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Internet Speed über Kabel vs. WLAN

Daniel156
Level 2
1 von 10

Hallo zusammen. Ich habe heute mal die Speedtests über Kabel und WLAN ausgeführt. Grund war, dass ich über WLAN einfach eine langsame Verbindung habe, sowohl mit iPhone, iPad als auch mit dem Notebook. Ich habe Glasfaser mit einer 300 Mbit/s Leitung. Den Speedtest mit Kabel an der Internet-Bosx Standard verbunden ist sehr gut, sogar etwas über 300 Mbit/s Up- und Download. Über WLAN ist auch nach der Kanaloptimierung und direkt neben der Internet-Box der Speed so bei rund 40 bis 50 Mbit/s für Up- und Download. Ist das normal? Ich nutze meine Geräte nur über WLAN, daher bringen mit die 300 Mbit/s eigentlich nichts und ich könnte auf eine langsamere Leitung. Oder wird dann das WLAN auch noch langsamer?

HILFREICHSTE ANTWORT1

Akzeptierte Lösungen
whoever
Level 5
3 von 10

Sali Daniel

1. Mit was hast du auf dem iPhone und co gemessen?

2. Bist du dir sicher, dass es sich beim iPhone und co um Mb und nicht um MB handelt?

 

Versuche dieses Vorgehen:

- Trenne die Netze 2.4 GHz und 5 GHz

- Wähle den optimalen Kanal für das 5 GHz Netz

- Verbinde dich mit dem 5 GHz Netz und bleibe in Sichtkontakt mit der Internet-Box

- Führe den Speed-Test mit der Home-App der Swisscom durch

- Was zeigt der Speed-Test dabei an?

9 Kommentare 9
kaetho
Super User
2 von 10

Hi,

nein, das interne WLan wird deswegen nicht langsamer, das sind grundsätzlich 2 Paar verschiedene Schuhe.

 

Thomas

whoever
Level 5
3 von 10

Sali Daniel

1. Mit was hast du auf dem iPhone und co gemessen?

2. Bist du dir sicher, dass es sich beim iPhone und co um Mb und nicht um MB handelt?

 

Versuche dieses Vorgehen:

- Trenne die Netze 2.4 GHz und 5 GHz

- Wähle den optimalen Kanal für das 5 GHz Netz

- Verbinde dich mit dem 5 GHz Netz und bleibe in Sichtkontakt mit der Internet-Box

- Führe den Speed-Test mit der Home-App der Swisscom durch

- Was zeigt der Speed-Test dabei an?

SkyBeam
Level 4
4 von 10

@Daniel156  schrieb:

Über WLAN ist auch nach der Kanaloptimierung und direkt neben der Internet-Box der Speed so bei rund 40 bis 50 Mbit/s für Up- und Download. Ist das normal? Ich nutze meine Geräte nur über WLAN, daher bringen mit die 300 Mbit/s eigentlich nichts und ich könnte auf eine langsamere Leitung. Oder wird dann das WLAN auch noch langsamer?


Also das Grundproblem ist, dass wir heute DSL/Glas Geschwindigkeiten erreichen die über WLAN mit vielen Geräten einfach nicht erreichbar sind. Und das schon mit den kleinen Abos.

 

Viele Kleingeräte können auch keine Datenraten im Bereich mehrere hundert Megabit pro Sekunde verarbeiten. Handies können das mittlerweile recht gut aber andere Geräte wie Internet-Radios, Set-Top Boxen usw. müssen ja auch nur Datenraten unter 10 Mbit/s verarbeiten können.

 

Ausserdem hat WLAN auch eine Evolution durchgemacht. Hast du also noch ein Handy mit 802.11g WLAN Standard (von 802.11a/b mit 11Mbps spricht heute kaum noch jemand so sprechen wir von einer nominellen Datenrate von 54Mbps (ohne Störungen und Frequenzüberlappungen). Das heisst im Idealfall wird ein 802.11g Gerät 54Mbps erreichen. Bei 20MHz Kanal-Bandbreite.

Solche Geräte sind natürlich kaum mehr Zeitgemäss aber immer noch im Einsatz.

Der weitaus grösste Teil der Geräte funkt vermutlich nach dem 802.11n Standard. Sogenannte Draft-N Geräte boten anfangs eine Datenrate bis 300Mbps, in vollem Ausbau auch bis 600Mbps nach 802.11n Standard. Dies funktioniert aber nur wenn 2 Kanäle (40MHz total) benutzt werden. Ausserdem benötigt man für ein MIMO Setup mehrere Antennen (bis zu 4 sind in 802.11n vorgesehen). Gerade günstige Geräte (auch Handies) haben häufig aber nur 1 Antenne. Mit 1 Antenne und 40MHz Kanälen sind hier max. 150Mbps möglich. Siehe auch hier.

 

Das ganze ist natürlich etwas technisch und beworben wird für die Produkte häufig nur 802.11n oder "Draft-N" oder "300/450/600Mbps WiFi" oder ähnliches obwohl das Gerät zwar 802.11n mit 1 Antenne benutzt und trotz des Standards dann max. 150Mbps erreichen kann.

 

Grundsätzlich ähnliches gilt für den aktuellen 802.11ac Standard. Siehe hier.

Hier sind theoretisch mit 1 Antenne bis zu 866Mbit/s möglich. Die Hersteller werben dann aber gerne mit AC5300 oder addieren sogar noch die Bandbreiten von 2.4 und 5GHz um höhere Werbeangaben zu erhalten obwohl die Kanäle in diesen Frequenzbändern nie gebündelt benutzt werden.

 

 

Jetzt mal angenommen du verwendest ein WLAN Gerät mit 1 Antenne nach dem 802.11n Standard. Dann sollten 150Mbps möglich sein. Das gilt aber nur wenn das Frequenzband auch frei ist. Und hier liegt einer der Hauptunterschiede zum Kabel. Im Prinzip ist die Luft das gemeinsam genutzte Übertragungsmedium aller im Empfangsbereich liegenden Stationen. Das heisst also, dass nicht nur deine eigenen Geräte sich die Bandbreite teilen sondern auch die WLANs aller Nachbarn im Empfangsbereich (auf der gleichen Frequenz). Da aber im 2.4GHz Bereich nur 13 20MHz breite Kanäle zur Verfügung stehen und auch noch mehrere davon gebündelt werden müssen (40/80MHz breite Kanäle) ist überlappungsfreie Übertragung heute gerade in städtischen Gebieten kaum mehr machbar.

Dazu kommt noch, dass die für WLAN verfügbaren Frequenzen auch von anderen Geräten "benutzt" werden da es sich eben um ein lizenzfreies Band handelt. Es kommt also häufiger zu störungen als in regulierten Frequenzbändern.

 

 

All das kann durchaus dazu führen, dass dein zum Testen verwendetes Gerät "nur" eine Bandbreite von ca. 50-60Mbps über WLAN schafft. Zumindest die Signalstärke und die Link-Geschwindigkeit kannst du unter Android und auch Windows in den Eigenschaften der WLAN-Verbindung sehen (zumindest bei vielen Geräten).

 

 

Was helfen kann:

  • Ausweichen ins 5GHz Band. Die IB2 unterstützt auch Band-Steering um Geräte gezielt ins 5GHz Band zu verschieben da im 5GHz bereich ein breiteres Frequenzband zur Verfügung steht als die 13 Kanäle im 2.4GHz Bereich. ACHTUNG: Zu beachten ist...
    • Einige Geräte unterstützen gar kein 5GHz Frequenzband (Sowohl WLAN Modul als auch Antenne muss dafür tauglich sein)
    • 5GHz durchdringt Wände schlechter. Daher ist die Reichweite geringer. Je nach Abschirmung (Wände) kann 5GHz im gleichen Raum gut funktionieren aber im Nachbarraum langsamer sein als 2.4GHz. Dafür teilt man sich bei 2.4GHz tendentiell die Bandbreite mit mehr Geräten.
      Noch heftiger wird das in Zukunft mit 60GHz WLAN. Das funktioniert dann nur noch im gleichen Raum und verhält sich dann ähnlich wie Licht. Also ein Access-Point pro Raum.
  • Bei 2.4GHz Basis-Kanal auf Kanal 1, 6 und 11 legen. Wenn die automatische Kanalwahl aktiviert ist machen das die meisten Access-Points/Router selbst. Unglücklich ist es z.B. manuell Kanal 4 zu wählen da die Frequenzen dann überlappen aber die Access-Points sich wegen unterschiedlichen Basisfrequenzen nicht "absprechen" können. Die WLANs stören sich dann gegenseitig noch stärker. Ohne jetzt hier zu stark ins Detail zu gehen.
  • Kauf von Geräten mit MIMO Antennen-Setup. So einfach es klingt aber man sollte entweder billigst-Geräte meiden oder sich bewusst sein, dass diese ggf. schlechte WLAN Leistung aufweisen. Aus Erfahrung arbeiten viele Billig-Laptops bis 600.-- mit einem einfachen ein-Antennen-Setup.
  • Möglichst viele Geräte verkabeln. Verkabelte Geräte sparen "Airtime" ein und entlasten die Funkkanäle. Auch wenn es bequem ist WLAN zu verwenden macht es wenig Sinn den TV oder BluRay Player der gleich neben dem Router steht per WLAN zu verbinden. Ein schlichtes Ethernet-Kabel ist sehr billig. Ausserdem funktioniert es ohne Konfiguration, ohne Passworteingabe und unabhängig von Störungen mit voller Bandbreite. Wie oben erklärt sind die WLAN Angaben meistens nur fürs Marketing gut. In der Praxis sind diese Datenraten nie erreichbar. Dazu kommt die höhere Latenz von WLAN gegenüber einem Kabel (ja, gerade für Gamer interessant - schliesst eure Konsole also besser per Kabel am Router an). Per Kabel erreicht heute jedes Gerät 1000Mbps (GBE) ohne murren und zwar Stabil.

 

Der Punkt mit dem Kabel kann gar nicht oft genug erwähnt werden. Kabel werden immer die bessere Wahl sein. Natürlich sind sie für mobile Geräte häufig keine Option aber für mich wird wohl immer unverständlich bleiben warum eine Streaming-Box die direkt neben dem Router steht über WLAN verbunden wird anstatt ein 30cm Patch-Kabel anzuschliessen welches dedizierte 1Gbps für dieses Geräte liefert.

 

Mobile Geräte wie Handies und Laptops profitieren auch nur eingeschränkt von höheren Bandbreiten. Webseiten laden kaum schneller. Downloads sind unmerklich schneller fertig bzw. grosse Downlaods (Windows Udates/Upgrades) laden sowieso im Hintergrund. Nur wer Server-Dienste wie ein NAS für Backup und Datenablage einsetzt profitiert stark von schneller WLAN Verbindung. Wer ein 100Mbps+ Abo hat profitiert in alle Regel nicht an einem einzelnen Gerät davon sondern erst dann wenn mehrere Geräte gleichzeitig viel Bandbreite benötigen (z.B. Video-Streaming mehrerer Personen im gleichen Haushalt und gleichzeitige Cloud-Synchronisierung und Online-Spiele).

 

Speedtest-Werte dienen heute hauptsächlich als moderne Variante des Schwanzvergleichs. Praxisrelevant sind sie in den seltensten Fällen. Sofern Bandbreiten von > 30Mbps erreicht werden spielt das für die meisten Anwendungsfälle heute kaum mehr eine Rolle. Die genannten 30Mbps sind meine persönliche Erfahrung im Kunden-Umfeld - also quasi ein durchschnittlicher Kunde. Klar gibt es immer einzelne die können nie genug bekommen. Aber selbst "Power-User" werden bei 1Gbps Internet-Anbindung eine Monatlich Durchschnittsauslastung von unter 5% erreichen. Sie sind aber ggf. froh wenn ein Download eines 5GB ISO Images für das neueste MS Office dann in 50 Sekunden erledigt ist. Aber auch für diese wäre es kaum ein Beinbruch wenn sie mit 100Mbps halt 10 Minuten warten müssten. Wer eine 100Mbps Leitung den ganzen Tag auslasten würde, der käme ja auf gut 25TB Daten pro Monat. Eigentlich müsste die Festplattenindustrie da ihren Spass dran haben. Und wer meint Streaming wäre der Grund... ein Full-HD Stream mit 4-8Mbps oder ein 4k Stream mit 16-20Mbps lässt auch bei einer 30Mbps Leitung noch genügend reserven für Internet-Browsing, E-Mail und weiteres.

 

 

PS. Und nein, dein WLAN wird mit dem kleineren Abo nicht langsamer. Wenn du nur Mobilgeräte benutzt die sowieso keine höheren Datenraten erreichen an deinem Setup (siehe oben), dann kannst du deine Internet-Bandbreite auch herunterschrauben bis diese zum Flasschenhals wird. In deinem Fall scheint das 50Mbps zu sein und du könntest Internet S verwenden. Beachte dabei aber, dass zukünfgtige Geräte (neues Handy?) dann ggf. auch 150 oder 300Mbps im WLAN erreichen könnten und diese dann ggf. von schnellerem Internet profitieren würden. In der Praxis ghe ich aber nicht davon aus, dass du beim surfen im Internet (Webseiten) einen Unterschied zwischen 50 und 100Mbps überhaupt bemerken wirst. Wichtiger wäre da schon die Latenz im WLAN.

Master
Level 6
5 von 10

@Daniel156

Hast du auf deinem Handy das Swisscom Home ap ?

 

wenn nein, lade es doch mal runter.

Wenn ja, starte einmal den Speedtest auf dieser App.

Nicht, dass der genauer wäre, aber er hat einen Vorteil der dir zu deiner Fragestelung helfen kann. Er macht 2 Speedtest. Einmal vom Provider zum Router und einmal vom Router zum Handy.

 

Damit kannst du nun verschiedene Szenarien im WLAN Bereich testen wie Standortwechsel, Frequentwechsel, bandwechsel usw.

Master of Desaster
Master of Desaster
WalterB
Super User
6 von 10

@Daniel156

 

So sieht der Speedtest bei mir aus mit dem M ABo, aber nur 100/20 Mbit/s .

Das WLAN funktioniert über die neuen WLAN-Boxen in Verbindung mit der Internet-Box 2.

Intern erreiche ich 300 Mbit/s über die WLAN-Box zur Internet-Box, siehe Speedtest beim Bild unten.

Gemessen mit einem iPhone SE.

 

 

Speedtest-WLAN.jpg

Alles was mit Elektrotechnik zu tun hat.
IT: Windows, macOS und Linux.
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Werner
Super User
7 von 10

@SkyBeam

 

Toller Post und sehr schön praxisrelevant.

 

War schon in einem Haushalt, der ultrastolz auf den neuen GBit-FTTH-Anschluss mit dem Internet L  Abo war.

Das einzige Gerät am LAN war die TV-Box.

 

Den Provider wird das natürlich nicht stören und dem Kunden hat es trotz fehlendem Nutzen ein Glücksgefühl vermittelt...

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
Ale3
Level 1
8 von 10

Danke vielmals für den sehr hilfreiche Tipp.  Mein WiFi funktioniert jetzt - dank der Informationen auf dem emfohlenen App - auch im Wohnzimmer bestens. 

Master
Level 6
9 von 10

@Ale3  schrieb:

Danke vielmals für den sehr hilfreiche Tipp.  Mein WiFi funktioniert jetzt - dank der Informationen auf dem emfohlenen App - auch im Wohnzimmer bestens. 


Super :thumbs_up:

Die App ist auch sonst ganz praktisch um für den eigenen Anschluss. Du kannst Sie auch gleich auf dem Handy lassen oder aber löschen und einfach den namen merken falls es wieder mal Probleme gibt 😉

Master of Desaster
Master of Desaster
hed
Level 7
Level 7
10 von 10

@Daniel156

Aus meiner Sicht ist WLAN nur ein notwendiges Uebel für Kleingeräte ohne Ethernet-Schnittstelle.

 

Alle andern Geräte gehören an ein Gigabit Ethernet-LAN. Denn nur so erreicht man dauerhaft hochperformante, problemlose, stabile und fehlerfreie Verbindungen.

 

 

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