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Vertragsanpassung auf AllIP und Kündigung

chriszh
Level 1
1 von 13

Hallo zusammen

 

Seit vielen Jahren bin ich Kunde bei Swisscom mit EconomyLine und DSL. Vor einigen Wochen habe ich von Swisscom ein Schreiben bekommen, dass es eine Vertragsänderung per Mitte September 2016 gibt wegen Wechsel auf AllIP. Ich habe mich dann bei Swisscom gemeldet, dass ich diesen Wechsel nicht wünsche. Mir wurde mitgeteilt, dass dieser Wechsel zwingend sei und zwar per Mitte September. Da ich eine etwas spezielle Hausverkabelung habe, kam dieser Wechsel jedoch nicht in Frage und ich kündigte den Anschluss auf den Zeitpunkt der Vertragsänderung auf AllIP mit der Bemerkung, dass ich davon ausgehe, dass der Vertrag auf Mitte September fristgerecht gekündet werden kann, da von Seite Swisscom ja eine Vertragsänderung gewünscht wurde. Man hat mich dann von Swisscom kurz angerufen, um nochmals nachzufragen, weshalb ich kündigen möchte und hat mir die Kündigung dann bestätigt.

 

Nun kam ein weiteres Schreiben von Swisscom mit der Info, dass Zusatzkosten für die nicht fristgemässe Kündigung entstehen bis Ende Oktober. Da ich dies nicht akzeptiere habe ich umgehend bei Swisscom angerufen, aber man teilte mir mit, dass sie da knallhart seien und auf diese Kosten bis Ende der "normalen" Kündigungsfrist von 2 Monaten bestehen, auch wenn Swisscom selbst ja eine Vertragsänderung per Mitte September 2016 wollte.

 

Hat jemand ähnliches erlebt? Muss ich mit diesem Fall zur Ombudscom?

 

Beste Grüsse
Chriszh

12 Kommentare 12
Tux0ne
Level 9
2 von 13

Ja melde dich bei der Ombudscom und gibt den Kassensturz noch einen Hinweis. Eventuell interessiert die ja das. Das wird ganz schnell Knallweich 🙂

Jeder ist beim Provider den er verdient
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FlySmurf
Super User
3 von 13
Mit einer Rückspeisung kann auch die Hausverkabelung weiterverwendet werden.

NB: Alle Anbieter wechseln auf AllIP
Anonym
4 von 13
Ich würde auch sagen, dass man erstmal abklären sollte, was denn überhaupt notwendig ist bei der speziellen Hausverkabelung. Über AllIP ist ja viel Unsinn im Umlauf.

Und man kann immer vernünftig miteinander sprechen. Damit erspart man sich in der Regel viel Aufwand. Wenn gekündigt wird, dann gibt es keine Umstellung und dann greifen die normalen Kündigungsfristen.
Tux0ne
Level 9
5 von 13

Also wenn der Anbieter technologiebedingt eine Umstellung machen muss, so finde ich schon das man ein Sonderkündingungsrecht hat.

 

Mit dem Schreiben und der Bestätigung bei der Swisscom Hotline hat man nun bereits 2 Meinungen von Swisscom dazu bekommen.

Ein klarer Fall für das Ombudscom und sicherlich auch für Konsumentenorganisationen. Bin mir sicher das man schnell einlenken wird.

Weiss nicht was man da noch lange darüber reden soll? Muss man sich nun noch eine Drittmeinung bei Swisscom einholen?

 

Aber die All IP Umstellung ist wirklich so oder so im Gange. Zugegeben ist sie aber nirgendwo so kompliziert und unflexibel wie bei Swisscom.

Jeder ist beim Provider den er verdient
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Anonym
6 von 13

Juristisch gesehen handelt Swisscom korrekt: Fristlos kommt Du nur aus dem Vertrag, wenn Swisscom diesen gegen Deinen Willen abändert. Der alte Vertrag ist dann auf das Datum der Änderung hinfällig, Formal ist das gar keine Kündigung.

 

In Deinem (und vielen anderen Fällen) hat Swisscom nach Deiner Kündigung auf die Vertragsänderung verzichtet, und lässt den Bestehenden unverändert regulär auslaufen. Bis zum Ende der Frist musst Du bezahlen, hast aber natürlich auch Anspruch auf die bestehenden Leistungen.

 

Das ist vielleicht nicht die feine Art, aber rechtlich korrekt. Ich würde mir daher nicht zuviel Hoffnungen machen.

 

Und eine Frage: Ich kann Deinen Ärger verstehen. Aber was willst Du erreichen? Alle Anbieter stellen auf AllIP um. UPC hatte von Beginn an nichts anderes. Das Beste, was Du erreichen kannst, ist das Swisscom Dich "auf Kulanz" per sofort aus dem Vetrag lässt. Aber Dein Analoganschluss kommt nicht auf Dauer zurück. Spätestens Ende 2017 ist Schluss.

 

Und die Kommunikation seitens Swisscom könnte besser sein: Meiner betagten Nachbarin sagte der Mann von "der Post" (Swisscom-Shop), ein Fachmann werde sich ihre Hausinstallation gratis anschauen. Anschuen schon. Aber machen daran tut der natürlich gar nix, schon gar nicht gratis.

 

Da die vom Elektriker offerierten 250.- das Budget einer alleinstehenden, betagten Frau ganz schön belasten, habe ich ihr dann gratis ein neues Käbeli eingezogen und die alte T+T Dose zum Materialpreis durch eine BBR ersetzt. Man hat der alten Dame im SC-Shop ein neues Abo verkauft, und sie mit dem "gratis Anschauen durch einen Fachmann" beruhigt. Ich will hier niemandem was unterstellen, aber ein "Gschmäckli" hat das schon.

Anonym
7 von 13

Wir lassen ältere Menschen, die sich nicht selber helfen können oder deren Kinder/Freund/Verwandte nicht helfen können, nicht alleine in der Umstellung. Bitte die Hotline anrufen. Ansonsten mir konkret sagen, um wen es sich handelt und wer diese Aussagen getätigt hat. Ich kümmere mich dann.

chriszh
Level 1
8 von 13

Eigentlich ging es mir gar nicht so sehr um AllIP an sich und die damit verbundenen Änderungen, aber offenbar ist es doch ein Thema:

- Für mich suggerierte der Brief mit der Ankündigung zur Vertragsänderung auf AllIP, dass keine grossen Änderungen an der Installation notwendig sind (so quasi "stecken Sie das Telefon neu einfach am Router ein statt in der Wand"). Da ich mich in der Informatik etwas auskenne, wusste ich jedoch, dass es etwas komplizierter würde (es handelt sich um ein älteres, sehr grosses Haus, mit einer Verkabelung der Telefonie ohne besonderes Konzept, womit die Rückspeisung zwar nicht unmöglich, aber ziemlich aufwändig würde, da der Swisscom-Router irgendwo mitten in der Installation platziert worden wäre (dies weil das Büro, in dem der Internetzugang benötigt wird einfach da ist wo es ist)).

 

- Ich habe mich telefonisch bei Swisscom erkundigt, wie die Installation angepasst werden muss. Mir wurde gesagt, ich solle mir wegen der Installation keine Sorgen machen, ich könne einfach alle kabelgebundenen Telefonapparate durch DECT-Apparate ersetzen und die Sache sei erledigt. Mein Einwand, dass das DECT-Signal kaum das ganze Haus abdecken könne, wurde mit "Installieren Sie einfach DECT-Repeater" beantwortet.

 

- Ein weiteres potentielles Problem, welches ich mit Swisscom kurz diskutierte, ist ein bestehendes VPN, welches bisher durch einen Fritzbox (direkt am DSL) aufgebaut wurde. Mir wurde gesagt, dass sich Swisscom in solchen Fragen nicht äussere und nicht gesagt werden könne, ob das nach der Umstellung auf AllIP noch funktioniere. Dies aber nur am Rand...

 

Nun zum eigentlichen Thema, der Kündigung:

- Bei meinem Anruf bei Swisscom fragte ich, ob der Termin der Umstellung auf AllIP noch etwas verschoben werden könnte. Die Antwort war ganz klar: Der Termin ist fix und es gibt keinerlei Spielraum. "Mitte September wird umgestellt, ob Sie das wollen oder nicht" (sinngemäss). Ich konnte nur wählen, ob ich ein besseres (schnelleres) Angebot wünsche.

 

- Ich fragte auch, ob ich die Möglichkeit hätte, den Anschluss auf diesen Termin zu kündigen, was ganz klar bejaht wurde.

 

- Bei meinem Kündigungsschreiben schrieb ich (zitat): "Da die Vertragsänderung durch Swisscom gewünscht wird, gehe ich davon aus, dass der Vertrag per 15. September 2016 "fristgerecht" gekündet werden kann (ohne Zusatzkosten). Ich bitte Sie, mir dies zu bestätigen". Ich wurde daraufhin angerufen (war mehr ein Werbeanruf, um mich dazu zu bewegen, bei Swisscom zu bleiben), schlussendlich wurde die Kündigung bestätigt, ohne eine allenfalls nicht eingehaltene Kündigungsfrist zu erwähnen (ich habe offen gesagt auch nicht explizit nochmals danach gefragt, weil es für mich selbstverständlich war).

- Nachdem ich die Info bekommen habe, dass ich doch bis Ende Oktober 2016 bezahlen muss, habe ich erneut bei Swisscom angerufen und die Sache diskutiert. Gegen Ende des Gesprächs fragte ich die nette Dame, was ich denn hätte anders machen müssen und sie sagte mir (sinngemäss), dass ich alles richtig gemacht hätte, es sei einfach eine blöde Situation und dumm gelaufen.

 

Deshalb auch hier nochmals die Frage an die Swisscom (GuidoT?): Wie hätte ich denn korrekt reagieren müssen? Hätte ich den Anschluss auf Ende Oktober kündigen sollen und von Mitte September (Umstellung auf AllIP) bis Ende Oktober ohne Telefon (bzw. nur im Büro, wo der Swisscom-Router steht) auskommen sollen? Hätte es für Swisscom mehr Sinn gemacht, mir das neue Equipment Mitte September zuzustellen, damit ich es Ende Oktober wieder retournieren hätte können? Es wurde mir nie die Möglichkeit gegeben, den analogen Anschluss + DSL allenfalls bis zu einem "ordentlichen" Kündigungstermin zu behalten (was mir sehr recht gewesen wäre, dann hätte auch ich mehr Zeit gehabt für die nun erfolgte Umstellung zum Kabelnetzbetreiber).

 

Wichtig: Ich bin nicht verärgert (oder nur ganz wenig), sondern möchte ganz sachlich klären, wie man in einer solchen Situation korrekt vorgehen muss, vielleicht hilft es ja einem anderen Kunden, der in die gleiche Situation kommt...?

Anonym
9 von 13
Danke GuidoT, als langjähriger Mitleser hier im Forum weiss ich Deine offene Art zu schätzen.
Im konkreten Fall, welcher Monate her ist, hat sich alles in Minne aufgelöst. Ich konnte als Nachbar helfen, und die Dame hat die eh anstehende Umstellung hinter sich.
Angesichts ihrer "Altersmildheit" hätte sich das Verkaufsgespräch kaum rekonstruieren lassen. Also habe ich das in Absprache mit ihrem Sohn erledigt. Man hilft ja gerne.

Und das der angefragte Elektriker für die anstehenden Arbeiten happige 250 Fr offerierte, ist nicht der Fehler der Swisscom.

Und man soll nicht nur meckern: Nach den Erfahrungen in meinem Umfeld hat sich die Qualität der Verkaufsgespräche in den Shops verbessert: Wenn jemand eine zweite TV Box will, wird vorher die Leitung auf genügende Geschwindigkeit geprüft, wenn ältere Leute auf AllIP umgestellt werden, wird nach einem vorhandenen Telealarm gefragt usw. Das war nicht immer so.
RobinHood2016
Level 3
10 von 13

@Anonym schrieb:

Wir lassen ältere Menschen, die sich nicht selber helfen können oder deren Kinder/Freund/Verwandte nicht helfen können, nicht alleine in der Umstellung. Bitte die Hotline anrufen. Ansonsten mir konkret sagen, um wen es sich handelt und wer diese Aussagen getätigt hat. Ich kümmere mich dann.


Also da habe ich aber ganz ganz ganz andere Erfahrungen gemacht! Und Kritik löscht SWISSCOM AG. 

FlySmurf
Super User
11 von 13
@RobinHood2016 :

Ich an Deiner Stelle würde das Angebot von @Anonym wahrnehmen statt schon wieder alles in den Dreck zu ziehen!
RobinHood2016
Level 3
12 von 13

@chriszh schrieb:

Hallo zusammen

 

Seit vielen Jahren bin ich Kunde bei Swisscom mit EconomyLine und DSL. Vor einigen Wochen habe ich von Swisscom ein Schreiben bekommen, dass es eine Vertragsänderung per Mitte September 2016 gibt wegen Wechsel auf AllIP. Ich habe mich dann bei Swisscom gemeldet, dass ich diesen Wechsel nicht wünsche. Mir wurde mitgeteilt, dass dieser Wechsel zwingend sei und zwar per Mitte September. Da ich eine etwas spezielle Hausverkabelung habe, kam dieser Wechsel jedoch nicht in Frage und ich kündigte den Anschluss auf den Zeitpunkt der Vertragsänderung auf AllIP mit der Bemerkung, dass ich davon ausgehe, dass der Vertrag auf Mitte September fristgerecht gekündet werden kann, da von Seite Swisscom ja eine Vertragsänderung gewünscht wurde. Man hat mich dann von Swisscom kurz angerufen, um nochmals nachzufragen, weshalb ich kündigen möchte und hat mir die Kündigung dann bestätigt.

 

Nun kam ein weiteres Schreiben von Swisscom mit der Info, dass Zusatzkosten für die nicht fristgemässe Kündigung entstehen bis Ende Oktober. Da ich dies nicht akzeptiere habe ich umgehend bei Swisscom angerufen, aber man teilte mir mit, dass sie da knallhart seien und auf diese Kosten bis Ende der "normalen" Kündigungsfrist von 2 Monaten bestehen, auch wenn Swisscom selbst ja eine Vertragsänderung per Mitte September 2016 wollte.

 

Hat jemand ähnliches erlebt? Muss ich mit diesem Fall zur Ombudscom?

 

Beste Grüsse
Chriszh


Ja, muss man wohl.

 

https://www.ombudscom.ch/de/information/tipps_informationen.html

 

Ombudscom gibt schon auf der Webseite, die Richtlinien bekannt, wie sowas gesehen wird. 

 

Eine Kündigungspauschale sollte nach Meinung des Ombudsmanns pro rata temporis, also unter Berücksichtigung der bereits eingehaltenen bzw. verbleibenden Vertragsdauer, berechnet werden.

 

Um so länger Du Kunde bist um so besser hinsichtlich der Kündigungspauschale. Sofern mehr als 1 Jahr würde ich sagen, bist du ganz ordentlich billiger. Den Sieg hat man in der Tasche. Unverständlich - aber scheint nicht anders zu gehen.

 

 

PS: Kosten entstehen Dir keine. Kosten des Ombudsmanns muss Swisscom AG tragen.

 

Editiert
hed
Level 7
Level 7
13 von 13

@FlySmurf schrieb:
@RobinHood2016 :

Ich an Deiner Stelle würde das Angebot von @Anonym wahrnehmen statt schon wieder alles in den Dreck zu ziehen!

RobinHood geht es offenbar nicht darum, dass ihm geholfen wird, sondern dass er hier möglichst viel Aufmersamkeit bekommt.

 

In diesem Sinn ... 

 

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