@WalterB schrieb: Es soll mir jemand sagen warum eine USA Firma welche Geld für Ihr Angebot will nicht bereit ist auch Kosten für das "Housing" an die Swisscom zu zahlen und warum Telecom den Datenverkehr gebremst hat. Schliesslich versiegt der Datenverkehr von Netflix über die Deutsche Telekom ganz. Ab hier häufen sich auch die Meldungen unzufriedener Kunden. Dabei geht Netflix in die Offensive: Man könne Swisscom ein Peering oder auch spezielle Caching-Server zur Verfügung stellen – das „Signal“ also näher an den Kunden bringen. In der Tat würde das Abhilfe schaffen. Nur: Netflix stellt zwar die Server kostenlos zur Verfügung, ist aber nicht bereit für die Integration und Wartung – das sogenannten „Housing“ – etwas zu bezahlen. Ach, ein paar Punkte hierzu: Init7, ein "kleiner" CH Provider (im Vergleich zur Swisscom) schafft es auch, diese geschätzten 100CHF/Monat fürs "Housing" selbst zu bezahlen ohne Konkurs zu gehen Weshalb hat das Init7 gemacht? Weil sie dadurch ihre Peerings massiv entlasten können, was ihnen selbst und allen ihren Kunden zu Gute kommt Weshalb macht das die Swisscom nicht? Ja, wir wissen alle, dass es hier nicht um die lächerlichen Kosten fürs "Housing" geht. "Dank" der diskriminierenden 2:1 Policy der Swisscom verdient die Swisscom nettes Geld wegen dem hohen Datenvolumen, welches "dank" den Netflix Streams in ihr Netz fliesst (denn das überschreitet das 2:1 Verhältnis massiv, somit müssen die Peering-Partner der Swisscom tüchtig Geld abdrücken). Will heissen, die Swisscom verdient als "Nebeneffekt" des Netflix Erfolgs ebenfalls gutes Geld. Wenn man nun einen Netflix Content Server ins eigene Netz stellen würde, dann könnte man diese Peerings entlasten. Ach, ich vergass, das bedeutet ja, dass man dann einiges an erzwungenen Einnahmen aufgeben müsste. Aus genau demselben Grund weigert sich die Swisscom ebenfalls, ein direktes Peering mit Netflix einzugehen. Da Netflix beim direkten Peering nichts oder maximal "normale" Gebühren für den Traffic bezahlen würde, würde man hier ebenfalls die satten Einnahmen der bestehenden Peerings grösstenteils verlieren. Weshalb hat das Init7 trotzdem gemacht? Weil Init7 eine Internet- und kundenfreundliche Politik vertritt und im Gegensatz zur Swisscom die Netzneutralität hoch hält. Will heissen, da Init7 für diese Datenströme nie grosse Einnahmen erzwungen hat, fallen auch keine Einnahmen weg, wenn man das Richtige für den Service und die Kunden implementiert. Die Swisscom hat sich hier aber nun in eine böse Sackgasse manövriert.
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