@Hli
Grundsätzlich gebe ich Dir recht.
Fact ist einfach, dass die Bondingtechnologie bei der Swisscom noch sehr neu ist, und dass man mangels Erfahrung, im speziellen auch mit den Auswirkungen auf das Mobilnetz die ganze Thematik sehr vorsichtig angegangen ist.
Seit der Einführung wurden aber bereits wesentliche weitere Schritte für einen breiteren Rollout und höhere LTE-Bandbreiten unternommen.
Mit Sicherheit ist da das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
Rein vom technischen Potential her, könnte da zukünftig noch einiges kommen.
Und mal völlig unabhängig von der Hardware und den zur Verfügung stehenden LTE-Kapazitäten auf den einzelnen Mobilfunkmasten, birgt schon die heutige Bonding-Software noch Riesen-Optimierungspotentiale.
Was nämlich vielen nicht klar ist: Das Gerät nennt sich zwar Booster, funktioniert heute softwaremässig aber gar nicht als Booster wie der Namen suggeriert, der also zusätzlich zugeschaltet wird, wenn er vom Kundenanschluss auch wirklich benötigt wird.
Der Bonding-Mechanismus zieht nämlich aktuell immer schön brav im fixen Lastverteilungsmechanismus, welcher vermutlich pro Anschluss festgelegt ist, also immer schön fix verteilt gleichzeitig über die Kupfer- und über die LTE-Leitung (ausser bei Swisscom TV, welches aktuell auf Kupfer fixiert ist).
Wenn ich also bei meinem 100 MBit Abo, welches sich aufteilt auf 50 MBit Kapazität Kupfer und 50 MBit LTE, in einem aktuellen Zeitpunkt z.B. 4 MBit/sec brauche, kommen da folgerichtig 2 MBit über Kupfer und 2 MBit über LTE, obwohl zum selben Zeitpunkt noch ungebrauchte 48 MBit der Kuperleitung zur Verfügung stehen würden.
Meine Vermutung wäre: Würde es der Swisscom, oder ihren Zulieferern nur schon gelingen, mittels eines intelligenteren Bonding-Mechanismus, den Einsatz der LTE-Verbindung auf die Leistungsspitzen zu beschränken, also zuerst mal die Kupferleitung voll auszulasten, wäre sie vermutlich bereits ohne weiteren Ausbau der LTE-Kapazität in der Lage das Bonding noch einem viel breiteren Kundenkreis oder mit viel höheren Leistungspitzen anzubieten.
Ein gezielter Entwicklungsauftrag an ein paar wirklich begabte Softwareentwickler, könnte da meines Erachtens einige recht überraschende und auch kurzfristig zu realisierende Kapazitätswunder bewirken.
Was dann der Swisscom natürlich wiederum die Möglichkeit gäbe, damit nicht nur die bisher mangelhaften Kupfer-Abos aufzubessern, sondern mit dem Bonding möglichweise auch mit neu vermarktbaren Kombiprodukten einen zusätzlichen Ertrag zu erwirtschaften.
Vielleicht hat aber @Anonym das auch schon lange in der Planung und wir wissen einfach noch nichts davon...