Nicht jeder hier ist End-Kunde der Swisscom, ich betreue Anschlüsse von Swisscom, Sunrise, Iway und Init7, alle über den Kupferdraht und die Infrastruktur von Swisscom (Leider, ordentliches Glas wäre mir lieber, aber das gibt es hier nicht).
Für viele Kunden mag das Angebot und die Hardware der Swisscom eine brauchbare Lösung sein, wer etwas mehr will (fixe IP-Adressen, IPv6 schon vor Jahren, Support der nicht erst fragt ob das Modem grün leuchtet, oder einfach nur einen nackten Internet-Anschluss ohne TV und Telefonie) fährt mit einem klassischen Internet-Provider besser. Und dann braucht man halt auch andere Hardware, weil die Swisscom-Boxen zugenagelt sind.
Bislang musste ich auch nicht der Technik "nachhecheln", weil ich das CPE wegen nahendem Lebensende ersetzt habe bevor Swisscom nachgerüstet hat, oder ich konnte neue Firmware aufspielen und es lief schneller. Swisscom will ihre Hardware auch amortisieren, folglich wird da nicht alle zwei Jahre die Technik aufgerüstet, in den letzten ca. 15 Jahren gab es ADSL, ADSL2(+) und VDSL2 (mit Vectoring), in der Zeit habe ich zwei mal das CPE ersetzt.
Für Swisscom ist es natürlich bequem den Kunden die Internet-Box aufs Auge zu drücken, das macht den Support wesentlich einfacher, weil man genau weiss wie sich das Endgerät beim Kunden verhält.
Die Probleme mit der Verfügbarkeit von g.fast Endgeräten liegen vermutlich auch daran, dass es im Bereich Kupfertechnologie zu einer gewissen Stagnation gekommen ist. In Deutschland wird Vectoring erst ausgerollt, viele hoffen auf 5G für schnelles Internet (Wobei man die Funkmasten dann auch irgendwie ans Internet anschliessen muss, ohne Bauarbeiten geht auch das nicht). Wer etwas mehr in die Zukunft schaut oder sein Netz erst aufbaut (z.B. im aufstrebenden Ländern) baut lieber FTTH statt ein Kupfernetz mit noch mehr aktiven Komponenten fehleranfälliger und energiehungriger zu machen.