Was auch noch eine Rolle spielt für die Preisfestsetzung von Angeboten sind die angestrebten Gewinnmargen je Produkt.
Der Marktführer Swisscom betreibt da seit längerem schon eine durchaus erfolgreiche Dual-Strategie mit dem gleichzeitigen Hochpreis-Angebot im Luxussegment „blue“ und den dazu parallel im Discountsegment „Wingo“ platzierten Dauertiefpreis-Angeboten.
Selbstverständlich sind dabei die Gewinnmargen im Discountsegment viel tiefer als im Luxussegment, aber jeder Kunde, welcher aus dem Luxussegment nicht direkt zur Konkurrenz, sondern auf die Swisscom-eigenen Discountangebote wechselt, bringt anders als neu entstehende „Swisscom-Totalverweigerer“ trotzdem auch immer noch Gewinn.
Der maximale Swisscom-Gewinn entsteht also dann, wenn:
- möglichst viel blue-Kunden bei den blue-Produkten bleiben
- möglichst alle Preis-sensitiven blue Kunden die Swisscom nicht verlassen, sondern direkt mit den firmeneigenen Wingo-Produkten aufgefangen werden können
In der Tendenz verschieben sich dabei die jeweiligen Produktanteile innerhalb des Swisscom-Gesamtangebotes schon seit einiger Zeit von den blue-Produkten in die Richtung der Wingo-Produkte, wobei das Tempo dieser durch Konkurrenzangebote zwangsweise ausgelösten „Selbst-Kannibalisierung“ nicht unwesentlich sein wird für die Höhe der zukünftigen Swisscom-Gewinne.
PS: Wäre Swisscom nicht im Telekom- sondern im Pharma-Markt tätig, könnte man auch sagen es findet bei den Kunden gerade eine laufende Nachfrageverschiebung von den teureren Originalpräparaten zu den günstigeren Generika statt 🙂