In diesem Zusammenhang wird oft die WEKO genannt. Ein Wespennest für die Swisscom, wurden sie doch schon mehrmals von der WEKO für ihre (demnach strafbaren) Machenschaften sanktioniert / bestraft.
Ich versuche nun die Facts mal für die stammtischpaukenden Wutbürger, fachgerecht aufzubereiten:
Halten wir uns an die Facts. Diese findet man hier:
https://www.weko.admin.ch/weko/de/home/aktuell/medieninformationen/nsb-news.msg-id-61823.html
In einem ausführlichen Dokument: https://www.newsd.admin.ch/newsd/message/attachments/44075.pdf
Und in einem hier gerechten Format: https://www.newsd.admin.ch/newsd/message/attachments/44073.pdf
Also fangen wir doch mal an.
- Für was wurde die Swisscom /Teleclub / Cinetrade sanktioniert?
Für marktmissbrauchendes Verhalten in Verweigerung von Diensten, zweifacher Ungleichbehandlung, Diskrimminierung und unangemessener Geschäftsbedingungen.
Zusammengefasst hat man gewissen IPTV Anbieter den Service gar nicht angeboten, Sunrise und einigen Cablenetzen das Angebot nur eingeschränkt und zu einem höheren Preis angeboten. Das ganze Angebot an weitere Angebote gebunden (Teleclub Cinema). Pay per View nur den Swisscom Kunden ermöglicht.
Und zwar handelt es sich dabei um folgenden Content: **Nationale Fussballliga UND nationales Eishockey UND weitere internationale Ligen.
**Wofür kann man UPC anklagen? Aus der Swisccom Sicht nur für **Verweigerung von Diensten für nationales Eishockey**, wobei UPC noch **KEINE Minute** gesendet hat.
Die Sanktionssumme kann sich nur schon aus diesen Gründen höchstens um einen Drittel oder Viertel der Summe des Urteils gegen Swisscom betragen. Also geschätzte 18-24 Mio CHF, sofern die schwehre (nicht anzunehmen) und Zeitraum der gleiche wäre. Wie gesagt, UPC hat noch KEINE Minute gesendet.
Hat Swisscom die 72 Mio CHF schon bezahlen müssen, ist also letztinstanzlich verurteilt worden?
NEIN. Swisscom hat das Urteil an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen. Dieser Prozess steht erst noch an. Swisscom hat für ihre Bilanz diese 72 Mio zurückgestellt, sie vermutet also selber ein letzinstanzliches Urteil zu Ungunsten, es geht hier also nur um eine weitere Verzögerung.
Wie schnell geht ein WEKO Verfahren?
Die WEKO brauchte ab April 2012 ein Jahr für Vorabklärungen, um im April 2013 eine Untersuchung zu starten.
Herr Schäppi, bzw. seine Laywers sind jetzt erst mal bei der WEKO vorstellig geworden. Verzögernd kommt noch hinzu, ich habs glaube ich schon mal gesagt 🙂 UPC HAT NOCH KEINE MINUTE GESENDET...
Bevor es also überhaupt mal zu einer Untersuchung kommen könnte, ist eine Saison bereits vorbei...
Ein letzinstanzliches Urteil dauert dann so ca 4-5 Jahre. Dann wären wir im Jahre 2023. Ja gut, eventuell gehts ja auch mal schneller 😉 Schenken wir 3 Jahre, sind wir im Jahre 2020.
Wird mit einer WEKO Sanktion die Übertragung von Sportinhalten erzwungen?
Nöööööö. Es handelt sich dabei um eine Geldstrafe ohne weiteren Massnahmenkatalog. Ein potenter Provider kann die Geschichte in leicht anderer Form durchaus weiterziehen.
Nun also zur Frage. Wie hoch schätzt man den Einfluss der WEKO auf die Eishockeyübertragung der Saison 2017/18 auf Swisscom TV tatsächlich ein??? 😄
Das ist unser Rechtssystem. Auch Swisscom wird von der WEKO im Bezug auf die IP Telefonie Umstellung noch marktbeherrschend bestraft werden. Aber wirklich kümmern tut das diese Herren einen Scheiss.
Das ist auch der Grund das man viele Laywers angestellt hat und damit ihre inkompetenten Manager kompensiert. Wirtschaftlich gesehen muss ich ihnen sogar recht geben. Persönlich sind sie für mich aber A......... Capisce?
Wenn Eishockey auf Swisscom TV übertragen wird, hat das für UPC rein wirtschaftliche Gründe. Persönlich würde ich aber sicher mal ein zwei Saisons der Genugtuung frönen.