@duffy
Es gibt verschiedenste Aspekte die man beachten kann und fortlaufen analysieren muss wenn man sich dafür interessiert.
Nennen wir mal einen Grundsatz. Swisscom muss sich an Gesetze halten. Und das ist auch hier in der Schweiz bereits schon ein Datenschutzproblem. Eines der Gesetze dazu ist das Büpf. Das sieht unter anderem schon mal Vorratssdatenspeicherung von mind. 6 Monate vor sowie die Übermittlung von Daten und Schaltung der Überwachung.
Diese Pflicht haben alle grösseren Provider in der Schweiz. Ob gut oder schlecht ist eine Frage wo sich die Geister scheiden, zumal bei eigentlich jedem jüngeren Terrorakt praktisch jedesmal die Täter auf dem Radar waren. Aber aus Gründen, eventuell andere Gesetze, im Vorfeld nichts unternommen wurde 🙂 Und ja, sind wir mal ehrlich. Die Opferzahlen sind im Vergleich zu anderen Todesursachen verschwindend gering.
Überwacht die Swisscom das LAN auch ausserhalb des Büpf? Ich würde es nicht überwachen nennen, aber Swisscom hat Statistiken und Reports die sie nutzt und weiss welche Geräte so im LAN sind. Diese wertet sie auch aus Eigeninteresse aus um zB Produkte auf den Markt zu bringen, die man verkaufen könnte. Sprichwort WLAN Box.
Weiter bedenklich ist, das mit ihrem breiten Portfolio von TV, Internet, Smarthome und Speicher auch immer das Wort Bigdata in den Mund genommen wird und man in Allianzen wie Admeira mitwirkt wo es um Werbung (Geld) geht.
So etwas hat man zB bei Init7 und green.ch sicher nicht. Diese haben weder das Volumen noch die Kompetenz aufgebaut ausserhalb ihrer Tätigkeiten das Kundenverhalten zu nutzen. Bei Swisscom muss man wissen hat man dies inklusive.
Services anbieten die "gratis" sind und einen Mehrwert bieten ist ja nichts neues. Google lebt ja davon. Sprachsteuerung ist so ein Thema. Überwiegt der Mehrwert die eigenen Bedenken? Ich denke einem Ossi hätte man keine Alexa hinstellen können. Jetzt könnte man sagen, dass Swisscom besser ist als Google. Eine alte Leier worüber man alleine schon Stundenlang argumentieren könnte. Bezüglich Swissness ist zu sagen, ja wir haben auch ein Büpf. Swisscom hat Daten verloren, bei Swisscom wurden Daten abgefischt, Swisscom speichert die Daten auf der myCloud unverschlüsselt (und die Segmente sind so gross das Daten kaum gestückelt werden 😉 usw. Also ja wirklich besser sind sie nicht. Auch wenn man sich zusehend an industrielle Standards hält und Kundendaten wie Passwörter uä. verschlüsselt und vor Mitarbeitenden schützt. Thema Mail Passwörter, Thema wie kürzlich die Router Passwörter.
Möchtest du eine gewisse Anonymität kann ein zweites Routersegement hinter dem Swisscom Router ein kleiner Stein im ganzen Setup sein. Apropos Router und Swissness. Auch hier muss ich lachen wenn man sagt das die Firmware von den Jungs aus Liebefeld kommt. Ja also Warschau haben wir noch nicht annektiert, aber iO wenn man an den Weihnachtsmann glaubt 😛
Was in diesem Thread auch nicht ganz klar rüberkommt. Eine Firewall setzt man nicht ein um zusätzliche Anonymität zu erreichen. Man setzt sie eigentlich vorwiegend ein um ein und ausgehend Verkehr gezielt zu erlauben und dies wenn gewünscht von und zu gewissen Quellen und Zielen. Eine richtig konfigurierte Firewall blockiert grundsätzlich jeden nicht erlaubten ausgehenden Verkehr. Schlechte Beispiele sind die vielen von Windows IT Administratoren eingesetzten Zywalls, (Informatiker aus der Migros Clubschule) die nur als Router konfiguriert sind. Also das bringt nicht viel mehr Sicherheit und Kontrolle.
Bezüglich End to End Verschlüsselung und DNS gebe ich zu bedenken, das selbst mit einem anderen DNS Server (konventionell Port 53) Swisscom ziemlich sicher weiss mit wem man kommuniziert (aber nicht genau was) Das ist das Problem von SNI.
Ein Provider weiss schon ziemlich viel alleine schon durch die Datenströme. Die Frage ist die man sich stellen kann wenn man will. Interessiert es den Provider wirklich (haben wir hier glaube ich beantwortet) und möchte ich noch weitere Daten und Services wie Speicher, Smarthome usw. in die Hände des Providers geben oder belasse ich diese lieber gestückelt bei anderen Diensteanbietern.