnte.
Die Zugangspunkte wären Thema möglicher Kooperationen / Vertragsverhandlungen. Ein
flächendeckendes Angebot würde gefördert, wenn ein Minimalstandard einschliesslich
Bestimmung der POI vereinbart und von allen Infrastrukturbetreibern im Netzbau angewendet
würde.
Bis jetzt gibt es unterschiedliche Meinungen unter den Netzbetreibern. Einige wollen ein L1
Angebot machen, andere überlegen es sich noch. Gewisse Netzbetreiber sehen technische
Schwierigkeiten bei der Umsetzung des POP-Interkonnekt. Gefordert wird von den
Dienstanbietern ein Layer 1 Zugang an den Swisscom Ortszentralen, Ausnahmen bilden z.B. die
Telehäuser. Der Schacht ist als Zugangspunkt für Massenmarkt-FTTH wenig interessant, weil es
nur wenige potentielle Kunden pro Zugangspunkt gibt. [Etwas anders sieht es hier möglicherweise
für die CATV-Firmen aus.] Für Geschäftskunden kann der Schacht als Zugangspunkt hingegen
eine Option sein.
Der eine Satz, dass die Firmen, die in den Netz-Ausbau investieren selbst entscheiden ob und welches L1 Angebot sie machen, lässt eigentlich alles offen. Auch wird nur erwähnt, dass eine Verpflichtungserklärung hilfreich (noch besser bindend) wäre. Ich weiss nun nicht, wo man diese Erklärung von Seiten Swisscom oder der anderen Netzbetreiber findet, hat jemand den Link dazu?
Weiters fordern die ISP, dass Swisscom den Layer 1 Zugang an den Zentralen anbietet, mit dem Hintergrund dass das TAL Equipment dann von CU direkt auf Fiber umgeschaltet werden kann. Das bedingt dann natürlich P2P ab Zentrale bis zur OTO. Doch gibt es hier einen Entscheid, oder schriftlich belegtes Zugeständnis, dass der Forderung auch nachgekommen wird?
Ich glaube, die Krux liegt darin, dass man es damals schlicht verpasst hat, klare Verhältnisse zu schaffen und nicht nur Forderungen und Wünsche zu platzieren. Wenn jemand den Link auf klare Vereinbarungen zwischen Netzbauer- /Betreiber und ISP hat, dann bitte posten. Ohne diese sehe ich in der aktuellen Situation keinen Vertragsbruch, aber auch keinen belegten Wortbruch.
Viele Grüsse und schönes Weekend