WalterB Ich sehe das nicht so. Ich kenne viele ältere Leute, die mit der SBB-App oder Fairtiq problemlos klarkommen, mehr als man denkt. Man sollte ältere Leute nicht als Ausrede verwenden, wenn man als jüngerer Mensch nichts von den neuen Möglichkeiten hält.
Ich bin nun 77 Jahre alt und fahre nur noch mit digitalen Tickets auf dem Smartphone mit dem ÖV, dies schon seit vielen Jahren, ja, bevor es die SBB App offiziell gab, war ich bereits als Tester mit der App unterwegs. Auch im Ausland klappt der Ticketkauf z.B. mit Fairtiq in Dortmund und dem ganzen Bundesland allerbestens. Mit dem Finger das Kreissymbol nach rechts schieben, nach dem aussteigen nach links schieben und es wird korrekt abgerechnet. Mit der SBB-App konnte ich in Tirano (Veltlin) problemlos ein Billett von Tirano nach Chiasso (via Monza) lösen. Auch die Kontrolle mit dem Onlineticket funktionierte problemlos.
Ich habe seit bald 50 Jahren kein eigenes Auto mehr und fahre nur noch mit dem ÖV, was dank den IT-Möglichkeiten immer einfacher geworden ist. Darum auch meine Liebe zum ÖV mit unzähligen Begegnungen, die man in der Einzelzelle “Auto” nicht hat.
Im weiteren benutze ich seit vielen Jahren (schon vor Corona) kein Bargeld mehr, sondern bezahle nur noch mit Karten und auch meine Bankgeschäfte wickle ich alle Online ab. Noch nie hatte ich damit ein Problem. Trotzdem habe ich mein Budget im Griff, weil es da keinen Unterschied macht, ob ich Online bezahle oder mit Bargeld bezahle. Online wurde mir noch nie etwas gestohlen, im Gegensatz zum Bargeld, wo es einem Betrüger, der nach Münz für die Parkuhr fragte, gelang, mir hundert Franken aus dem Portemonnaie zu klauen, ohne dass ich das sofort merkte. Seither darf ein Autofahrer noch so schöne Augen haben, Münz habe ich keines mehr, auch real im Portemonnaie nicht mehr.
In Den Haag und Amsterdam kann man beim einsteigen ganz einfach eine Kredit- oder Bankkarte an ein Gerät halten und der Einstieg wird registriert. Beim Aussteigen muss man die Karte wieder an den Leser halten und es wird abgerechnet. Das funktioniert recht gut, ist aber sehr mühsam, weil es so gerne beim Einsteigen zum Stau kommt (haben wir ein paar mal erlebt). Da finde ich die Fairtiq oder SBB-App mit EasyRide wesentlich einfacher und bequemer! Kartensysteme wie in Den Haag werden in der Schweiz beim ÖV vor allem während dem Tag nicht klappen und zu grossen Verspätungen führen, weil es keine gute Lösung ist, wie ich und unsere 25 köpfige Gruppe in Den Haag feststellen konnten.
Die ÖV-Verantwortlichen müssen nichts ändern, aber das bestehende System weiter pflegen und verbessern
GuidoL Bitte aber auch hier nicht die ältere Generation diskriminieren. Ich kenne mehrere jüngere Leute mit Smartphone die sich mit Neuerungen schwertun. Denk nur an das “Geschimpfe” hier im Forum weil dieses und das Webmail anders ausschaut.
Genau so ist es. Ich und meine Generation lassen sich nicht als “Dumm” verkaufen, als Vorwand für das Unvermögen jüngerer Generationen! Im übrigen bestätigt Pro Senectute, dass ältere Menschen in der Regel gut mit den neuen Möglichkeiten klarkommen. Ausnahmen gibt es natürlich in jedem Lebensalter. Auch das “Geschimpfe” bei allen, auch kleinen Änderungen, ist ein Problem aller Generationen. Nur ja nichts neues lernen, es hat doch die letzten 100 Jahre auch ohne funktioniert. Mit diesem Denken hätten wir heute noch Holzräder an den Autos, Telefone mit Glocken und Kabelanschluss usw. usw.
Mein Windows 11 sieht heute auch anders aus als das erste Windows 3.0 oder DOS. Briefe könnte man auch heute noch mit DOS-Anwendungen schreiben, so wie damals schon und mit Nadeldruckern ausdrucken. Wozu braucht es denn Laserdrucker, Smartphones & Co, denn man konnte schon damals alles auch machen. So konnte ich meine Berechnungen damals auch mit dem Rechenschieber machen, denn Rechenmaschinen gab es da noch keine. Da waren dann die neuen mechanischen Rechenmaschinen ein grosser Fortschritt und mit dem verschieben des Schlittens konnte man auch ganz gut rechnen. Ein Arbeitskollege hatte damals immer grosse Probleme mit der “Madras” und wollte sie manchmal am liebsten aus dem Fenster werfen. Später stand er dann mit dem PC auf Kriegsfuss und wollte diesen am liebsten aus dem Fenster werfen. Leider habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm, aber er möchte vermutlich auch heute das Smartphone aus dem Fenster werden, weil alles neue seiner Meinung nach vom Teufel kommt. Nur wegen den wenigen Menschen, die noch mit dieser Einstellung am letzten Jahrhundert kleben, wird der ÖV sicher keine neuen Schalter usw. eröffnen, ausser die Kunden wären bereit, dann für die Billette auch ein mehrfaches zu bezahlen.
Ja, ich bin Stolz auf unseren ÖV, der einfach und pünktlich funktioniert, ausser wenn alle Autofahrer wegen Schneefall auf den Zug ausweichen wollen. Da bleibe ich dann lieber zu Hause.