Download Geschwindigkeit wird immer weiter reduziert !

[frank.beetz]

Bin seit langem Kunde bei Swisscom und habe derzeit ein Vivo M (mit TV2.0).

Das sollte mir 50 MBits im Downstream zur Verfügung stellen.

Wenn ich die Verfügbarkeit checke (https://www.swisscom.ch/de/privatkunden/checker.html), dann wird auch angezeigt, dass dies zur Verfügung steht.

Zeitweise hatte ich auch bis zu 48 Mbits, aber seit einiger Zeit wird es immer weniger.

Nachdem der Router jetzt einen Down-stream von 44 MBits anzeigte, habe ich mich bei SC beschwert.

Dort wurde mir wortreich erklärt, dass dies zu meinem Vorteil geschieht damit die "Qualität" sichergestellt ist.

Seit ca. 3 Tagen ist die gemessene Geschwindigkeit nun bei exakt 38 Mbits angekommen (4 verschiedene Speedtest zeigen immer exakt den selben Wert an), obwohl der Router immer noch mit 44 Mbits synchronisiert.

Die Hausinstallation wurde von einem SC Mitarbeiter vor ca. 1 Jahr überprüft und eine MBR Dose installiert. Am Anfang war alles OK, aber seit ca. 5 Monaten geht es Bergab 😞 !

Kann mir jemand erklären warum dies so ist?

Vielen Dank im voraus

[hed]

Was verwendest Du für einen Router?

Falls es die neue Internet-Box ist, was zeigt der integrierte Speedtest (--> Bei der Messung das alle andern "Verbraucher" im Netzwerk trennen und WLAN ausschalten, damit nicht irrtümlich parallel zur Messung ein anderes Gerät die Leitung belastet)?

Falls noch ein älterer Router im Einsatz ist, machst Du die Messung mit einem PC mit Ethernetkabel direkt am Router angeschlossen und dabei ebenfalls alle andern Geräte und WLAN ausgeschaltet?

[frank.beetz]

Router: Swisscom Centro Grande Pirelli
Router ist direkt ueber LAN 1 angeschlossen, keine weiteren LAN connections.
WLAN deaktiviert

Trotzdem gibt es nur 38 Mbits!

Am Anfang des Tests geht es manchmal hoch bis 40 Mbits aber innerhalb 3-4 sec wird der Stream dann wieder auf 38 Mbits eingebremst.

Das Verhalten ist identisch wenn ich den Centro Grande mit einer Fritzbox 7490 ersetze ( wobei die FB eine theoretische Leitungskapazitaet von 58 Mbits anzeigt.)

[XT]

Mach mal ein paar Screenshots wenn du die Fritzbox angeschlossen hast.

Mich interessieren die DSL informationen. Speziell das Spektrum und die Seite wo die Leitungskapazität angegeben wird.

[daffy2]

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@frank.beetz schrieb:

Kann mir jemand erklären warum dies so ist?

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Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, wird die Geschwindigkeit an einem DSL-Anschluss durch die folgenden Faktoren bestimmt:

- technisch verfügbare Leitungsqualität bis zum Endgerät

Bei mir, z.B., weiss die Swisscom dass theoretisch maximal 40 MBit/s (down) an Kapazität machbar sind. In der Realität (Leitungen) führt das aber leider dazu, dass technisch nur ca. 35 MBit/s realisierbar sind.

- vertraglich vereinbarte maximal zugelassene Geschwindigkeit

Ich habe das Vivo M-Paket abonniert; dies gibt mir prinzipiell auf meiner Leitung die Möglichkeit bis zu 50 MBit/s zu empfangen - vorausgesetzt, dass die technische Leitungsqualität hinreichend gut ist. Wie oben beschrieben, ist meine technische Leitung allerdings nicht gut genug, also habe ich durch technische Einschränkungen immer noch eine Begrenzung auf 35 MBit/s.

Ich könnte mein Abonnement anpassen, z.B. auf Vivo S; in diesem Fall würden nicht die technischen Gegebenheiten, sondern der Vertrag meine Bandbreite begrenzen.

- Lieferkapazität der routenden Netzwerke

Stichwort: "Backbone-Kapazität". Das Internet funktioniert über Routing über verschiedene Leitungen zu verschiedenen Netzen. Möglicherweise gibt es hier Engpässe. Oft sieht man diese Engpässe beim Übergang von einem Backbone-Provider zu einem anderen, weil der "interconnect" begrenzte Kapazität hat, oder die (direkten oder indirekten) Partnernetze begrenzte Kapazität bereitstellen.

- Lieferkapazität des liefernden Service (Servers)

Kann oder will die Gegenstelle nicht liefern ist Essig mit Download-Geschwindigkeit. Jede Gegenstelle (Server) bestimmt selbst, wieviel sie liefern kann (oder will), durch Ausstattung mit Kapazität.

Bei mir vor Ort hadere ich mit einer eingeschränkten technischen Leitungsqualität. Ich würde mich sehr über Glasfaser freuen, die Umstände machen dies aber leider recht unwahrscheinlich. Als Konsequenz habe ich mein Vertragspaket bei der Swisscom derart angepasst, dass ich die für mich richtige Balance treffe.

[WalterB]

Die Frage ist immer noch offen was werden für Daten im Routermenü angezeigt, sieht bei deinem Router vielleicht anders aus als beim Bild unten von der Internet-Box.

[frank.beetz]

Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten und hier noch zusätzliche Info die einige von Euch angefordert haben:

1. @XT: Die Fritzbox steht mir leider nicht mehr zur Verfügung, kann also keinen Screenshot des Spektrums liefern

2. @WalterB: Hier ein Screenshot der Daten die mein Centro Grande anzeigt:

3. @daffy2; Die Erläuterungen warum es Beschränkungen bei der Bandbreite geben kann sind selbstverständlich korrekt. Es ist nur verwunderlich dass eine kontinuirliche Verschlechterung eingetreten ist, ohne das irgendetwas verändert wurde. Daher meine Vermutung, dass die SC meinen Download-Stream ganz gezielt beschränkt, ansonsten würden die Messungen nicht alle Messerscharf bei 38 MBits landen - an einem guten Tag sollten mehr und an einem schlechten Tag weniger erzielt werden - oder liege ich da falsch?

Für weitere Inputs bin ich sehr dankbar!

[daffy2]

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@frank.beetz schrieb:

Es ist nur verwunderlich dass eine kontinuirliche Verschlechterung eingetreten ist, ohne das irgendetwas verändert wurde. Daher meine Vermutung, dass die SC meinen Download-Stream ganz gezielt beschränkt, ansonsten würden die Messungen nicht alle Messerscharf bei 38 MBits landen - an einem guten Tag sollten mehr und an einem schlechten Tag weniger erzielt werden - oder liege ich da falsch?

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Du liegst mehrfach falsch.

a) In Deinem Router selbst hat sich nichts geändert, aber von Deinem Router bis zur Gegenstelle kann sich etwas geändert haben. Da reicht einfach schon ein weiterer Teilnehmer der parallel zu Dir aufgeschaltet ist.

b) Die Punktlandung ist kaum verwunderlich - das technische Profil treibt, und wenn das technische Profil angepasst wird, dann reduziert das die nominelle Bandbreite - erreicht diese aber stabil.

Schau Dir http://www.tuxone.ch/2013/01/access-und-serviceprofil-bei-swisscom.html an.

Deine Handlungsmöglichkeiten bei Swisscom sind wie folgt:

* upgrade auf Glasfaser (wo das leidige DSL-Problem nicht auftauchen kann)

* an der Hotline solange nerven, bis der Techniker kommt (mag kostenbehaftet sein)

Ehrlich gesagt - auf Deiner Leitung wirst Du nie 50 MBit/s down bekommen (siehe Dein Router). Du bekommst dafür 10 MBit/s up, was das vertragliche Maximum ist, und das einzige ist, was man so wirklich spürt. (Erzähl mir bitte nicht, dass Du einen echten Unterschied zwischen 50 MBit/s down und 38 MBit/s down spürst - ich würds Dir ja wünschen, ist aber eher so ein 0-100 in 3.322 Sekunden-Problem ;))

[frank.beetz]

Du schreibst:
"Die Punktlandung ist kaum verwunderlich - das technische Profil treibt, und wenn das technische Profil angepasst wird, dann reduziert das die nominelle Bandbreite - erreicht diese aber stabil."

Das leuchtet ein, aber müsste dieser Wert des "Profils" nicht mit dem Synchronisationswert des Routers korrespondieren (der steht nach wie vor bei 44 MBits wie man aus dem Screenshot sehen kann)?

Der Unterschied von 50Mbit und 38Mbit ist sicherlich zur Zeit "Jammern auf hohem Niveau" (nicht soooo hoch wenn Du 4K Video streamst), aber wenn ein Anbieter mit einer Leistung wirbt, die er anfänglich zur Verfügung stellt und sie dann für Bestandskunden kontinuirlich reduziert um mit der freiwerdenden Bandbreite neue Kunden anzuwerben, dann ist das ärgerlich.

Wenn Du ein 50 Kartoffeln kaufst und bezahlst und der Bauer nur 38 davon ausliefert, dann würde man das ja auch nicht so einfach aktzeptieren.

Im Grossen und Ganzen hast Du aber meine Vermutung bestätigt, dass die Beschränkung durch die SC stattfindet und nicht in meinem Router/Steckdose/PC, etc. zu suchen ist.

Beste Grüsse

[WalterB]

Die 8.3db sind nicht sehr gut und das wird auch einer der Gründe sein das der Speed heruntergeschraubt wurde, 10db und höher wäre besser.

jetzt wäre interessant was früher für ein Wert vorhanden war ?

[daffy2]

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@frank.beetz schrieb:

aber wenn ein Anbieter mit einer Leistung wirbt, die er anfänglich zur Verfügung stellt 

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Wie üblich gilt das Kleingedruckte: "bis zu ... Kapazität". Das ist das was die gesamte Bandbreite an Werkzeugen zur Verfügbarkeit hergibt. Leider ist dies auch die übliche Sprachregelung seit Jahren, weltweit, auch im Mobilfunk (LTE - bis zu 100 MBit/s).

Mir wäre es auch lieber, wenn ich die bei mir (technisch) indikativ avisierten 10/40 bekäme. Seitdem ich aber weiss, wo ich in der Kupferkette hänge (ganz-ganz-ganz am Ende, wirklich), hat sich eine gewisse Ernüchterung (Resignation?) breit gemacht.

Spannend fände ich in der Tat ein Preismodell bei der Swisscom, welches die reale Bandbreite besser einbezieht, z.B. Vivo M = 50 MBit/s Bezugsrecht, 35 MBit/s technisch verfügbar = 15% Rabatt (50-35). Funktioniert nicht so ganz gegenüber Vivo S, aber ein Hauch mehr Fairness wäre gegeben.

[fefe]

Besten Dank, leider bei mir genau gleiche Symptome! Die Swisscom verkauft immer mehr Abos auf dem gleichen Draht und schraubt (damit das Fernsehen wenigstens einigermassen mit Replay und HD funktioniert) die Bandbreite des Internets massiv herunter. Bin stinksauer! Alternative: Cablecom oder Glasfaserkabel. LG aus Bachenbülach

[frank.beetz]

Ich hab leider nur noch eine e-mail gefunden die mir meine Friztbox geschickt hat, das war vor ca. 4 Monaten:

Die Störabstanadmarge war damals also auch nur 8 db ?!?

[Tux0ne]

Die Leitungsqualität wird immer wieder beurteilt. Da ist es möglich das man heruntergestuft wird. 8dB hier sind schon eher am Limit 🙂

Das Kupfer Stammkabel ist als shared Medium bu betrachten. So lange da kein Vectoring aufgeschaltet ist, können sich Nachbarn nun mal stören.

Apropos Vectoring. Da gibt es noch das Problem mit der Firmware. Einfach gesagt. Eine Vectoring taugliche Firmware bringt auf einem nicht vectorisiertem Anschluss die schlechtere Leistung als die ältere Firmware.

Davon betroffen sind alle Centro Grande ADB Router. Die Internet-Box aus dem prinzip da es nie eine andere Firmware gab. Centro Router von Arris sind davon noch ausgeschlossen, da hier die vectroing taugliche Firmware nur auf vectorisierten Anschlüssen ausgerollt wurde.

Nun gut, ob der Effekt massgebend ist muss jeder selber beurteilen.

Ich habe meine Leistung auch ohne Vectoring. Zum Glück bekomme ich aber bald Fiber. Ist mein Anschluss UP so wird 4K aktiviert. So ist er Plan 😄

[hed]

Auch mit Vectoring können sich Nachbarn noch stören, lediglich der negative Einfluss ist geringer als ohne. Vectoring ist kein Wundermittel das alle Probleme löst.

[daffy2]

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@hed schrieb:

Vectoring ist kein Wundermittel das alle Probleme löst.

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Die Dokumente zu Vectoring, die ich verstehe, scheinen auch darauf hin zu deuten, dass Vectoring auch nur ein sehr spezifisches Problem besser löst: Das Übersprechen von Signalen (also der Wettbewerb auf dem Kabel).

In der Konsequenz (nach meiner Interpretation) hilft Vectoring nichts, wenn Leitungslänge bzw. abstrakte Leitungsqualität die limitierende Faktoren sind.