Führende Mobile Provider in den USA oder in anderen europäischen Ländern bieten bereits seit Jahren IPv6 in ihren Mobile Netzen an. Swisscom gibt sich gerne als technisch führender Mobile Provider, aber genau in dem Bereich ist Swisscom eher rückständig unterwegs.
Weiss jemand, wie Pläne der Swisscom aussehen?
danke für den Beitrag
IPV6 mobil - wann? | Swisscom Community post @marcus
" ... Ich tippe mal auf 2025, wenn Flughaben BER und Stuttgart 21 eröffnet werden.
Natürlich kannst du per VPN auf dein Netz zugreifen. Du brauchst nur einen DynDNS.
Und NAT hat den Vorteil, dass dein Gerät nicht direkt angefriffen weden kann, bezw. per IP-Scann-and-Hack erreicht wird. Jeder, der einen eigenen Server hat kenn die Roboter... Ich sehe da wenig Bedarf.
Bez. IOT etc. musst du die Industrie fragen. Da viele IoT-Teile in eigenen Netzen laufen.(Momentan noch zu unsicher und bekannte Schwachstellen) macht auch dort die Umstellung noch keinen Sinn.
bzw.: IPv6 Hat auch den Nachteil, dass jedes Gerät einen feste IP (haben kann). Somit bist du immer einfach über die IP identifizier und verfolgbar. Aber irgendwann kommst es sicher. (IPv6 gibt es ja erst seit 1998). Wie die Eröffnung von BER. ... "
Der Flughafen BER ist ja bereits eröffnet worden. 😀
Es gab grosse Sicherheitsbedenken, IPv6 im Mobilfunknetz einzuführen. Da es eine Alternative aus SC Sicht gab, wurde da nichts gemacht bzw. die Prio war niedrig, da es x andere Projekte gab, die wichtiger waren. Ob sich daran in den letzten 2 Jahren etwas geändert hat, weiss ich nicht, aber ich bezweifle es.
@hed hmmm irgendwie ist Deine frage disqualifizierend, ich glaube Du hast noch nicht verstanden was ipv6 ist.
Wie kannst Du nach anwendungsfall fragen?
Kannst Du mir umschreiben wie man ohne ipv6 eine ipv6 destination erreichen kann?
Wäre heute 1980, so könnte ich Dir evtl. noch versuchen beizupflichten, jedoch bei einer solchen fragestellung vermute ich hast Du seit ca 40Jahren nichts mehr mit ip gemacht...
Ausser irgendwelches Heimgebastel und Testserver sind sämtliche produktive, relevante Ziele nach wie vor auch via IPv4 erreichbar und werden es auch noch für viele Jahre sein.
Ich habe seit 30 Jahren täglich mit IP zu tun, aber noch keinen einzigen Fall erlebt, wo jemand IPv6 zwingend benötigt hat, um eine Destination zu erreichen oder einen Internetservice zu verwenden.
Selbstverständlich bin ich auch dafür, dass man mit der Ablösung von IPv4 vorwärts macht, aber einem alten Sprichwort zur Folge leben Totgesagte bekanntlich oft länger.
Mit steigenden Preisen für IPv4 Adressen gibt es immer mehr Hoster, die (günstigere) IPv6-only Server anbieten. Vor allem im asiatischen Raum, aber auch bei uns:
https://www.golem.de/news/hosting-hetzer-bringt-ipv6-only-fuer-root-server-2112-161642.html
Das ist richtig, aber solche Server werden von Kunden gebucht, die diese in einem geschlossenen Ökosystem verwenden. Eine Firma deren Content öffentlich zugänglich sein muss, wird ganz bestimmt keine solche Lösung wählen.
Ich versteh nicht, wenn man im Jahr 2022 noch über die Legitimation von IPv6 diskutieren muss.
😬
@andiroid schrieb:
Ich versteh nicht, wenn man im Jahr 2022 noch über die Legitimation von IPv6 diskutieren muss.
😬
Das Thema IPv6 in der Praxis ist sicher nicht ganz einfach, aber es gibt halt auch einfach grundsätzliche Verweigerer, und zugegebenermassen hat die Swisscom bis jetzt auch hauptsächlich die Strategie verfolgt, solange es nicht absolut notwendig ist, investieren wie da möglichst nur das absolute Minimum.
Wenn ich mein eigenes Netz anschaue, dann sehe ich als „Nicht-IPv6-fähige“ Geräte hauptsächlich Swisscom-eigene Geräte wie TV-Boxen und WLAN-Boxen plus noch einen Canon-Billigdrucker und einige andere IoT-Geräte eher exotischer Art, wogegen alle Google-, Apple- und weitere Geräte von Weltmarktherstellern schon seit vielen Jahren voll IPv6-fähig sind.
Sicher wird IPv4 noch viele Jahre unterstützt werden müssen, und ohne Dual-Stack wird es sehr sicher als Gesamtsystem noch lange nicht funktionieren, aber da wo IPv6 wirklich auch Vorteile bringen kann, fehlt es leider halt immer noch hauptsächlich am Willen zur Umsetzung.
Es geht mir nicht darum, IPv4 zu verteidigen oder IPv4 gegen IPv6 auszuspielen.
Wenn aber jemand nach IPv6 schreit nur weil er mal in der Zeitung darüber gelesen hat, selbst aber nicht sagen kann weshalb er IPv6 möchte, so ist das Thema für die betreffende Person selbst wohl nicht so relevant.
Oder wenn jemand anscheinend ohne IPv6 wichtige Ziele im Internet nicht mehr erreichen resp. bestimmte Services nicht mehr benutzen, aber auf Rückfrage keine konkreten Angaben dazu liefern kann, so sieht das für mich eher nach einer Zwängerei als nach einem echten Bedürfnis aus.
@Werner : Ja, die Grossen wissen schon, dass die Zukunft im Juli 1999 begonnen hat.
@hed : Es gibt da einen wunderbaren Podcast, welcher das Thema in epischer Länge vorstellt. Super Spannend, ich höre ihn mir alle paar Jahre mal an, nur um das Wichtigste präsent zu halten... Da findest du genügend Argumente, weshalb IPv6 V4 nicht nur 1:1 ersetzt, sonderen etliche Features hat, welche in V4 nicht möglich sind. Netzbau wird einfacher, NAT fällt weg, die exakte Trennung von Präfix und Geräteadresse, ...
Wenn die ganze Zeit argumentiert wird, dass 99% der Benützer das nicht brauchen. Insbesondere im Mobilnetz, dann wären wir jetzt noch mit Pferdekutschen und Papierlandkarten unterwegs. Weshalb brauchen wir Einstein, wenn Netwtons Präzision in 99% aller Fälle auf dieser Erde ausreicht? Weil es Möglichkeiten eröffnet, welche mit der alten Technologie / Theorie nicht möglich sind. Weshalb brauchen wir GPS, wenn es doch heute noch die besten Landkarten im unförmigen aber stromsparenden Papierformat gibt? Weil es für die Alarmierung in Notfällen über die Rega App GPS braucht. Die selbe Argumentationskette gilt auch für V6 im mobilen Netz. Weil es Features ermöglicht, welche sonst nicht möglich sind. Der Möglichkeiten gibt es hier ganz viele...
IPv6 bedeutet, dass man die ganzen Netze E2E inklusive Datacenter, usw. umbauen. muss. Ansonsten ist es nur ein Pflaster. Da das aber sehr teuer ist, wird das nicht auf einmal gemacht, sondern immer, wenn etwas erneuert wird, dann wird auch gleichzeitig IPv6 "eingebaut". Wenn man so eine grosse Legacy hat wie Swisscom, dann dauert das halt ein paar Jahre. Und man sieht ja, dass das Stück für Stück auch passiert bzw. der Endkunde sieht es eben gar nicht, weil sehr viel Geld und Arbeit in Komponenten gesteckt wird, die der Endkunde gar nicht kennt.
Mit TV haben wir x Mal das Thema diskutiert. Mehrwert = Null und solange es andere Themen gab, die einen echten Kundennutzen bringen, werden die halt zuerst gemacht. Und im Mobilfunk gab es Alternativen, die viel schneller verfügbar waren und massiv weniger gekostet haben. Aber IPv6 im Mobilfunk wird sicherlich irgendwann auch kommen.
@Werner schrieb:
[...] Das Thema IPv6 in der Praxis ist sicher nicht ganz einfach, aber es gibt halt auch einfach grundsätzliche Verweigerer, und zugegebenermassen hat die Swisscom bis jetzt auch hauptsächlich die Strategie verfolgt, solange es nicht absolut notwendig ist, investieren wie da möglichst nur das absolute Minimum.
[...]
Nun ja, eine zeitlang hat Swisscom da erheblich mehr gemacht als nur das absolute Minimum und hat als erster der grossen Provider im grossen Stil IPv6-fähige Endkundenanschlüsse ausgerollt. Damit hat Swisscom massgeblich dazu beigetragen, dass die Schweiz international ganz vorne mit dabei war in Sachen IPv6-Adoption. Das ist nun leider stark ins Stocken geraten. Wohl nicht zuletzt deswegen, weil es für den Laien (und auch manchen Möchtegernexperten) keinen Grund gibt die Migration voranzutreiben, weil ja vordergründig auch ohne IPv6 alles problemlos funktioniert.
Ich kenne den Podcast seit dessen Veröffentlichung. Und ich sehe die Notwendigkeit und die Vorteile von IPv6 insgesamt für die Welt.
Mühe habe ich nur mit Leuten die am lautesten nach IPv6 schreien und so tun, als ob sie ohne IPv6 nicht mehr leben können, aber kein einziges Beispiel nennen können, weshalb sie explizit IPv6 benötigen oder welchen konkreten, expliziten Vorteil sie ganz persönlich unmittelbar hätten, wenn sie IPv6 hätten.
Dann wird es plötzlich entweder ganz Still oder man verweist auf allgemeine Argumente irgendwo im Netz, von denen der Betroffene aber persönlich explizit keinen unmittelbaren Nutzen hätte.
Und aus dieser Sicht begreife ich Swisscom voll und ganz, dass man hauptsächlich dort investiert, wo es einen direkten expliziten Kundennutzen gibt, den man auch vermarkten kann.
Hmmm @hed irgendwie hast Du aber anscheinend mühe, Deine erwarteten Punkte bei Deiner Fragestellungen, bei anderer Fragestellung zu beantworten.
Den bis dato kamm noch keine Antwort.
Und nein, v6 ist ganz sicher nicht nur "Heimbastel" so wie Du das umschreibst. Anscheinend bist Du mit den aktuellen Zahlen der Prozente der nutzung somit nicht vertraut.....
Gemäss Akamai liegt die Ausbreitung von IPv6 je nach Land zwischen 0% und 51%, der Schnitt weltweit liegt bei 38% und in der Schweiz sind es 40%. Aber das heisst nicht, dass deswegen 40% der Ziele für den Enduser nicht mehr über IPv4 erreichbar sind, weil 40% der IPv4-Adressen durch IPv6 ersetzt wurden. Und genau darum ging es in meiner Antwort #7.
Und dreh mir bitte nicht das Wort im Mund um. Ich habe nicht geschrieben, dass IPv6 nur etwas für Heimbastel sei, sondern Zitat: "Ausser irgendwelches Heimgebastel und Testserver sind sämtliche produktive, relevante Ziele nach wie vor auch via IPv4 erreichbar und werden es auch noch für viele Jahre sein."
Gruäzi @hed , somit möchte ich nun aber die gegenfrage stellen, wie definierst Du relevant?
Ich befürchte Du definierst das mit x % des gesammttraffics...
Jedoch glaube ich, Dir hier, einmal mehr wiedersprechen zu wollen.
"Relevant" ist aus meiner sicht per "Access" anzuschauen.
Im sinne wenn alle meine Flows genommen werden, dann kann aus diesen extrahiert werden, was für mich relevant ist.
Nun wen ich mit Ländern interagiere welche eine höhere rate an ipv6 haben wirds dann hald bald schwierig mit nutzen von v4. Bzw geht dann halt einfach nicht mehr.
Und klar wirst Du nun wieder argumentieren das 90% des verkehrs zu ca 6ASN geht....
Aber das spielt hier keine Rolle. Den genau diese 6ASN haben sicher die möglichkeit irgendwas per anycast zu anouncen, nicht aber ein kleiner neuer, der nun von ripe kein /24 mehr requesten kann (da es keine mehr gibt, bzw die wartezeit dafür bei fast einem Jahr liegt....
Deshalb glaube ich behaupten zu wollen das bei jedem der heutigen entwicklungen v6 einfach bestanteil sein muss.
....
Danke @ChristianEb für dieses klare Statement. Was hat euch denn verhindern lassen es nicht eher zu machen? Die kurze Version reicht mir hier genügend, um Verständnis für die andere Priorisierung aufzubringen. Es ist einfach eine Frage, die ich schon 9 Jahre mit mir trage...
😉🙋🏻♂️