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Die Swisscom brüstet sich andauern das Sie 1 Milliarde pro Jahr in die Infrastruktur investieren, ich frage mich nur wo Sie das tut?
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Es gibt nicht nur das Leitungsanschlussnetz, sondern auch Mobile, Festnetztelefonie, TV, All-IP, Backbones, Rechenzentren, Cloud-Lösungen, neue Dienstleistungen, Security, Mail, Webhosting, Bluewin, uvm.
Gibt es eine Info, ab wann in Thun (Schorenstrasse) mit einer höheren Bandbreite zu rechnen ist? @Anonym Ich habe dir mal meine Adresse per PN geschickt. Danke fürs prüfen!
Direkt im Stadtzentrum scheinen die meisten Gebäude mit Glas erschlossen zu sein aber bei mir (ca. 2km vom Bahnhof entfernt) ist da leider nicht mehr als ~30Mbit/s möglich.
Der Autor ist Stefan Nünlist, Kommunikationschef bei Swisscom. Ist eine Antwort auf einen anderen Artikel in der BaZ. Die anderen Artikel beruhen auch immer auf Aussagen von anderen Marktteilnehmern. Wenn viele Dinge inzwischen sehr verzerrt oder sogar gravierend falsch dargestellt werden, dann muss man halt mal antworten mit Fakten.
Dass sich die Interessen der verschiedenen Teilnehmer am Telekom-Markt nicht decken ist eigentlich selbsterklärend.
Die klassischen Telcos, die Kabelnetzanbieter, die Liegenschaftseigentümer und die Mieter als Konsumenten der Serviceangebote, alle haben sie (sei es aus der Historie heraus oder aus wirtschaftlichem Antrieb) teilweise sich widersprechende Erwartungen an eine Regulierung der Rahmenbedingungen.
Die Gesetzgebung muss die Aufgabe erfüllen, dafür zu schauen, dass das ganze einigermassen fair abläuft, und kein Einzelner die anderen einfach über den Tisch ziehen kann. Im Sinne eines gut schweizerischen Kompromisses ist die Aufgabe vermutlich dann gut erfüllt, wenn die mittlere Unzufriedenheit unter den Beteiligten gleichmässig verteilt ist.
Wenn man jetzt aber mal bewusst auf die Interessen der Kunden schaut (was natürlich sowieso immer alle Anbieter behaupten zu tun, und zwar unabhängig von dem was sie dann konkret tun) dann fällt auf, dass für einen freien und fairen Wettwerb zwischen den Anbietern immer noch viel zu viel Zwangsbündelungen in den Produkten drin ist, und dies von der momentan noch aktuellen Gesetzgebung auch zugelassen wird.
Der Access (der Zugang zur Internet-Dose beim Kunde) ist heute immer noch sehr stark verknüpft mit dem jeweiligen Netzanbieter und den darauf abonnierbaren Produkten und Services für die Kunden, welche meistens überhaupt nur als Zwangskombis erhältlich sind.
Dies führt z.B. für viele nicht „Glasfaser-erschlossene Kunden“, welche nicht in den Grossstädten wohnen, zur Situation, dass das für sie eigentlich „beste“ Angebot, nämlich Internet über das schnelle Kabelnetz, TV als komfortables IP-TV-Angebot und Festnetztelefon bei einem frei wählbaren Anbieter, gar nicht erhältlich ist.
Diese für viele Kunden unbefriedigende Situation hat leider für die beiden Grossanbieter nur Vorteile. Die Zwangsbündelung erlaubt nämlich
Die Benachteiligten dieses tendenziellen Duopols im Schweizer Breitbandmarkt sind eigentlich im wesentlichen die Kunden und die kleineren Dritt- und OTT-Serviceanbieter.
Das spannende an dieser laufenden Gesetzesrevision, ist es meines Erachtens, ob da verstärkte Massnahmen für den frei verfügbaren Netzzugang auf der vielzitierten „letzten Meile“, Verbote für umfassende Zwangsbündelungen der Anbieter, und allgemein bessere Rahmenbedingungen für frei verfügbare „OTT-Angebote“ hinzukommen, oder ob das ganze durch das intensive Lobbying der Telcos nochmals erneut in der „relativ harmonischen“ Selbstzufriedenheit des aktuellen Duopols schlafen gelegt werden kann.
Grundsätzlich hat es das Parlament in der Hand den weiteren Weg zu bestimmen. Es könnte die Interessen der Kunden und die volkswirtschaftliche Effizienz auch mal ein wenig stärker gewichten als die individuellen Unternehmensinteressen der grossen Telcos...
Wir können gespannt sein und wir werden sehen...
Werden vectorisierte PUS auch umgerüstet auf G. Fast oder Supervectoring?
Oder werden die dann mal ersetzt gegen FTTS?
Gruss Thommy
@Werner: Ich dachte das mit dem Unbundling hätten sie bereits rausgekippt, genau gleich wie die Netzneutralität?
Was der Swisscom Mensch da parodiert kann er ja selber nicht glauben. Auch wenn CityCable in Lausanne andere Anbieter auf ihr Netz lassen würde (was Kabelbetreiber eigentlich nie tun - der Fall EBL im Baselland ist die absolute Ausnahme, nicht die Regel), da geht es dann nur um Internet. Da UPC genauso wie Swisscom in der Bundlewahn Phase ist, würde das überhaupt nicht passen denn woher kriegt man die Bandbreite um alle TV Kanäle parallel zu übertragen?
Und was soll Sunrise ihren Aktionären sagen - sorry, wir haben zuviel bezahlt? Jedes Prozent Rabatt auf die BBCS Preise ist doch ein Erfolg. Als Sunrise sich 2012 wegen eines auf Swisscom zugeschnittenen Lizenzaktionsverfahren (ein Schelm wer sich böses dabei denkt dass der Lizenzgebehr auch Mehrheitsaktionär beim grossen Gewinner der Aktion ist) 100Mio zuviel bezahlt hat, hiess es auch nicht, wir haben zuviel bezahlt - aber sprich mal mit den Leuten welche den Betrag dann mittels Massenentlassung wieder einsparen mussten - dann weisst du was Sache ist.
Oder was sollen die sonst erwähnten Anbieter denn machen als sich bei Swisscom einzukaufen? Eigenes Netz bauen? Ist heute wirklich noch jemand so naiv und glaubt das rechne sich für einen Privatanbieter der seinen Investoren Rendite liefern muss? Schaut mal wer in den letzten Jahren Netze gebaut hat: nur EWs, mit dem Staat im Rücken. Selbst die bestehenden Netze wurden nicht im Wettbewerb gebaut - für TV war das Kabel die einzige Lösung, und für Telefonie gabs sogar ein gesetzliches Monopol. Es trauen sich mittlerweile nicht mal mehr zusätzliche Mobilfunkanbieter in die Schweiz - weil es sich ganz einfach nicht lohnt ein zusätzliches Netz zu bauen. Da die Kabler einem nicht aufs Netz lassen, bleibt nur das Swisscom Angebot oder du ziehst dich vom Markt zurück.
Einen halbwegs funktionierenden Markt gibt es in der Schweiz nur dort wo ein FTTH Netz im OpenAccess Verfahren erstellt wurde. Alle anderen haben wenn es gut kommt 2 Anbieter - nämlich diejenigen denen das Netz gehört, also Swisscom und allenfalls noch der Kabler falls es denn an deinem Wohnort einen gibt und dein Haus auch angeschlossen ist. Die BBCS Angebote bringen nur wenig Wettbewerb - das sieht man auch an den Marktanteilszahlen bei DSL Angeboten (Sunrise hat so um die 10% wenn ich es recht im Kopf habe, der Rest ist Swisscom und ein paar zerquetschte Kleine die den Braten nicht feiss machen).
Last but not least kann aufgrund der Netztopologie heute gar kein anderer Anbieter mehr investieren - früher war es noch möglich die Leitung von Zentrale zum Kunden zu mieten. Mit DSL ist das heute nicht mehr praktikabel weil die meisten Kupferleitungen gar nicht mehr in der Telefonzentrale enden, sondern schon im Haus (FTTB), an der Strasse (mCAN bei FTTS), oder im Quartier (PUS - FTTC). Damit verbleibt nur das Reselling.
Interessanter Bericht auf bakom.admin.ch zum Breitbandausbau in der Schweiz:
"WIK-Consult Bericht
Studie für das Bundesamt für Kommunikation
@Anonym die Swisscom baut absichtlich Kupfer mehr aus.
1. Muss keinen neuen Zugang zum Haus und im Haus erschliessen und muss sich nicht mit dem Hauseigentümer herumschlagen. (Riesige Kostenersparnis). Ausserdem nutzen nur 10% der Kunden einen Glasfaseranschluss die einen zur Verfügung hätten. Solange sich Kuperkabel mit Speed ausreizen lassen, wird zwangsmässig nicht mehr FTTH ausgebaut.
2. Werden die DSLAM's/CAN's immer näher zum Kunden gebaut, so dass sich für Drittanbieter nicht mehr lohnt eigene Netze zu bauen. So wird verhindert exclusive oder Innovative Produkte für Kunden enstehen können.
3. Zwang der Drittanbieter: Sie müssen den Wholesale der Swisscom nutzen um Ihre Produkte dem Kunden anbieten zu können. (3. Anbieter ist abhängig von der Infratrukur ((Ausbau) der Swisscom)).
Interessanter Bericht, vermutlich aber ohne Einfluss auf die laufende Revision im Parlament.
Die staatliche Regulierung würde eigentlich gut daran tun den stockenden FTTH-Ausbau mit freiem Netzzugang für alle Wettbewerber zu präferieren.
Am Nachhaltigsten für die Kunden und auch mit dem meisten Potenzial für die Zukunft wäre sicher FTTH in allen dicht besiedelten Gebieten.
Leider wird sich aber im Parlament vermutlich wie immer das Lobbying des Duopols von Swisscom und den grossen Kabelnetzanbietern durchsetzen und es bleibt alles wie bereits gewohnt bei einem suboptimalen aber die Interessen der grossen Anbieter schützenden Flickwerk.
Vermutlich kann man den gordischen Lobbyingknoten der auch bei Basisinfrastrukturen gewinnoptimierenden Anbieterinteressen nur durchschlagen wenn man eines Tages Breitbandanbindung analog der Strom- und Wasserversorgung gesetzlich als echten Service Public definiert.
"dicht besiedelt" kannst du grad mal streichen. "90% der Wohnungen in allen Gemeinden" passt besser, sonst wird über die Definition "dicht besiedelt" gestritten
Im grossen Kanton fährt der Zug in eine andere Richtung:
Landkreise wollen Glasfaser-Breitbandausbau konsequent bis ins Haus
Breitbandausbau: Glasfaser statt Kupfer
@Anonym in Deutschland haben Sie es schon gemerkt, dass Kupfer nicht das Allheilmittel ist. Wie vor mehrern Jahren die Telekom propagiert hat. (inkl. Regulierungsferien)
Ich finde es einfach Schade das man als Kunde nicht sagen kann ich hätte gerne einen FTTH und übernehme die Kosten selber. Wenn ich da die einzelnen Kosten pro Kunde in diesem Bericht anschaue, dann würd ich das sehr gerne selber übernehmen, aber man hat ja nicht die Möglichkeit.
Als Kunde ist man einfach auf die Swisscom oder UPC/Quickline angewiesen und diese tun überall nur das allerwenigste und brüsten sich dann wie viel Sie in den Ausbau investieren und was Sie nicht alles machen, ich als sehr interessierter Kunde merke davon nicht viel, bis vor einigen Jahren wurden die Geschwindigkeiten jährlich verdoppelt aber weder Swisscom noch UPC haben in den letzten 3 Jahren in diesem Bereich mehr was gemacht ausser einer minimalen Steigerung und das meist bei den kleinsten Abo´s nicht bei den Top-Kunden, aber von neuen Technologien usw. reden Sie bei jeder Gelegenheit . Das unsereins sicher in der Minderheit ist, dürfte jedem klar sein, trotzdem erwarte ich etwas mehr flexibilität der Provider. Immerhin ist ein Ausbau von FTTH ein Projekt über sicher 30-50 Jahre, wie das schon bei Kupfer der Fall war. Je nach Entwicklung noch viel länger. Daher verstehe ich dieses rumreiten auf den Kosten nicht. 2-3x ausbauen bis man bei FTTH ist, kostet bestimmt mehr als es jetzt in einem Rutsch zu machen. Hätte man seit 2008 jährlich 2-3 grosse Städte gemacht wären heute deutlich mehr angeschlossen aber nein nach den Top 5 Städten war Schluss und man muss sich begnügen mit FTTS usw. Zahlen muss man aber selbstverständlich gleichviel wie der Kunde in Zürich mit 1Gbit in beide Richtungen. Sowas nennt sich dann faire Preisgestaltung. Aber klar solange es alle so machen wird sich da nichts ändern.
Würde mal einer über den Schatten springen und was für die Top-User machen, könnte dieser sicher viele Kunden gewinnen, vor allem da unsereins gerne auch etwas mehr bezahlt, sofern die Leistung stimmt. Aber das scheint niemanden zu interessieren.
So einfach wie Du das siehst ist es nicht und da sind nicht allein die Provider ausschlaggebend !
http://www.glasfasernetz-schweiz.ch/Aktuelles/News/Ausbaudynamik-gefahrdet.aspx