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WLAN geht nicht, wenn TV läuft

fsto
Level 1
1 von 20

Wir haben ein Abo M mit 100 Mb Dounload.
Wenn am einem TV 1 Hd Sender läuft, kann auf das internet via WLAN eigentlich nicht mehr zugegriffen werden. Mail geht ab und zu noch schlecht und recht.
Ist das normal?

Editiert
19 Kommentare 19
POGO 1104
Super User
2 von 20

@fsto  schrieb:

Wir haben ein Abo M mit 100 Mb Dounload......

 


Wenn du dieses Abo hast, heisst das noch lange nicht, dass du diesen Speed auch bekommst....

Es hängt davon ab, wie weit eurer Anschluss von der Zentrale entfernt ist.

 

Was gibt der Checker von Swisscom für einen SPeed aus? Bitte mit eurer Festnetznummer prüfen

www.swisscom.ch/checker

keep on rockin'
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Anonym
3 von 20

Hast du einen Switch im Netzwerk, wenn ja kann der IGMP-Snooping?

Master
Level 6
4 von 20

@fsto  schrieb:

Wir haben ein Abo M mit 100 Mb Dounload.
Wenn am einem TV 1 Hd Sender läuft, kann auf das internet via WLAN eigentlich nicht mehr zugegriffen werden. Mail geht ab und zu noch schlecht und recht.
Ist das normal?


nein das ist ganz bestimmmt nicht normal.

 

  • Ruf den Checker auf und prüfe die mögliche Geschwindikeit für deine Adresse.

Checker

 

  • Mach einmal einen Speedtest und schau dir die Werte bis zum Roter .

Den kannst du über das Menue des Routers machen odder auch einen externen neutralen Speedtest.

Speedtest.

 

Gib uns einmal diese Werte dann hier dann können wir eher was dazu sagen.

 

PS:

Um Mails abzurufen oder normal auf Seiten zu surfen reichen auch 10MB, lediglich Anhänge von den Mails runterzuladen oder Downloads von Web Siten wären entsprechend langsamer.

Soweit mir bekannt ist sollte die Bandbreite die für das TV gebraucht werden nicht von der gemieteten Bandbreite abgezogen werden.

 

Master of Desaster
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user109
Super User
5 von 20

@fsto wie hast Du denn die TV-Box verbunden ? Per WLAN ?

Knowledge: Netzwerk Allgemein | Telekomunikation | Betriebssysteme| sonstiges
# Wenn ich geholfen habe, könnt ihr mir danken in dem ihr auf den Like klickt #
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SkyBeam
Level 4
6 von 20

@fsto  schrieb:

Wir haben ein Abo M mit 100 Mb Dounload.
Wenn am einem TV 1 Hd Sender läuft, kann auf das internet via WLAN eigentlich nicht mehr zugegriffen werden. Mail geht ab und zu noch schlecht und recht.
Ist das normal?


Das liegt mit fast 100% Sicherheit daran, dass du WLAN über einen separaten Access-Point bzw. Router mit dazwischen geschaltetem (untauglichen) Switch ohne IGMP-Snooping verbunden hast. Der Switch wandelt Multicast-Pakete in Broadcast-Pakete um und der Access-Point verteilt die dann munter im WLAN was dieses vollständig überlastet.

 

Achte darauf, dass die Swisscom-TV Box immer direkt per Kabel am Swisscom Router angeschlossen ist (oder alternativ über ein Wireless oder Powerline Verbindungs-Kit von Swisscom).

Häufig ist auch die Fehlkonfiguration per Kabel vom Router im Büro einen WLAN-Router im Wohnzimmermöbel mit Swisscom-TV zu verbinden und an diesem WLAN-Router (meist mit 4-Port Switch eingebaut) dann die TV-Box anzuschliessen was genau das beschriebene Problem verursacht.

 

Die Lösung ist immer die TV-Box direkt am Swisscom-Router anzuschliessen. Wer das nicht kann sollte alle Switches zwischen dem Swisscom-Router und der TV-Box durch Switches mit IGMP-Snooping ersetzen (z.B. Netgear GS105E, GS108E).

 

Man kann das Problem übrigens sogar optisch an den meisten Switches/WLAN-Routern erekennen. Sobald die TV-Box läuft beginnen alle LAN-LEDs wild zu blinken (Datenübertragung auf allen Ports). Korrekt sollte der Switch einen Multicast-Stream aber nur an die Ports weiterleiten an denen die TV-Box hängt welche den Stream abonniert haben. Blinen also alle Ports wie ein Weihnachtsbaum, dann ist der Switch nicht IGMP-tauglich und sollte ersetzt oder aus der Verbindung zwischen Swisscom-Router und TV-Box entfernt werden.

 

Bei einem korrekt funktionierendem Switch wie dem GS108E kann man also z.B. den Uplink zum Swisscom-Router an Port 1 anschliessen und die TV-Box an Port 8 sowie andere Geräte wie TV, Blu-Ray Player, NAS etc. an weiteren Ports. Schaltet man die TV-Box an Port 8 an so sieht man Port 1 und 8 blinken, aber nicht die restlichen Ports da diese die Daten nicht gesendet bekommen.

 

 

Auch wenn gar kein Switch vorhanden ist und die TV-Box z.B. an einem eingebauten 4-Port Switch an einem WLAN-Router hängt, dann kann das hinzufügen eines Switches helfen. Einfach einen GS108E hinzufügen, Uplink-Port am Switch zum Swisscom Router, TV-Box direkt am Switch anschliessen und bei Bedarf den WLAN-Router an einem weiteren Switch-Port anschliessen.

Zu vermeiden ist also nur der Anschluss der TV-Box am Switch des WLAN-Routers. Die ganze Kette zwischen TV-Box und Swisscom Router muss über IGMP-taugliche Switches erfolgen.

 

 

Alternativ kannst du bei entsprechendem Abo auch mal testen was passiert wenn du nach dem Start des TV-Programms die laufende Sendung wieder von Anfang an startest (replay). Dann läuft das ganze nämlich über Unicast und verursacht ebenfalls keinen Traffic auf dem WLAN durch "verirrte" Broadcast-Pakete.

Werner
Super User
7 von 20

@SkyBeam

 

Guter Beitrag.

Das Thema Multicast-Fähigkeit ist ja nicht gerade Allgemeingut, führt aber bei der Benutzung von Swisscom TV immer wieder mal zu Problemen.

 

Ergänzen möchte ich einfach noch, dass der Anschluss einer TV-Box an einem zusätzlichen Router innerhalb einer Routerkaskade mit eigenem Subnetz, egal ob über den integrierten Switch oder über WLAN des „Nicht-Swisscom“-Inhouse-Routers ebenfalls gut funktionieren kann.

 

Vorbedingung ist einfach, dass immer alle Komponenten der ganzen Kette vom Swisscom-Internet-Zugang bis zur TV-Box immer voll Multicast-fähig und auch richtig konfiguriert sein müssen. Am einfachsten ist das natürlich mit einem Direktanschluss der TV Box an den Swisscom Router.

Muss aber wie bereits gesagt, nicht unbedingt sein, wenn man eine Multicast-fähige „Kette“ mit beliebig vielen Gliedern bildet.

 

Betreibe selbst seit über zwei Jahren eine TV-Box an einem Asus RT-AC68U mit der Firmware Asus Merlin, konfiguriert auf Multicast-Fähigkeit und dass läuft absolut problemlos.

 

 

 

 

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
Jüre
Super User
8 von 20

@Werner @SkyBeam

 

Im Prinzip ja, aber die Alten hier im Forum haben dies sicher schon x mal "irgendwo" be- oder geschrieben.

Die Betonungen eben auf irgendwo 😉

dort irgendwo wird wohl der Hunde begraben sein dass... Aber eben. Die Evolution...

 

Hauptsache das Geld fliesst, die Kunden könne zum grossenteil befriedigt werden... (oder umgekehrt) 😉

#userID63 und Jüre aka Herby 😉
#userID63 und Jüre aka Herby ;-)
SkyBeam
Level 4
9 von 20

@Werner  schrieb:

Ergänzen möchte ich einfach noch, dass der Anschluss einer TV-Box an einem zusätzlichen Router innerhalb einer Routerkaskade mit eigenem Subnetz, egal ob über den integrierten Switch oder über WLAN des „Nicht-Swisscom“-Inhouse-Routers ebenfalls gut funktionieren kann.

 ...

Betreibe selbst seit über zwei Jahren eine TV-Box an einem Asus RT-AC68U mit der Firmware Asus Merlin, konfiguriert auf Multicast-Fähigkeit und dass läuft absolut problemlos.


Danke für die Blumen.

Hmm, ich will dich sicher nicht Korrigieren. Das ist alles richtig. Aber du bist vermutlich nicht Lieschen Müller die einfach Swisscom TV gebucht hat und die ganzen Geräte irgendwie anschliessen will. Wenn man hier noch von Subnetzen, VLAN, VXLAN oder weiteren Möglichkeiten anfängt versteht uns doch hier 99% der Benutzer nicht mehr. Mein Beitrag sollte einfach sein und auch für einen durchschnittlichen Nicht-Techie verständlich sein (TV Box direkt an den Router, basta!). Ich hab' auch schon Konfigurationen mit Broadcast/Multicast-Filter auf dem WLAN Interface in DD-WRT/OpenWRT gemacht. Geht auch weil das LAN stört der Broadcast-Traffic nicht. Aber wer sowas konfigurieren kann dem traue ich auch zu, das er/sie weiss was Multicast ist und gar nicht erst hier oder im Support aufschlägt.

 

Übrigens: Es wird dich vermutlich wenig überraschen aber ich bin sicher 1x monatlich bei jemandem zu Hause der ähnliche Probleme hat. Wenn die mich anrufen und sagen "WLAN langsam" ist meine Erste Frage meistens bereits "Swisscom TV? Eigener WLAN Router?". Und ja, 99% dieser Installationen wurden von Elektrikern installiert die dann ein schönes Patch-Panel gebaut haben und dort einfach den billigsten Zyxel-Router den sie gerade bekommen für Teuer Geld installiert haben. Auf Nachfrage bei den Elektrikern heisst es immer "wusste ich nicht, was ist Multicast?". Das sind halt Experten auf Layer 1 und dann ist schluss. Auch wenn viele sich dann als Smart-Home Experten auch an Netzwerkkonfigurationen versuchen müssen aber leider fehlt es hier einfach an Ausbildung und Sachkenntnis. Von IGMP-tauglichen Switches über mehrere DHCP-Server/Router im gleichen Netz bis hin zu mehrfach hintereinander geschalteten NAT-Routern sieht man leider immer wieder vieles. Die meisten sind dann etwas sauer wenn man dem Kunden erklären muss, dass sie den vom Elektriker gekauften Switch doch besser zurückgeben oder entsorgen sollen. Und ja, wenn ich dann schon aufräume sollen alle Ports IGMP-tauglich sein. Der Kunde versteht das nämlich gar nicht und wenn er einmal beim Staubwischen auf die Idee kommt ein kürzeres Kabel zu nehmen und am Patch-Panel die TV-Box halt zwecks kürzerem Kabel nicht am Swisscom-Router sondern am Switch anschliesst ("oh sieh, das Kabel passt dort auch rein, und scheint auch zu funktionieren, lämpchen leuchtet") führt das wieder zu Frust.

Ich kenne Leute die haben mir gesagt "hey, mein WLAN ist schon ewig sehr langsam, meistens Abends". Die leben dann teilweise Jahre damit und wissen gar nicht, dass dies nicht "normal" ist.

Werner
Super User
10 von 20

@SkyBeam

 

Nichts gegen Lieschen Müller und Du hast selbstverständlich recht: Swisscom TV-Boxen immer direkt am Swisscom Router ist sicher die einfachste Lösung.

 

Wenn man aber eine strukturierte Hausverkabelung hat und der Swisscom dennoch aus Sicherheitsgründen (oder aus Streben nach Provider-Unabhängigkeit) nicht den Zugriff auf das komplette interne Hausnetz gewähren will, hat man entweder einen zusätzlichen eigenen Router oder eine individuelle Firewall. Dann muss man zwangsweise schon ein wenig kreativer sein, denn wer will schon doppelte LAN-Kabel ziehen... also geht es dann meistens entweder Richtung VLAN oder Routerkaskade (denn das reine Swisscom-Modem weigert sich ja Swisscom nach wie vor den Kunden als CPE-Option anzubieten..)

 

Und natürlich: Wenn man das All-in-One-Netzwerk der Swisscom aus eigenem Interesse nicht bei sich auch intern betreiben will, muss man sich dann natürlich auch selbst darum kümmern, und nicht bei der Swisscom jammern gehen, wenn mal hausintern Probleme auftreten sollten...

 

P.S.: Mit dem eigenen internen Netz habe ich übrigens schon jahrelang keine Probleme mehr, was man übrigens von der Internetbox, welche ich (abgesehen für Tests) normalerweise zum reinen Internet-Zugangsrouter „degradiert“ habe, nicht immer sagen kann...

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
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cslu
Level 6
11 von 20

Wenn sich hier gerade schon ein paar Netzwerk-Kenner zum Thema rumtreiben, erlaube ich mir mal eine Frage anzuhängen, die sich mir zwar nicht aus praktischem Anlass aber aus theoretischer Neugierde stellt:

 

Mir ist in den Grundzügen bekannt was Multicast ist, ebenso, was IGMP-Snooping ist. Daher verstehe ich auch, wieso IGMP-Snooping notwendig ist, damit das Netzwerk nicht sinnlos mit Multicast-Paketen überflutet wird.

 

Was mir jedoch nicht klar ist, ist, wieso bei Swisscom-TV überhaupt Multicast zum Einsatz kommt. Also mir ist natürlich schon klar, wieso auf WAN-Ebene Multicast gemacht wird. Aber auf LAN-Ebene? Es ist ja nicht so, als ob im Heimnetz typischerweise zahlreiche Geräte wären, die gleichzeitig den selben TV-Stream anschauen. Wieso also kein Unicast vom Router zur TV-Box und sich die ganzen Scherereien mit inkompatiblen Switches etc. sparen? Oder ist das aus "protokolltechnischen" Gründen nicht möglich, einen Multicast-Stream aus dem WAN fürs LAN in einen Unicast-Stream umzuwandeln?

SkyBeam
Level 4
12 von 20

@cslu  schrieb:
Es ist ja nicht so, als ob im Heimnetz typischerweise zahlreiche Geräte wären, die gleichzeitig den selben TV-Stream anschauen.

Und genau da liegst du falsch. Swisscom TV wurde in einer Zeit eingeführt wo > 100Mbps Anschlüsse eine Rarität waren (und teilweise heute noch sind). Manche Haushalte haben mehrere TV Geräte (und dann auch mehrere TV boxen). Ebenfalls gibt es Leute die in mehreren Räumen Radio hören und dort typischerweise häufig den gleichen Sender eingestellt haben.

 

Mit Unicast müsste man dann für jede Box und jeden Stream eine Bandbreite von 4-8Mbps zur Verfügung haben. Dabei ist auch zu beachten, dass früher die TV Boxen eine eingebaute HDD hatten und lokal aufgezeichnet haben. Cloud-Aufzeichnung kam erst mit TV 2.0.

Wenn jetzt also der Sohn oder die Tochter im Zimmer einen Sender schaut und einen aufnimmt ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass die Eltern im Wohnzimmer den gleichen Sender aufnehmen/schauen. Somit wird Bandbreite gespart die ja durchaus knapp ist.

 

Dass man sich damit diverse Probleme insbesondere mit nicht IGMP-tauglichen Switches und WLAN-Routern eingefangen hat ist die Kehrseite der Medaille. Aus heutiger Sicht würde man möglichrweise besser auf Multicast im LAN verzichten. Man hat auch erst viel später festgestellt, dass der Anteil Unicast-Streams bei TV 2.0 viel höher ist als man angenommen hat. Unicast entsteht immer beim zeitversetzten TV. Es gucken aber einfach viele Leute die Sendung dann von Anfang an.

Witzigerweise war ich schon bei Leuten zu Hause die meinten "Swisscom TV ist etwas mühsam, es kommt kein Bild und man muss immer 'Sendung von Anfang an schauen' wählen damit es funktioniert". Der Grund war schlicht ein weiterer NAT-Router zwischen der TV Bo und dem Swisscom Router und damit fror das Bild dann nach ein paar Sekunden ein im Live/Multicast-Betrieb. Merke: Beim Zappen wird ebenfalls kurz auf Unicast umgestellt bis der IGMP-Stream abonniert ist und dann wird unterbrechungsfrei auf Multicast umgestellt.

 

Also ja, aus heutiger Sicht würde man ggf. auf Multicast verzichten. Man könnte auch einen Multicast-Proxy auf dem Router installieren und den Multicast-Stream über DSL per Unicast an die TV-Boxen im LAN verteilen. Was aber wieder höhere Last auf dem Router verursachen würde wobei eine IB2 vermutlich genügend Power für so etwas hätte.

 

Also im Endeffekt haben die Ingenieure bei Swisscom mit Multicast auf die richtige Technik für den Einsatzzweck gesetzt. Leider wurden sie von der Praxis überholt. Jetzt sitzt man auf einer Multicast-Lösung die nur noch selten Vorteile bringt aber ganz oft zu Problemen wegen fehlendem Verständnis der Kunden bezüglich ihres eigenen Netzwerkes führt.

cslu
Level 6
13 von 20

@SkyBeam

 

Danke für deine Antwort. Ich kann sie allerdings nur teilweise nachvollziehen.

Wie rar die schnellen Internetleitungen waren oder sind sollte für meine Frage ja keine Rolle spielen. Multicast im WAN hatte ich ja explizit nicht in Frage gestellt.

 

Hingegen glaube ich, dass der Fall, bei dem im selben LAN mehrere Leute den selben Stream schauen nicht sonderlich häufig ist. Und selbst wenn, sollte das zur Verfügung stellen der entsprechenden Bandbreite im LAN ja kein relevantes Problem sein.

Oder anders gesagt: Die Nachteile die man sich im LAN mit Multicast einfängt, scheinen mir die Vorteile in den meisten Fällen deutlich zu überwiegen.

 

Der Kernpunkt meiner Frage ist also, wieso man innerhalb des LANs kein Unicast fährt. Aber vielleicht ist je gerade dies (also der Wechsel von Multicast auf Unicast ab dem Router) die Krux?

SkyBeam
Level 4
14 von 20

@cslu  schrieb:

@SkyBeam

Der Kernpunkt meiner Frage ist also, wieso man innerhalb des LANs kein Unicast fährt. Aber vielleicht ist je gerade dies (also der Wechsel von Multicast auf Unicast ab dem Router) die Krux?


Und genau das hatte ich auch erwähnt. Das wäre zumindest unüblich für die gängigen SoHo Router und deren Leistung ist auch arg begrenzt. Das wäre also eine Customization gewesen und hätte vermutlich viel Entwicklungs- und Zeitaufwand bedeutet. Auch für die spätere Wartung und Tests, nicht nur die initiale Implementierung. Ausserdem müsste dann auf dem Router so eine art TV-Server laufen der die Unicast-Streams zur Verfügung stellt was dann auf eine recht proprietäre Lösung hinauslaufen würde die wie gesagt hohe Wartungskosten verursacht und auch von den Kunden nur ungerne akzeptiert wird (ich mag solche Sachen auch nicht).

 

Ich bleibe dabei: Multicast ist die richtige Technik für TV, auch im LAN. Über die Anzahl der Haushalte mit untauglichem Equipment gibt es vermutlich keine genauen Zahlen und man hat dies vielleicht auch etwas unterschätzt. Auch in den Shops ist die Problematik vermutlich nicht genug bekannt bzw. dem Kunden auch schwer vermittelbar.

cslu
Level 6
15 von 20

@SkyBeam

Damit hätten wir zumindest eine Theorie, die in die Richtung dessen geht, was ich mir schon vorgestellt habe.

Wobei mich nach wie vor interessieren würde, wo hier die tatsächlichen technischen Hindernisse liegen. Das Multicast-fähige Equipment (also auch der Router) muss ja m.E. eh schon wissen, welchen "Teil" der Gesamtmenge an Multicast-Streams es gerade  "abonniert" hat und welches "Endgerät" (TV-Box) es kriegen soll. Da könnte man eigentlich meinen,  dass es kein gigantischer Zusatzaufwand ist, ab einem Punkt x (Router) einfach stur einen Unicast-Stream auf die (bekannte) IP der TV-Box zu machen (anstatt im Falle eines zwischengeschalteten Switches bis zu jenem noch zu Multicasten).

Im Grunde passiert dies ja (dank IGPM-Snooping) bereits, wenn die TV-Boxen direkt am Swisscom-Router hängen.

SkyBeam
Level 4
16 von 20

@cslu  schrieb:

@SkyBeam

Im Grunde passiert dies ja (dank IGPM-Snooping) bereits, wenn die TV-Boxen direkt am Swisscom-Router hängen.

Nichtn ur wenn sie am Router hängen. Auch wenn dazwischen noch weitere Geräte sind. IGMP ist ja ein "Abo-System". Wenn eine Abo-Anfrage an einem Port rein kommt wird dieser Stream halt an diesem Port verteilt bis das Abo gekündigt wird oder abläuft.

Dort einfach Unicast draus zu machen geht aber nicht denn so weit ich weiss wüsste der Router die IP der TV-Box selber nicht (der Multicast-Stream geht ja an die spezielle Multicast-IP). Somit müsste man das ganze System anpassen und zwar so, dass sie TV Box kein Multicast-Abo-Request mehr schickt sondern auf einen Server-Service auf dem Router verbindet und explizit nach diesem Stream fragt.

Das wäre dann eben höchst proprietär. Niemand will so etwas pflegen.

 

Ausserdem ist es durchaus eine andere Leistungskategorie ob du dann einen ankommenden Multicast-Stream in einer Server-Anwendung an alle registrierten Clients verteilen musst (inkl. Buffering und Queue-Management) oder ob man einfach den ankommeneen Stream an eine Liste von Ports weiterschicken kann ohne zu prüfen ob diese Pakete dann auch irgendwo ankommen oder verworfen werden. Gut, man könnte dann UDP verwenden um die Pakete an die angeschlossenen TV-Boxen zu verteilen aber wie gesagt müsste man dann diesen Abo-Management Dienst und Paketverteiler selber implementieren. IGMP hingegen wurde genau schon für diesen Zweck spezifiziert und IGMP Proxies existieren schon in reichlich getesteter Form.

 

Man stelle sich nur schon vor Swisscom müsste dann zum Anbieter einer neuen Hardware-Generation von Internet-Gateways und meldet sich dann mit "oh, und übrigens. Wir brauchen da noch einen ganz speziellen Service auf dem Gateway..." das kostet dann immer extra.

 

Und wozu? Nur weil in aller Geiz-ist-geil Menthalität die Hersteller vieler Billig-Switches aus Bequemlichkeit einfach Multicast-Pakete in Broadcast umwandeln (ich weiss nicht ob das sogar irgendwelche Standards verletzt oder ob dieses Verhalten irgendwo in einem RFC akzeptiert wird) nur um den Inhalt der IGMP-Pakete nicht analysieren zu müssen. Dass IGMP-taugliche Switches kein Hexenwerk sind zeigen ja auch einige Hersteller. Die Netgear GS10xE Geräte sind nicht sonderlich teuer und können das. Praktisch alle Semi/Smart-Managed Switches können es natürlich auch. Nur der billige Cut-Forward-Switch vom Grabbeltisch im Shenzhen-Market kann es nicht. Und deswegen soll man auf die Technik komplett verzichten?

 

Ich denke der springende Punkt ist, dass die Multicast-Packages eben nicht an eine Unicast-IP geschickt werden können sondern nur an eine Multicast/Broadcast Adresse die dann von allen empfangenden Geräten verarbeitet oder verworfen werden kann. So ein System auf Unicast umzustellen bedingt die Anpassung der Infrastruktur.

cslu
Level 6
17 von 20

Danke für deine ausführliche Antwort. Deine Einwände kann ich nachvollziehen. Mich würde es (wie gesagt aus rein theoretischem Interesse) noch Wunder nehmen, an welchen Stellen es genau scheitert bzw. was da wirklich passiert.

 

Cisco behauptet beispielsweise in der Dokumentation für die Meraki-APs, dass dort eine "Multicast to Unicast Conversion" mit Hilfe von IGMP stattfindet.

Nun kann man dies natürlich auf drei verschiedene Arten interpretieren:

 

- Es findet gar keine eigentliche Multicast-Unicast Coversion statt sondern Cisco nennt dies nur so, weil man es auf diese Weise anschaulich erklären kann

 

- Wenn IGMP snooping betrieben wird um Multicast nur an diejenigen Empfänger zu leiten, die es benötigen, findet immer eine Multicast-Unicast Conversion statt (also egal ob das jetzt irgend ein Cisco-AP ist oder eine Swisscom InternetBox)

 

- Diese Cisco APs machen irgend etwas anderes als die "typischen" devices, welche IGMP snooping betreiben um Unicast im Zaum zu halten

 

 

 

kaetho
Super User
18 von 20

... spannend fände ich, wenn sich @fsto als Themenstarter noch dazu äussern würde, ob sein Problem nun gelöst ist. Und wenn ja, was er gemacht hat.

Tux0ne
Level 9
19 von 20

Wer hat noch nicht wer will nochmal?

https://www.tuxone.ch/2013/07/swisscom-multicast-im-lan.html

Jeder ist beim Provider den er verdient
Jeder ist beim Provider den er verdient
SkyBeam
Level 4
20 von 20

@cslu  schrieb:Cisco behauptet beispielsweise in der Dokumentation für die Meraki-APs, dass dort eine "Multicast to Unicast Conversion" mit Hilfe von IGMP stattfindet.

Schwer zu sagen was Cisco da genau macht. Grundsätzlich wird bei Multicast ja als Destination-IP eine Multicast-Adresse eingetragen. Ein OS nimmt dann Pakete auf diese Zieladresse an. Ebenso nimmt das System Pakete auf die Unicast-Adresse an.

Grundsätzlich könnte man also Multicast Pakete einfach zu Unicast umschreiben. Diese müssten dann aber natürlich auf jedes Gerät mi IGMP-Abo dupliziert werden. Ausserdem darf das Gerät dann keinerlei IP Filtering machen da die ankommenden Pakete dann eine andere Destination-IP tragen.

Ob das ganze funktioniert hängt vermutlich auch von den Clients ab und ob der Multicast-Stream der erwartet wird auch als Unicast akzeptiert wird.

 

Klingt für mich jedenfalls mehr nach "Bastelstunde" als nach RFC-Konformer Implementierung.

 


- Wenn IGMP snooping betrieben wird um Multicast nur an diejenigen Empfänger zu leiten, die es benötigen, findet immer eine Multicast-Unicast Conversion statt (also egal ob das jetzt irgend ein Cisco-AP ist oder eine Swisscom InternetBox)

 Das hingegen wird nicht stattfinden denn IGMP-Snooping braucht man auch im obigen Multicast-to-Unicast Szenario da man ja als Router/AP/Switch ebenfalls wissen muss welcher Client jetzt welches Multicast-Abo hat. Und nein, es findet keine Conversion statt da der Switch anhand des Abos nur den Port auswählt auf dem die Multicast-Pakete gesendet werden. Nicht aber die Pakete selber verändert. Daher verlassen immer noch Multicast-Pakete mit Multicast Destination-IP den Switch, allerdings einfach nicht auf allen Ports sondern nur an Ports an denen Geräte hängen welche den Stream Aboniert haben.

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