@TomTom66 schrieb:
…..
Warum kein UDP Traffic über den Booster gesendet werden kann verstehe ich noch weniger…
Gruess
Tom
Wenigstens diese Frage kann ich vereinfacht beantworten.
Zumindest für den 4G-Booster gilt (für den 5G-Booster ist es nur richtig, falls der Bonding-Mechanismus unverändert übernommen wurde, was zwar nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich ist):
Die Architektur des Swisscom-Internet-Booster-Bondings basiert technisch auf der Mechanik der Kommunikationsprotokolle von Distributed TCP (= Verteiltes Übertragungssteuerungsprotokoll).
Das ist eine Technologie, welche mittels einer einzelnen virtuellen öffentlichen IP-Adresse zwei separate Kommunikationskanäle (= Leitungen) mit zwei eigentlich separaten technischen IP-Adressen mit Benutzung des TCP-Protokolls bündelt und gegenüber dem Internet dann mit der künstlich gebildeten alleinigen virtuellen “Zusammenfassungs-IP-Adresse” auftritt.
Du kannst Dir das also vereinfacht so vorstellen, dass bei der Swisscom für jeden Bonding-Benutzer ein kleiner Server läuft, welcher für die Kommunikation gegenüber dem Internet als Dein alleiniger Internet-Anschluss auftritt, welcher aber dann auf der Strecke von der Swisscom zu Dir nach Hause den Traffic dann auf die zwei verschiedenen Transportleitungen (Festnetzanschluss und Mobilfunk) paketweise aufteilt.
Da das ganze Bonding nur für TCP-Kommunikation ausgelegt ist, wird eine UDP-Kommunikation als Konsequenz der verwendeten TCP-Bonding-Technik immer zu 100% rein über die Kupferleitung und nie über das Bonding laufen.
Da der grösste Teil der Internet-Kommunikation sowieso über das TCP-Protokoll und nicht über UDP läuft, wird der “Ausschluss” der UDP-Kommunikation beim Bonding den meisten Benutzern gar nie auffallen.
Relevant wird es aber z.B. dann, wenn man nachgelagert zur Internetbox im eigenen Netz einen Open VPN Server mit UDP-Protokoll betreibt und dann feststellt, dass dessen Geschwindigkeit technisch immer auf die Kupferleitung beschränkt bleibt.