Hallo zusammen
Ist es korrekt dass die Netzstandards 2G (GSM) und 3G langsam aber sicher abgeschaltet werden?
Wann soll das passieren?
Was passiert mit den Natel welche kein LTE unterstützen?
Werden künftig alle Natel, auch welche ohne Touch, LTE unterstützen?
Was passiert mit alten Natel (zB Nokia 3110 Jg. 1997) welche noch tadellos funktionieren?
Fragen über Fragen...
@master_of_mac schrieb:
Hallo zusammen
Ist es korrekt dass die Netzstandards 2G (GSM) und 3G langsam aber sicher abgeschaltet werden?
Wann soll das passieren?
Was passiert mit den Natel welche kein LTE unterstützen?
Werden künftig alle Natel, auch welche ohne Touch, LTE unterstützen?
Was passiert mit alten Natel (zB Nokia 3110 Jg. 1997) welche noch tadellos funktionieren?
Fragen über Fragen...
Wo hast Du den diese Info her ?
Swisscom Shop Zürich HB.
Das macht keinen Sinn, da die teuerbezahlten GSM und UMTS Lizenzen erst in ein paar Jahren auslaufen.
Aktuell ist das Telefonieren im LTE/4G Netz noch nicht möglich...
Das bedeutet dass erst etwa beim iPhone 10 die GSM und UMTS-Lizenzen auslaufen? 😄
@master_of_mac schrieb:
Swisscom Shop Zürich HB.
Es gibt schon Diskusionen im Netz aber wo und wie ist nicht ersichtlich.
http://www.teltarif.de/forum/s50380/1-1.html
Natürlich werden 2G und 3G einmal abgeschaltet. So wie irgendwann einmal der letzte UKW-Radiosender aus dem Äther verschwindet, der letzte GPS-Satellit in der Atmosphäre verglüht und irgendwann das letzte Schweizer Atomkraftwerk vom Netz geht. Bis es so weit ist, freuen wir uns aber über alles was noch funktioniert. Besonders über das gute alte 3310 (wie lange hält der Akku noch?) :smileywink:
Ach ja, wegen der LTE-Geräte mit Tasten würde ich mir auch keine Sorgen machen. Bis das Problem akut wird, gibts mit Sicherheit eine wahre Flut an 4G-Geräten mit "richtiger" Tastatur.
Kein Netzbetreiber in Europa wird in den nächsten 10 Jahren versuchen, sein GSM-Netz abzuschalten. Viele Natelbenutzer wissen nicht, dass sehr viele Geräte im Umlauf sind, welche nicht wie ein Handy/Natel aussehen, aber trotzdem GSM (GPRS) für die Datenkommunikation nutzen. Diese "Machine-to-Machine" (M2M) Anwendungen können überhaupt nicht oder nur mit sehr teurem Aufwand 3G- oder 4G-tauglich gemacht werden. Für diese Geräte ist es zu teuer oder unpraktisch eine Datenleitung durch den Erdboden zu ziehen. Würde sich der Netzbetreiber eine Abschaltung seines GSM-Netzes überlegen, würden alle diese M2M-Anwender den Netzanbieter wechseln, da eine Umrüstung auf 3G/4G zu teuer ist.
Wer denkt zum Beispiel dran:
a) Dass der Kondukteur im SBB-Zug mit seinem roten Bilettautomaten eine Datenverbindung über das Natelnetz nutzen kann?
b) Der Mähdrescher im Weizenfeld eine Störung/Defekt mittels Diagnosemodul über das Mobilfunknetz dem Mechaniker meldet. Der Mechaniker per Fernzugriff über das Natelnetz die gemeldete Störung begutachten kann, bevor er das entsprechende Ersatzteil auf das Weizenfeld bringt.
Als Privatperson sollte man beim Kauf eines neuen Natel darauf achten, dass das neue Natel möglichst alle in der Schweiz eingesetzten Funktechnologien und Funkfrequenzen unterstützt. Stellt die Swisscom irgendwo in der Schweiz eine neue Natelantenne auf, unterstützt diese Natelantenne in der Regel nur 3G (UMTS) und eventuell 4G (LTE). Privatpersonen, dessen Natel nur 2G (GSM) unterstützt, können im Empfangbereich dieser neuen Swisscom-Natelantenne nicht vom besseren 3G-Netzempfang profitieren.
Weitere Beispiele von M2M-Anwendungen findet man in diesem Artikel:
http://www.swisscom.ch/de/business/m2m/news-events/swisscom-laesst-dinge-kommunizieren.html
Wo die Natelantennen stehen und welche Funksignale die Natelantenne ausstrahlt, erfährt man auf der Funkantennenkarte vom BAKOM:
http://map.geo.admin.ch/?topic=funksender
Als Beispiel möchte ich Arni AG aufzeigen:
Damit das Dorf Arni AG einen besseren Natelempfang erhält, wurde von der Swisscom eine neue Natelantenne in Arni AG aufgestellt. Diese neue Natelantenne unterstützt aus Kostengründen nur 3G (UMTS):
Was passiert mit alten Natel (zB Nokia 3110 Jg. 1997) welche noch tadellos funktionieren?
Sehr alte Natels sollte man durch Natels der heutigen Generation ersetzen. In neueren Natels ist bessere Empfangstechnik verbaut, was gerade in abgelegenen Bergregionen mit schlechtem Netzempfang von Bedeutung sein könnte. Jedoch sind in den heute im Verkaufsladen erhältlichen Natels sehr unterschiedlich gute Empfangstechniken eingebaut. Man sollte sich vorgängig im entsprechenden Connect-Test informieren, wie gut die verbaute Empfangstechnik ist. Zum Beispiel Samsung B2710:
http://www.connect.de/produkte/samsung-b2710-1090428.html
-> Sende- und Empfangsqualität GSM: 29 von 33 Punkten
-> Sende- und Empfangsqualität UMTS: 13 von 17 Punkten
Für die technisch Interessierten gibt es unter:
einen lesenswerten Foliensatz zum Thema Natel-Empfangstechnik.
grüssgott, gibt es eine möglichkeit, auf der funkantennenkarte der bakom herauszufinden welchem provider diese antennen gehören?
Wie aus dem Connect-Artikel:
http://www.connect.de/ratgeber/reportage-4g-lte-swap-interlaken-1534748.html
ersichtlich, ersetzt die Swisscom beim LTE-Ausbau die alte Funktechnik komplett durch neue moderne Funktechnik. Gemäss dem Connect-Artikel unterstützt die neue Funktechnik im Fall Interlaken: 2G (GSM900 + GSM1800) UND 3G (UMTS 2100) UND 4G (LTE1800).
@Klothilde schrieb:grüssgott, gibt es eine möglichkeit, auf der funkantennenkarte der bakom herauszufinden welchem provider diese antennen gehören?
Leider nein. Nur für die Stadt Zürich wird unter:
http://www.stadtplan.stadt-zuerich.ch
eine Karte angeboten, die auch Informationen über den Besitzer/Provider der Natelantenne liefert (Infrastruktur -> Mobilfunkantennen).
Die vom BAKOM zugewiesenen Funkfrequenzen:
http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/26001.pdf
können von den Schweizer Mobilfunkbetreibern genutzt werden. Die Netzbetreiber sind frei in der Wahl der Dienste (2G/3G/4G) auf ihren Funkfrequenzen. Zum Beispiel nutzt die Swisscom ihr 1800 MHz-Frequenzband heute vorwiegend für LTE/4G. Früher nutzte die Swisscom das 1800 MHz-Frequenzband nur für GSM/2G (DCS-1800).
Die Frequenzbänder können natürlich auch für mehrere Dienste gleichzeitig genutzt werden. In einigen Regionen der Schweiz betreibt die Swisscom auf dem 900 MHz-Frequenzband neben GSM auch UMTS (UMTS900). GSM900 und UMTS900 müssen sich die Kapazität/Bandbreite des 900 MHz-Bands teilen. Je mehr Bandbreite einem Dienst zugewiesen wird, desto mehr Übertragungskapazität steht für diesen Dienst zur Verfügung. Je grösser die Übertragungskapazität ist, desto mehr Telefongespräche können gleichzeitig geführt werden oder desto mehr Mobilfunkkunden können gleichzeitig schnell im Internet surfen.
Je weniger Mobilfunkkunden die alte Technologie (z.B. GSM/2G) nutzen, desto weniger Bandbreite/Übertragungskapazität muss der Netzbetreiber für die alten Technologien bereitstellen. Um seine Frequenzbänder optimal auszunutzen, wird jeder Netzbetreiber versuchen, möglichst viel Bandbreite für die neueren Funktechnologien (3G/4G) zu nutzen, da die neueren Funktechnologien die zur Verfügung stehende Bandbreite optimaler ausnutzen (mehr Übertragungskapazität pro MHz Bandbreite).
Jeder Netzbetreiber wird aber auch in ferner Zukunft noch eine minimale Bandbreite für die älteren Funktechnologien bereitstellen, damit sein Mobilfunknetz auch zu den alten Funktechnologien kompatibel ist. Ich erwarte, dass die Swisscom auch in 20 Jahren noch eine Grundversorgung von GSM900 und UMTS2100 anbieten wird. Natürlich in 20 Jahren nur noch mit einer minimalen Bandbreite/Übertragungskapazität (z.B. UMTS2100 -> 5 MHz Bandbreite), da in 20 Jahren kaum jemand mehr GSM oder UMTS nutzt.