Speedprofile (gFast mit 500mbit+)

[Era]

Hallo zusammen,

Bei mir wurde anfangs November 19 endlich g.fast aktiviert. Dadurch kann ich nun anstatt den bisherigen 40/10mbit endlich 500/100 nutzen. Der Verfügbarkeitscheck per Telefonnr. würde sogar 550/120 zulassen, die Synchronisationsgeschwindigkeit ist gemäss der IB2 660/160.

Bei Kupfer scheint es ja so zu sein dass nie mehr Speed als die 500/100 geschaltet werden (mal abgesehen vom kleinen Puffer gegen oben), warum wird das so gehandhabt? Der Produktpreis bezieht sich ja eigentlich auf ein Internet L Angebot mit bis zu 1Gbit. Bitte korrigiert mich falls die obenstehende Aussage falsch ist.

Ist dies aufgrund der Tatsache dass dafür eine grössere Menge an Bootfiles & Profilen zur Verfügung gestellt und gewartet werden müsste? Insbesondere die 20% mehr im Upstream wären für meine NAS ganz nützlich gewesen...

Grüsse,

Era

[user109 · Accepted solution]

@Era  es gibt auf Kupfer nicht mehr als 500/100 Mbit/s als Service-Profil, aus technischen Gründen auf dem Kupferkabel.

Siehe hier:https://www.tuxone.ch/search?q=ACCESS

[Era]

 Merci 🙂

[Roger G.]

Ja, fast richtig 🙂

Wir haben das max. Service Profile für Kupfer-Leitungen auf 500/100 festgelegt, da es im Verhältnis nur wenige Leitungen über-erreichen können. Wir haben mit Einführung von g.Fast alles umgebaut, womit es keine Access-Profile mehr gibt. Danach haben wir die neuen Strukturen auch für VDSL2 Vectoring und Ende 19 auch für VDSL2 Legacy (Huawei CAN) übernommen. Somit hat jeder Kupferanschluss auf diesen Technologien ein 1GB/1GB Access-Profile. Es wird dann aufgrund der gemessenen actual Bitrate ein virtuelles Profil berechnet, welches dann auf dem zentralen Netzelement (BNG) geshaped wird. Es ist also wie ein Trichter, der nur soviel zum DSLAM und zum Router durchlässt. Dieses virtuelle Profil kommunizieren wir z.B. im Checker. Wegen der Verständlichkeit haben wir eine Granularität von 25mbps gewählt.

In diesem Fall ist der Sync Speed sehr hoch. Davon muss man nun 10% Internet-Overhead abziehen, einen Sicherheitsfaktor mit einberechnen und dann wird auf das nächst tiefere virtuelle Profil abgerundet. Dieses Profil wird aktuell noch in den BNG geschrieben und bildet den einen Trichter. Daneben gibt es ein zweites, das Service-Profil. Hast Du also ein Internet L auf Kupfer, dann sind das die genannten 500/100. Der kleinere der beiden Trichter bestimmt den Durchsatz. Tatsächlich ist aber der aktuell grösste Shaper bei 550/140 definiert und das erreichen auch einige Leitungen im Speedtest (FTTB).

Da der Shaper nicht so genau abschneiden kann, gibt es durchaus gemessene Bandbreiten >500mbps im DS. Dies spiegelt sich beim Speedtest auch wieder. Ich bin mir sicher, dass der Test mit der InternetBox grösser als 500/100 ausfallen wird. Besonders im US, denn da wird nicht geshaped 🙂

Viele Grüsse

[simon_01]

@Roger G. 

Vielen Dank für die detaillierte technische Ausführung!

Seit kurzem habe ich das max. Speed Abo mit G.Fast.

Nach fünf (5) Telefonaten mit dem technischen Support und dem verlöten der Kabel im Hausanschluss (Klemme entfernt) hatte ich heute gemäss Anzeige des Routers einen Sync-Speed von 630 Mbit/s down (Access-Profile).

Das Service Profile war vor zwei Tagen auf 300 Mbit/s down (gemessen).

Heute plötzlich nur noch 200 Mbit/s down (Service-Profile).
Am Telefon wurde mir dann erklärt, dass andere Teilnehmer auch noch an dieser Leitung hängen, und deshalb nicht mehr gehe. 😑 Gestern funktionierte es ja noch mit 300 🙄 ??????

Item - Später nochmals angerufen, anderen Technik erwischt. Er nimmt sich dem Problem an.
Resultat: Service-Profile ist jetzt bei 400 Mbit/s down (gemessen).

Spannend ist, dass das Access-Profile heute gemäss Router von 600/140 auf 480/140 zurück gefallen ist.
Kannst du mir erklären, was hier abgeht?

Würden die 630 down theoretisch funktionieren, aber um andere Leitungen nicht zu stark zu stören wird auf 480 zurück geschraubt?

Jetzt bin ich im Service-Profile 400/100 gelandet.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, wäre mit Sync-Speed 600+ locker das Service-Profil 500/100 möglich.

[user109]

@simon_01  wenn mehrer Teilnehmer sich ein Kabel teilen kann es vorkommen, das trotz vectoring (Herausrechnen von Störungen auf der Nebenader (Crosstalk) sich die Access Geschwindigkeit verringern kann. (Fullflex).

Kann man sich so verstellen wie eine Wasserleitung die unter druck steht. Der Druck wird soweit reduziert bis keine Störungen mehr in der Wasserleitung auftreten. Verschwinden die Störungen wird wieder der Druck in der Wasserleitung erhöht.

Der Singnal Rauschabstand (Noise Marging) beträgt maximal 6 dB auf der Leitung.