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Glasfaserausbau - Wie muss man sich das vorstellen? Wo liegen die Probleme?

mihuba
Level 1
1 von 13

Hallo liebe Community

 

In unserem Dorf baut die Swisscom mit "Glasfaser" aus. Nach dem ich mehrere Diskussionen in diesem Forum gelesen habe, wurde mir klar, dass das wohl überall so geht mit der so genannten "Glasfaser": die Geschwindigkeiten, insbesondere der Upload werden nicht deutlich höher.

 

Ich habe diesbezüglich ein paar Fragen, die ich mit euch diskutieren möchte. Mein bisheriges Wissen ist nur aus dem Internet angelesen, wenn ich also im Folgenden falsche/ungenaue Aussagen mache, bitte korrigieren! :smile_sweat::winking:

 

Kann man irgendwie einsehen oder erfahren, bis wo die Glasfaser gezogen wird, bzw. welche Abschnitte mit Kupfer o.ä. erschlossen werden? :think:

 

Ich stelle die Frage deshalb, da wir vor etwa 1.5 Jahren mit dem lokalen Anbieter der Region Wil (Thurcom) Probleme hatten, worauf deren Techniker innert 10Min ein neues Coax-Kabel vom Strassenverteiler ins Haus gezogen haben. Aus der Sicht eines Nicht-Fachmanns stellt sich da die Frage, weshalb werden die Rohre dieser Kabel nicht für die Glasfaserkabel genutzt? Sind die Verteilerkästen in den Quartieren für die Spleisskassetten zu klein? Oder jene der Quartierverteiler? Oder sind die Rohre z.T. zu eng gebogen als dass man eine Glasfaser einziehen könnte?

 

Ich möchte einfach verstehen, ob es ernsthafte technische Gründe gibt, die gegen einen kompletten Glasfaserausbau sprechen. (z.B. Umrüstung der Quartier-/Strassenverteiler von Coax auf Glas). Oder anders gesagt, was sind die Kosten für einen Glasfaser-Ausbau vom Strassenverteiler (ca. 150m Rohrleitung weit weg). Hat man als Hauseigentümer das Recht, zu verlangen, dass das Kupferkabel vom Verteiler zum Haus durch ein Glasfaserkabel ausgetauscht wird, auf Kosten des Hauseigentümers? In der Stadt werden solche Ausbaumassnahmen ja sofort gemacht, wenn es der Hauseigentümer sich wünscht, wo ist das Problem in einem Dorf? 

 

Bei unseren nördlichen Nachbarn dokumentiert die Telekom ja ausführlich auf YouTube, wie neue Leitungen verlegt werden, die nutzen da oft bereits bestehende Rohre in denen vorher Coax-Kabel verliefen, wenn ich das richtig verstanden habe. Haben wir in der Schweiz andere Standards oder ist diese Methode für die Swisscom nicht lukrativ?

 

Gruss, Michael

12 Kommentare 12
user109
Super User
2 von 13

@mihuba  schrieb:

Hallo liebe Community

 

In unserem Dorf baut die Swisscom mit "Glasfaser" aus. Nach dem ich mehrere Diskussionen in diesem Forum gelesen habe, wurde mir klar, dass das wohl überall so geht mit der so genannten "Glasfaser": die Geschwindigkeiten, insbesondere der Upload werden nicht deutlich höher.

 

Ich habe diesbezüglich ein paar Fragen, die ich mit euch diskutieren möchte. Mein bisheriges Wissen ist nur aus dem Internet angelesen, wenn ich also im Folgenden falsche/ungenaue Aussagen mache, bitte korrigieren! :smile_sweat::winking:

 

Kann man irgendwie einsehen oder erfahren, bis wo die Glasfaser gezogen wird, bzw. welche Abschnitte mit Kupfer o.ä. erschlossen werden? :think:

 Leider nein ist ein Betriesgeheimsnis des jeweilgen Anbieters. Nur im Kunden Center wird der Ausbau angekündigt.

Ich stelle die Frage deshalb, da wir vor etwa 1.5 Jahren mit dem lokalen Anbieter der Region Wil (Thurcom) Probleme hatten, worauf deren Techniker innert 10Min ein neues Coax-Kabel vom Strassenverteiler ins Haus gezogen haben. Aus der Sicht eines Nicht-Fachmanns stellt sich da die Frage, weshalb werden die Rohre dieser Kabel nicht für die Glasfaserkabel genutzt? Sind die Verteilerkästen in den Quartieren für die Spleisskassetten zu klein? Oder jene der Quartierverteiler? Oder sind die Rohre z.T. zu eng gebogen als dass man eine Glasfaser einziehen könnte?

Es ist eine Politische Frage, die meisten Gebiete sind zwischen den Cabelanbietern und Telekommunikations unternehmen aufgeteilt.

 

Ich möchte einfach verstehen, ob es ernsthafte technische Gründe gibt, die gegen einen kompletten Glasfaserausbau sprechen. (z.B. Umrüstung der Quartier-/Strassenverteiler von Coax auf Glas). Oder anders gesagt, was sind die Kosten für einen Glasfaser-Ausbau vom Strassenverteiler (ca. 150m Rohrleitung weit weg). Hat man als Hauseigentümer das Recht, zu verlangen, dass das Kupferkabel vom Verteiler zum Haus durch ein Glasfaserkabel ausgetauscht wird, auf Kosten des Hauseigentümers? In der Stadt werden solche Ausbaumassnahmen ja sofort gemacht, wenn es der Hauseigentümer sich wünscht, wo ist das Problem in einem Dorf? 

Der ISP bestimmt den Ausbau nicht der Kunde. Aufgrund von Einsprachen der Gemeinde, Wegerechte Eigentümer,

kann auch sich ein Ausbau verzögern oder total scheitern.

Swisscom baut aus auf wunsch bei > 40 Wohnungseinheiten Glasfaser aus.

 

Bei unseren nördlichen Nachbarn dokumentiert die Telekom ja ausführlich auf YouTube, wie neue Leitungen verlegt werden, die nutzen da oft bereits bestehende Rohre in denen vorher Coax-Kabel verliefen, wenn ich das richtig verstanden habe. Haben wir in der Schweiz andere Standards oder ist diese Methode für die Swisscom nicht lukrativ?

 

Hier Schweiz !!! Hier Ticken die Uhren anders.

 

Gruss, Michael


 @mihuba

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cslu
Level 6
3 von 13

Nun die Coax-Kabel kommen ja typischerweise von einem Kabel-TV-Anbieter, während Glasfaser (ins Haus) typischweise von der Konkurrenz dieses Kabel-TV-Anbieters verlegt wird.

Wieso also die Coax-Kabel nicht durch Glasfaser ersetzt werden, sollte dadurch ziemlich deutlich werden.

 

Und der Coax-Anbieter selber sieht idR keine Notwendigkeit bereits Glas ins Haus zu legen, weil seine Coax-Kabel im Gegensatz zu den dünnen Swisscom-Kupferkäbelchen noch eine Weile hinhalten werden. Stichwort: 10 GBit/s mit DOCSIS 3.1. auf Coax. Die Coax-Anbieter begnügen sich daher verständlicherweise zur Zeit damit, Glas bis in ihre Verteiler an der Strasse zu ziehen.

POGO 1104
Super User
4 von 13

Die Installation der letzten 50-100m bis in die Wohnung sind die teuersten und verhandlungstechnisch (Eigentümer usw.) die aufwendigsten...

Drum lässt man dort derzeit gerne das Kupfer und baut Glas nur bis in die Strassenverteiler....

keep on rockin'
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Werner
Super User
5 von 13

@POGO 1104  schrieb:

Die Installation der letzten 50-100m bis in die Wohnung sind die teuersten und verhandlungstechnisch (Eigentümer usw.) die aufwendigsten...

Drum lässt man dort derzeit gerne das Kupfer und baut Glas nur bis in die Strassenverteiler....


Das tönt so, als ob kein Eigentümer FTTH möchte.

Sicher gibt es Eigentümer, die inhouse nichts ändern möchten, aber jeder der „Glas“ bis ins Haus möchte, stösst bei FTTS/FTTB-Projekten der Swisscom normalerweise auf unüberwindliche Hindernisse, denn Swisscom möchte unbedingt ihre mCAN‘s platzieren, und dies gilt nicht nur bei bestehenden Kupferinstallationen, sondern auch bei Neubauten.

Selbstdeklaration: Emanzipierter Kunde und Hobby-Nerd ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten zur Swisscom
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Maxtech
Level 1
6 von 13

Bei uns war es so das der Verwalter eine Anfrage machte, ob wir Glasfaser wünschen.

Es hiess das es nur Vorteile gibt und Kosten von Fr. 100.-- im Jahr für den mCan.

 

Es sind aber Stromkosten von Fr. 250.-- die der Zusatzkasten benötigt.

Ebenso funktionieren ältere Modems wie die Fritzbox nicht mehr.

 

Viele fragten mich wann der Anschluss schneller wird, obwohl bereits umgestellt wurde.

Beim nachschauen stellte sich heraus das zu alte Rechner verwendet wurden mit 32 bit und Vista. Klar das die Werbefilmchen die alten Kisten überfordern und nicht der 50 Mbit Anschluss überfordert war.

Keiner der Miteigentümer wusste auswendig welches Abo er hat, bzw. Geschwindigkeit.

 

Unser Verwalter der auch für andere Liegenschaften zuständig ist, wird wohl kaum mehr so schnell einen Vertrag unterzeichnen, zumal nach Reglement eine Abstimmung nötig gewesen wäre.

Anonym
7 von 13

@Maxtech

Wie darf ich das verstehen, der Eigentümer der Liegenschaft darf zusätzlich für FTTB bezahlen und erst noch ein Teil der Betriebskosten übernehmen?

So einen Vertrag würde ich ehrlich gesagt auch nicht unterzeichnen. 

kaetho
Super User
8 von 13

FTTB = "Glasfaseranschluss geht in den Keller, und von da an mit Kupfer in die einzelnen Wohnungen", das verstehe ich doch richtig, oder?

Bei 250.-/Jahr Stromkosten würde dieser Kasten ja etwa soviel Strom brauchen, wie wenn ich drei 50W Glühbirnen dauerhaft brennen lassen würde. Ist das wirklich so? Das wäre doch ganz schön heftig.

Dass die Stromkosten hier nicht mehr durch Swisscom übernommen werden, sondern auf den Hauseigentümer übertragen werden, ist doch normal. Normalerweise werden die Zusatzkosten (Strom und Infrastruktur) dann über die Nebenkosten abgerechnet, was dann in einem 8-Parteien Wohnblock noch ca. 1 Stange Bier/Monat ausmacht.

 

Thomas

Maxtech
Level 1
9 von 13

Die Installation ist gratis und wird durch die Swisscom übernommen.

Verbrauch des mCAN ist 127 W gemäss Datenblatt. Das wird je nach Verteilschlüssel zu gleichen Teilen oder Wertquoten verteilt.

Anonym
10 von 13

@POGO 1104  schrieb:

Die Installation der letzten 50-100m bis in die Wohnung sind die teuersten und verhandlungstechnisch (Eigentümer usw.) die aufwendigsten...

Drum lässt man dort derzeit gerne das Kupfer und baut Glas nur bis in die Strassenverteiler....


Der Speed mag mit g.Fast für viele zwar schnell genug sein, aber spätestens wenn man zu Init7, Salt oder einem anderen Faseranbieter wechseln will, wird man merken, warum die SC kein FTTH mehr baut.

user109
Super User
11 von 13

@Anonym das stimmt aber nicht ganz Fiber 7 bietet auch das an https://www.init7.net/de/internet/no-fiber7/

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millernet
Level 3
12 von 13

@Anonym  schrieb:

@POGO 1104  schrieb:

Die Installation der letzten 50-100m bis in die Wohnung sind die teuersten und verhandlungstechnisch (Eigentümer usw.) die aufwendigsten...

Drum lässt man dort derzeit gerne das Kupfer und baut Glas nur bis in die Strassenverteiler....


Der Speed mag mit g.Fast für viele zwar schnell genug sein, aber spätestens wenn man zu Init7, Salt oder einem anderen Faseranbieter wechseln will, wird man merken, warum die SC kein FTTH mehr baut.


Init7 bietet auch unter G.fast Copper 7 mit der vollen Geschwindigkeit von 500/100 Mbit/s an und dies für 64.75 Fr. / Mt. Du benötigst als Modem/ Router noch eine Fritzbox 7582, da dies einige der wenigen (frei) verfügbaren Router auf dem Markt mit G.fast Unterstützung ist. 

 

Wer einem FTTB- oder FTTH-Anschluss nicht zustimmt, wird seine Liegenschaft auf dauer einfach entwerten. Internet ist heute so essentiell wie fliessend Wasser, Strom oder ein Anschluss an die Kanalisation. Wer hat den heute noch ein Haus mit Petrollampen, Jauchegrube und eigener Quelle? 

Geni0815
Level 2
13 von 13

@millernet  schrieb:


 

Init7 bietet auch unter G.fast Copper 7 mit der vollen Geschwindigkeit von 500/100 Mbit/s an und dies für 64.75 Fr. / Mt. Du benötigst als Modem/ Router noch eine Fritzbox 7582, da dies einige der wenigen (frei) verfügbaren Router auf dem Markt mit G.fast Unterstützung ist. 



Bei green.ch bekommst du dies für 64.00 Fr. / Mt  inkl. Fritzbox 7582.

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