Werner
Zur Verwechslungsgefahr zwischen Swisscom und Swisscows gab es übrigens bereits im Jahr 2014 im Zürcher Tagesanzeiger einen Artikel, den ich nachfolgend zum besseren Verständnis hier im Volltext zitieren möchte:
Zum Verwechseln ähnlich – darf Swisscows das?
Wer nicht richtig hinschaut, liest beim Schweizer Suchdienst Swisscows – wohl aus Gewohnheit – Swisscom. Experte Martin Steiger kennt die Rechtslage.
Mischa Stünzi
Aktualisiert am 04. November 2014 um 16:14 Uhr

Frappante Ähnlichkeit: Die Logos von Swisscows (o.) und Swisscom.
Was hat denn die Swisscom neuerdings mit tanzenden Kühen zu tun? Diese Frage dürfte vielen durch den Kopf gehen, wenn sie das Logo der neu lancierten Suchmaschine Swisscows zum ersten Mal sehen. Die Betreiberin, das IT-Unternehmen Hulbee aus der Bodenseegemeinde Egnach, hat einen Schriftzug gewählt, der auf den ersten Blick dem der Swisscom zum Verwechseln ähnlich sieht. Nicht nur sind fast alle Buchstaben identisch, sondern auch die Typografie ist ähnlich gewählt.
Aufgefallen ist die Ähnlichkeit der Logos auch dem Anwalt Martin Steiger. “Lese Swisscows ständig als Swisscom”, twitterte der Spezialist für IT-, Immaterialgüter- und Medienrecht unlängst. Es erstaune ihn deshalb nicht, dass Swisscows nicht allein den Namen als Wortmarke registriert habe, sondern nur den Namen in Verbindung mit der Kuh als kombinierte Marke. Die Kuh könnte dem Suchmaschinenbetreiber Hulbee viel Ärger ersparen. So schätzt zumindest Steiger die Lage ein. “Ohne die Kuh wäre das Logo markenrechtlich heikel”, sagt der Anwalt auf Anfrage. So aber hält er es nicht für anfechtbar.
Steiger macht aber deutlich, dass solche Entscheide oft Ermessenssache sind: “Ich war neulich in einem Seminar zum Thema Marken. Da mussten die Seminarteilnehmer selber entscheiden, ob sich zwei Marken ähnlich sind und ob Verwechslungsgefahr besteht. Viele Antworten waren ambivalent.”
Swisscows ist seit September eine eingetragene Marke beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum. Ein Widerspruch dagegen ist bis heute nicht eingegangen – auch von der Swisscom nicht.
Der Telecom-Riese nimmt die Konkurrenz derzeit gelassen – obwohl Swisscows zumindest teilweise Local.ch konkurriert, den Suchservice der Swisscom. Swisscows sei nicht in einem Kerngebiet der Swisscom tätig, erklärt eine Sprecherin des ehemaligen Monopolisten auf Anfrage. Dass User auf die Idee kommen könnten, bei Swisscows handle es sich um eine Swisscom-Tochter, scheint niemanden zu stören.
Die Gelassenheit der Swisscom dürfte auch damit zu tun haben, dass Swisscows bislang ein Winzling ist. Die Suchmaschine, die damit wirbt, keine Daten zu speichern und keine Nutzer zu identifizieren, verzeichne derzeit über 3,5 Millionen Suchanfragen pro Monat, sagt Hulbee-Chef Andreas Wiebe. Zum Vergleich: Schätzungen zufolge wird Google allein in der Schweiz täglich für rund 15 Millionen Suchanfragen beansprucht.
Die Ähnlichkeit des Logos sei ein Zufall, sagt Andreas Wiebe dem “Bund” und verweist auf die Unterschiede: Die Schrift der Swisscom sei dicker und die Buchstaben I und M seien angeschrägt. Doch selbst er muss einräumen, dass er manchmal auf den ersten Blick irritiert sei von der Ähnlichkeit. Wenn sein Unternehmen in die Nähe der Swisscom gerückt wird, stört das Weibe nicht. Logisch: Schliesslich kann er so vom soliden Ruf des Staatsbetriebs profitieren.