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Was bedeutet "FTTS/B Neubau"?

antric
Level 4
1 von 13

Für ein Haus in einem Aussenquartier der Gemeinde Birmensdorf ZH liefert der Swisscom-checker zusätzlich zur aktuellen Internetgeschwindigkeit folgende Information:

"In der 2. Woche Juli 2020 wird der Standort mit FTTS/B Neubau ausgebaut. Damit können Sie neu von ultraschnellem Internet mit voraussichtlich maximal 375 Mbit/s Download und 90 Mbit/s Upload profitieren."

Fragen:
1) Was bedeutet /B Neubau für Fiber to the Street?
2) Ich gehe davon aus, dass von der Swisscom-Unterflurkabine in der Strasse die bestehende Kupferverkablung zu den Häusern und weiter zu den Wohnungen genutzt wird. Richtig?
3) Es handelt sich vermutlich um g.fast-Technik. Kann der Kunde in den älteren Swisscom-Boxen Standard und Plus das zusätzlich benötigte g.fast-Modul selber einsetzen?
4) Können Kunden mit nur IP-Telefonie (ohne Internet) die Internet-Box Light weiterhin verwenden?

HILFREICHSTE ANTWORT1

Akzeptierte Lösungen
Roger G.
Swisscom
5 von 13

@Werner  schrieb:

g.Fast ist abwärtskompatibel mit VDSL2.

 

Router, welche g.Fast nicht unterstützen und auch kein zusätzliches SFP-Modul eingesetzt kriegen, laufen einfach auf VDSL2 weiter.


Ich möchte gern etwas genauer sein  (ohne als Klugscheisser da zu stehen, LOL)

  • g.Fast ist NICHT abwärts-kompatibel zu VDSL2. Wir haben aber das Spektrum so aufgeteilt, dass Heute bis 17 MHz VDSL2/Vectoring funktioniert und ab 19.4MHz bis 106 MHz g.Fast. Mittels Autosensing versuchen DSLAM und Router beim synchen sich über g.Fast zu verständigen. Kommt das nicht zu Stande gibt es den Fallback auf VDSL2. Darum kommt es z.B. bei g.Fast Freileitungen, welche starken Böen ausgesetzt sind, den Zustand, dass sie bei einem kurzen Unterbruch auf VDSL2 zurückfallen und erst bei einem neuen Sync wieder auf g.Fast kommen.

  • Der Ausdruck FTTS/FTTB "Neubau" bedeutet, dass dort bereits ein mCAN mit Vectoring verbaut ist und nun mit einem der neusten Generation mit g.Fast ersetzt wird. Der Unterbruch am angekündigten Datum wird knapp 30 Minuten dauern, bis das neue Gerät läuft. Die neue Leistung ist dann sofort verfügbar 🙂 Die Kunden werden zusätzlich individuell informiert über den Ausbau und der neuen Leistung.

  • Wie bereits richtig erwähnt, laufen alle Router ganz normal weiter - ausser Centro Grande, die hat ein Problem mit der hohen VDSL2 Syncrate und Download bursts, also weg damit. Internet Box standard und plus kann man mit dem kostenlosen g.fast Kit ausrüsten, Internetbox lite (Voice only Kunden) nicht, aber die synct ganz normal auf VDSL2. Das Kit bekommt jeder ab Internet M, wenn er sich bei uns meldet, oder kann das Kit auswählen, wenn er einen Abo-Change macht. Hat man ein kleines Abo, dann braucht es das Teil nicht. InternetBox 2 und 3, sowie die Centro Business V2 haben beide DSL Teile an Bord und schalten wie beschrieben automatisch um.
Bitte keine Likes vergeben. Als Swisscom Mitarbeiter versuche ich zu helfen - und Probleme zu erkennen.
Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
Product Manager Wireline Access
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Roger G.
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12 Kommentare 12
POGO 1104
Super User
2 von 13

1) siehe 2)

2) ja

3) ja

4) muss jemand anders beantworten, gehe aber davon aus, dass Swisscom diese Kunden entsprechen informiert und ggf. mit dem notwendigen Material versorgt fall erforderlich

 

 

 

 

 

keep on rockin'
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Lori-77
Super User
3 von 13

Hallo @antric

 

Die Internet-Box Light funktioniert auch bei einem G-Fast Anschluss. Somit muss diese nicht ersetzt werden.

 

Aussert die Wohnung wurde nur mit Glas erschlossen und es gibt keinen Kupfwranschluss mehr, dann wird sie ersetzt. 

 

Gruss Lorenz 

Werner
Super User
4 von 13

g.Fast ist abwärtskompatibel mit VDSL2.

 

Router, welche g.Fast nicht unterstützen und auch kein zusätzliches SFP-Modul eingesetzt kriegen, laufen einfach auf VDSL2 weiter.

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
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Roger G.
Swisscom
5 von 13

@Werner  schrieb:

g.Fast ist abwärtskompatibel mit VDSL2.

 

Router, welche g.Fast nicht unterstützen und auch kein zusätzliches SFP-Modul eingesetzt kriegen, laufen einfach auf VDSL2 weiter.


Ich möchte gern etwas genauer sein  (ohne als Klugscheisser da zu stehen, LOL)

  • g.Fast ist NICHT abwärts-kompatibel zu VDSL2. Wir haben aber das Spektrum so aufgeteilt, dass Heute bis 17 MHz VDSL2/Vectoring funktioniert und ab 19.4MHz bis 106 MHz g.Fast. Mittels Autosensing versuchen DSLAM und Router beim synchen sich über g.Fast zu verständigen. Kommt das nicht zu Stande gibt es den Fallback auf VDSL2. Darum kommt es z.B. bei g.Fast Freileitungen, welche starken Böen ausgesetzt sind, den Zustand, dass sie bei einem kurzen Unterbruch auf VDSL2 zurückfallen und erst bei einem neuen Sync wieder auf g.Fast kommen.

  • Der Ausdruck FTTS/FTTB "Neubau" bedeutet, dass dort bereits ein mCAN mit Vectoring verbaut ist und nun mit einem der neusten Generation mit g.Fast ersetzt wird. Der Unterbruch am angekündigten Datum wird knapp 30 Minuten dauern, bis das neue Gerät läuft. Die neue Leistung ist dann sofort verfügbar 🙂 Die Kunden werden zusätzlich individuell informiert über den Ausbau und der neuen Leistung.

  • Wie bereits richtig erwähnt, laufen alle Router ganz normal weiter - ausser Centro Grande, die hat ein Problem mit der hohen VDSL2 Syncrate und Download bursts, also weg damit. Internet Box standard und plus kann man mit dem kostenlosen g.fast Kit ausrüsten, Internetbox lite (Voice only Kunden) nicht, aber die synct ganz normal auf VDSL2. Das Kit bekommt jeder ab Internet M, wenn er sich bei uns meldet, oder kann das Kit auswählen, wenn er einen Abo-Change macht. Hat man ein kleines Abo, dann braucht es das Teil nicht. InternetBox 2 und 3, sowie die Centro Business V2 haben beide DSL Teile an Bord und schalten wie beschrieben automatisch um.
Bitte keine Likes vergeben. Als Swisscom Mitarbeiter versuche ich zu helfen - und Probleme zu erkennen.
Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
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Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
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POGO 1104
Super User
6 von 13

@Roger G.  schrieb:
  •  
  • Der Ausdruck FTTS/FTTB "Neubau" bedeutet, dass dort bereits ein mCAN mit Vectoring verbaut ist und .....🙂

Kenne mindestens 1 Fall, wo neu auch "FTTS/FTTB Neubau" steht und bisher definitiv nur naked VDSL gebaut ist, weit und breit kein Vectoring oder mCAN

keep on rockin'
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antric
Level 4
7 von 13

Ich danke für die durchwegs hilfreichen Erklärungen, die sicher auch weitere Forummitglieder interessieren werden. 😊

Darth
Level 2
8 von 13

Hallo zusammen

 

Auf jeden Fall erstmal Danke für die ausführlichen Erläuterungen!

Allerdings ist die grundlegende Frage, was "FTTS/B Neubau" dann nun bedeutet für mich noch nicht ganz klar.

Ich bekomme im Januar 2021 selbst das Vergnügen, diese Anschlussart zu erhalten.

 

Hier ist das Glossar für die Abkürzungen: 

https://www.swisscom.ch/de/about/unternehmen/portraet/netz/netzausbau-karte-glasfaser.html

 

Es bedeutet also

FTTS: Glasfaser bis zum Strassenverteiler

FTTB Glasfaser bis in den Keller von Liegenschaften

 

Ich bin Hausbesitzer und habe eine Oberleitung für die letzte Meile.

Heisst das denn nun, dass ich entweder das eine oder das andere bekomme?

Bezieht sich FTTSB nur auf Neubauten und alle Bestandskunden bekommen FTTS?

Oder kann ich wählen?

 

Ich bin Programmierer und freue mich immer über technisch detaillierte Antworten, aber ich hatte die selbe Frage und komme nicht ganz draus mit der Erklärung, für die ich nun wiederum googlen muss (g.fast, etc.).

 

Wäre sehr dankbar für die Aufklärung.

 

Danke & schönes Wochenende 🙂

 

Grüsse

Darth

 

POGO 1104
Super User
9 von 13

@Darth  schrieb:

 

Auf jeden Fall erstmal Danke für die ausführlichen Erläuterungen!

Allerdings ist die grundlegende Frage, was "FTTS/B Neubau" dann nun bedeutet für mich noch nicht ganz klar.

Ich bekomme im Januar 2021 selbst das Vergnügen, diese Anschlussart zu erhalten.

@Roger G. kann das sicher gerne beantworten

keep on rockin'
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5018
Super User
10 von 13

FTTB gibt es eigentlich gar nicht mehr. Dort wird nun FTTH basierend auf XGS-PON - Technologie gebaut. Aber grundsätzlich gilt, dass FTTB oder nun FTTH immer dann gebaut wurde, wenn eine Überbauung eine bestimmte Anzahl von Nutzungseinheiten hatte (12 oder 16, ich weiss es nicht mehr genau). Dann war es sinnvoller, das Glasfaserkabel bis ins Haus zu legen und dann nur bis in die Wohnungen das Kupferdraht zu behalten. Wie gesagt, wird nu nicht mehr gemacht.

 

FTTS kommt in der Fläche zum Einsatz. Daher wirst Du wohl FTTS bekommen und auch Deine oberirdische Leitung wird wohl nicht angepackt. 

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
POGO 1104
Super User
11 von 13

@5018  schrieb:

FTTB gibt es eigentlich gar nicht mehr. Dort wird nun FTTH basierend auf XGS-PON - Technologie gebaut. Aber grundsätzlich gilt, dass FTTB oder nun FTTH immer dann gebaut wurde, wenn eine Überbauung eine bestimmte Anzahl von Nutzungseinheiten hatte (12 oder 16, ich weiss es nicht mehr genau).

Afaik:

Bis =16 Nutzungseinheiten: FTTS

Ab >16 Nutzungseinheiten: FTTH / XGS-PON

 

Wird aktuell so bei uns im Quartier umgesetzt

keep on rockin'
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Editiert
5018
Super User
12 von 13

Du meinst FTTS, oder? FTTB sollte es nicht mehr geben.

Beschreibe Dein Problem klar und eindeutig und Dir kann geholfen werden ... vielleicht
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POGO 1104
Super User
13 von 13

@5018  schrieb:

Du meinst FTTS, oder? FTTB sollte es nicht mehr geben.


Yepp, meinte FTTS, habs oben korrigiert.

 

Die Planung bei uns war Frühling/Sommer erst auch noch auf FTTB vorgesehen, wurde dann aber auf FTTH umgeswitcht - zum Glück

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