Glasfaserausbau

millernet
Level 3
281 von 804

Ich kann nur von meiner persönlichen Situation berichten: Voller Vorfreude habe ich für meine neue Eigentumswohnung einen P2MP-XGS-PON-Anschluss bei Init7 bestellt. Bereits am nächsten Tag erhielt ich ein Datenblatt mit sämtlichen Angaben (OTO-ID, Aktivierungscode etc.). Jetzt wurde die OTO-Dose am Montag von zwei Technikern im Auftrag der Swisscom montiert und gespleisst. Ohne Probleme kommt man an Port 2 mit der Zyxel XGS-PON-Bridge auf die Aktivierungssplashpage der Swisscom, von dort aber nicht mehr weiter. Auch bei mir wurde die Aktivierung des bereits ausgebauten Anschlusses (inkl. OTO) seitens Swisscom verweigert. Die OTO wurde am Montag montiert und Init7 hat verzweifelt versucht, eine Aktivierung zu erwirken. Leider vergebens. Jetzt habe ich sämtliche Verträge bei Init7 wieder gekündigt und schicke das bereits bezahlte Equipment (Zyxel XGS-PON Bridge) zurück. Init7 erstattet mir anstandslos sämtliche Investitionen zurück. Jetzt sitze ich auf einer nutzlosen OTO-Dose und UPC Business freut sich über einen weiterhin treuen Kunden. Die ganze Situation ist für mich ziemlich frustrierend. An meinem Standort wurden 2014 und 2016 mit Sicherheit zu wenige Feederkabel eingezogen, um überhaupt P2P realisieren zu können. Es droht ein riesen Scherbenhaufen mit lauter Verlierern zu werden, allen voran die Landbevölkerung, welche nach all den Jahren endlich mal Zugang zu vernünftiger Glasfaser hätte. 

robbieB
Level 4
282 von 804

Nennt man dies jetzt (fairen) Wettbewerb, welcher die Swisscom gegenüber den anderen ISP Marktteilnehmer 'veranstaltet'? Nein, wie soeben das Beispiel von @millernet  und anderen Konsumenten zeigt (die nicht unbedingt auf das TEURE(re) bzw. unpassende Angebot von Succumbent beziehen möchten) beweist! In den ländlichen Regionen, wo kein Open Access Netz gebaut wird resp.wurde spielt der Markt nicht, sondern es ist ein Duopol;)

PatrickS.
Swisscom
283 von 804

@robbieB  schrieb:

Nennt man dies jetzt (fairen) Wettbewerb, welcher die Swisscom gegenüber den anderen ISP Marktteilnehmer 'veranstaltet'? Nein, wie soeben das Beispiel von @millernet  und anderen Konsumenten zeigt (die nicht unbedingt auf das TEURE(re) bzw. unpassende Angebot von Succumbent beziehen möchten) beweist! In den ländlichen Regionen, wo kein Open Access Netz gebaut wird resp.wurde spielt der Markt nicht, sondern es ist ein Duopol;)


Wie schon von mir aus dem Arbeitsalltag berichtet, sind in vielen Gebieten P2P Anschlüsse nicht so einfach zu realisieren wie dies hier und auf sozialen Medien berichtet wird 😉

 

Es geht hier nicht um vorsätzliche Handlungen nach dem Motto: Wir könnten 6x 432Fs einziehen, tun das aber nicht weil wir sonst P2P bauen müssten...

 

Da ich aber aufgrund meines Arbeitsverhältnisses bei Swisscom als "rosa Swisscom Brillenträger" bezeichnet wurde, habe ich mich bewusst zurückgehalten.

 

Es wird ein rascher FTTH Ausbau gefordert. Insbesondere ländlichere Regionen hätten durch den P2MP Ausbau profitiert. Auf dem Land mit knappem VDSL Speed spielt es, würde ich behaupten, 90% der Kunden keine Rolle, ob sie nun P2MP oder P2P erhalten. Für sie ist es in jeder Hinsicht ein absoluter Fortschritt nur schon einen FTTH Anschluss zu haben. Und genau das wurde nun gestoppt. Und nein, auch ich kritisiere init7 nicht. Und nein, ich nehme mit diesem Statement niemanden in Schutz und verurteile niemanden.

 

Es geht mir einzig darum, dass ich viele Gebiete kenne und weiss, dass nun mal in einem Zores 4 nicht einfach mal so 2 oder noch mehr 432 Fs für P2P eingezogen werden können! Vielleicht kann man sich fragen, weshalb man in den letzten Jahren nicht vorausschauend bei Strassensanierungen mehrere K-Rohre verbuddelt hat. Hätte hätte Fahradkette... im Nachhinein ist man immer schlauer - rückgängig kann man dies nicht machen....

 

Aus eigener Erfahrung weiss ich aber auch, dass die Swisscom immer mal wieder bei Strassensanierungen vergessen wird. Für Swisscom als Konzern ist es hingegen schwierig, in der Gemeinde Hinterpfupfingen immer wieder nachzufragen, ob eine Sanierung ansteht. Da erwarte ich seitens Gemeinden und Kantonen auch gewisse "Intelligenz" bei einer Swisscom nachzufragen, ob denn Bedarf bestehe Rohre einzulegen.

 

Wir können stundenlang oder tagelang diskutieren, hinterfragen, kritisieren. Ändern tut sich nichts.

 

Fakt ist aber, auch wenn es bei einigen von Euch aus meinem Munde nicht ganz sympatisch klingen mag, dass nicht jede Rohranlage ab CO bis BEP für einen P2P Ausbau ausgelegt ist. Kilometerlange Gräben wären nötig - kostet sehr viel Zeit und verteuert einen Ausbau. Im gleichen Atemzug fordern aber viele schnelles Internet auf Glasfaser. Und genau hier ist der Hund begraben: man kann nicht einfach schnell schnell einen kilometerlangen Graben durch Gemeinde-, Kantons- und Privatstrassen buddeln. 

 

Und nein, es ist wie schon erwähnt, kein Statement um irgendjemanden in Schutz zu nehmen! Es sind persönliche Erfahrungen aus dem Netzbau welche ich während meines Arbeitsalltages sammle - dafür bin ich dankbar. Ich kann gewisse Entscheide viel besser nachvollziehen und weiss, dass sicherlich niemand vorsätzlich zwecks Mono- oder Duopol solche Entscheidungen trifft.

 

Ihr mögt mich auslachen, steinigen oder kritisieren. Ich wollte einzig aus der Basis berichten - nicht mehr, nicht weniger. 

 

Und genau davon lebt eine Community - meine Meinung. 

Ich bin Swisscom Mitarbeiter/in und arbeite im Bereich Field Service
Ich bin Swisscom Mitarbeiter/in und arbeite im Bereich Field Service
Sascha-72
Level 2
284 von 804

Hallo zusammen, 

 

ist zwar etwas reisserisch aber ja.. so fühlt es sich derzeit an. 

https://www.inside-channels.ch/de/post/swisscom-haengt-93-000-haushalte-vom-glasfasernetz-ab-2021102... 

 

Mich nervts! Und die Geschichte mit dem "vier verkabeln ja Inhouse mit 4 Fasern..." ja bitte... dann macht doch weiter.. das meinte ich mit meinem letzten Beitrag - warum wird nicht einfach weitergemacht, denn die "Verglasung" kommt doch ohnehin,  - da wo es schon eingeplant war. 

 

Ich habe übrigens gestern unsere Verwaltung auf UPC losgelassen. Vor allem, weil die Nachbar-Gebäude bereits mit Kabel erschlossen sind. Mir egal, ob das Zeug dann im Kupfer stört! 

(Ich hab's zwar nicht schriftlich aber damals wurde die Offerte von UPC abgelehnt, da ja "bald" Glasfaser kommt...) so so...

 

Gruss

Sascha

Roger G.
Swisscom
285 von 804

Der Beitrag von @millernet zeigt es, dass jeder ISP die BBCS Leistungen auf P2MP beziehen kann. Also gleich wie bei Kupferleitungen. In seinem Beispiel ist es sogar jener ISP, der die Services beziehen möchte, der auch geklagt hat - es geht ja doch.

 

Leider sind alle ISP nun von dem Stop betroffen und wir dürfen nicht mal mehr die Steigzonen bauen (FIO), denn das könnte erneute Probleme mit sich bringen.

 

Das ist der aktuelle Stand und wie es weiter und in welche Richtung geht, ist zur Zeit reine Spekulation. Wir alle hoffen auf baldige News.

Bitte keine Likes vergeben. Als Swisscom Mitarbeiter versuche ich zu helfen - und Probleme zu erkennen.
Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
Product Manager Wireline Access
Bitte keine Likes vergeben. Als Swisscom Mitarbeiter versuche ich zu helfen - und Probleme zu erkennen.
Roger G.
Swisscom (Schweiz) AG
Product Manager Wireline Access
robbieB
Level 4
286 von 804

Okay  @PatrickS. , das finde ich auch gut,dass man eben solche persönl.Erfahrungen berichtet. Aber genau hier liegt das Problem, einer eher m.E. 'konservativeren' Strategiepolitik seitens des Hr.Schäppi .Anstatt 'Challenges' anzugehen, und sich Lösungskonzepte zu erarbeiten zu solchen von Dir geschilderten Netzbaueinschränkungen, geht man den 'bequemeren' Weg . Rechnet sich jetzt dieser 'Weg' aus? Ich denke nicht.  Die Einigung am 'runden Tisch'  der ComCom einberufen im Jahre 2012 bezgl. Glasfasernetzbau gilt weiterhin noch, unabhängig der Region wo man baut, egal ob es die Stadt Uster ist oder '

"Hinterpfupfikon". Sonst hätte man sich gerne auch nochmals mit der BAKOM beraten; hat man als Halbstaatsbetrieb nicht nötig,nicht wahr?;-)

TroRon
Level 2
287 von 804

Geht mir ähnlich ...

Alles bestellt, alles kein Problem gem. Swisscom ...
Heute kamen dann die Techniker, Kabel gezogen, gespleisst, Dose montiert alles fertig ....

Rückmeldung an Swisscom;
Antwort kam dann sofort, Auftrag sistiert wegen behördlichen Auflagen ...

Somit hätte ich nun alles nur keine offizielle Info von Swisscom. Die Angebote sind nun allesamt von der WebSite verschwunden. Auf meine Anfrage hin wann dass dann weiter gehen würde hiess es nur;

Abwarten....

Wielange? Eine Woche, einen Monat, ein Jahr??

Recht frustrierend gerade ......

 

kaetho
Super User
288 von 804

@Roger G.  schrieb:

Der Beitrag von @millernet zeigt es, dass jeder ISP die BBCS Leistungen auf P2MP beziehen kann. Also gleich wie bei Kupferleitungen. In seinem Beispiel ist es sogar jener ISP, der die Services beziehen möchte, der auch geklagt hat - es geht ja doch.....


Klar geht das, nur ist das nicht der Streitpunkt. Aber das weiss Swisscom selber.

Tatsache ist, dass dieses P2MP nicht dem angedachten 4-Faser-Modell entspricht. Da spielt es keine Rolle, ob Swisscom mit diesem forcierten P2MP Ausbau nun Held sein und alle möglichst schnell ans Glasfasernetz bringen wollte, oder ob sie damit reinen Protektionismus betreibt.

Vermutlich liegt die Wahrheit wie immer irgendwo dazwischen oder in der Kombination.

 

Und im Übrigen: Gerichtsurteile sind nie über alle Zweifel erhaben. Sonst bräuchte es keine Gerichte und Anwälte. Und ob da Recht oder Gerechtigkeit gesprochen wird, ist nochmals eine ganz andere Kiste. Recht kann man anwenden; Gerechtigkeit ist eine Wertesache, und da bekommen heute leider nicht mehr alle dasselbe Rechtsempfinden mit.

 

Tux0ne
Level 9
289 von 804

Fälle wie @millernet sind natürlich nicht schön. Ich denke auch, dass an einigen Orten nicht so ohne weiteres P2P gebaut werden kann. Genauso wie es Orte gibt, wo das eben durchaus möglich gewesen wäre. 
So was ist eine Aufgabe für den

neuen runden Tisch, allenfalls einer Fachkommission die über die Art des Ausbaues entscheiden kann. 


 

Bei all den Tränen die man verdrücken kann, muss ich aber auch sagen, dass man solche Fälle verhindert haben sollte. 
Nein, Swisscom hat den Rollout sogar noch beschleunigt…

 

Daher zitiere ich aus dem Buche des BVGER:

710. Dementsprechend bestehen auch keine Unklarheiten hinsichtlich einer Sanktionierung. Denn ein Verstoss gegen eine vorsorgliche Mass- nahme untersteht dem Anwendungsbereich von Art. 50 KG (BVGer, 3.10.2007, B-2157/2006, Flughafen Zürich AG (Unique) gg. Weko, zit. Unique, E. 4.1.2). Die Unternehmen tragen dementsprechend das Sank- tionsrisiko, wenn sie sofort vollziehbare vorsorgliche Massnahmen nicht befolgen und diese in der Folge rechtskräftig werden (BVGer, B-2157/2006, Unique, E. 4.1.3). Aus diesem Grund sind auch alle Mass- nahmen zur Herstellung und Inbetriebnahme eines FTTH-Netzes ohne Layer 1-Zugang, die nach Dezember 2020 bis zu einem Entscheid in der Hauptsache unternommen werden und gegen die Anordnung der vor- sorglichen Massnahme verstossen, zu sanktionieren.

Die vorsorgliche Massnahme wurde letztes Jahr gesprochen!  Swisscom hat sich neben dem Schaden bei den Kunden, auch noch strafbar gemacht. Ganz übel. Das wird richtig teuer. 

 

Jeder ist beim Provider den er verdient
Jeder ist beim Provider den er verdient
Internetfreak88
Level 2
290 von 804

Es wird immer vom roundtable gesprochen, dass dort alles klar definiert wurde. Wenn ich mich aber durch die Unterlagen lese, ist dort immer wieder von Inhouse Installationen nach 4 Faser Modell zu lesen. So wie ich weiss, hat Swisscom nach wie vor (P2P oder P2MP) 4 Fasern gelegt. Somit kein Verstoss. 

Wenn ich die Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe L1B lese, steht dort nirgends, dass es verboten sei, P2MP zu bauen. Im Gegenteil. Im Fragekatalog steht folgendes:

 

Layer1 BAKOM.PNG

Als absoluter Laie verstehe ich das so, dass ein FTTH Erbauer nicht verpflichtet ist, L1 zu bauen bzw. zu ermöglichen.


Kann mir da vielleicht jemand etwas genauer erklären? Ich will ja jetzt nicht etwas hinterfragen. Vielmehr will ich es verstehen können. Da kommen Laien wie ich nicht mehr mit 😄 Danke!

millernet
Level 3
291 von 804

 


@Internetfreak88  schrieb:

Es wird immer vom roundtable gesprochen, dass dort alles klar definiert wurde. Wenn ich mich aber durch die Unterlagen lese, ist dort immer wieder von Inhouse Installationen nach 4 Faser Modell zu lesen. So wie ich weiss, hat Swisscom nach wie vor (P2P oder P2MP) 4 Fasern gelegt. Somit kein Verstoss. 

Wenn ich die Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe L1B lese, steht dort nirgends, dass es verboten sei, P2MP zu bauen. Im Gegenteil. Im Fragekatalog steht folgendes:

 

Layer1 BAKOM.PNG

Als absoluter Laie verstehe ich das so, dass ein FTTH Erbauer nicht verpflichtet ist, L1 zu bauen bzw. zu ermöglichen.


Kann mir da vielleicht jemand etwas genauer erklären? Ich will ja jetzt nicht etwas hinterfragen. Vielmehr will ich es verstehen können. Da kommen Laien wie ich nicht mehr mit 😄 Danke!


Es gab damals beim BAKOM verschiedene Round-Tables und Arbeitsgruppen und da ging es nicht nur um die FTTH-Installation in Gebäuden (https://www.bakom.admin.ch/bakom/de/home/telekommunikation/technologie/verlegung-der-glasfaser-in-de...). 

 

In der Arbeitsgruppe L1B wurden aber eher "Wünsche" der einzelnen Betreiber aufgenommen und rechtlich nicht bindende Standards erarbeitet:

 

(https://www.bakom.admin.ch/dam/bakom/de/dokumente/bericht_der_arbeitsgruppel1bzuhandenderftth-roundt...)

 

Auf was ich hinaus will: Welche Standards wurden den nun vereinbart? Ich kann in den BAKOM Dokumenten keine Verbindlichkeit erkennen. Viel Spielraum und juristisch angreifbar. Am deutlichsten sind nur die Standards zur FTTH-Gebäudeinstallation definiert und jene für eine gemeinsame Plattform für Bestellungen und Mutationen. Wenn ich auch die Medienmitteilung vom BAKOM so lese, dann finde ich dort keine Hinweise auf ein 4-Faser-Modell bis zu einem POP resp. diskriminierungsfreien Layer 1 Zugang in irgendeinem POP. Layer 2 wurde hingegen ausführlich behandelt.  (https://www.bakom.admin.ch/bakom/de/home/das-bakom/medieninformationen/medienmitteilungen.msg-id-430...)

 

Editiert
foobar
Level 4
292 von 804

@millernet  schrieb:

 

Auf was ich hinaus will: Welche Standards wurden den nun vereinbart?


foobar_1-1635366052267.png

https://www.newsd.admin.ch/newsd/message/attachments/25403.pdf

 

 

robbieB
Level 4
293 von 804

Danke @foobar  Dieses Dokument sollte für ALLE (nicht nur für  Netzbauer) verständlich sein und die Evidenz zeigen >> Open Access sprich Mehrfasermodell (und nicht nur in den Gebäuden) z.B 3 Fasern könnten P2MP und die 4.Faser P2P Technologie verbaut werden. Dies verstehe ich unter diskrimierungsfreie Technologien. Freier Wettbewerb, ergo muss nicht explizit für alle.4 Fasern die gleiche Technologie angewendet werden . Das sagt jetzt die Theorie aus. Ein möglicher Lösungsansatz würde ich vorschlagen ,falls die Rohre zu "eng " sind, mind 1 Faser P2P, und eine 2.te eine andere Technologie (a.k.a P2MP) Weshalb man sich auf 4 geeinigt hat, kann ich nicht beantworten.Aber so könnte man das "Problem" pragmatisch lösen. Fazit: Es MUSS zwingend technologie-neutral gebaut werden.🙃

 

Editiert
PatrickS.
Swisscom
294 von 804

Hallo zusammen

 

Nach wie vor schwammig. Was ist diskriminierungsfrei? 

 

Wenn ich allen Anbietern einen L1 Zugang, beispielsweise durch Einbau eigener Splitter, ermögliche, ist die Bedingung erfüllt.

 

Auch Farbentbündelung wäre diskriminierungsfrei. Die Anbieter haben alle gleich lange Spiesse. Heisst, Swisscom splittet wie auch die übrigen Anbieter welche dann in einem P2MP Netz über einen Splitter ihr Signal übertragen.

 

Inhouse werden 4 Fasern verlegt - so wie es in den Spezifikationen (runder Tisch) sehr ausführlich gefordert und niedergeschrieben wird.

 

Theoretisch hätte ganz klar P2P festgeschrieben werden müssen um jetzt zu behaupten, Swisscom hätte die Vereinbarungen am runden Tisch missachtet/umgangen. 

 

Der Begriff open access bedeutet per se nicht, dass zwingend eine durchgehende Faser ab Zentrale bis OTO vorhanden sein muss. Unter open access wird verstanden, dass alle interessierten ISP das Netz zu wettbewerbsfähigen Preisen und diskriminierungsfrei nutzen kann.

 

Was bedeutet diskriminierungsfrei im obigen Kontext? Wenn Swisscom auf Splitter setzt und den anderen ISP ebenfalls eigene Splitterbauten in Schächten gewährt, so ist hier keine Diskriminierung gegeben. Es kann vor Gericht ausgelegt werden wie man will. Gesetzlich ist dies in keinem Paragrafen eindeutig festgelegt. Und im Bereich Recht kann dies sehr relevant sein. Sei dies nun für Swisscom oder für andere. 

 

Aber eben wie schon erwähnt; Swisscom wird sich demnächst zu ihren Überlegungen und zukünftigen Strategien äussern. Alles andere sind Mutmassungen bzw Glaskugelgeschwafel. Warten wir ab wie es weiter geht. Ich bin gespannt!

Ich bin Swisscom Mitarbeiter/in und arbeite im Bereich Field Service
Ich bin Swisscom Mitarbeiter/in und arbeite im Bereich Field Service
robbieB
Level 4
295 von 804

@PatrickS.  Du hast es immer noch nicht ganz verstanden, was Fairer Wettbewerb heisst, nicht wahr? E

Deswegen ist es schwierig mit jem.zu diskutieren, der subjektiv argumentiert.Sorry,das ist meine Wahrnehmung über Deine letzte.Äusserung über Wirtschaftlichkeit-Verständnis und Technologie-neutral, wo jeder Anbieter auf dem CH-Markt SELBST entscheiden kann, welche Technologie angewendet wird(anstatt z.B. einem unrentablen Splitter ,wo es  für das entspr.Unternehmen sich finanziell nicht lohnen würde) , gemäss seinem pot. erreichbaren  Kundenvolumen! Wie schon vorhin erwähnt, du siehst es halt aus deiner Swisscom-"Welt".Bitte beachte: es sind nicht alle Unternehmen gleich (gross und finanziell aufgestellt) und haben das Kundenportfolio wie Ihr 😉

Tux0ne
Level 9
296 von 804

Interessant ist auch das Glasfasernetz Schweiz mit Mitgliedern wie Swisscom und einer gemeinsamen Charta die das Mehrfaserkonzept nennt.

https://www.glasfasernetz-schweiz.ch/de-ch/uber-uns/uber-uns 

 

Neben vielen weiteren Lippenbekenntnissen die man von Seiten Swisscom zu diesem durchgehenden Mehrfasernmodell gemacht hat. Einmal im Internet immer im Internet. 

Aber ja. Einfach nur Schwarz und Weiss gibt es abgesehen vom Schach nur selten. 

Jeder ist beim Provider den er verdient
Jeder ist beim Provider den er verdient
kaetho
Super User
297 von 804

@PatrickS.  schrieb:

...

Der Begriff open access bedeutet per se nicht, dass zwingend eine durchgehende Faser ab Zentrale bis OTO vorhanden sein muss. Unter open access wird verstanden, dass alle interessierten ISP das Netz zu wettbewerbsfähigen Preisen und diskriminierungsfrei nutzen kann.

 


Nein, eben nicht. Swisscom versteht das so. Andere verstehen das anders. Nur so ist dieser Missstand ja entstanden.

mabu1
Level 5
298 von 804

Ich möchte gar nicht den Entscheid kommentieren, für mich ist klar P2P eine Investition in die Zukunft.

Von dem bereits gebautem Standard auf Basis von P2P hat Swisscom selbst beim Ausrollen von P2MP bzw. XGS-PON enorm profitiert. Nur mit dieser Grundlage konnte in den Zentralen die Splitter für XGS-PON innerhalb von Wochen installiert und eine Revolution des Internets in der Schweiz verkündet werden. Folgend lief auf den verschnittenen P2P Anschlüssen ein verschlüsseltes und geschlossenes PON Gedöns, anstelle von Ethernet Protokoll.

Hier wiederholt sich ein Muster, welches sich bereits mit Vectoring und g.fast ereignet hat. Auf Biegen und Brechen wird mit viel Aufwand an der Zukunft des Kupferdrahtes geforscht, mit dem Vorwand, die Bandbreite in die Tiefe der Schweizer Täler zu bringen. Auch wenn die Situation auf Kupfer sich nicht 1:1 mit Glasfaser vergleichen lässt, ist klar ein Ausschluss von anderen Anbietern durch Verschlüsselung gewollt und oder akzeptiert worden. Unter diesen verdrillten Kupferkabel Umständen sind nicht einmal eigene DSLAMs - analog den optischen Splittern auf XGS-PON - zu realisieren gewesen.

Was mich persönlich am ganzen Geschrei gegen P2MP stört ist, dass sich auf BBCS höchstwahrscheinlich gar nichts ändern wird. Solange die Provider selbst nicht einen POP in den kleineren Zentralen betreiben werden, wird sich an der BBCS Technologie über kurz oder lang nichts ändern. Und diese Technologie wird über Glasfaser in Zukunft XGS-PON sein. Dies aus den folgenden Gründen:

  • Akzeptanz einer geschlossenen Plattform in der Breite zu fördern. Friss oder stirb!
  • In Bern wurden stapelweise Verträge für PON Equipment unterschrieben.
  • Zumal sich Swisscom auch aktiv um eine Weiterentwicklung von PON bemüht.

Ich verstehe natürlich auch die Probleme, welcher der Netzbau täglich zu meistern hat. Wo kein Platz ist, kann nicht von heute auf morgen Kapazität entstehen. Der sogenannte runde Tisch jährt sich im Jänner zur ersten Dekade, da war bereits der landesweite Ausbau mit 4 Fasern beschlossen worden. Unterdessen ist der Ausbau in den grossen Städten - mit oder ohne Kooperation - abgeschlossen und es geht in die Agglomeration bis aufs Land. Meiner Meinung nach wäre da genug Zeit gewesen, die Massnahmen für genügend Kapazität in der Zukunft in die Hand zu nehmen. Damit ist nicht nur explizit die Swisscom gemeint, sondern auch die politische Seite. Vielleicht wäre es an der Zeit für eine Initiative: "P2P für alle!".

Long story short: Mein Glasfaseranschluss wäre auf P2MP in der KW03 2022 installiert worden und ich hätte diesen mit Handkuss genommen. Nun warten Tausende vielleicht Jahre, damit die Swisscom auf P2P XPS-PON (oder SuperSchäppi TERA-PON) über BBCS anbieten kann. Diese Situation ist für niemanden tragbar. Ich finde Swisscom sollte das Urteil akzeptieren und es sollten zusammen schnellstmöglich Lösungen pro Kabelstrang gefunden werden. Im Sinne des Endkunden.

 

P.S. Vielleicht sollte Swisscom die Entschädigung für die Grundversorgung beziehen und damit die Preisdifferenz zwischen P2P und P2MP begleichen.

foobar
Level 4
299 von 804

@PatrickS.  schrieb:

 

Nach wie vor schwammig. 


Wenn das zu schwammig war, dann hätte man sich nochmals zu einem runden Tisch zusammen setzen müssen und die Sache klären, bevor man Kapital in den Sand setzt.
Das ist einer von vielen Gründen, warum die Beschwerde abgewiesen wurde.

Dosc
Level 2
300 von 804

@mabu1  schrieb:

 

  • Ich finde Swisscom sollte das Urteil akzeptieren und es sollten zusammen schnellstmöglich Lösungen pro Kabelstrang gefunden werden. Im Sinne des Endkunden.

Ja, bitte worauf warten wir noch?

 

Dosc

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