@Anonym schrieb:
Meine Freileitung ist da einer anderen Meinung
Auch wenn es nur 30m sind, reagiert sie empfindlich auf Gewitter und Niederschlag.
Interessant. Bei mir war die Freileitung länger und die gesamte Leitungslänge noch viel länger. Maximaler Sync lag bei 15/1Mbps und das seit vielen Jahren. Auch damit lässt sich leben. Das reicht selbst für 2 Benutzer mit HD Youtube Streams oder Swisscom-TV in HD Qualität.
Man muss sich halt etwas dafür einrichten. Ggf. ein NAS anstatt Cloud Speicher (insbesondere wegen riesigem Upload), Download Manager (kann auch das NAS machen), ggf. halt (lineares) TV über Sat beziehen usw. Ist alles machbar. Und ja, ich würde mich sonst eher als "Vielnutzer" bezeichnen und arbeite in der IT branche und hab' da auch häufiger mal die aktuellsten Linux/Windows/Office ISO Images herunterzuladen und ggf. auch zu Kunden hochzuladen. OK, das mit dem Upload war schon eine Qual aber entsprechend eingerichtet startet man das abends und Morgens ist es auch fertig.
Mit 30-40Mbps sind auch 4K Streams möglich und mit > 5Mbps Upload merkt kaum mehr einer den Unterschied zu einer nominellen 200/100er Leitung bei durchschnittlicher Benutzung. Webseiten laden nicht schneller. Streaming spielt auch nicht schneller usw.
Ausserdem muss ja auch der Server mitspielen. Foren wie XDA-Developers sind auch mit einer 500Mbps Leitung genau so "lahm" wie mit 10Mbps. Heute iTunes von den Apple-Servern gezogen auf einer 500Mbps Leitung: Mehr als 400kB/s (3Mbps) war zu keinem Zeitpunkt drin. Dann hängt's halt einfach länger im Download-Manager.
Bandbreite dient heute natürlich auch als digitaler Schwanzvergleich. Ob man es braucht oder nicht. Natürlich möchten die Anbieter gerne schnellere Abos verkaufen da sie sich hauptsächlich darüber differenzieren. Dass für praktisch alle Benutzer die 50/50 Leistung schon ausreichend für alle Dienste (sogar Cloud-Services) ist wird dabei natürlich gerne ignoriert.
Spezielle Use-Cases wie Youtube-Uploader wo viele Daten hochgeladen werden sind natürlich immer konstruierbar aber sind in wenigen Fällen wirklich relevant.
Ausserdem baut die Swisscom (und andere Anbieter) ja kontinuierlich aus. Ausbau heisst aber auch, dass es Gebiete gibt in denen der Ausbau noch nicht stattgefunden hat. Zusätzlich gilt: Nach dem Ausbau ist vor dem Ausbau.
Häufig sind die Probleme auch innerhalb der Gebäudeverkabelung vorhanden. Gerade kürzlich habe ich bei einer Kollegin im Stadtgebiet Zürich feststellen müssen, dass dort 15Mbps das höchste der Gefühle ist. Die verbauten Kabel haben auch nach Vorkriegsmodell ausgesehen und müssten wohl komplett erneuert werden. Aber nicht von der Swisscom denn diee ist nicht für die Verkabelung innerhalb des Gebäudes zuständig sondern für die Zuleitung zum Gebäude.
Und wenn der Ausbau so wirklich einfach und billig wäre wie viele sich das vorstellen, dann hätten ja schon x Anbieter ihre eigenen Kabel zu allen Gebäuden verlegt. Also hat man ja die Auswahl... dem ist aber wohl nicht so.
Also ruhig bleiben. Breitband ab 20Mbps reicht für die meisten Anwender und am Ausbau wird laufend gearbeitet. Natürlich werden zukünftige Dienste auch mehr Bandbreite benötigen aber im Moment ist meiner Ansicht nach keine Killer-Anwendung abseits von 4K (und ev. 8K) Streaming in sicht.