Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...
Für gewisse Leute ist halt Schadenfreude vermutlich die grösste Freude in ihrem Leben ...
Auf den Punkt gebracht...
https://insideparadeplatz.ch/2019/07/12/swisscom-1-milliarde-zum-fenster-raus/
Der myCloud-GAU ist nur die Spitze des Eisberges, einer langen Odyssee eines unfähigen Managements. Das Vertrauen der Kunden zu Swisscom wurde mit dem myCloud-Issue, auch wenn es nicht so tragisch scheint und keinen Riesen-Impact hat, komplett gebrochen.
Es gibt nur etwas was in einem IT-Unternehmen nie passieren darf, und genau das ist passiert. Ich hoffe es werden bald Köpfe rollen und neuer Wind in die marode Swisscom gebracht.
Die Geschäftskunden und Investoren scheinen das weit weniger tragisch zu beurteilen als du und der "Blick" der Bahnhofstrasse.
Seit Bekanntgabe der Panne ist der Börsenkurs der Swisscom um nur 0,2% gesunken und das bei einem Rückgang des Gesamtmarktes um 0.7%. D.h. die SC-Aktie hat den SMI um 0.5 % geschlagen, trotz der negativen Schlagzeilen.
Für den Privatkunden mögen solche Meldungen schockierend sein, besonders wenn sie kein weiteres Back-Up haben. Für die Profis reiht sich dieser "Skandal" aber lediglich in den regelmässigen Meldungen der weltweiten Branchenführer ein, wo hunderttausenden Kunden betroffen sind oder Passwörter resp. Konten gehackt wurden. Ich will die Sache nicht verharmlosen, aber solche Pannen gehören nun mal leider zur modernen Technik genau so wie Zugsausfälle, Flugzeugabstürze, AKW-Störfälle, ... Jeder noch so kleine Fall ist einer zu viel, aber 100% Sicherheit ist nun mal nicht erreichbar, denn dazu bräuchte es einen unendlich hohen Aufwand.
@hed schrieb:
Für den Privatkunden mögen solche Meldungen schockierend sein, besonders wenn sie kein weiteres Back-Up haben. Für die Profis reiht sich dieser "Skandal" aber lediglich in den regelmässigen Meldungen der weltweiten Branchenführer ein, wo hunderttausenden Kunden betroffen sind oder Passwörter resp. Konten gehackt wurden
Naja, ein grosser Cloud-Anbieter der Kundendaten gekillt hat, das gibts jetzt schon nicht alle Tage.
Soweit ich mich erinnere hat die Amazon-Cloud vor fünf Jahren mal Kundendaten verloren, sonst war da glaube ich nicht viel.
Oder liegen irgendwelche Erkenntnisse vor, dass OneDrive, GoogleDrive/One, Dropbox, iCloud etc. je Kundendaten gelöscht haben? Will es nicht ausschliessen, aber könnte mich jetzt nicht daran erinnern.
Ich kann die in dem Artikel geäusserte Kritik zum Teil gut nachvollziehen. Die Swisscom scheint immer bei den "ganz Grossen" mitspielen zu wollen und muss dann jeweils ein Me-Too-Produkt nach dem anderen Abschreiben. Währenddessen sehen wir an der "Front", wie der Laden auch die einfachen Prozesse des "Tagesgeschäftes" oft hinten und vorne nicht im Griff hat.
Da drängt sich der Spruch "Schuster bleib bei denen Leisten" schon ein wenig auf, insbesondere weil die Kunden diese ganzen Abenteuer ja auch mit hohen Abogebühren querfinanzieren müssen.
Meinea Erachtens wäre dem typischen Kunden eine Swisscom lieber, die ihr Kerngeschäft stabil und preiswert abwickelt, als eine Swisscom, die einen auf "globaler IT Konzern" machen will. Zumal der Schiffbruch von letzterem ja ohnehin absehbar ist.
Bei den ganz grossen Microsoft oder Apple werden Fehler nicht so schnell an die grosse Glocke gehängt, nur wenn sich mehrere Anwender zusammen schliessen und mit Prozessen drohen.
@WalterB schrieb:
Bei den ganz grossen Microsoft oder Apple werden Fehler nicht so schnell an die grosse Glocke gehängt, nur wenn sich mehrere Anwender zusammen schliessen und mit Prozessen drohen.
Bullshit. Wie wäre es wenn man einfach bei den Fakten bleibt?
Bei welchen Fakten? Bei der Wahrheit oder die bei diesem Thema genehm sind? Ich habe schon bei Dropbox und bei OneDrive (unverschuldet) Daten verloren. MyCloud kackte bei mir auch schon ab, lief bei der Synchronisation ins Endlose, so dass sich schlussendlich die Synchronisation vom DSL derart verschlechterte, dass TV schauen nicht mehr möglich war. Wen interessierts? Eben...
Der Bericht auf insideparadeplatz ist ganz interessant zu lesen. Die Kommentarspalte aber zeigt, dass da ganz viel Frust, Wut und Neid vorhanden ist; ganz nach dem Motto: "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten". Ich weiss, warum ich meist die Kommentarspalte meide wie die Pest...
Thomas
Ja einfach schlicht die Fakten die bekannt sind und kein Whataboutism
Fakten wie:
Zweifellos ist die Swisscom da mit myCloud durch den Datenverlust ungeplant mal in den Fettnapf reingetreten, aber ein längerfristiger Reputationsschaden wird daraus vermutlich nicht entstehen.
Die Presse hat das zwar nun ein wenig hochgespielt, aber Inside Paradeplatz kann man sowieso nicht ernst nehmen und die Tagi-Mediencrew hat vermutlich einfach dringend noch ein paar Schlagzeilen für die Sommerflaute gesucht.
Spätestens in 2-3 Monaten wird der ganze Vorfall wahrscheinlich ohne weitere Konsequenzen vergessen sein.
Was aber unabhängig vom aktuellen Medienrummel bleiben wird, ist die zumindest nach aussen hin für die Kunden unklare strategische Positionierung von myCloud.
Bereits seit längerer Zeit scheint das Produkt (wenn es denn überhaupt ein Produkt ist) keinen klaren Zielen zu folgen:
- ist es nur ein zusätzlicher Service für die Abokunden und im Preis immer inbegriffen, oder soll daraus mal ein gewinnbringendes Geschäft entstehen?
- Fokussiert es nur auf das Thema Fotobibliothek, oder soll da ein umfassender Cloud-Datenservice für Dateiverarbeitungen angeboten werden?
- will man sich tatsächlich mit den Weltmarktführern im Cloud- und Speicherbusiness messen und vergleichen lassen, oder braucht man es nur als Differenzierungmerkmal zu den andern Schweizer Internetanbietern um vielleicht mal ein paar Festnetz- und Mobilabos mehr verkaufen zu können?
Im Moment passt für die Einschätzung der weiteren Lebenserwartung von myCloud nach meiner Einschätzung am besten der Satz:
Zuwenig Qualität und vermutlich auch Investitionen um zu überleben, aber doch bereits zuviel um sofort zu sterben...
Da die zukünftigen Gewinnaussichten unmöglich gut sein können, denn als hinterherhinkender und bei weitem zu spät gekommener Anbieter in Konkurrenz zu den bereits seit Jahren arrivierten Marktführern in diesem Bereich ist das beinahe chancenlos, würde ich persönlich der Swisscom dringend eine Redimensionierung auf eine Fotobibliothek oder sogar zur schrittweisen Gesamtaufgabe von myCloud raten.
Natürlich kann man mir immer wieder entgegnen, wenn Dir myCloud nicht gefällt, musst Du es ja einfach nicht einsetzen, aber trotzdem habe ich auch im Sinne einer positiven Zukunft der Swisscom ein Interesse daran, wie ein Unternehmen die eingenommenen Abogebühren sinnvoll oder eben sinnlos investiert.
Bisher hat es sicher weit mehr gekostet als gebracht und persönlich würde ich dem schlechten Geld sicher nicht noch weit mehr gutes Geld hinterherwerfen.
Ein schnelles Ende von myCloud könnte als zusätzlichen Effekt auch Mittel für erfolgversprechendere Chancen freisetzen.
@Werner schrieb:
.....Bereits seit längerer Zeit scheint das Produkt (wenn es denn überhaupt ein Produkt ist) keinen klaren Zielen zu folgen:
- ist es nur ein zusätzlicher Service für die Abokunden und im Preis immer inbegriffen, oder soll daraus mal ein gewinnbringendes Geschäft entstehen?......
Ich sehe da prioritär den Zweck der Kundenbindung....
@POGO 1104 schrieb:
@Werner schrieb:
.....Bereits seit längerer Zeit scheint das Produkt (wenn es denn überhaupt ein Produkt ist) keinen klaren Zielen zu folgen:
- ist es nur ein zusätzlicher Service für die Abokunden und im Preis immer inbegriffen, oder soll daraus mal ein gewinnbringendes Geschäft entstehen?......
Ich sehe da prioritär den Zweck der Kundenbindung....
Naheliegender Gedanke, und die meisten Kunden sehen das vermutlich auch so.
Wenn der wirkliche Zweck von myCloud also die Kundenbindung ist, ergibt sich daraus auch eine vielleicht interessante mögliche grobe Erfolgsrechnung, denn dann gilt eigentlich das wirtschaftliche Ziel:
Kosten myCloud <= Bruttogewinn je Abo mal Anzahl zusätzlich verkaufter+geretteter Abos
Da ich keine einzige der internen Swisscomzahlen kenne, kann ich hier natürlich nur Eckbeispiele mit Annahmen zum Verständnis der Überlegung aufführen.
Nehmen wir mal 3 Szenarien mit Jahreswerten:
Investitions- und Betriebskosten myCloud:
1 / 10 / 100 Mio CHF pro Jahr
Bruttogewinn je Abo:
500 CHF pro Jahr
Benötigte Anzahl Abos als Mehrertrag durch das Vorhandensein von myCloud:
2’000 / 20‘000 / 200‘000
Dass man rein durch myCloud 2‘000 Abos mehr als Bestandeskunden behält oder neu dazu gewinnt, kann ich mir ja noch gut vorstellen, aber leider wird man mit 1 Mio/Jahr nie eine wirklich ehrgeizige Cloud für alle Kunden der Swisscom finanzieren können.
Interessant sind also sicher die grösseren Zahlen und da muss dann der Nutzen für die Kundenbindung schon sehr gross sein um damit vernünftig die Investitions- und Betriebskosten decken zu können.
Also entweder muss myCloud für die Kunden eine richtige „must have“-Anwendung mit sehr grosser Wirkung auf die Anzahl verkaufter Mobil- und Festnetzabos sein, oder man muss es recht kostengünstig betreiben können.
Beides gleichzeitig wird einfach nicht funktionieren.
Ich sehe das als ein Teil eines gesamten Ökosystems, bei dem man den Kunden die es möglichst einfach haben wollen, möglichst viel aus einer Hand anbietet.
Wenn man myCloud hinterfragt, so kann man auch DocSafe, BlueMail, WB, SC TV, Apps auf der TV Box, SC-Shops, Homepage-Tool und alles andere, was nicht zur Grundversorgung gehört, in Frage stellen.
Sicher gibt es im einzelnen teilweise bessere und günstigere Lösungen, aber ich erachte es als die einfachste und bequemste Art, alles von der selben Firma zu beziehen. Und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich mich damit auch in eine gewisse Abhängigkeit begebe.